lesslow
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2004
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Rätsel Archäologie: Zeiten ändern sich!
19.01.2006 um 16:53EPILOG (nachwort der reinen vernunft, wie ich lesslow meine!)
"als pythagoras seinen bekannten lehrsatz entdeckte,
brachte er den göttern hundert ochsen dar.
seitdem zittern die ochsen,
so oft eine neue wahrheit ans licht kommt."
(Ludwig Börne, Schriftsteller)
bücher wie diese mögen akademiker ärgern. sie mögen sich die haare raufen ob all der verwirrenden fundstücke und entdeckungsberichte. sie vermissen darin wissenschaftliche details. und orten stattdessen fantasievolle schilderungen von außenseitern. das ist ihr gutes recht. schließlich sind sie die experten.
doch bedenken wir, dass es immer wieder außenseiter waren, denen die akademische zunft wichtige ideen, hinweise oder entdeckungen verdankte. möglich, dass sich einiges davon als unhaltbar erwies. möglich, dass die "spinner" manchmal über die stränge schlugen. tatsache aber auch, dass einige von ihnen geschichte machten, weil sie die geschichte umschrieben.
bedenken wir, dass sich die meisten kontroversen informationen nicht in fachwerken finden. die ignoranz der elite eliminiert sie aus unserem bewusstsein. monatelange recherchen mussten ersetzen, was längst dokumentiert gehört. wenn auch nur eine einzige kuriosität aufgegriffen und weiter erforscht wird, macht dieses kompendium sinn.
zugegeben, mein plädoyer für eine alternative betrachtung unserer geschichte kommt nicht von ungefähr. unkonventionelle ideen, ich muss es leider gestehen, waren während meiner universitätszeit kaum gefragt. die revolution scheiterte , ehe sie begonnen hatte. sie fand nur in den köpfen statt. und ich wage zu behaupten, dass es an vielen universitätsinstituten ähnlich bestellt ist.
doch die zeiten scheinen sich zu ändern. es tut sich etwas unter den talaren. immer häufiger erzählen mir professoren unter der hand von verwegenen theorien und brisanten fakten, die ihnen unter den nägeln brennen. nur die wenigsten aber mögen öffentlich dazu stehen. "das schreiben sie dann aber bitte nicht!" - wie oft habe ich diesen satz während meiner journalisten laufbahn bereits gehört. wie oft habe ich die damen und herren in der folge bekniet, ihre "munition" der breiten öffentlichkeit zu unterbreiten. und wie oft bin ich gescheitert. wer stellt schon gerne in frage, was er seinen schülern jahrzehntelang gelehrt hat?
"heute kann ich es mir eben erlauben", schmunzelte einst ein graumelierter intitutionsleiter, als ihn darauf ansprach, weshalb er mit seinen kontroversen wissenschaftlichen gedanken erst jetzt, kurz vor seiner pensionierung, an die öffentlichkeit trete. ich muss ihn ziemlich verdutzt angeblickt haben.
ähnlich erging es dem deutschen journalisten erdogan ercivan. auf einem internationalen fachkongress (1997) überraschte ihn der amerikanische assyriologe professor marvin a. powell von der northern illinois university mit der aussage, dass von den bisher entdeckten und übersetzten 500000 keilschrifttafeln lediglich ein fünftel veröffentlicht sei. ercivan: "weil professor powell nicht wusste, dass ich kein lehrmeinungsvertreter im herkömmlichen sinn war, gab er auch unbekümmert seine begründung bekannt, warum die texte der öffentlichkeit vorenthalten werden:'die keilschrifttafeln enthalten unzählige informationen über astronomie , fremde planetensysteme, sternenbesucher und angaben über die entstehungsgeschichte des menschen, die unser weltbild auf den kopf stellen würden. mit der bekanntgabe der informationen würden wir den däniken-jüngern nur futter liefern...'"
auch der berliner forscher uwe topper weiß von ähnlichen machenschaften zu berichten: "als junger lernbegieriger mensch fuhr ich einmal zu einer großen ausgrabungsstätte in deutschland und ließ mich von dem chefausgräber, einem berühmten professor, herumführen", erzählt er. "wahrend wir einer gruppe von ausgräbern zuschauten, kam einer der studenten auf den professor zu und reichte ihm mit bedeutsamer miene einen kleinen stein. dieser stammte ganz gewiss nicht aus der gleichen kulturstufe, sondern gehörte einem anderen zeitraum an, das sah man aus dem augenwinkel. der professor natürlich auch. in seiner verlegenheit steckte er den mikrolithen in den mund. dann drehte er sich zur seite und ließ die kleine silexklinge in der westentasche verschwinden. den studenten schickte er ärgerlich fort."
Erstaunt über den vorfall wandte sich toppe einer assistentin zu, die in der nähe stand, und fragte sie nach den gründen für das seltsame verhalten des professors. "weißt du nicht, was das für ihn bedeuten würde, wenn man jetzt eine zweite kulturstufe hier finden würde?", entgegnete sie und lieferte ihm die antwort gleich hinterher: "dann müsste er noch einmal fünf jahre hier graben, wo es ihn jetzt schon verdrießt! bis zu seiner pensionierung käme er nicht mehr fort von diesem platz..."
gelehrte sind eben auch nur menschen. und so verdient vieles, was uns heute unter dem deckmäntelchen der wissenschaft verkauft wird, diesen namen nur bedingt. die universitäten sind daran nicht unschuldig: ich mag die gespräche mit studenten nicht mehr zählen, die mir gelangweilt schilderten, wie sie ihre statistiken und resultate schönten und an den kontrollinstanzen vorbeischmuggelten. nur die wenigsten schienen an ihrem wissen freude zu empfinden. unsichere berufliche aussichten raubten ihnen jegliche motivation, die welt aus den angeln zu heben.
viele lehrmeister sind keinen deut besser: statt nüchtern wissen zu testen, lassen sie sich bei prüfungsbewertungen von persöhnlichen eindrücken leiten. andere motivieren ihre schützlinge, um ihre arbeiten später unter eigenem namen zu publizieren und sich dafür feiern zu lassen. wieder andere intrigieren bei wissenschaftlichen kollegen - aus neid und eifersucht. schließlich ist da auch noch der wachsende konkurrenzdruck, der die seltsamsten blüten treibt. ich könnte ein buch über all die schauermärchen schreiben, die mir in den letzten zehn jahren von betroffenen zugetragen wurden.
und dann die vorlesungen: professoren, die gelangweilt aus ihren eigenen werken vorlesen! spezialisten, die mit ihrem fachwortkauderwelsch jedermann aus den seminarräumen vergraulen, der etwas von pädagogik versteht. die rhetorisch geschulten dozenten meiner unizeit ließen sich an einer hand abzählen. wie oft habe ich gebetet, dass einer von ihnen seine kollegen in die kunst des erzählens einführen würde, wie sie beispielsweise der deutsche astrophysiker harald lesch so brillant zelebriert. es blieb ein frommer wunsch.
zur verbalen höchstform laufen viele wissenschaftler anderswo auf - vor allem dann, wenn es darum geht, amateurforscher zu bändigen. allen voran die archäologen. ein besonderer dorn im auge sind ihnen dabei hobbyschatzsucher, die mit metalldetektoren und anderen geräten bewaffnet durch die lande ziehen. schnäppchenjäger der ungeliebtesten art. ob ihnen unisono habgier vorgeworfen werden muss, wie man uns einimpfen will, wird die zukunft zeigen. tatsache bleibt, dass wir ohne ihr halblegales treiben von einigen kontroversen fundstücken keinen blassen schimmer hätten.
wer zur treibjagt bläst und all die hobbygräber verächtlich in einen topf wirft, sei jedenfalls falsch gewickelt, betont ihr "mentor" und prominentester schatzsucher deutschlands, reinhold ostler, auf seiner internet-homepage: "viele schatzsucher und sondengänger wollen ihre funde zum großteil gar nicht selbst behalten. sie würden diese gerne der archäologie und den museen überlassen. nur: sie befürchten repressalien, falls sie die funde melden. der archäologie in deutschland - und damit dem kulturellen erbe - sind in den letzten jahren unersetzliche verluste entstanden durch den verkauf von ausgefallensten exponaten ins ausland. die schuld dafür ist den archäologen zuzuweisen, die durch ihre unnachgiebige und rachsüchtige haltung meldewillige sucher mit missionarischem eifer verfolgen. dabei wäre ein konsens mit etwas gutem willen durchaus möglich... "
das immer wiederkehrende argument "suchwillige sollten eine genehmigung beantragen" ist laut ostler lächerlich. anträge auf sucherlaubnis würden in fast allen fällen abgelehnt, "wobei die bürger von den entsprechenden bearbeitern verbal eingeschüchtert werden. dabei tragen schatzsucher und sondengänger in hohem maße dazu bei, mitbürger von schäden zu bewahren. denn immerhin sind oftmals sie es, die gefährliche munitionsfunde melden. unzählige exponate in museen würden sich heute ohne ehrliche schatzsucher nichts dort befinden, und viele förster und jäger schätzen sondengänger, da diese gefundenen müll und unrat entfernen."
ostlers kritik trifft die stimmung am nerv. der klassenkampf in der vorzeitforschung - elite gegen außenseiter - nimmt immer groteskere züge an. und dies auf allen gebieten. je verwegener die rebellen ihre attacken reiten, desto verächtlicher die reaktion des imperiums: wer alte überlieferungen wörtlich nimmt, wird als naiv bezeichnet. wer unseren vorfahren dinge zutraut, die sie laut lehrbuch nicht oder erst viel später wissen konnten, wird zum sonderling degradiert. wer in unserer vergangenheit spuren technologischer einflüsse zu wittern glaubt, zählt bereits zu den verrückten - den esoterikern und okkultisten.
der umgangston ist rüde geworden. sogar innerhalb des establishments. wenn etwa der tübinger althistoriker professor frank kolb neuerdings auf den profilierten troja-forscher professor manfred korfmann eindrischt und ihn ob seiner thesen öffentlich als "erich von däniken der archäologie" beschimpft, mag das den betroffenen in gewissen sinn zwar ehren. mit wissenschaftlicher ethik aber, wie sie uns im lehrbuch doziert wird, haben derlei hahnenkämpfe nichts mehr zu tun. vielmehr zeugen sie von der großen verunsicherung, welche sich der archäologischen branche gegenwärtig bemächtigt.
immer mehr akademiker scheinen an den ideen der außenseiter nämlich gefallen zu finden - und laufen über. wie kann es etwa sein - so fragt sich die elite derzeit aufgeregt - ,dass ein "sonntagsforscher" wie däniken im hinblick auf seinen neuen archäologischen erlebnispark im schweizerischen interlaken auf ideelle unterstützung namhafter professoren zählen kann? wie kann es sein, dass sich zahlreiche gescheite köpfe für diesen monumentalen "mystery park" stark machen?
mitten in die allgemeine verwirrung platzt zu allem übel auch noch die schreckensnachricht über das weltberühmte goldmuseum der peruanischen hauptstadt lima: über 4000 exemplare der dort ausgestellten indio-schätze sollen plumpe fälschungen sein, melden die nachrichtenagenturen. dies musste museumschefin victoria mujica nach einer internen untersuchung offiziell einräumen - nachdem ihr vater der öffentlichkeit als früherer direktor jahrzehntelang das gegenteil weisgemacht hatte.
wie ist es möglich, dass die wissenschaftlichen experten diesen schlamassel erst jetzt auf die schliche kamen? ich weiß es nicht. wobei ich mir ein lächeln nicht verkneifen kann. schließlich sind es die gleichen experten, die uns seit jahrzehnten versichern, dass auch die dinosaurierfiguren von acambaro und andere erstaunliche fundstücke aus allen teilen der welt gefälscht sein müssen - ohne sie jemals selbst in augenschein genommen zu haben. der glaube diktiert ihr vorgehen. er schreibt vor, wie alles zu sein hat, und vernebelt die sicht auf tatsachen.
wie erfrischend wäre es, von den archäologen einmal zu hören, was sie alles nicht wissen. wie schön wäre es, von ihren zweifeln zu erfahren. von ihren kühnsten spekulationen, die sie nicht einmal ihren engsten mitstreitern anzuvertrauen wagen. und sie dann darin zu bestärken, gerade diesen ideen künftig vermehrt nachzuhängen. wer weiß, in welch ferne welten uns derlei gedankenspiele katapultieren könnten - wenn uns schon nur die spekulationen der amateure den atem rauben.
leider wird der faszinierendste bestseller über die großen rätsel nie geschrieben. denn das ellenlange kompendium, in dem die namhaftesten und kompetentesten vorzeitexperten der welt ihre unerklärlichsten entdeckungen und merkwürdigsten theorien ohne rücksicht auf kritik auflisten, würde in frage stellen, woran die klugen köpfe jahrzehntelang gefeilt haben: ihre fachliche kompetenz. nur wer antworten liefern kann, verdient sich akademische titel und damit seinen lebensunterhalt. das große buch der fragezeichen käme einem himmelfahrtskommando gleich.
doch ich will nicht schwarz malen. die vorzeichen kehren sich. zu offensichtlich, dass gegenwärtig eine neue generation das ruder übernimmt. eine generation, die in einer zeit aufgewachsen ist, in der eigene meinungen wieder gefragt sind und sich mit hilfe des internets auch öffentlich vertreten lassen - ohne dass man dafür gleich auf dem scheiterhaufen der gesellschaft landet.
und sie, meine damen und herren, sind teil dieser generation: die ketzer der wissenschaft. gehen sie ihren eigenen weg. glauben sie nicht blindlings, was ihnen vorgesetzt wird. löchern sie unsere elite mit fragen. und zweifeln sie guten gewissens an, was ihnen ungereimt erscheint.
keine angst vor kühnen gedanken! denn die kühnsten ideen müssen erst noch gedacht werden. ihre schatten flackern bereits in unserem bewusstsein. dort, wo sich die "wahrheit" ständig wandelt - einer flüchtigen halluzination gleich, der sich die mehrheit von zeit zu zeit unterwirft.
rätsel der archäologie, Luc Bürgin, mein bruder im geiste.
ps: ich wurde diese woche kritisiert: man würde von mir nur noch copy & paste berichte vorgelegt bekommen.
doch ist es so, dass ich mir die zeitaufwendige mühe mache, diese texte aus büchern abzutippen, da ich finde, dass sie interessant und bereichernd sind. und dieses tun trug bereits früchte. es wurde bereits alles grundsätzliche gesagt, längst ist die zeit der meinungsstreitereien vorbei. nun bricht die zeit der bewussten schöpfung an. lasst uns ein teil davon sein. viele werden wissen, das ich mich in dem letzten halben jahr nur sehr selten in diesem forum blicken ließ und dies nur um informationen zu teilen, die ich für wichtig halte und um alten bekannten meldung zu machen. ich habe viel gelernt in dieser zeit und mich konstruktiveren ideen gewidmet, die ich leben und erfahren möchte. auf eine neue zeit!
in ewiglicher liebe
lesslow
Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -
"als pythagoras seinen bekannten lehrsatz entdeckte,
brachte er den göttern hundert ochsen dar.
seitdem zittern die ochsen,
so oft eine neue wahrheit ans licht kommt."
(Ludwig Börne, Schriftsteller)
bücher wie diese mögen akademiker ärgern. sie mögen sich die haare raufen ob all der verwirrenden fundstücke und entdeckungsberichte. sie vermissen darin wissenschaftliche details. und orten stattdessen fantasievolle schilderungen von außenseitern. das ist ihr gutes recht. schließlich sind sie die experten.
doch bedenken wir, dass es immer wieder außenseiter waren, denen die akademische zunft wichtige ideen, hinweise oder entdeckungen verdankte. möglich, dass sich einiges davon als unhaltbar erwies. möglich, dass die "spinner" manchmal über die stränge schlugen. tatsache aber auch, dass einige von ihnen geschichte machten, weil sie die geschichte umschrieben.
bedenken wir, dass sich die meisten kontroversen informationen nicht in fachwerken finden. die ignoranz der elite eliminiert sie aus unserem bewusstsein. monatelange recherchen mussten ersetzen, was längst dokumentiert gehört. wenn auch nur eine einzige kuriosität aufgegriffen und weiter erforscht wird, macht dieses kompendium sinn.
zugegeben, mein plädoyer für eine alternative betrachtung unserer geschichte kommt nicht von ungefähr. unkonventionelle ideen, ich muss es leider gestehen, waren während meiner universitätszeit kaum gefragt. die revolution scheiterte , ehe sie begonnen hatte. sie fand nur in den köpfen statt. und ich wage zu behaupten, dass es an vielen universitätsinstituten ähnlich bestellt ist.
doch die zeiten scheinen sich zu ändern. es tut sich etwas unter den talaren. immer häufiger erzählen mir professoren unter der hand von verwegenen theorien und brisanten fakten, die ihnen unter den nägeln brennen. nur die wenigsten aber mögen öffentlich dazu stehen. "das schreiben sie dann aber bitte nicht!" - wie oft habe ich diesen satz während meiner journalisten laufbahn bereits gehört. wie oft habe ich die damen und herren in der folge bekniet, ihre "munition" der breiten öffentlichkeit zu unterbreiten. und wie oft bin ich gescheitert. wer stellt schon gerne in frage, was er seinen schülern jahrzehntelang gelehrt hat?
"heute kann ich es mir eben erlauben", schmunzelte einst ein graumelierter intitutionsleiter, als ihn darauf ansprach, weshalb er mit seinen kontroversen wissenschaftlichen gedanken erst jetzt, kurz vor seiner pensionierung, an die öffentlichkeit trete. ich muss ihn ziemlich verdutzt angeblickt haben.
ähnlich erging es dem deutschen journalisten erdogan ercivan. auf einem internationalen fachkongress (1997) überraschte ihn der amerikanische assyriologe professor marvin a. powell von der northern illinois university mit der aussage, dass von den bisher entdeckten und übersetzten 500000 keilschrifttafeln lediglich ein fünftel veröffentlicht sei. ercivan: "weil professor powell nicht wusste, dass ich kein lehrmeinungsvertreter im herkömmlichen sinn war, gab er auch unbekümmert seine begründung bekannt, warum die texte der öffentlichkeit vorenthalten werden:'die keilschrifttafeln enthalten unzählige informationen über astronomie , fremde planetensysteme, sternenbesucher und angaben über die entstehungsgeschichte des menschen, die unser weltbild auf den kopf stellen würden. mit der bekanntgabe der informationen würden wir den däniken-jüngern nur futter liefern...'"
auch der berliner forscher uwe topper weiß von ähnlichen machenschaften zu berichten: "als junger lernbegieriger mensch fuhr ich einmal zu einer großen ausgrabungsstätte in deutschland und ließ mich von dem chefausgräber, einem berühmten professor, herumführen", erzählt er. "wahrend wir einer gruppe von ausgräbern zuschauten, kam einer der studenten auf den professor zu und reichte ihm mit bedeutsamer miene einen kleinen stein. dieser stammte ganz gewiss nicht aus der gleichen kulturstufe, sondern gehörte einem anderen zeitraum an, das sah man aus dem augenwinkel. der professor natürlich auch. in seiner verlegenheit steckte er den mikrolithen in den mund. dann drehte er sich zur seite und ließ die kleine silexklinge in der westentasche verschwinden. den studenten schickte er ärgerlich fort."
Erstaunt über den vorfall wandte sich toppe einer assistentin zu, die in der nähe stand, und fragte sie nach den gründen für das seltsame verhalten des professors. "weißt du nicht, was das für ihn bedeuten würde, wenn man jetzt eine zweite kulturstufe hier finden würde?", entgegnete sie und lieferte ihm die antwort gleich hinterher: "dann müsste er noch einmal fünf jahre hier graben, wo es ihn jetzt schon verdrießt! bis zu seiner pensionierung käme er nicht mehr fort von diesem platz..."
gelehrte sind eben auch nur menschen. und so verdient vieles, was uns heute unter dem deckmäntelchen der wissenschaft verkauft wird, diesen namen nur bedingt. die universitäten sind daran nicht unschuldig: ich mag die gespräche mit studenten nicht mehr zählen, die mir gelangweilt schilderten, wie sie ihre statistiken und resultate schönten und an den kontrollinstanzen vorbeischmuggelten. nur die wenigsten schienen an ihrem wissen freude zu empfinden. unsichere berufliche aussichten raubten ihnen jegliche motivation, die welt aus den angeln zu heben.
viele lehrmeister sind keinen deut besser: statt nüchtern wissen zu testen, lassen sie sich bei prüfungsbewertungen von persöhnlichen eindrücken leiten. andere motivieren ihre schützlinge, um ihre arbeiten später unter eigenem namen zu publizieren und sich dafür feiern zu lassen. wieder andere intrigieren bei wissenschaftlichen kollegen - aus neid und eifersucht. schließlich ist da auch noch der wachsende konkurrenzdruck, der die seltsamsten blüten treibt. ich könnte ein buch über all die schauermärchen schreiben, die mir in den letzten zehn jahren von betroffenen zugetragen wurden.
und dann die vorlesungen: professoren, die gelangweilt aus ihren eigenen werken vorlesen! spezialisten, die mit ihrem fachwortkauderwelsch jedermann aus den seminarräumen vergraulen, der etwas von pädagogik versteht. die rhetorisch geschulten dozenten meiner unizeit ließen sich an einer hand abzählen. wie oft habe ich gebetet, dass einer von ihnen seine kollegen in die kunst des erzählens einführen würde, wie sie beispielsweise der deutsche astrophysiker harald lesch so brillant zelebriert. es blieb ein frommer wunsch.
zur verbalen höchstform laufen viele wissenschaftler anderswo auf - vor allem dann, wenn es darum geht, amateurforscher zu bändigen. allen voran die archäologen. ein besonderer dorn im auge sind ihnen dabei hobbyschatzsucher, die mit metalldetektoren und anderen geräten bewaffnet durch die lande ziehen. schnäppchenjäger der ungeliebtesten art. ob ihnen unisono habgier vorgeworfen werden muss, wie man uns einimpfen will, wird die zukunft zeigen. tatsache bleibt, dass wir ohne ihr halblegales treiben von einigen kontroversen fundstücken keinen blassen schimmer hätten.
wer zur treibjagt bläst und all die hobbygräber verächtlich in einen topf wirft, sei jedenfalls falsch gewickelt, betont ihr "mentor" und prominentester schatzsucher deutschlands, reinhold ostler, auf seiner internet-homepage: "viele schatzsucher und sondengänger wollen ihre funde zum großteil gar nicht selbst behalten. sie würden diese gerne der archäologie und den museen überlassen. nur: sie befürchten repressalien, falls sie die funde melden. der archäologie in deutschland - und damit dem kulturellen erbe - sind in den letzten jahren unersetzliche verluste entstanden durch den verkauf von ausgefallensten exponaten ins ausland. die schuld dafür ist den archäologen zuzuweisen, die durch ihre unnachgiebige und rachsüchtige haltung meldewillige sucher mit missionarischem eifer verfolgen. dabei wäre ein konsens mit etwas gutem willen durchaus möglich... "
das immer wiederkehrende argument "suchwillige sollten eine genehmigung beantragen" ist laut ostler lächerlich. anträge auf sucherlaubnis würden in fast allen fällen abgelehnt, "wobei die bürger von den entsprechenden bearbeitern verbal eingeschüchtert werden. dabei tragen schatzsucher und sondengänger in hohem maße dazu bei, mitbürger von schäden zu bewahren. denn immerhin sind oftmals sie es, die gefährliche munitionsfunde melden. unzählige exponate in museen würden sich heute ohne ehrliche schatzsucher nichts dort befinden, und viele förster und jäger schätzen sondengänger, da diese gefundenen müll und unrat entfernen."
ostlers kritik trifft die stimmung am nerv. der klassenkampf in der vorzeitforschung - elite gegen außenseiter - nimmt immer groteskere züge an. und dies auf allen gebieten. je verwegener die rebellen ihre attacken reiten, desto verächtlicher die reaktion des imperiums: wer alte überlieferungen wörtlich nimmt, wird als naiv bezeichnet. wer unseren vorfahren dinge zutraut, die sie laut lehrbuch nicht oder erst viel später wissen konnten, wird zum sonderling degradiert. wer in unserer vergangenheit spuren technologischer einflüsse zu wittern glaubt, zählt bereits zu den verrückten - den esoterikern und okkultisten.
der umgangston ist rüde geworden. sogar innerhalb des establishments. wenn etwa der tübinger althistoriker professor frank kolb neuerdings auf den profilierten troja-forscher professor manfred korfmann eindrischt und ihn ob seiner thesen öffentlich als "erich von däniken der archäologie" beschimpft, mag das den betroffenen in gewissen sinn zwar ehren. mit wissenschaftlicher ethik aber, wie sie uns im lehrbuch doziert wird, haben derlei hahnenkämpfe nichts mehr zu tun. vielmehr zeugen sie von der großen verunsicherung, welche sich der archäologischen branche gegenwärtig bemächtigt.
immer mehr akademiker scheinen an den ideen der außenseiter nämlich gefallen zu finden - und laufen über. wie kann es etwa sein - so fragt sich die elite derzeit aufgeregt - ,dass ein "sonntagsforscher" wie däniken im hinblick auf seinen neuen archäologischen erlebnispark im schweizerischen interlaken auf ideelle unterstützung namhafter professoren zählen kann? wie kann es sein, dass sich zahlreiche gescheite köpfe für diesen monumentalen "mystery park" stark machen?
mitten in die allgemeine verwirrung platzt zu allem übel auch noch die schreckensnachricht über das weltberühmte goldmuseum der peruanischen hauptstadt lima: über 4000 exemplare der dort ausgestellten indio-schätze sollen plumpe fälschungen sein, melden die nachrichtenagenturen. dies musste museumschefin victoria mujica nach einer internen untersuchung offiziell einräumen - nachdem ihr vater der öffentlichkeit als früherer direktor jahrzehntelang das gegenteil weisgemacht hatte.
wie ist es möglich, dass die wissenschaftlichen experten diesen schlamassel erst jetzt auf die schliche kamen? ich weiß es nicht. wobei ich mir ein lächeln nicht verkneifen kann. schließlich sind es die gleichen experten, die uns seit jahrzehnten versichern, dass auch die dinosaurierfiguren von acambaro und andere erstaunliche fundstücke aus allen teilen der welt gefälscht sein müssen - ohne sie jemals selbst in augenschein genommen zu haben. der glaube diktiert ihr vorgehen. er schreibt vor, wie alles zu sein hat, und vernebelt die sicht auf tatsachen.
wie erfrischend wäre es, von den archäologen einmal zu hören, was sie alles nicht wissen. wie schön wäre es, von ihren zweifeln zu erfahren. von ihren kühnsten spekulationen, die sie nicht einmal ihren engsten mitstreitern anzuvertrauen wagen. und sie dann darin zu bestärken, gerade diesen ideen künftig vermehrt nachzuhängen. wer weiß, in welch ferne welten uns derlei gedankenspiele katapultieren könnten - wenn uns schon nur die spekulationen der amateure den atem rauben.
leider wird der faszinierendste bestseller über die großen rätsel nie geschrieben. denn das ellenlange kompendium, in dem die namhaftesten und kompetentesten vorzeitexperten der welt ihre unerklärlichsten entdeckungen und merkwürdigsten theorien ohne rücksicht auf kritik auflisten, würde in frage stellen, woran die klugen köpfe jahrzehntelang gefeilt haben: ihre fachliche kompetenz. nur wer antworten liefern kann, verdient sich akademische titel und damit seinen lebensunterhalt. das große buch der fragezeichen käme einem himmelfahrtskommando gleich.
doch ich will nicht schwarz malen. die vorzeichen kehren sich. zu offensichtlich, dass gegenwärtig eine neue generation das ruder übernimmt. eine generation, die in einer zeit aufgewachsen ist, in der eigene meinungen wieder gefragt sind und sich mit hilfe des internets auch öffentlich vertreten lassen - ohne dass man dafür gleich auf dem scheiterhaufen der gesellschaft landet.
und sie, meine damen und herren, sind teil dieser generation: die ketzer der wissenschaft. gehen sie ihren eigenen weg. glauben sie nicht blindlings, was ihnen vorgesetzt wird. löchern sie unsere elite mit fragen. und zweifeln sie guten gewissens an, was ihnen ungereimt erscheint.
keine angst vor kühnen gedanken! denn die kühnsten ideen müssen erst noch gedacht werden. ihre schatten flackern bereits in unserem bewusstsein. dort, wo sich die "wahrheit" ständig wandelt - einer flüchtigen halluzination gleich, der sich die mehrheit von zeit zu zeit unterwirft.
rätsel der archäologie, Luc Bürgin, mein bruder im geiste.
ps: ich wurde diese woche kritisiert: man würde von mir nur noch copy & paste berichte vorgelegt bekommen.
doch ist es so, dass ich mir die zeitaufwendige mühe mache, diese texte aus büchern abzutippen, da ich finde, dass sie interessant und bereichernd sind. und dieses tun trug bereits früchte. es wurde bereits alles grundsätzliche gesagt, längst ist die zeit der meinungsstreitereien vorbei. nun bricht die zeit der bewussten schöpfung an. lasst uns ein teil davon sein. viele werden wissen, das ich mich in dem letzten halben jahr nur sehr selten in diesem forum blicken ließ und dies nur um informationen zu teilen, die ich für wichtig halte und um alten bekannten meldung zu machen. ich habe viel gelernt in dieser zeit und mich konstruktiveren ideen gewidmet, die ich leben und erfahren möchte. auf eine neue zeit!
in ewiglicher liebe
lesslow
Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -