Levitationen
04.03.2007 um 00:00
Die Kunst der Levitation
oder wie man wie Jesus übers Wasser laufen kann, ohne hineinzuplumpsen.
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Ansich wollte ich diesen Artikel als erlernbares Kunststück imAuditorium veröffentlichen, aber erstens dürfte nicht jedermann zu einem Erfolg kommenund zweitens bestünde die Gefahr, daß sie sich unnötig aufblasen und somit Schaden anihrer Seele erleiden. Also nehmen sie ihn als kleine unterhaltsame Lexion und lesen sieihn mit einem schmunzelnden Auge.
Von Franz von Assisi wird berichtet, daß er sichwährend seiner Gebetsstunden vor dem Altar seiner Kirche, einige Meter über den Erdbodenerhob. Das ist Levitation, wie wir heute sagen würden. Dies geschah nun mit spirituellenMitteln. Allein seine inbrünstige Haltung beim Gebet, beflügelte ihn im wahrsten Sinnedes Wortes und machte seinen Körper so leicht, daß er die Gesetze der Erdanziehungskraftüberwand und zunichte machte. Das wird mehrfach auch von anderen Personen in derReligionsgeschichte berichtet. Mit anderen Worten, die Kraft der inneren Sehnsucht zumGöttlichen, zu Jesus oder wen auch immer, überwindet die Schwere des Körpers. AuchAlexandra David Neel, eine buddhistische Europäerin, machte eine ähnliche Erfahrung, alssie in tiefer Meditation über das Wasser eines Flusses irgendwo im Himalayalief.
Spirituelle Kraft ist somit der materiellen überlegen und macht siezunichte. Das ist die erste Lexion die wir lernen.
Was eine religiöse Erfahrungist, kann nun auch mit okkulten Mitteln erreicht werden. Ein Beispiel liefert uns deraltirische Held Cuchullin mit seinen vielfachen Kunststücken, die er bei einergermanischen Zauberin, der Scatach, gelernt hatte. Eines davon war die Kunst sich soleicht zu machen, daß er blitzschnell auf einen von ihm selbst geschleuderten Speerspringen konnte und sich dann von ihm davon tragen ließ. Der sogenannteHeldenlachssprung. Das erlaubte große Sprünge (wie ein Lachs) und man konnte hoheHindernisse damit überwinden. Ein sehr begehrenswertes Kunststück im Zeitalter vonSchild, Schwert und Speer.
Wenn man nun von Yogis liest, besonders im indischenRaum, die übers Wasser gehen können, dann liegt das Geheimnis darin, daß sie sich ebensoleicht machen können, damit sie nicht ins Wasser sinken. Wie ist das nun zubewerkstelligen, fragen sie sich sicherlich. Geht das überhaupt willentlich, oder ist dasein Begleitprodukt spiritueller Übungen? Jein - möchte man sagen.
Könnte der Wegdazu vielleicht über den Atem erfolgen? Hinter dem groben normalen Atem gibt es nocheinen subtileren, der vielleicht diese Leichtigkeit des Körpers hervorrufen könnte. Um andiesen zu gelangen, muß man allerdings einige Voraussetzungen erfüllen. Fleischnahrungund Sexualität dürften hierbei im Wege stehen. Dazu gehört die Reinigung des Wesens. DieNatur hat gewisse Barrieren aufgerichtet, die man nicht ungestraft beiseite schiebenkann.
Auf jedem Fall gelang es Cuchullin und somit steht dem nichts im Wege, daßes irgendwie erlernbar sein muß. Wenn sie sich mal mit autogenen Training befaßt haben,wissen sie vielleicht, daß die Kunst der Entspannung darin besteht, den Atem so zuregulieren um ihn in einen ruhigen stetigen Fluß zu bringen. Diese Regulierung bestehtdarin, daß man ihn nicht mehr bewußt zu beeinflussen versucht, sondern zu einemnatürlichen Atemrythmus gelangt, der durch nichts zu stören ist und somit das Vergessendes Körpers möglich macht, was wiederum eine tiefe Entspannung zur Folge hat.
Wenn sie dies das erste Mal versuchen, werden sie wahrscheinlich erst dieFurchtschwelle überwinden müssen, die der Körper aufrichtet wenn er merkt, daß er sichselbst überlassen ist. Das kann starkes Herzklopfen zur Folge haben und von der Furchtbegleitet sein, das Herz könnte stehen bleiben. Diese Furcht macht das Herz rasen. Könnensie dies allerdings überwinden, werden sie hinterher, nachdem sich der Herzschlagberuhigt hat, eine tiefe ruhige Entspannung fühlen, wie sie sie nie zuvor erlebt haben.In dieser Haltung ist es wahrscheinlich, daß sie den subtilen Atem verspüren werden, vondem ich oben gesprochen habe.
Sollten sie herzkrank sein, dann würde ich ihnendiese Übung auch empfehlen, sie könnte sie von der oben genannten Furcht befreien,vorausgesetzt natürlich es liegt keine organische Krankheit vor. Also wenn ihreHerzkrankheit nervlich bedingt ist, dann ja. Aber machen sie dies unter Anleitung und imBeisein ihres Arztes. Das wird sie beruhigen und eventuelle Gefahren ausschließen.
Haben sie nun mal diesen subtilen Atemrythmus entdeckt, ist der nächste Schrittdiesen bewußt zu verfolgen und das Bewußtsein auf den Körper zu lenken. Hier werden siejetzt ein ganz neues leichtes Gefühl erleben. Diese Leichtigkeit so zu steigern, daß siedas Gewicht des Körpers verringert, ist nun die Kunst, mit deren Hilfe sie auch über dasWasser zu gehen vermögen.
Unter uns, - versuchen sie es nicht, für was denn umGottes willen? Um sich in Szene zu setzen? Oder Anzugeben? Sich vor ihrer Freundinaufzublasen? Alles dies sind die Fallen des Egos und diese wollen wir vermeiden. Aber zuwissen wie dieser Prozeß ablaufen könnte, ist doch interessant oder nicht? Er nimmt unszumindest das wundergläubige naive Staunen, das die Leute im Angesicht solcher Phänomeneempfinden und ersetzt es durch ein Wissen, mit dem wir diesen Dingen etwas gelassener insAuge schauen können.
Sollten sie diese Kunst aber doch beherrschen, so können siedas nächste Mal wenn sie spazieren gehen, die nächste Brücke über den Fluß auslassen undgeruhsam trockenen Fußes übers Wasser zum anderen Ufer gehen, - als Abkürzung sozusagen.
...wenn sie gesehen werden, so machen sie sich aber auf einiges gefaßt:-))
http://www.odinring.de/allgem/levitation.htm