Fliehkraft Reifen?

Hallo!^^
ich hatte letztens ma so nachgedacht, ob es wohl möglich wäre zb. einen fahradreifen mit fliehkraft "aufzupumpen", also dass die fliehkraft den mantel so stark nach außen drückt, dass man damit fahren könnte.
Ist das überhaupt möglich? und wenn ja, wie schnell müsste der reifen sich drehen?^^

und wie willst du "fahren" bis die Fliehkraft "reicht"?

ich will wissen wie schnell der reifen sich drehen müsste^^

schreib ein mail an Dr. Lesch. Der ist hier beliebt.

lesch kommt im november zu uns, dann frage ich ihn mal ;)

und wie bewegt sich der Reifen im Stillstand also beim anfahren??

Besastil schrieb:und wie bewegt sich der Reifen im Stillstand also beim anfahren??

RunOnFlat-Technologie.

@Rotauge89
@klausbaerbel


warum den nicht gleich Vollgummi Reifen?

@Besastil

Das wäre zu banal und macht keinen Eindruck.

Aber es ging ja wohl eher nur um die Theorie, bei welcher Drehzahl der Reifen durch Fliehkraft stabil bleibt.

Da dazu aber viel zu viele Angaben fehlen, kann man das auch nicht berechnen.

@klausbaerbel

der TE möchte doch wohl nicht die Aral boykottieren da diese in Zukunft Geld für Druckluft verlangt , und dieses durch einen Fliehkraft Reifen umgehen oder?

eine Panzerkette würde Eindruck machen und braucht keine Luft =D

Ist eigentlich recht einfach zu beantworten bzw. zu berechnen (zumindest theoretisch): Die Zentrifugalkraft muss mindestens so gross wie die vom Boden auf den Reifen einwirkende Kraft sein.

Gewichtskraft Wagen: Fg=m_fz*g
Zentrifugalkraft: Fz=m_r*(2*PI*v)^2*r

Variablen, Einheiten:
m_fz: Fahrzeuggewicht [kg]
m_r: Gewicht von Radsegment (Teil des Reifens, der beim Abrollen Kontakt zur Erde hat)
g: Erdbeschleunigung [9.81 m/s^2]
v: Frequenz, Umdrehungen pro Sekunde [1/s]
PI: Pi=3.1415926 ...
r: Radius des Reifens [m]

Operatoren:
*: Multiplikation
^2: Potenzieren (3^2=9)

Ansatz:
Wir setzen Zentrifugalkraft und Gewichtskraft gleich
Fg=Fz
-->m_fz*g=m_r*(2*PI*v)^2*r

wir lösen nach v auf und erhalten die notwendigen Umdrehungen, damit die Zentrifugalkraft gleich gross wie die Gewichtskraft des Fahrzeuges wird. Man erhält hier also die Frequenz, also 1/s.

v=((m_fz*g)/(m_r*r*4*PI^2))^0.5

Emodul

nim mal fahradreifen ohne felge und schlauch und dreh den mal so schnell es geht, des ding kann ma kaum no festhalten, von der hand aus , is ganz lustig.

@emodul
und wo sind die Reibungskräfte zwischen Boden und Reifen beim Abrollen?

Nun, ist eigntlich nicht so schwer auszurechnen.

Ich geh mal von 4 bar Überdruck in einem normalen Reifen aus. Also 4kg/cm².
Dieser Druck soll nun also durch Fliehkraft anstelle von Luftdruck entstehen.
Nun weiß ich nicht wieviel die Außenseite eines Fahrradreifens wiegt. Gehen wir mal von 2g/cm² aus?
Dann müsste eine Beschleunigung von 2000g wirken, um auf den gleichen Druck zu kommen.
Welche Drehgeschwindigkeit braucht man dafür? Nun, die Formel für die Fliehkraft ist ja

F = m*v²/r

Anstelle der Kraft nehmen wir gleich die Beschleunigung:

m*a = m*v²/r

m kürzt sich raus. a ist 2000g = 20000m/s².
Welchen Durchmesser hat eigentlich ein Fahrraddeifen? Kann ich von 80cm ausgehen?

Dann ergibt sich für v = sqrt(a*r) = ca. 90m/s oder 320km/h. Oder 36 Umdrehungen pro Sekunde.


Hmm...gefühlsmäßig kommt mir das irgendwie zuwenig vor. Mal sehen, ob jemand anders was ähnliches rauskriegt.

(EDIT)
Die Berechnung bedeutet allerdings nur, dass die Kraft, mit der die Außenseite des Reifens hinausgedrückt wird, gleich groß ist wie bei einem normalen Reifen.
Bin mir nicht so sicher, ob das als Berechnungsgrundlage ausreicht. Schließlich bewegt sich ein Reifensegment nicht mehr, sobald es den Boden berührt und hat damit keine Fliehkraft mehr. Bei einem normalen Reifen herrscht jedoch über die ganze bodenberührende Fläche hinweg der reifendruck.
Jetzt wo ich so drüber nachdenke bezweifle ich plötzlich dass man da so schnell was berechnen könnte...

Besastil schrieb:und wo sind die Reibungskräfte zwischen Boden und Reifen beim Abrollen?

Die brauchen wir hier gar nicht. Es geht darum, dass die Fliehkraft gleich gross wie die Gewichtskraft wird.

Emodul

MareTranquil schrieb:Ich geh mal von 4 bar Überdruck in einem normalen Reifen aus. Also 4kg/cm².
Dieser Druck soll nun also durch Fliehkraft anstelle von Luftdruck entstehen.

Dieser Ansatz funktioniert auch.

Emodul

ist das nicht ein bisschen aufwenig für einen REIFEN?

danke für die antworten :) meine frage is damit geklärt^^

@MareTranquil

Was sind denn das für Reifen, die 4 Bar brauchen? LKW, Radlader, Spähpanzer?

Mein Motorrad läuft ganz gut mit 0.8 - ist ne Enduro - und meine Autos hatten alle auch nur so um die 1,5 bis 1,8.

Liebe Grüße

@WangZeDong
Mein Freund - der regelmäßig Radzeitschriften liest, sich also wohl durchaus auskennt - hat mir empfohlen, mein normales Straßenfahrrad auf 4 bar aufzupumpen. Sein eigenes Rennrad bläst er bis 11 bar auf. Hat mich auch gewundert nachdem die 12-Tonnen-LKWs beim Bund nur 5 bar brauchen, aber ich geh mal davon aus dass er da keinen Blödsinn erzählt.

Ist übrigens klar dass bei ner Enduro der optimale Druck niedriger liegt. Der Reifen muss sich ja dem Gelände anpassen können, sonst hast schnell mal ne Situation wo nur ganz wenig Reifenfläche aufliegt und der Grip kurzfristig im Eimer ist. Auf der Straße ist das anders, da sind die Verhältnisse naturgemäß recht konstant und man kann die reifen viel weiter aufpumpen und damit die Widerstände verringern.