@deepfielddeepfield schrieb:Anhand eines Beispiels, es sind 5 Menschen in einem Raum, in einem Gebäude und nehmen die Umgebung wahr, Tapete, Farben, Möbel etc. Einer der 5 sieht in dem Raum eine wandelnde Lichtgestalt. Derjenige der das sieht ist schizophren und er hat eine optische Halluzination und ist demnach krank, da die anderen 4 diese Erscheinung nicht sehen.
Dann ist meine Frage dazu welche Wahrnehmung ist richtig, die der 4 Menschen ohne Halluzination, oder die des Halluzinierenden, also legt die Mehrheit fest was krank ist und was nicht?
Ich denke, hier ordnest du den Augen eine Fähigkeit zu, die jedoch keine Fähigkeit der Augen ist. Denn Sehen selbst findet weder im Auge noch im Gehirn statt, sondern beides, Auge und Gehirn, sind "Hilfsmittel" um eine geistige Fähigkeit namens "Sehen" zu ermöglichen.
Es gibt für dich nur einen einzigen "Ort", an dem du etwas sehen kannst, nämlich im Bewußtsein, also dort, wo sich deine Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Überzeugungen, Vorstellungen, etc befinden. Das gilt für jeden von uns.
Die Augen und das Gehirn bestehen aus Materie. Alles sogenannte Materielle sind in Wirklichkeit ganz bestimmte Formen von geistigen Anschauungen in unseren individuellen Bewußtseinen, die ausschließlich für Kommunikationszwecke zwischen zwei Bewußtseinen erschaffen werden. Ohne diese geistigen Kommunikationsmittel (die wir Elektronen, Photonen, Quarks, etc. nennen. sowie Ansammlungen von ihnen) hättest du deine geistige Anschauung (den geschriebenen Text von dir) aus deinem Bewußtsein nicht weiterleiten können.
Sehen ist ein Kommunikationsvorgang des Geistigen.
Für alle 5 Personen in deinem Beispiel gilt:
Die Augen sehen nur Materie. Licht ist Materie. Wenn da ein Wesen im Raum ist, welche eine physikalische Wechelwirkung erzeugt, bei der Licht freigesetzt wird, dann werden es alle 5 Personen sehen und nicht nur Einer.
deepfield schrieb:Wer hat die richtige Wahrnehmung in dieser Situation,
Es gibt keine richtige oder falsche Wahrnehmung, sondern immer nur solche, auf die man seine Aufmerksamkeit richtet. Und alles, worauf du deine Aufmerksamkeit richten kannst, muß sich in deinem Bewußtsein befinden, denn sonst gäbe es nichts, worauf du deine Aufmerksamkeit richten könntest.
Dieses Richten der Aufmerksamkeit auf bestimmte Inhalte des Bewußtseins ist das eigentliche Sehen. Es kommt immer dann zustande, wenn es ein sogenanntes ICH gibt, welches sich mit dem identifiziert, worauf es gerichtet ist. Nur dann kommt es zu einem Erlebnischarakter und nur dafür benötigt man ein Ich.
Dieser betroffene Mensch in deinem Beispiel hat seine Aufmerksamkeit also tatsächlich auf etwas gerichtet, was sich in seinem Bewußtsein befindet. Wäre das nicht so, könnte er nicht sagen "Ich sehe eine Lichtgestalt."
Worum es sich da im Einzelnen handelt, kann man nicht pauschalisieren, sondern nur das Prinzip erklären, welches ich hier versucht habe, darzustellen.
Ich hoffe, das hat etwas geholfen, es besser zu verstehen.