ivy131 schrieb:Ich mache doch aus nichts irrealem was realem. Ob schon immer was da war oder es eine Ursache für das Universum gibt ist ja sowieso egal da es nicht davon abhängt.
Trotzdem bekommst Du Dein "erst eines, dann nochwas, daher Raum und so Entropie" oder wierum auch immer nicht hin.
ivy131 schrieb:Der „Urknall“ bezeichnet keine Explosion in einem bestehenden Raum, sondern die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität.
Schön aus der Wikipedia zitiert, nur leider vergessen, es als Zitat zu kennzeichnen und die Quelle anzugeben. Vor allem hast Du leider vergessen, weiterzulesen, wenigstens bis zu dem Abschnitt, an dem das Wort Singularität zum zweiten Mal in dem Artikel vorkommt.
Kosmologisches Prinzip
Das kosmologische Prinzip besagt, dass das Weltall zur selben Zeit an jedem Raumpunkt und auch in alle Richtungen für große Entfernungen gleich aussieht, und wird auch (räumliche) Homogenität genannt; die Annahme, dass es in jeder Richtung gleich aussehe, heißt (räumliche) Isotropie. Ein Blick zum Sternenhimmel mit bloßem Auge zeigt sofort, dass das Universum in der näheren Umgebung der Erde nicht homogen und isotrop ist, denn es gibt unregelmäßig verteilte Sterne. Auf größerer Skala bilden die Sterne Galaxien, die allerdings auch sehr ungleichmäßig verteilt sind und Galaxienhaufen bilden. Auf noch größerer Skala ist eine wabenartige Struktur erkennbar, die aus sogenannten Filamenten und Voids besteht.
Wendet man das kosmologische Prinzip auf die allgemeine Relativitätstheorie an, vereinfachen sich die einsteinschen Feldgleichungen zu den sogenannten Friedmann-Gleichungen. Diese beschreiben demzufolge ein homogenes, isotropes Universum. Zur Lösung der Gleichungen geht man vom heutigen Zustand des Universums aus und verfolgt die Entwicklung rückwärts in der Zeit. Die exakte Lösung hängt insbesondere von den gemessenen Werten der Hubble-Konstante sowie diverser Dichteparameter ab, die den Masse- und Energieinhalt des Universums beschreiben. Man findet dann, dass das Universum früher kleiner war (Expansion des Universums); gleichzeitig war es heißer und dichter. Formal führt die Lösung auf einen Zeitpunkt, zu dem der Wert des Skalenfaktors verschwindet, also das Universum keine Ausdehnung hatte und die Temperatur und Dichte unendlich groß werden. Dieser Zeitpunkt wird als „Urknall“ bezeichnet. Er ist eine formale Singularität der Lösung der Friedmann-Gleichungen. Damit wird allerdings keine Aussage über die physikalische Realität einer derartigen Anfangssingularität gemacht, da die Gleichungen der klassischen Physik nur einen begrenzten Gültigkeitsbereich haben und nicht mehr anwendbar sind, wenn Quanteneffekte eine Rolle spielen, wie das im sehr frühen, heißen und dichten Universum angenommen wird. Zur Beschreibung der Entwicklung des Universums zu sehr frühen Zeiten wäre eine Theorie der Quantengravitation erforderlich.
Wikipedia: UrknallHervorhebungen von mir
ivy131 schrieb:Das heißt es muss das zweite nicht geben sondern nur das Eine und die Möglichkeit das Theoretisch ein zweites daneben sein könnte.
Eben. Wenn Du Dir die Ausgangssingularität tatsächlich als Punkt vorstellst, dann hast Du das Problem unendlicher Energiedichte, unendlicher Temperatur und Null Drehimpuls. Sowie Null Raum und Null Zeit, also auch kein "Nachher". So ein Urknall wäre kein Rohrkrepierer, er wäre ne einzige Ladehemmung - und damit kein Urknall, weil zeitlos-anhaltend unbewegt.
Punktsingularitäten "mit Inhalt" existieren nicht (und wenn doch, dann blieben sie es).
Aus Deinem Einzelnen wäre nie ein Mehrfaches geworden. Eher noch wäre Dein Einzelnes nur ein "nichts".
ivy131 schrieb:Ja für ein Entropie reicht das Quantenvakuum.
Für ein Quantenvakuum benötigt man dunkle Energie.
Das die dunkle Energie wechselwirkt mit der Gravitation welche durch Masse entsteht hat doch nicht mit einer Abhängigkeit zu tun.
Seit wann brauchts für das Quantenvakuum die Dunkle Energie?
Und Dunkle Energie wechselwirkt
nicht mit Gravitation. Ich habs doch extra erklärt, daß die beiden Phänomene aneinander vorbeiwirken.
Auf kleinen Skalen wird die Expansion des Universums sogar von der Gravitation vollständig nivelliert, so als gebe es keine Expansion.
Die Expansionsrate des Universums wird mit 67.740m je Megaparsec je Sekunde angegeben. Je Astronomische Einheit (Erde-Sonne-Entfernung) wäre dies nur noch 3,284 x 10^-7 m pro Sekunde. In den letzten 4,5 Milliarden Jahren hätte sich die Erde also insgesamt um 41,1 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, im Schnitt pro Jahr neun Meter. Heute wären es 10,36 Meter, die die derzeitige Raumexpansion die Erde pro Jahr von der Sonne entfernen müßte.
Tatsächlich entfernt sich die Erde von der Sonne pro Jahr aber nur um 15 Millimeter. Und die verdanken wir nicht der Expansion, sondern der Drehimpulsübertragung, vergleichbar der Drehimpulsübertragung von der Erde zum sich dadurch entfernenden Mond.
Mit anderen Worten: die Gravitation zwischen einem Stern und seinen Planeten ist eine zu geringe Skala, als daß hier die Expansion des Raumes, die hier ja stattfindet, etwas an den Entfernungen der Himmelskörper verändert.
ivy131 schrieb:Dunkle Energie steht in Wechselwirkung mit der Gravitation.
Nope!
ivy131 schrieb:Ihre vielleicht erstaunlichste Eigenschaft ist, dass sie das Universum in Wechselwirkung mit der Gravitation wie nach einer Explosion auseinander treibt
Dann frag mal den Prof. Dr. Christof Wetterich vom Institut für Theoretische Physik Heidelberg, wie diese Wechselwirkung aussieht! Als das Universum noch kleiner war und die Materie damit dichter, führte die Gravitation der großen Strukturen wie Galaxien, Galaxiencluster, Supercluster... nicht nur zum Aufeinanderbewegegen dieser Objekte aufeinander zu "im Raum", so als würde Cluster B sich auf Cluster A zubewegen, dadurch aber von Cluster C auf der gegenüberliegenden Seite wegbewegen. Nein, alle drei bewegten sich aufeinander zu, was zur Verkleinerung des Raumes geführt hätte. Schon damals aber existierte die Raumexpansion, sie war nur wegen des kleineren, gedrängteren Raumes zu schwach, um sich gegen diese gravitative Wirkung auf großer Skala vollständig und unabhängig durchzusetzen. Die Expansion des Universums war ausgebremst. Fand aber dennoch statt.
Und je größer der Raum wurde, desto geringer konnte die Gravitation die Expansion ausbremsen. Desto unabhängiger wurde die Expansion von der gravitativen Wirkung. Heute dürfte die Expansion des Universums auf der Größenordnung zwischen zwei Superclustern weitgehend unabhängig von der Gravitation ablaufen, womöglich bereits innerhalb eines Superclusters wie Laniakea, unserem heimatlichen Supergalaxienhaufen von gut einer halben Milliarde Lichtjahren Durchmesser. Auf der anderen Seite wie gesagt wirkt auf kleinen Maßstäben die Gravitation praktisch ungerührt von der Raumexpansion, siehe die Entfernung der Erde von der Sonne. Womöglich sind selbst einzelne Galaxien stabil gegen die Expansion des Raumes, sodaß sie sich nur nach der Gravitation von baryonischer und Dunkler Materie verhalten und nicht anwachsen.
Erst zwischen diesen beiden Skalenbereichen kann man von einer Wechselwirkung von Gravitation und Expansion des Raumes sprechen. Doch hat dies nicht mehr zur Folge, daß die Raumexpanison damit global ausgebremst wird. Die Gravitation reicht jetzt ja nur noch aus, kleinere Raumstrukturen aufeinander zu bewegen zu lassen bzw. deren Auseinanderdriften auszubremsen. Das bedeutet, daß die Gravitation nur noch zu lokalen Bewegungen aufeinander zu bzw. weniger schnell voneinander weg führt. aber nicht mehr, daß der Raum des Universums am Expandieren gehalten wird. Gravitation verlangsamt nicht mehr die Raumexpansion, sie führt nur nich zu Bewegungen durch den Raum.
Mit anderen Worten, die Raumexpansion löst sich derzeit mehr und mehr von der Gravitation. Das, was Du da Wechselwirkung nennst, ist nicht nötig; im Gegenteil befreit sich die Dunkle Energie mehr und mehr von dieser "Wechselwirkung", sodaß Gravitation nur noch zu Bewegung innerhalb des Raumes führt, nicht mehr auf den Raum selbst Einfluß hat wie am Anfang unseres Universums.