Ist das Grabtuch von Turin eine geniale mittelalterliche Fälschung?
Diese Hypothese hat vor allem seit der Bekanntgabe der Ergebnisse der C14-Untersuchung Auftrieb bekommen. Geht man davon aus, dass das Grabtuch erst im Mittelalter entstanden ist, dann kann es sich eigentlich nur um eine Fälschung handeln. Es ist natürlich legitim, eine solche Hypothese aufzustellen, dann darf diese jedoch durch kein bisher bekannt gewordenes Forschungsergebnis widerlegt werden können. Ansonsten würde korrektes wissenschaftliches Arbeiten entweder ein Fallenlassen dieser Hypothese erzwingen oder aber eine Widerlegung des entsprechenden Forschungsergebnisses.
Folgende gesicherte Forschungsergebnisse fallen dabei besonders ins Gewicht:
* Es wurden Pollen von Pflanzen gefunden, die in diesem Enseble nur im Raum Jerusalem vorkommen. Dabei waren diese Pollenarten die häufigsten, die gefunden wurden, und nicht Pollen von Pflanzen, die in Frankreich und Italien vorkommen, wo sich das Tuch mindestens seit dem 13. Jahrhundert ununterbrochen befunden hat. Ein mittelalterlicher Fälscher müßte sich Pollen aus Palästina besorgt haben, wozu?
* Darüber hinaus hat man Abbildungen von Hunderten von Pflanzenteilen gefunden (Blüten, Blätter, Stängel, Früchte usw.). Der Botaniker Avinoam Danin von der Hebräischen Universität in Jerusalem hat 1997 die gefundenen Abbilder näher untersucht: ?Nach Angaben Danins finden sich zwischen Jerusalem und Qumran fast alle der 28 auf dem Grabtuch fotografisch identifizierten Pflanzenarten. Dehnt man die Ortslage bis zur Südspitze des Toten Meeres aus, seien sogar alle abgebildeten Pflanzen aufzufinden.? Geht man davon aus, dass die Blumen und Früchte beim Begräbnis auf den Körper gelegt wurden, so muss sich dieser Vorgang in der Gegend von Jerusalem abgespielt haben, da die Pflanzenarten in diesem Enseble nur in dieser Gegend vorkommen.
* Alle Numismatiker, die sich mit dem Tuch beschäftigt haben, sagen übereinstimmend, dass es sich bei einem Münzabdruck, der über dem rechten Auge entdeckt wurde, um eine Münze handelt, die Pontius Pilatus im Jahre 29 n.Ch. hat prägen lassen. Ein Fälscher müßte sich also eine solche Münze besorgt haben. Diese Münzabbildung ist jedoch erst seit dem 20. Jahrhundert bekannt.
* Bei dem Abbild handelt es sich um ein fotografisches Negativ, welches eine dreidimensionale Information enthält, die mittels Computerprogramm zu einer reliefartigen Darstellung umgerechnet werden kann. Dies funktioniert jedoch bei keinem Gemälde und auch bei keiner Fotografie.
* Es gibt eine mittlerweile gut belegte Geschichte des Grabtuches vor dem 13. Jahrhundert. Es spielte bereits im oströmischen Reich eine große Rolle, die einheitliche Darstellung des Gesichtes von Jesus auf den Ikonen des Ostens gehen z.B. auf das Grabtuch zurück.
* Alle Gerichtsmediziner, die sich mit dem Tuch beschäftigt haben und eine Aussage dazu abgegeben haben, stellten einmütig fest, dass es sich um das echte Abbild eines Gekreuzigten handelt. In der über 100-jährigen Forschungsgeschichte des Tuches wurde bisher noch kein anatomisches Detail gefunden, welches nicht richtig wäre, so sehr auch danach gesucht wurde.
Hier die wichtigsten Fälschungshypthesen
* Gemälde : "Es gibt keine Malspuren, keinen Farbauftrag, es gibt nicht einmal gefärbte Flächen. Im Bereich des Körperbildes sind nämlich immer nur die Spitzen einzelner Flachsfasern (nirgends alle!) grau gelblich verfärbt, nur etwas dunkler als das übrige Tuch. Diese Verfärbung ist bei allen betreffenden Fasern von gleicher Intensität. Flachsfasern haben einen Durchmesser von ungefähr 1/80 mm. So dünne Fasern einzeln (!) zu »bemalen«, ohne eine Faser daneben zu berühren, war (und ist) technisch nicht möglich. Die feinsten Pinsel (Zobel) wären dafür um das Vielfache zu dick. Der Eindruck von heller und dunkler im Bereich des Körperbildes entsteht erst im Auge, das Details wie einzelne Flachsfasern gar nicht unterscheiden kann. Dunkler erscheint dem Auge, wo mehr Fasern pro Flächeneinheit verfärbt sind; heller, wo es weniger sind" (Bulst, S.24).
* Heißes Bronze Flachrelief : Es würden alle Fasern entsprechend dunkler und nicht nur einzelne und auch nicht nur die Gewebeoberfläche (Spitzen der Fasern). Die Verfärbung würde sich auch in der Tiefe des Gewebes zeigen.
* Erste und letzte Fotografie des ausgehenden Mittelalters durch Leonardo da Vinci : Es gibt nirgends auch nur ansatzweise Informationen darüber, dass Leonardo sich mit Fotografie beschäftigt hat bzw. dass es so etwas zu dieser Zeit bereits gegeben hat. Es gibt außer dem Grabtuch kein einziges fotografieähnliches Abbild aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert. Diese These ist daher reine Spekulation.
* Unter dem Grabtuch lag ein Gekreuzigter, es war jedoch nicht Jesus, sondern Jacques de Molay, der letzte Großmeister der Templer: Es spricht in der Tat einiges dafür, dass das Grabtuch sich in der Zeit zwischen dem Raub in Konstantinopel (1204) und der ersten öffentlichen Ausstellung in Frankreich (1357) sich auch in den Händen der Templer befunden hat und dort für Rituale verwendet wurde. Gegen die These Molay sprechen bis auf die letzte alle oben aufgeführten Forschungsergebnisse. Auf dem gesamten Rücken bis hinunter zu den Oberschenkeln sind deutlich die Spuren der Geisselung zu sehen, die exakt mit den Spuren übereinstimmen, wie sie ein antikes römisches Flagrum hinterläßt. Warum sollte ein mittelalterlicher Foltermeister ausgerechnet im Besitz eines derartigen Instrumentes gewesen sein. Diese These eignet sich eher für eine schöne, verkaufsträchtige Geschichte, als für eine wissenschaftlich substanzhaltige Hypothese.
hab ich aus dem netz kopiert
http://www.grabtuch.info/ (Archiv-Version vom 01.06.2003)sehr geile seite