@Sonic-Hero Schon die Bezeichnung "Wissenschaft" müsste erst einmal definiert werden. Es gibt einen Wissenschaftsbetrieb an Universitäten und öffentlich geförderten Instituten (z.B. die Max-Plank-Gesellschaften, aber auch die NASA). Dort wird Grundlagenforschung betrieben. Die Projekte sind der Offentlichkeit bekannt und die Ergebnisse werden in Fachzeitschriften veröffentlicht. Im universitären Bereich dürfte Geheimwissen eher selten sein, warum sollte man neue Erkenntnisse verstecken? Denkbar höchstens bei Erkenntnissen, die die herrschende Meinung in Frage stellen, weil die Kritik gescheut wird.
Ganz anders sieht es in den Forschungsabteilungen großer Firmen aus. Hier wird nicht drauflos geforscht, sondern es werden genaue Zielvorgaben gemacht und es wird erwartet, dass sie erreicht werden. So lange die Entwicklung nicht in ein verkaufsfähiges Produkt einfließt, ist alles Top Secret und auch, wenn man eine Entwicklung patentieren lässt und damit öffentlich macht, fehlen oft kleine, aber wichtige Einzelheiten, auf die die Konkurenz mit ihrem Nachbau erst mal kommen muß.
Wenn hier Erkenntnisse "versteckt" werden, dann aus dem Grund, weil ihre Umsetzung sich wirtschaftlich nicht lohnt.
Die immer wieder erwähnten "revolutionrären Erfindungen, die die Industrie versteckt, weil sie sonst ruiniert wäre" ist eine unhaltbare Verwchwörungstheorie. Es wird alles produziert, was die Leute kaufen wollen, freilich oft hübsch nacheinander.
Manche technischen Entwicklungen brauchen aber tatsächlich einige Zeit, bevor sie wirklichen Nutzen bringen. LED-Lampen gab es schon in den 70er Jahren, aber nur in Rot und Grün, Blau und farblos waren technisch nicht möglich. Die Lämpchen fristeten ein Nischendarsein als Anzeigelämpchen bei diversen technischen Geräten. Irgendwann gab es dann die technische Weiterentwicklung und heute lösen sie die konventionelle Beleuchtung ab. Genau so mag es anderen technischen Entwicklungen in der Zukunft gehen. Endlich einen genügend leistungsfähigen Akku, und der Verbennungsmotor ist Geschichte.
Oder ein letztes Beispiel: Jeder kann in seiner Garage mit wenigen Euro Aufwand aus simplen Material Sonnenzellen herstellen (das ist kein Witz!). Die Dinger laufen aber nur einige Wochen, weil das organische Material, aus denen sie u.a. bestehen (aufgebrühter Tee, wieder kein Witz!) sich unter dem Einfluß von Sonnenlicht zersetzt. Wenn es irgendwann einmal gelingen sollte, dieses genau definierte Problem in den Griff zu bekommen, würde unsere Welt eine andere sein. Hier fragt man sich dann tatsächlich, warum nicht 200 Forschungsteams weltweit schon an der Arbeit sind.... Vielleicht, weil sich mit den organischen Sonnenzellen nicht annähernd so viel verdienen läßt als mit den jetzigen Silizium-Geräten. Die Dinger kommen dann in 30 Jahren auf den Markt.