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Die Ornithopter kommen
22.02.2005 um 02:36Die Idee ist eigentlich nicht neu. Schon vor 500 Jahren hat das italienische Universalgenie Leonardo da Vinci Skizzen von Fluggeräten entworfen, die mit schlagenden Flügeln arbeiten sollten, in direkter Nachahmung des Vogelflugs. Jetzt wird sein Traum Wirklichkeit.
Erste historisch belegte praktische Versuche über da Vincis Flugmaschinen stammen noch aus der Pionierzeit der Fliegerei und sorgen, so denn alte Filmaufnahmen davon existieren, noch heute für große Heiterkeit. Eigentlich zu Unrecht, denn diese Ornithopter genannten Fluggeräte haben tatsächlich das Zeug zum Fliegen. Modelle, die von Elektromotoren angetrieben werden, haben sich bereits vogelgleich in die Lüfte erhoben und Strecken zurückgelegt.
An der Universität von Toronto arbeitet schon seit Jahrzehnten James deLaurier an der Verwirklichung des Traums, auch Menschen mit diesem Flugprinzip in die Luft zu bringen. Das Prinzip des Schwingflüglers steht bei Flugzeugbauern nicht sonderlich hoch im Kurs. Der Wirkungsgrad wird für zu gering erachtet. Auch der Komfort lässt dabei Federn: Die schwingenden Tragflächen übertragen ihre Bewegung auch auf den Rumpf, was dem Piloten eine eiserne Beherrschung seines Magens abverlangen würde. Das musste auch der Pilot des Versuchsfliegers erfahren, der auf dem Downsview Airport von Toronto in Kanada seine ersten Tests absolvieren sollte. Von einem echten Flug konnte indes nicht die Rede sein, denn das abenteuerliche Vehikel brachte nur hüpfende Bewegungen zustande, die es nicht mehr als einen halben Meter vom Boden wegbrachten.
Was man eigentlich für einen Misserfolg halten könnte, ist für deLaurier und sein Team kein größeres Problem. Mehr noch, die Kanadier halten das Schwingflügelprinzip trotz seiner offensichtlichen Nachteile für effizienter als konventionelle Flugzeugkonstruktionen. Genau wie bei einem richtigen Vogel werden Auftrieb und Vortrieb nur von den Flügeln selbst erzeugt, die flexibel am Rumpf befestigt sind. Fünf Millionen Dollar brauchen die Forscher noch, um ein flugfähiges Modell zu entwickeln. Einen offiziellen Starttermin gibt es auch schon: Zur Winterolympiade 2006 in Turin soll der seltsame Vogel seine Tauglichkeit in der Praxis unter Beweis stellen. DeLaurier sieht seine Arbeit auch im Sinne einer historischen Herausforderung. Sein Prinzip sieht er als eine der ersten Ideen in der Fliegerei, und zugleich die letzte noch zu bewältigende Aufgabe in diesem Metier.
In Sciencefction und Fantasy haben die seltsamen Fluggeräte schon Einzug erhalten. So legen Ornithopter in Frank Herberts Monumentalepos "Dune" große Entfernungen über den weiten Gebieten des Wüstenplaneten Arrakis zurück. Auch in einschlägigen Rollenspielen finden exotisch anmutende und mit fantastischen Attributen ausgestattete Schwingflügler Verwendung. In Deutschland machte schon früh der Ornithopter-Experte Prof. Dr. Erich von Holst (1908 – 1962) mit seinen Modellen auf diese Art der Fortbewegung aufmerksam. Bis heute eifern ihm begeisterte Modellbauer nach und entwickeln die alten Entwürfe weiter, verwirklichen neue Konstruktionen mit neuen Materialien. Die Modellflieger genießen dabei einen unschätzbaren Vorteil: Sie brauchen nicht selbst in ihren flatternden Kisten zu sitzen und genießen den Flug bequem von der Fernbedienung aus.
Quelle:http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id1071.htm (Archiv-Version vom 22.02.2005)
mfg
Credendo Vides
Erste historisch belegte praktische Versuche über da Vincis Flugmaschinen stammen noch aus der Pionierzeit der Fliegerei und sorgen, so denn alte Filmaufnahmen davon existieren, noch heute für große Heiterkeit. Eigentlich zu Unrecht, denn diese Ornithopter genannten Fluggeräte haben tatsächlich das Zeug zum Fliegen. Modelle, die von Elektromotoren angetrieben werden, haben sich bereits vogelgleich in die Lüfte erhoben und Strecken zurückgelegt.
An der Universität von Toronto arbeitet schon seit Jahrzehnten James deLaurier an der Verwirklichung des Traums, auch Menschen mit diesem Flugprinzip in die Luft zu bringen. Das Prinzip des Schwingflüglers steht bei Flugzeugbauern nicht sonderlich hoch im Kurs. Der Wirkungsgrad wird für zu gering erachtet. Auch der Komfort lässt dabei Federn: Die schwingenden Tragflächen übertragen ihre Bewegung auch auf den Rumpf, was dem Piloten eine eiserne Beherrschung seines Magens abverlangen würde. Das musste auch der Pilot des Versuchsfliegers erfahren, der auf dem Downsview Airport von Toronto in Kanada seine ersten Tests absolvieren sollte. Von einem echten Flug konnte indes nicht die Rede sein, denn das abenteuerliche Vehikel brachte nur hüpfende Bewegungen zustande, die es nicht mehr als einen halben Meter vom Boden wegbrachten.
Was man eigentlich für einen Misserfolg halten könnte, ist für deLaurier und sein Team kein größeres Problem. Mehr noch, die Kanadier halten das Schwingflügelprinzip trotz seiner offensichtlichen Nachteile für effizienter als konventionelle Flugzeugkonstruktionen. Genau wie bei einem richtigen Vogel werden Auftrieb und Vortrieb nur von den Flügeln selbst erzeugt, die flexibel am Rumpf befestigt sind. Fünf Millionen Dollar brauchen die Forscher noch, um ein flugfähiges Modell zu entwickeln. Einen offiziellen Starttermin gibt es auch schon: Zur Winterolympiade 2006 in Turin soll der seltsame Vogel seine Tauglichkeit in der Praxis unter Beweis stellen. DeLaurier sieht seine Arbeit auch im Sinne einer historischen Herausforderung. Sein Prinzip sieht er als eine der ersten Ideen in der Fliegerei, und zugleich die letzte noch zu bewältigende Aufgabe in diesem Metier.
In Sciencefction und Fantasy haben die seltsamen Fluggeräte schon Einzug erhalten. So legen Ornithopter in Frank Herberts Monumentalepos "Dune" große Entfernungen über den weiten Gebieten des Wüstenplaneten Arrakis zurück. Auch in einschlägigen Rollenspielen finden exotisch anmutende und mit fantastischen Attributen ausgestattete Schwingflügler Verwendung. In Deutschland machte schon früh der Ornithopter-Experte Prof. Dr. Erich von Holst (1908 – 1962) mit seinen Modellen auf diese Art der Fortbewegung aufmerksam. Bis heute eifern ihm begeisterte Modellbauer nach und entwickeln die alten Entwürfe weiter, verwirklichen neue Konstruktionen mit neuen Materialien. Die Modellflieger genießen dabei einen unschätzbaren Vorteil: Sie brauchen nicht selbst in ihren flatternden Kisten zu sitzen und genießen den Flug bequem von der Fernbedienung aus.
Quelle:http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id1071.htm (Archiv-Version vom 22.02.2005)
mfg
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