Teleskope

@rambaldi vielen Dank für diesen Link, der hat mir schon gut weiter geholfen!

Es ist gewaltig wieviel Geld man ausgeben kann für diese Leidenschaft, da werde ich wohl noch einiges lernen müssen bis ich mich entscheide welches der Geräte es dann letzt endlich wird.


Danke !

Gruß

cyberslurm schrieb am 31.10.2019:Lap top bzw TV dran und dann vom Wohnzimmer aus in die Ferne Abschweifen...sowohl unser Sonnsensystem , Planeten als auch ferne Galaxien beobachten...

Mach dir erstmal deine Lage klar, was siehst du von der Milchstraße und welche Lichtverschmutzung hast du um dich herum.
http://www.clearskyblog.de/2014/06/19/wie-du-die-grenzhelligkeit-deines-sternenhimmels-ermitteln-kannst-oder-wie-viel-sterne-sieht-man-am-himmel/

cyberslurm schrieb am 31.10.2019:Das ganze soll aber noch bezahlbar bleiben ...ich sag mal so um die 2000 € rum.

Es bleibt ja nie beim Teleskop allein! :D
Da kommen Okulare dazu, dann will man noch einen Telrad, einen vernünftigen Okularkoffer, einen Campingtisch um seinen ganzen Kram abzulegen, Thermoklamotten weil es im Winter zwar das beste Seeing gibt aber leider arschkalt ist usw.

cyberslurm schrieb:Die nächste Frage die sich mir stellt was brauche ich um die Bilder, die ich sehe, festzuhalten...sprich Kamera?

Das wird schwer, du darfst nicht vergessen das du durch die hohen Belichtungszeiten nachführen musst. Mit einem Dobson wird das ziemlich schwer, allerdings nicht ganz unmöglich, das ist trotz allem eher für visuellen Genuß gedacht. :) Oder einen Dobson wie den SkyWatcher mit SynScan (also das was man als GoTo-Steuerung bezeichnet), aber die Teile sind heftige Klopper und eigentlich schon aus deinem Preissegment raus, weit raus.

Das ist mal der 18" Skywatcher:

https://www.youtube.com/watch?v=h8o2iL112jk (Video: Sky-Watcher Stargate 18 inch Synscan (Goto) Dobsonian)

3.600€ ohne Synscan, 4.700€ mit Synscan
Weil so wie ich das verstehe willst du auch Farbaufnahmen haben etc? Wobei ich vieleicht erstmal kleinere Brötchen backen würde, weil du könntest schnell enttäuscht sein. An die Leistungsfähigkeit von Sternwarten kommt man mit seinem Budget einfach nicht ran!

cyberslurm schrieb:Es ist gewaltig wieviel Geld man ausgeben kann für diese Leidenschaft, da werde ich wohl noch einiges lernen müssen bis ich mich entscheide welches der Geräte es dann letzt endlich wird.

Schau am besten mal in Astroforen was dort privat verkauft wird, Einsteigermaterial ist da relativ einfach und oft günstig zu bekommen. Solltest du unbedingt Neumaterial wollen dann schau mal bei den 10" Dobsons nach, die sind ein guter Kompromiss zwischen Preis und noch transportierbar. Mein 12" Dobson-Tubus ist etwa 1,6m hoch und 22 Kg schwer, der ist SEHR bescheiden zu transportieren. Einer der Gründe warum ich immer noch mit dem Zulegen von einem Maksutov spiele. Leider habe ich damals den Einführungspreis vom vom Stargate nicht angeommen, könnte ich mir heute noch in den Hintern beißen!

Was jetzt kommt ist SEHR subjektiv und viele werden das eventuell KOMPLETT anders sehen, und damit haben sie Recht.

Wenn du ein Dobson kaufen willst nimm die Pro oder Deluxe-Versionen, die haben einen 1:10 Feintrieb und meist verstellbare Tubuslagerung. Wenn man dir einen Pyrexspiegel anbietet und der keinen Mehrpreis kostet (was mich wundern würde) dann nimm ihn, ansonsten spar dir das Geld. Die meist mitgelieferten Leuchtpunktsucher kannst du unbesehen in den Müll hauen, ideal ist ein Telrad (da gibt es wohl jetzt einige günstigere Nachbauten von). Oder eine Kombination von Telrad+Sucherfernrohr. Ein gutes Beginnerokular ist das Baader Hyperion Zoom für rund 240-250€, damit kann man nicht viel falsch machen, auch wenn man schnell über die 68 Grad schimpfen wird weil man einfach MEHR will. :) Bei den Maksutov schau dir mal das Skywatcher 180/2700 mit einer EQ-6 Montierung an, gibt es bei vielen Händlern im Bereich von rund 2.400€, da ist logischerweise Goto dabei und die Montierung kann einiges an Gewicht ab ohne das sie schankt wie ein Halm im Wind. Aber in dem Preissegment wird es schon bitter langsam!

kannst Du mir einen Link geben bitte zu deinem Gerät?

Nein kann ich nicht ;) . Wie geschrieben ist es ein Selbstbau, also Haupspiegel selbst geschliffen und Dobson selbst geplant und gebaut.

Mit 2000€ kann man schon einiges anfangen. Allerdings musst dir zuerst klar werden was du willst. Rein visuell, fotografieren, eher Deepsky oder Planeten, fix aufgestellt oder mobil. Je nach dem hat das eine oder das andere System seine Vor- und Nachteile. Rein visuell geht für mich nichts über einen Dobson. Beim Fotografieren kenn ich mich nicht ganz so aus, da ich das nur so nebenbei betreibe und noch so meine Schwierigkeiten damit habe. Schau doch mal bei einer Sternwarte vorbei um eine Idee zu bekommen was man sehen kann und was man dazu benötigt.

cyberslurm schrieb:Ist immer lustig wie schnell sich manch einer ein Urteil bilden muss....

ist manchmal auch interessant, wie man rüber kommt, nix für ungut.

cyberslurm schrieb:Die nächste Frage die sich mir stellt was brauche ich um die Bilder, die ich sehe, festzuhalten...sprich Kamera?

Das sprengt wahrscheinlich mein Budget komplett, aber ich will das Projekt auch nicht sofort umsetzten...spare noch fleissig...

Das muss nicht sein. Für den Anfang, wenn es erst mal im Sonnensystem bleibt, kann man eine Webcam mit entsprechendem Objektivanschluss nehmen. Die Belichtungszeiten liegen da bei wenigen Milisekunden, die Objekte im Sonnensytem sind sehr hell. Man macht dann mehrere Tausend Aufnahmen, es gibt dann Programme, die unter den vielen Tausend Aufnahmen diejenigen raussuchen, die am schärfsten sind und durch Stacking das Signal-zu-Rausch-Verhältnis verbessern. Die Unschärfe kommt dabei nicht von der Optik, sondern von atmosphärischen Turbulenzen.

Wenn man in Richtung Deep-Sky gehen will, also Nebel und Galasien angreifen möchte, braucht man eine Kamera, die auch mit 10 min Belichtungszeit zurecht kommt. Die Canon EOS Spiegelreflexkameras sind da recht beliebt. Ich habe mir für 200 € eine gebrauchte EOS 450D gekauft, dort dann den Rotfilter über dem Sensor ausgetauscht und habe damit recht hübsche Fotos hinbekommen. Für solche Aufnahmen eignen sich insbesondere Newton-Teleskope mit kurzer Brennweite (=hohe Lichtstärke). Während der Belichtung muss das Fernrohr exakt nachgeführt werden, d.h. du brauchst 1. einen Motor und zweitens eine Montierung, bei der eine Achse parallel zur Erdachse liegt.

Wenn du an der Fotographie Interesse hast, kann ich dir das Buch "Digitale Astrophotographie" von Axel Martin und Bernd Koch empfehlen, da steht alles von Grund auf drinnen und ist gut erklärt. Guck mal, ob du das in einer Bibliothek in deiner Nähe bekommen kannst, sonst kann ich dir das Buch gerne mal leihen.

Im Moment besitze ich als Sternglotzophon einen Skywatcher Newton 150/750, das Ganze auf einer etwas älteren Super Polaris Montierung mit zwei billigen Schrittmotoren.

Guten Morgen zusammen,

wow so viel Input, das ist ja der Wahnsinn...ist aber auch ein wahnsinns Thema.

Ich merke immer mehr das das mein zukunftiges Projekt/Hobby wird!!



@oldzambo
Ich hab auch ein wenig forsch reagiert, war auch nicht so böse gemeint!
Auch Dir vielen dank für die Infos, mit diesen Fakten kann ich arbeiten und planen.

Lg Cyberslurm

oldzambo schrieb:Im Moment besitze ich als Sternglotzophon einen Skywatcher Newton 150/750, das Ganze auf einer etwas älteren Super Polaris Montierung mit zwei billigen Schrittmotoren.

Wobei dein 150/750 genau wie mein 300/1500 ja f=5 hat, nur ist mein Kanonenrohr von kaum einer Montierung (zumindest wenn man nicht Haus und Hof verpfänden will) zu stemmen. :) Machst du die Bilder Fokal oder per Okularprojektion?

Thorsteen schrieb:Machst du die Bilder Fokal oder per Okularprojektion?

ich mache die Bilder fokal. Ich habe noch einen kleinen 70er Refraktor als Leitrohr draufgepackt. Das hat immer recht gut funktioniert. Jetzt ist aber die Motorsteuerung kaputt und ich bastle was neues...

oldzambo schrieb:ich mache die Bilder fokal. Ich habe noch einen kleinen 70er Refraktor als Leitrohr draufgepackt. Das hat immer recht gut funktioniert. Jetzt ist aber die Motorsteuerung kaputt und ich bastle was neues...

Ich will diesen Winter nochmal einen Versuch unternehmen, wobei meine Pentax wohl nicht ganz dafür geeignet ist. Ich habe es mit Okularprojektion versucht, da habe ich für das Hyperion Zoom die passenden Anschlüsse und Adapter, aber durch den Zoom und das Kameragewicht verdreht sich alles. Lustigerweise kann ich die Adapter (M43) am Hyperion Zoom verwenden, aber nicht am normalen Hyperion das auch angeblich M43 haben soll. Fokal komme ich einfach nicht richtig in den Fokus rein, eventuell muss ich mal noch Zwischenringe oder so verwenden. Aber ist eh bloß justforfun. :)

Thorsteen schrieb:Fokal komme ich einfach nicht richtig in den Fokus rein, eventuell muss ich mal noch Zwischenringe oder so verwenden. Aber ist eh bloß justforfun. :)

kommst du nicht nah genug ran, oder ist der Fokus zu weit außerhalb vom Tubus? Wie fokusierst du? Ich habe mir aus schwarzem Tonpapier eine Hartmann-Maske gebaut, damit findet man den Fokus ganz gut...

oldzambo schrieb:kommst du nicht nah genug ran, oder ist der Fokus zu weit außerhalb vom Tubus? Wie fokusierst du? Ich habe mir aus schwarzem Tonpapier eine Hartmann-Maske gebaut, damit findet man den Fokus ganz gut...

Ich hatte da etwas experimentiert, meiner Meinung nach liegt der Fokus noch vor dem Sensor, der Pentax-T2-Adapter ist vermutlich zu dick (ich habe zwei, einer davon ist über 3cm). Bei den Teleskopspezialisten gibt es einen ultradünnen Adapter, aber 37€ ist auch ganz nett, vor allem wenn man nicht genau weiß ob man damit das Problem in den Griff bekommt. Wenn ich den T2 auf 2" Adapter habe werde ich mal ein paar Sachen austesten. Was auch etwas nervt das die Pentax K-X keinen Schnittbildindikator hat. Wenn die Autokrise noch so richtig Fahrt aufnimmt habe ich im Winter wohl genug Zeit alles zu testen. :D

Thorsteen schrieb:Ich hatte da etwas experimentiert, meiner Meinung nach liegt der Fokus noch vor dem Sensor, der Pentax-T2-Adapter ist vermutlich zu dick (ich habe zwei, einer davon ist über 3cm).

Du kannst ja mal testen, wo die Fokalebene genau liegt, dann kannst du ausrechen wie viel näher du an den Sensor ran müsstest. Im Zweifelsfall würde ich hinten den Tubus um 10-20 mm einkürzen, das ist sicher einfcher, als Fangspiegel und Okularauszug zu verschieben...