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Megalithen: Das Rätsel der stehenden Steine

45 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Stonehenge, Dolmen, Steinkreise ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
hödur Diskussionsleiter
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Megalithen: Das Rätsel der stehenden Steine

22.09.2007 um 22:58
Im Alten Testament werden so genannte Masseben (= Malsteine) erwähnt ,von Menschenhand aufgerichtete Steine mit religiöser Bedeutung. Es sind Weihe oder Kultsteine, die zur Erinnerung an besondere Ereignisse oder zu Ehren großer Persönlichkeiten aufgestellt wurden. Wir werden hier an eine Geschichte aus dem 1. Buch Moses erinnert. Jakob, zweiter Sohn Isaaks und einer der Stammväter Israels, schlief an einem Stein, der ihm als Kopfkissen gedient hatte. Als er erwachte, bemerkte er, dass Gott anwesend war. Jakob nahm den Stein, stellte ihn auf, übergoss ihn mit Öl und nannte den Ort Bethel , d. h.Haus Gottes .

Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal , gelobt Jakob, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst , will ich dir denZehnten geben. (1.Buch Mose 28, 22) .

An anderer Stelle wird berichtet, dass, nachdem Jakob Gottes Verheißungen empfangen hatte, er ein steinernes Mal auf an der Stätte errichtete, da er mit ihm geredet
hatte, und goss Trankopfer darauf ... (1.Buch Mose 35,14) .
Hier findet also auch eine Verehrung Gottes in Form eines aufgerichteten Steines statt.

Im Laufe der verschiedenen religionsgeschichtlichen Epochen erfahren die Masseben sehr unterschiedliche Bewertungen. Die ehemals Weihe- oder Kultsteine werden zu heidnischen Monumenten, die mit der christlichen Religion unvereinbar sind.

Ihr sollt Euch keine Götzen machen und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten ... (3.Buch Mose 26,1)

In heidnischer Zeit als Kultsteine, Mahnmale oder Idole verehrt, dürften Menhire mit der Einführung des Christentums der Kirche ein Dorn im Auge gewesen sein. Eine Verehrung von Steinmonumenten konnte nicht geduldet werden.
Immer wieder mussten Missionare und Priester mit ansehen, welche Anziehungskraft die in heidnischer Tradition stehenden Steine auf die Bevölkerung ausübten. So ist es durchaus verständlich, dass insbesondere die katholische Kirche das mit den
Menhiren verbundene Brauchtum erbittert bekämpfte. Auf mehreren Konzilien wurde der Steinkult verdammt. Synodalbeschlüsse wie beispielsweise die von Arles (452), Tours (567), Nantes (658) und Mainz (743) warnten vor der Sünde, den Steinen zu opfern. Bei Nichtbefolgung wurde sogar mit Exkommunizierung gedroht. Auf dem Konzil von Nantes erfolgte die Weisung, diese heidnischen Steine auszugraben und verschwinden zu lassen...

Trotz vielfältiger Missionierungsversuche hatten sich viele heidnische Vorstellungen und Bräuche in der Bevölkerung erhalten. Im 13. Jahrhundert wird urkundlich erwähnt, dass sich einige Menhire zu hohen Feiertagen drehen können.... mit dem Verbot der kath. Kirche und mit Hilfe der Inquisition verschwanden diese Ritten und Sagen, aber auch das Wissen dieser alten Kulturen.


Hier ein Beispiel dieses Wissens anhand der Kultstätte Stonehenge:

John North liefert in seinem Buch Stonehenge, Neolithic Man and the Cosmos überzeugende
Argumente für eine Ausrichtung nach dem Sonnenuntergang am Tag der Wintersonnenwende. Es ist nun einmal so, dass in Stonehenge die Mittsommersonne über dem nordöstlichen Horizont fast diametral entgegengesetzt der Stelle aufgeht, wo die Mittwintersonne am südwestlichen Himmel untergeht (im Jahre 2ooo v. Chr. betrug der Unterschied zwischen den beiden Fluchtlinien weniger als einen halben Grad); daher wird jedes Monument, das nach dem einen Punkt ausgerichtet ist, gleichzeitig den anderen markieren, und da beide Ereignisse - sowohl die Sommersonnenwende als auch die Wintersonnenwende - im jährlichen Zyklus der Jahreszeiten eine wichtige Rolle spielen, können wir vermuten, dass beide mit entsprechenden Riten gefeiert wurden.

Professor North vertritt auch die Ansicht, dass astronomische Phänomene nicht von innerhalb des Monuments mit Blick nach draussen beobachtet wurden, sondern eher umgekehrt: Indem der Beobachter außerhalb des Monuments stand und zwischen den Steinen
hindurch auf die Himmelserscheinungen blickte. Sicher waren beide Arten der Betrachtung möglich. Jeder, der den besten Blick auf den Sonnenaufgang am Tag der Sommersonnenwende haben wollte, würde sich in die Mitte des Monuments stellen; aber beim Sonnenuntergang am Tag der Wintersonnenwende würde der Beobachter ausserhalb des Tempels stehen, um durch seine Mitte hindurchzuschauen. Diese Hauptachse - die Linie, die sich von der Steinallee ausgehend durch das Monument zieht - scheint das bedeutendste astronomische Merkmal zu sein, das den Sonnenaufgang im Sommer und den Sonnenuntergang im Winter markiert. Die vier Station Stones, von denen noch zwei stehen, wurden nach den wichtigsten stationären Punkten des Mondzyklus ausgerichtet; aber sie bilden ein Rechteck, und seine beiden kürzeren Seiten verlaufen parallel zu der Hauptsonnenachse des Monuments. Das wirft wiederum die Frage auf, warum solch ein kompliziertes Monument überhaupt notwendig war. Wenn es lediglich darum
gegangen wäre, die beobachteten Extrempunkte der Sonne und des Mondes zu kennzeichnen, dann hatte das schliesslich auch mit nur vier oder fünf Steinen erreicht werden können.

Quellen: Das Rätsel der Menhire (Detert Zylmann); Stonehenge-Neolithic Man and Cosmos (John North); AT- Buch Mose


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hödur Diskussionsleiter
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Megalithen: Das Rätsel der stehenden Steine

22.09.2007 um 23:08
Link: de.wikipedia.org (extern)

...zur Vervollständigung der Wikilink zu Stonehenge ---> Wikipedia: Stonehenge


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kore ehemaliges Mitglied

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Megalithen: Das Rätsel der stehenden Steine

23.09.2007 um 10:46
Also es ist schon schade, daß man über Sabäismus kaum was rausbekommt!


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Megalithen: Das Rätsel der stehenden Steine

08.10.2019 um 19:52
In dem Video geht es um "Stonehenge im Bodensee", wovon ich noch nie zuvor gehört oder gelesen habe:

Youtube: Neues vom Stonehenge im Bodensee: Die versunkenen Hügel wurden von Menschen vor 5500 Jahren erricht
Neues vom Stonehenge im Bodensee: Die versunkenen Hügel wurden von Menschen vor 5500 Jahren erricht
Externer Inhalt
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"Stonehenge" im Bodensee: Forscher rätseln über 170 mysteriöse Steinhügel
Das Rätsel macht Urs Leuzinger sichtlich Spaß. "Ich habe so etwas wirklich noch nie erlebt", sagt der Archäologe. "Wenn wir etwas ausgraben, wissen wir normalerweise grundsätzlich, um was es sich dabei handelt."

Doch genau das ist bei 170 Steinhügeln auf dem Seegrund vor dem Schweizer Bodenseeufer nicht der Fall.

Wer sie errichtet hat, wie genau sie konstruiert wurden und wann sie entstanden sind - über diesen Fragen grübelt Projektleiter Leuzinger mit seinem Team vom Amt für Archäologie des Kantons Thurgau bereits seit einigen Jahren. An diesem Freitagvormittag steht der Forscher neben einem Rohr mit einer Sedimentprobe aus dem Seegrund und hofft auf weitere Hinweise auf die Entstehung und den Zweck der Formation.



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