um nochmal auf Obama zurückzukommen. Falls er gewählt wird, ändert sich nach dem Kommentar einer schweizer Zeitung tatsächlich nichts.
Für mich klingte es zwar eher, als will er vor der Wahl nochmal rumdrum jedem nach dem Mund reden, aber er macht anscheinend die klare Aussage:
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Obama machte an gleicher Stelle auch deutlich, dass er das Kesseltreiben gegen den Iran weiterführen will. Das Land strebe den Besitz von Atomwaffen an. Folglich werde er «immer die Möglichkeit von militärischen Mitteln offenhalten, um unsere Sicherheit und diejenige von Israel zu schützen. Manchmal gibt es keine Alternative zur Konfrontation.» Solche Aussagen zum jetzigen Zeitpunkt sind ein klares Zugeständnis an israelische Politiker, die in den letzten Wochen offen damit gedroht haben, Iran bombardieren zu wollen. Obamas Worte signalisieren, er werde Israel so oder so weiterhin vollumfänglich unterstützen. Der Unterschied zum jetzigen US-Präsidenten George Bush besteht lediglich darin, dass Obama ein direktes Gespräch mit den iranischen Machthabern nicht von vornherein ausschliesst.
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Er bietet ein Gespräch an, will also den Amerikanern die allseits beliebte Sicherheit vermitteln, es sich mit Verbündeten nicht vermiesen, aber ein Zugeständnis-Türchen auflassen, damit er sich von Bush abhebt.
Wenn der zu wählende sich derart zu einem Thema äußert, dann ist es sehr ernst und akut.
aus dem Irak will er jedoch raus:
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Obama will die US-Kampftruppen aus dem Irak abziehen, sich gegen den Klimawandel einsetzen und die kriselnde Wirtschaft in den USA wieder ankurbeln. Der Mann weckt Hoffnungen.
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Text aus
http://www.woz.ch/artikel/2008/nr24/international/16479.html (Archiv-Version vom 27.06.2008)Die Zeitung und deren Färnbung kenne ich nicht und ich zitiere nur, ich baue nur schonmal vor
nur mal so:
Worum geht es jetzt eigentlich Irak oder Iran? ;-)
Meine kurze naive Stellungnahme zum Thema:
Mir machen Gespräche über Krieg immer Angst, da die Welt zusammen rückt..
Meine Angst wird sehr gut begründet bei Heise.
Es ist ein hoch-aktueller Artikel über das Bush-Impeachment.
Dort wird auch nochmal beleuchtet, wieviel bezüglich präventiver Erstschläge von der Demokratie in den USA nach dem 2. Weltkrieg übrig geblieben ist.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28127/1.htmlZitat:
Warnung vor einem Angriff auf Iran
Nicht nur einfache US-Bürger und ihre Abgeordneten denken angestrengt darüber nach, Bush loszuwerden. Die Aussicht, dass Bush in den letzten Monaten seiner Präsidentschaft womöglich auch noch einen Krieg mit dem Iran anfangen könnte, erzeugt bei Routiniers des außenpolitischen Establishments ein Schaudern. Zbigniew Brzezinski, dereinst Sicherheitsberater von Präsident Jimmy Carter und seitdem Chef und Mastermind der weltumspannenden Trilateral Commission, hat in den letzten Jahren Attacken gegen die Bush-Administration gefahren, die man in Ton und Inhalt eher von linksliberalen Außenseitern wie Mike Whitney oder Noam Chomsky zu hören bekommt. In der Washington Post wetterte Brzezinski, mit dem Mantra-artig runtergebeteten Satz vom Krieg gegen den Terror habe Bush die Nation tief gespalten und eine "Kultur der Furcht" durch "fortgesetzte nationale Gehirnwäsche" betrieben und auf diese Weise eine selbstzerstörerische Eigendynamik in Gang gesetzt.
Um die Profite einer von Bush geförderten Sicherheitsindustrie immer weiter zu steigern, müssten mit gesetzmäßiger Zwangsläufigkeit immer neue, noch schrecklichere Bedrohungsszenarien fabriziert werden: "Das gibt der Präsentation von glaubwürdig [erscheinenden] Szenarien von immer noch entsetzlicheren Gewaltakten eine herausragende Bedeutung, manchmal sogar gespickt mit Blaupausen zur Ausführung [der Gewaltakte]." Die Spirale des Bush-Krieges erzeuge eine "Belagerungsmentalität". Eine Hetze gegen Araber greife um sich wie bei den Nazis gegen die Juden. Bürgerrechte blieben auf der Strecke.
In einem weiteren Artikel im Mai dieses Jahres warnt Brzezinski noch einmal eindringlich vor einem Militärschlag gegen Iran und vor den Folgen einer konfrontativen Haltung gegen dieses Land: "Das Durcheinander, das im Mittleren Osten nach einem präventiven Erstschlag gegen Iran entstehen würde, würde auch die USA und letztendlich Israel schaden ... Schließlich und endlich bedenke man, dass amerikanische Sanktionen bewusst die Bemühungen des Iran untergraben haben, seine Öl- und Erdgaslieferungen zu steigern."
Mitglieder des einflussreichen Council on Foreign Relations wie z.B. Joseph Nye bezichtigen das Bush/Cheney-Gespann des "Unilateralismus"[1] Soll heißen: die Bushisten agieren in der Weltpolitik ohne Rückfrage bei ihren Verbündeten. Ein mühsam in Jahrezehnten eingefädeltes Bündnissystem wurde in nur acht Jahren komplett zertrampelt. So nehmen jetzt auch Netzwerker diesseits des Atlantiks kein Blatt mehr vor den Mund. Ob Hans-Dietrich Genscher, ob Egon Bahr, ob Eckart von Klaeden: sie alle "weinen dem scheidenden Präsidenten keine Träne mehr nach".
Wenn Präsident Bush die letzten Monate seiner Amtszeit tatsächlich noch nutzen sollte, um die USA in einem eskalierten Krieg gegen den Iran zu stürzen, so kann ihn davon eigentlich niemand mehr abhalten. Denn es waren gerade Netzwerker aus dem Council on Foreign Relations, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die repräsentative Demokratie der USA in ein Präsidialregime umgewandelt haben.
Paul Nitze, Dean Acheson oder auch Allan Dulles haben den Kalten Krieg genutzt, um dem Präsidenten den Nationalen Sicherheitsrat zur Seite zu stellen. De facto ein Geheimkabinett, das nur dem Präsidenten Rechenschaft schuldig ist. Eine Reihe von Notstandsgesetzen haben dem Präsidenten der USA eine Allmacht verschafft, die für eine Demokratie sehr ungewöhnlich ist, wie bereits 1973 der investigative Journalist Morton Mintz in Newsweek feststellte[2] : "Wie vielen Amerikanern ist eigentlich bewusst, dass ein [US-] Präsident aus seiner ganz eigenen Initiative heraus einen Nuklearangriff veranlassen kann – dass nicht einmal die Sowjetunion oder China eine solche endgültige Entscheidungsgewalt einem einzigen Mann zugestehen würden?"
Der Impeachment-Antrag wird wohl im Rechtsausschuss ungestört vor sich hin schimmeln. Damit ist vermutlich die letzte Gelegenheit vertan, den amtierenden Präsidenten auf legale Weise daran zu hindern, seine außergewöhnlichen Machtbefugnisse in verhängnisvoller Weise auszuüben. Man betet offenbar stattdessen, dass George Bush in den letzten Monaten seiner Amtszeit nicht noch neue selbstmörderische Abenteuer anzetteln möge.