Woran sterben Menschen bei Lawinen?

Woran sterben Menschen bei Lawinen?

wird man von dem Gewicht des Schnees erdrückt? Oder bekommt man unter dem Schnee keine Luft mehr? Kann man sich, wenn es Schnee ist, nich einfach selbst wieder ausbuddeln? Bei dem Lawinenunglück vor kurzem (weiß nich mehr wo) starben 8 von 12 Schneemobil fahrer. Sie wurden teilweise nur 1,5 Meter unter der Schneeoberfläche gefunden. Warum haben sie sich nich selbst ausgebuddelt?

Gruß

Wie du schon sagtest..Man wird warscheinlich erdrückt.Wenn dass nicht der Fall sein sollte dann erstickt man vermutlich.wenn du 1,5 meter im schnee steckst dann kannst du dich mit Sicherheit nicht mehr bewegen.

Ersticken, Erfrieren ...
Sobald die Lawine zum Stillstand kommt, kann man sich meist kaum mehr bewegen und ist regelrecht in den Schnee "einbetoniert". Häufig haben die Lawinenopfer ja auch noch die Skis oder das Snowboard an und dann hat man eh keine Chance, sich selbst zu befreien. Zudem verliert man in einer Lawine häufig die Orientierung und weiss nicht mehr wo oben oder unten ist.

Emodul

Erstickung im Normalfall.

Ich denke, dass es eine Kombination aus Ersticken und Erdrücken ist.

Das Gewicht des Schnees drückt ja unter Anderem auch auf den Brustkorb und erschwert so stark das Atmen.

Ist aber mehr geraten als gewusst.

Zermalmt ?

Liebe Grüße
Alice.

Auf den ersten Blick fand ich die Frage komisch, auf den zweiten doch begründet. Ich denke es wirken da viele Faktoren mit.

Stell dir mal vor, du wirst von einer Lawine verschüttet, hast dich vielleicht schon vorher mehrmals überschlagen. Orientierung gleich null. Gehst du da das Risiko ein (weil du ja nicht weißt wo oben und unten ist) dich noch tiefer in den Schnee einzugraben.

Dann noch die Bewegungsunfähigkeit durch die dick gepressten Schnee, die meist feste Winterkleidung und evtl. Ski oder Snowboard, die einen auch noch hindern sich zu bewegen.

Darauf folgt denke ich die Erstickung oder vielleicht auf erfrieren.

Lebendig begraben

Dann passiert es. Gerade als er sein Board anschnallt, hört Wolle das "Wumm-Geräusch“, sieht die Risse im Schnee und die vor Schreck aufgerissenen Augen seines Freundes außerhalb der Gefahrenzone. "Als die Schneedecke in große Schollen zerbrach und sich langsam in Bewegung setzte, versuchte ich noch, die rettenden Felsen neben der Rinne zu erreichen. Etwa anderthalb Meter fehlten noch bis zum rettenden Ufer, da zog es mir den Boden unter den Füßen weg und ich stürzte plötzlich rasend schnell zu Tal.“

Der Snowboarder wird von den Schneemassen verschlungen, wie von einem reißenden Wildbach. Er hat keine Orientierung mehr, sieht nur noch einen tobenden Schneesturm vor seinen Augen und versucht verzweifelt durch Schwimmbewegungen irgendwie an der Oberfläche zu bleiben, während er über kleine Felsabbrüche in die Tiefe stürzt.

"Immer wieder hatte ich den Mund voller Schnee und musste mit den Fingern regelrecht graben, um wieder Luft zu bekommen.“ Dann spürt er, wie die Lawine langsamer wird und schließlich zum Stillstand kommt. "Alles um mich herum war weiß und hell, ich musste also knapp unter der Oberfläche sein“, erzählt Wolle. "Glück gehabt - dachte ich. Leider hatte ich mich zu früh gefreut.“

Von oben rutscht weiterer Schnee nach und plötzlich wird die Welt für Wolle schwarz. Kein Licht dringt mehr zu ihm und kein Geräusch - es ist totenstill. "Alles vorbei, das war's", beschreibt Wolle seine Gedanken in diesem Moment. Er fühlt sich wie einbetoniert. Erfolglos versucht er seine Finger zu bewegen, aber jede Kraftanstrengung kostet unendlich viel Energie und Sauerstoff.

Während Wolle der Ohnmacht immer näher kommt, fährt Steve zu dem Lawinenkegel ab und sucht mit seinem LVS-Gerät nach Wolle. Irgendwo unter dem Schnee sendet der Lawinenpiepser seines Freundes ein Signal, das ihn zu ihm führen wird. Steve folgt der elektronischen Spur, bis er direkt über Wolle ist, greift zu seiner Lawinensonde und stößt die dünne Metallstange in den Schnee. Am Widerstand spürt er dabei genau, ob die Spitze auf einen Stein trifft, einen Menschen berührt oder im Schnee stecken bleibt.

Wolle kann nicht abschätzen, wie lange er verschüttet ist. "Ich versuchte ruhig zu bleiben und konzentrierte mich auf jeden Atemzug. Irgendwie habe ich mich von der Situation abgeschottet und mich in einen kleinen Raum in meinem Kopf zurückgezogen.“ Aber gerade als er merkt, dass er gleich das Bewusstsein verlieren wird, spürt er eine Berührung an seinem Arm. Wolle ist sofort klar, was das bedeutet: "Eine Sonde!“ Einen kurzen Moment dauert es noch, bis sich sein Freund durch den Schnee gegraben hat und Steve ihn aus dem Loch zerrt - völlig unverletzt.

Zwei Tage später sieht sich Wolle nochmals die Abrisskante und den Lawinenkegel an. "Ich hatte die Gefahr total unterschätzt“, meint er heute und: "Ich habe an diesem Tag sehr viel gelernt.“ Weil die Snowboarder mit Sonde, Schaufel und LVS-Gerät ausgerüstet waren und auch damit umgehen konnten, hat Wolle an diesem Februartag 2002 nur Mütze und Brille verloren und nicht auch sein Leben.

(sueddeutsche.de/bilu/mmk)

Wahrscheinlich ersticken, da man ja in einem Hohlraum eingeschlossen ist der sehr wahrscheinlich keinerlei Risse Aufweist durch die Luft eindringen könnte, dazu noch der Druck auf den Brustkorb, sehr lange sollte man dann nicht mehr leben.

Was das Ausbuddeln anbetrifft ist die Chance wohl höher wenn mann aufrecht in der Lawine steckt als wenn mann in der Lawine "liegt", was die Orientierung angeht sehe ich das im ersten Blick nicht so heftig allerdings wird man wenn man von einer Lawine mitgerissen wird ganz schön in Panik geraten was jeden klaren Gedanken zuerst zunichte machenn sollte.

Lawinen reißen auch eine Menge Material mit
Außerdem verdichtet sich der Schnee, dass er wie Beton daherkommt
und alles erschlägt und weit mit sich reißen kann, was weich und brüchig genug ist.

Ersticken findet meist dann statt, wenn man tiefer unter oder in die Lawine gerät.

Hauptsächlich stirbt man AUCH an Erfrieren

in etwa so, wie wenn man mehrere Minuten im gefrierenden Wasser liegt.

najoa.. man kann sich gar net ausbuddeln, weil die massen von schnee so extrem aufeinander drücken, dass sie irgendwann hart wie eis sind.

vielen Dank für die Antworten. Vor allem die Story aus der Zeitung zeigt doch deutlich, was die Gefahr ist.
Ist man tief begraben, verdichtet sich der Schnee und man kann sich kaum bewegen. Dann geht die Luft aus, weil keine neue Luftzufuhr stattfindet. Darum soll man bei Lawinenopfern auch gucken, ob sich eine Atemkuhle gebildet hat, um zu erkennen, ob sie noch lebend im Schnee eingegraben wurden, oder schon vorher tod waren.
Tod durch ersticken geschieht dann schneller, als dass einem überhaupt klar wird, dass man auch erfrieren könnte ;)

Endlich mal ein Thema über das sich nicht unendlich lange hin und her diskutieren lässt, sondern worauf es klare Antworten gibt :)

Im Winter lag mal soviel Schnee auf unserem Dach, dass der dicke Baumstamm der den Schnee "blockt" einfach durchgebrochen ist, ein Knall wie ein Kanonenschuss, um 3 Uhr Nachts.
Müssen unglaubliche Kräfte drauf gewirkt haben, soll heissen..."Schnee kann seeeehr schwer werden"

am Schnee :D

ne, normalerweise an Erstickung unter dem Schnee.

Oder an Wasser in der Lunge,wenn der Schnee ein Aerosol bildet das eingeatmet wird

Realsitin,

Erstickung im Normalfall.

Daran ist wunderschön zu sehen, wie wichtig die richtige Interpunktion für's Verständnis ist.
Wer das "oberflächlich" liest, der glaubt bei Deinen Worten: das Ersticken (im Schnee) sei der Normallfall.


Vielleicht wäre: "Ersticken" im "Normalfall" des Extremfalls" - besser gewesen.

;)

Ich würde sagen, Genickbruch bzw. körperliche Verletzungen sind auch eine wahrscheinliche Todesursache.
Wenn man von der Lawine überrollt wird, wird man von einer enormen Kraft weggehauen.
Außerdem sind in der Lawine noch meistens Bäume, Steine ect. enthalten, die wie Kanonenkugeln wirken. ;)

Shiido

Ausbuddeln unmöglich !
Selbst wenn man weiss wo oben ist, man kein Ski oder Snowboard an hat und sich nicht verletzt hat, ist es nicht möglich sich "frei zu buddeln".
Sobald man anfängt "nach oben zu buddeln" fällt sofort der Schnee nach, heißt, es dauert zu lange bis man sich befreien kann, bis dahin ist man erstickt.
(Meine Meinung)


MfG
Niggela

Soley schrieb am 01.01.2009:Stell dir mal vor, du wirst von einer Lawine verschüttet, hast dich vielleicht schon vorher mehrmals überschlagen. Orientierung gleich null. Gehst du da das Risiko ein (weil du ja nicht weißt wo oben und unten ist) dich noch tiefer in den Schnee einzugraben.

Deshalb pinkelt man sich in die Hose, dann weiss man schnell wo oben und unten ist!

König_Rasta schrieb:Deshalb pinkelt man sich in die Hose, dann weiss man schnell wo oben und unten ist!

Hat auch den Vorteil, dass es kurzfristig schön warm wird. Nachher wird es dafür umso kälter ...

Emodul

innerhalb kurzer zeit spürst du durch die kälte deine hände und füße nicht mehr
un falls du noch genug luft hast wirst du warscheinlich erfrieren