Auch die kürzlich wieder aufgestellten Behauptungen seitens der evangelikalen Christen vor allem in den USA, dass der israelische Staat die Erfüllung einer biblischen Prophezeiung sei sowie die medienwirksame Vermarktung dieses christlich-zionistischen Anspruchs, hat große Beunruhigung bei vielen in der traditionellen jüdischen Gemeinschaft ausgelöst. Eine Umfrage in den USA hat ergeben, dass 59 Prozent der evangelikal-zionistischen Christenheit glaubt, dass der Staat "Israel" identisch sei mit dieser christlich ausgelegten Prophezeiung. Das Außenministerium des Staates IL selbst schätzt, dass etwa 85 Millionen Evangelikale glauben, sie müssten den zionistischen Staat unterstützen. Das ist mehr als das sechsfache der gesamten jüdischen Weltbevölkerung! Wenn wir heute von Zionismus reden, müssen wir uns auch dieser Tatsache bewusst sein.
Selbst in einem rein praktischen Zusammenhang können Toratreue Juden nur schwer glauben, dass diesen Christen wirklich das Interesse von Juden am Herzen liegt, wenn sie sie zum Beispiel – gesponsert mit Millionen von US-Dollar seitens des evangelikalen Christentums - in das Schlachtfeld des Westjordanlandes schicken, wo jede erfolgreiche zionistische Siedlung ein Hindernis zum Frieden darstellt und ein Sieg im Kampf dieser Extremisten, das Land zu beherrschen und seine Einwohner zu unterdrücken. Das wahre Ziel dieser Christen ist nicht, diejenigen zu sein, "die Juden segnen", sondern sie wollen den Boden für die letzte Schlacht vorbereiten, wenn - ihrem Glauben nach -, ihr "Messias" zurückkommt und alle, die nicht an ihn glaubten (d.h. Juden und Moslems) umkommen und in der Hölle brennen werden.
Historisch betrachtet galten jene Nichtjuden, die Juden in ihrem Land willkommen hießen und ihnen die Freiheit gaben, die Tora auszuüben und ihnen volle Rechte gewährten, als Freunde der Juden. Antisemiten waren diejenigen, die die Juden aus ihrem Land vertrieben und sie anderswo oder tot wünschten. Doch der evangelikal-christliche Zionismus hat es im Laufe der Jahrzehnte verstanden, sich als "Freund der Juden" zu verkaufen und dies mit wahrscheinlich mittlerweile mit Milliarden von US-Dollar eingesammelten Spendengeldern zu untermauern. Sie sorgen mit dafür und verwenden alle ihre Ressourcen darauf, dass Juden aus ihren Heimatländern ausgerissen und an den gefährlichsten Platz dieser Welt verbracht werden.
Verwunderlich ist daran aber auch, dass es Juden gibt, die dieses berechnende Spiel des christlichen Zionismus nicht durchschauen. Eine heuchelnde und falsche "Freundschaft", die da vorgegaugelt wird und nur dem eigenen christlich-fundamentalistischen Interesse dienen soll, ein Interesse, das heute mit anderen Mitteln durchgesetzt wird, dessen Ziel aber das gleiche geblieben ist: die Auslöschung und Vernichtung des Judentums! Wie kann die seit 1700 Jahre bestehende Bedrohung seitens des Christentums im ganzen und die besondere Art des Lutherischen Antijudaismus im besonderen so leichtsinnig und selbstgefährdend vergessen werden?
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