Gefahren von AKW: Der Super-GAU

@OpenEyes

Seid Ihr sicher, dass dies nicht der brennende Graphitblock war?

Nein, da bin ich mir nicht sicher. Man sah in der Ruine des Reaktorblocks etwas glühendes.

Also kein Feuer im eigentlichen Sinne, mit Flammenbildung.

Deswegen könnten es die schmelzenden Brennelemente gewesen sein.


@felixmerk

auffällig an der Explosion ist dass zuerst eine gelb-orange Stich-Flamme nach rechts wegschießt und gleichzeitig eine schwarze Rauchwolke nach links entweicht.
und anschliessend fegt dann irgendetwas wie ein Torpedo nach oben

Das war bei was genau? Und was schließt Du daraus?

People familiar with the plant said there are seven spent fuel pools at Fukushima Daiichi, many of them densely packed.

Gundersen said the unit 1 pool could have as much as 20 years of spent fuel rods, which are still radioactive.

We’d be lucky if we only had to worry about the spent fuel rods from a single holding pool. We’re not that lucky. The Fukushima Daiichi plant has seven pools for spent fuel rods. Six of these are (or were) located at the top of six reactor buildings. One “common pool” is at ground level in a separate building. Each “reactor top” pool holds 3450 fuel rod assemblies. The common pool holds 6291 fuel rod assemblies. [The common pool has windows on one wall which were almost certainly destroyed by the tsunami.] Each assembly holds sixty-three fuel rods. This means the Fukushima Daiichi plant may contain over 600,000 spent fuel rods.my.firedoglake.com...

Ich betone mal das may

@moredread schrieb:

"Aber ernsthaft, das zeigt, wie problematisch das ganze ist. Wenn jemand das Zeichen für Warnungen für radioaktiven Abfall nicht kennt, kann das offensichtlich eine ganz böse Kette von Ereignissen auslösen. Vielleicht sollte man sich mal überlegen, das Menschen, die Schrottplätze führen, so etwas weltweit gesagt bekommen. Denn das ist ja bei weitem nicht der einzige Unfall, der in einem solchen Rahmen passiert ist."

Na ja, immerhin wurde ja aufgrund dieses Unfalls das in dem Artikel beschriebene Warnsymbol weltweit eingeführt.
Ich vermute mal, daß es weltweit in Medizin, Wissenschaft, Forschung und Technik hunderttausende, wenn nicht Millionen vergleichbarer Strahlenquellen gibt. Angesichts dessen ist es eigentlich positiv, daß es bisher nur relativ wenige solcher Unfälle gegeben hat. Spricht dafür, daß die Verantwortlichen im Allgemeinen doch recht vorsichtig mit dem Zeugs umgehen.

Sind eigentlich all diese o.g. Gerätschaften nuklearer Sondermüll und müssen die auch bis zu einer Million Jahre sicher endgelagert werden?

@Andreasss

Andreasss schrieb:Man überlege sich das mal rein psychologisch das wäre für Psychologen dort jetzt sicher eine unglaubliche Situation wären sie nicht selbst betroffen... Was muss da für eine Stimmung sein viele werden sich nicht mehr trauen zu duschen usw ...

Ich gucke mal, ob ich jemanden aus Tokio-City auftreiben kann. Denn die Stimmung da würde mich schon interessieren. In Deutschland stünde vermutlich das halbe Land auf der Straße - mein Gott, selbst so ein fauler Sack wie ich steht am Wochenende wegen eines Ereignis am anderen Ende der Welt auf der Straße. Naja, wie auch immer, aus eben diesem Grunde würde mich in der Tat interessieren, was so ein Mensch denkt.

@schtabea

schtabea schrieb:Sind eigentlich all diese o.g. Gerätschaften nuklearer Sondermüll und müssen die auch bis zu einer Million Jahre sicher endgelagert werden?

Sondermüll - ja, definitiv. Ich habe schon mal gesehen, was passiert, wenn man so ein Ding auch nur anfasst. Dann kommen die Jungs mit den Strahlenschutzanzügen, um das Teil zu entfernen.

Americium ist dabei mit ca. 430 Jahren Halbwertszeit schon relativ brutal, aber nach vielleicht 10.000 Jahren ist es dann harmlos. C136 ist mit ungefähr 30 Jahren sozusagen ein Kinderspiel.

Hoch interessant wäre die Frage, was mit den weniger bekannten radioaktiven Abfällen eigentlich geschieht, das weiß nämlich niemand so genau. Bei der Öl- und Gasförderung fallen jährlich Millionen Tonnen von dem Zeug an. Weiß der Kuckuck, wo das landet.

Keine Ahnung, ob es schon gepostet wurde:

Radioaktive Partikel aus Japan hatten am Dienstag mit der Luftströmung bereits Island erreicht und wurden am Mittwoch in Deutschland erwartet. Das Bundesamt für Strahlenschutz, das auf dem Schauinsland eine Messstation betreibt, erklärte: "Die Radioaktivität wird keine gesundheitliche Gefährdung für die Menschen in Deutschland darstellen."

http://www.sueddeutsche.de/politik/ungluecks-akw-fukushima-erste-radioaktive-partikel-erreichen-europa-1.1076385

@moredread
@schtabea
@Andreasss
@klausbaerbel
@LogicBomb
@ne0

@outandabout_

Jo wurde schon gesagt und weiter? :)
Das ist ja jetzt nichts mit dem man nicht gerechnet hätte :)

@outandabout_

outandabout_ schrieb:"Die Radioaktivität wird keine gesundheitliche Gefährdung für die Menschen in Deutschland darstellen."

Und nun? Meinst _Du_, _dass_ es eine Gefährdung darstellt? Und wenn ja, warum?

@ne0
@OpenEyes

Ne, dachte mir nur, das sei hier von Interesse, wusste nämlich nicht, dass es schonmal erwähnt wurde, habe mir die letzten Seiten auch nicht alle durchgelesen.

Hier aber noch ein interessanter Artikel:

http://www.tagesschau.de/ausland/japanberichterstattung100.html

Achja, es gibt noch etwas, das im Zusammenhang mit dieser Kette an Ereignissen wichtig ist. Nämlich der hier auch von @SARDOG aufgeführten Möglichkeit, das ein Beben jenseits der Stärke 7 unter der Bucht von Tokio als relativ Wahrscheinlich gilt. Ich möchte dazu nicht viel sagen, einfach nur auf diesen Artikel hier verweisen - der ist Klartext und sagt deutlich, warum das sehr schlecht wäre, zumal bei dem aktuellen Wetter:

http://www.heise.de/tr/blog/artikel/Erdbeben-Propaganda-1107432.html

Auch der nächste Artikel des selben Autors (der übrigens in Japan lebt) liest sich höchst interessant, es geht dabei um die Gefahren der AKWs in Japan. Interessant, weil vor dem Vorfall geschrieben hat, bevor es zu dem Unfall in Fukushima kam:

http://www.heise.de/tr/blog/artikel/Atomare-Denkverbote-273138.html

Die aktuellen Artikel von ihm sind natürlich auch nicht ohne.

@moredread

2 Sudenten arbeiten an dem Planproblem, ohne Garantie für Erfolg... :)

Ansonsten wurde von Tesco eben angegeben, daß tatsächlich mehrfach Neutronenstrahlung gemessen worden sei und möglicherwesie Plutonium und Uran ausgetreten sei. (Mitteilung von Tesco an die Redaktion der "Süddeutschen")

@outandabout_

Naja:

Von der Ferne betrachtet hat man den Eindruck, dass in Japan gelassener mit der Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima umgegangen wurde als in Deutschland. Ist dies richtig?

Wie wahr. Und dasw gilt eigentlich für die ganze EU...

@outandabout_

outandabout_ schrieb:http://www.tagesschau.de/ausland/japanberichterstattung100.html

Boah... danke, der Artikel ist der Hammer und bestätigt so ziemlich alle meine Vermutungen. Nur das Obdachlose im AKW eingesetzt werden, war mir ehrlich gesagt nicht klar.

@all

Lest euch den Artikel durch! Wirklich hochinteressant.

@OpenEyes

Gelassenheit in Anbetracht einer atomaren Katastrophe, das sind zwei Begriffe, die nicht zusammen in einen Satz gehören.

Das mit dem Plutonium wird eine riesige Katastrophe man kann nur für die Insel beten zu dem Zeitpunkt war Wind Richtung Tokio ....

@outandabout_

outandabout_ schrieb:Gelassenheit in Anbetracht einer atomaren Katastrophe, das sind zwei Begriffe, die nicht zusammen in einen Satz gehören.

Hysterie noch viel weniger. Und das ist genau das, was Quotengeile Medien im Moment betreiben.

Bedenke immer, dass gut 95 Prozent der Menschheit _absolut_ keine Ahnung haben was Radioaktivität überhaupt ist.

Aus einem Interview:

OpenEyes schrieb:Von der Ferne betrachtet hat man den Eindruck, dass in Japan gelassener mit der Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima umgegangen wurde als in Deutschland. Ist dies richtig?

OpenEyes woher hast du denn diese Weisheit ? Ich war in verschiedenen EU und Amerikanischen Foren unterwegs und da würde ich die deutschen zum unteren drittel auf der Angststufe zählen, in anderen Ländern gibt es nur das Vorurteil der dt. Angst nicht; und ob das Gelassenheit ist oder bei manchen auch untertänige Schauspielerei ist mehr als fraglich, die Japaner sind hochgebildet und können kyodonews lesen;
Ich will nicht wissen was da in den Wohnungen für Dramen ablaufen.

Nicht zu vergessen einige jap. Blogs zum Thema direkt aus Japan einfach mal googeln

@OpenEyes

Zwischen zwei Extremen gibt es ja zum Glück auch noch die goldene Mitte.

Im übrigen sind die meisten derer, die nicht gerade bei wo spannen, sehr wohl in Ansätzen bzgl. Radioaktivität gebildet... Selten sowas nennen wir es mal freundlich: selbstbewusstes gelesen. Als wären das nur 5% die Plutonium Wiki Einträge lesen können und das reicht um die Gefahr für Japan zu erkennen

Oder bist du studierter Atomphysiker dann müsste ich deine Argumentation anerkennen.

@OpenEyes

OpenEyes schrieb:Wie wahr. Und dasw gilt eigentlich für die ganze EU...

Naja, wer sich hier Sorgen macht, verschwendet sozusagen Emotionen. Für mich, also für das, was mein Leben ausmacht, ist der Unfall völlig irrelevant. Für Japan aber könnte es eine Zäsur darstellen, und für die Leute in den evakuierten Gebieten eine Katastrophe. Wenn das Spiel so weitergeht, bin ich wirklich gespannt auf die Auswirkungen auf die Tokioter Metropolregion. Weniger gesundheitlich (das wird sehr lange dauern, bis wir da etwas erfahren), als aus einer soziologischen und finanziellen Warte. Tokio ist ja auch die finanzielle Hauptstadt Japans, ich glaube, 20 % des Bruttosozialprodukts werden dort erwirtschaftet. Eine panische Massenflucht kann ich mir nicht so recht vorstellen, ein langsames austrocknen aber schon, abhängig davon, wie der weitere Verlauf ist und natürlich, wie hoch die Belastung durch radioaktive Substanzen letztendlich sein wird.