Führen bald private Söldner-Unternehmen die Kriege der Ölkrise?

@StUffz
Okay dan Afghanistan ^^ Kannst du grob in Prozent schätzen wie das verhältnis zu den regulären Soldaten war?
Würd mich interresieren wie sehr auf die gesetzt wird.

Na, gibt schon einige (Ex)Militärs hier im Forum ... und auch gar nicht wenige, die nach der Zeit des kalten Krieges gedient haben.

@interrobang
Keinen Plan. Aber wie gesagt, sie hatten keinen Kampfauftrag, waren nicht auf Patrouille sondern nur im Rahmen des Objektschutzes/Personenschutzes unterwegs.
Selbst die US Einrichtungen wurden da aber von Soldaten bewacht.

@StUffz
hm.. scheint ja ganz so als ob nichtmal die USA viel von denen hält... ^^

@interrobang
Im Kosovo haben die das Lager bewacht, auch wenn das ganz schöne Blindnasen waren.
In Afghanistan haben sie auch Konvois begleitet. Spart natürlich dann Militärpersonal, welches dann andere Sachen machen kann.

Man muss sich halt vor Augen halten wo der größte Unterschied besteht.

Eine Armee ist eben eine staatliche Einrichtung (im Grunde eine Behörde). PMC sind gewinnorientierte Unternehmen, die Großen im Multi-Milliarden Dollar-Bereich.

@StUffz
danke für die ganze "Fronterfahrung" :) wann warst du in Afghanistan?
also die "offiziellen Söldner" spielen keine große rolle. ich kann mir aber schon vorstellen das es evtl noch inoffiziel angagierte truppen gibt bzw es das in zukunft geben wird.
Iwe würdest du denn "trend" für die zukunft sehen? werden söldner eine größere rolle spielen?
Im Irakkrieg warn ja schon mehr dabei wie in Afghanistan.

allmyboy schrieb:Im Irakkrieg warn ja schon mehr dabei wie in Afghanistan.

Auch in Afghanistan gab und gibt es einen ziemlichen Haufen Söldner.
Nur ist dort zumindest der Teil den sie dem Militär abnehmen nicht so groß, wie im Irak. Wobei aber z.B. eine von Blackwater Aviation betriebene Maschine irgendwo in Afghanistan in dein Gebirge gehämmert ist, wo ein Haufen US Soldaten an Bord war.

allmyboy schrieb:also die "offiziellen Söldner" spielen keine große rolle. ich kann mir aber schon vorstellen das es evtl noch inoffiziel angagierte truppen gibt bzw es das in zukunft geben wird.

In Afrika werden regelmäßig ganze Regierungen durch Söldner geputscht. Wobei es da aber ausreicht, den Regierungssitz zu stürmen.

allmyboy schrieb:Iwe würdest du denn "trend" für die zukunft sehen? werden söldner eine größere rolle spielen?

Ich denke, was die Söldneraktivität angeht, ist der Peak erreicht. Xe hat mittlerweile Probleme, geeignetes Personal zu finden, da die meisten (ehemaligen) Mitglieder aus Spezialeinheiten/ wirklichen Kampfeinheiten in Lohn und Brot stehen.
Man kann nicht jeden Hanswurst dafür nehmen.
Der Blackwaterchef hat mal verlauten lassen, dass sie in der Lage sind, 40.000 Mann innerhalb von 48 Stunden an jeden Punkt der Erde bringen können. Ich persönlich finde derlei Größenordnungen etwas bedenklich, weil man damit tatsächlich wirtschaftliche Belange durchdrücken kann, sofern dem ganzen keine echte Armee gegenübersteht. (Afrika z.B.)
Wobei dann wieder die Frage ist, was für Leute sind das und welche Fähigkeiten/Waffen besitzen sie?

allmyboy schrieb:danke für die ganze "Fronterfahrung" :) wann warst du in Afghanistan?

Ich war 2005, 2006 und 2007/2008 in Kabul und Mazar-e-Sharif.

@StUffz

Warst du eigentlich auch mal in deiner Stammeinheit während deiner Dienstzeit ? :-)

@slider

Ich war insgesamt 13 Monate in Afghanistan und vier Monate im Kosovo.
Zwischendurch noch Lehrgänge, Auslandsvorbereitung, Nachbereitung und Urlaub.
Aber ich war auch ab und zu in meiner Stammeinheit.

Bewaffnung und Anzugsart zu folge sollten hier einige PMCs zu sehen sein ^^

Söldnerunternehmen waren schon immer die elegante Lösung vieler westlicher Staaten. Und da ging es nicht immer nur ums Öl. Kupfer war auch immer eine lukrativer Spielwiese. Wahrscheinlich noch eher und wichtiger als Gold und Diamanten.

Grundsätzlich werden "Söldner" massiv überbewertet gerade Ex Blackwater hat aufgezeigt wie heikel der Einsatz von "Söldnern" ist. Zudem ist Blackwater gewinnorientiert und wird daher versuchen so günstig wie möglich operieren zu können. Mangelnde Ausrüstung dürfte da nur ein Problem sein.

Es gibt da einige Beispiele über deren Professionalität Wikipedia: Xe Services#Chronik wichtiger Unternehmensereignisse

Also von Ausrüstungsproblemen der PMC habe ich bislang noch nichts gehört ... jedenfalls nicht bei den Großen. Und gute Leute bekommen sie auch bei den Gehältern. Kenne genug ehemalige Bundeswehrsoldaten, die es mit einer Bewerbung versucht haben und ausgelacht wurden, weil man einfach keine nennenswerte Kampferfahrung besitzt.

Das Problem liegt eher, wie guniverse andeutet, in der rechtlich nicht vollständig definierten Situation (Beispiel. Blackwater-Leute unterstützen US-Soldaten bei der Verteidigung eines Gebäudes obwohl dies nicht ihr Auftrag ist) und natürlich der Tatsache, dass Privatunternehmen im Zweifelsfall kundenorientiert statt gesetzorientiert handeln werden.

@slider
Hab das mal aufgrund des nachfolgenden Textes so interpretiert. Kann mich aber auch irren hab mich nicht wirklich vertieft mit dem Thema beschäftigt.

Der US-Untersuchungsausschuss kam 2007 zu dem Schluss, dass Blackwater eine Untersuchung des Vorfalls behinderte und durch Sparmaßnahmen die Mitarbeiter mangelhaft ausgerüstet waren.

Blackwater scheint aber allgemein nicht über alle Zweifel erhaben zu sein es gab eine Menge Untersuchungen und Ermittlungen. Beziehe mich dabei auschliesslich auf die Wikipedia Angaben habe keine weiteren Quellen dazu untersucht.

@guniverse
Na das Blackwater nicht unbedingt die beste Presse hat (zurecht) ist kein Geheimnis. Nen christlichen Fundamentalisten als Firmeninhaber und doch auch Mitarbeiter mit Cowboy-Mentalität. Einige sind auch echt ausgebrannt von dem Job. Aber verallgemeinern kann man es jetzt auch wieder nicht.

@slider
600 Dollar am Tag verlangen auf der anderen Seite auch Einsparungen.
Ich hab in Afghanistan desöfteren PMCs gesehen und zwar zu der Zeit, als es dort schon wesentlich gefährlicher als im Irak war. Keiner von denen ist in nem gepanzerten Fahrzeug unterwegs gewesen, Westen hatten sie auch nicht, allerhöchstens Kampfmittelwesten.
Die Bewaffnung war durchwachsen. Das M4 hat sich ja im warmen Klima nicht wirklich bewährt, war aber oft dabei.
So klasse sind die wirklich nicht ausgerüstet.
Gibt auch ne gute Doku über die Branche. Da werden Stahlplatten in den Kofferraum gepackt in der Hoffnung, Kugeln aufzuhalten...

@StUffz
wenn die da 1 jahr bleiben haben die 219.000 Dollar :D wo schickt man die Bewerbungen ?

@allmyboy
Nicht bald - diese kriege führen wir doch schon.

@bafrali55
Xe und Armourgroup haben extra Bewerbungsportale online.
Wenn du aber nicht gerade aus einer Spezialeinheit kommst, über Erfahrung mit dem M4 oder anderen Standard US Waffen verfügst und vor allem einschlägige Kampferfahrung hast, dann wirst du von vornherein ausgesiebt.


Vor allem sind die 600 Dollar täglich für ehemalige Kommandosoldaten mit hochriskanten Aufträgen gedacht. Die Staffelung nach unten ist fließend.
Du wirst dich also eher bei 50-20 Dollar pro Tag wiederfinden.