Studentenverbindungen

Erstmal ein herzliches "Hallo" oder wie man bei uns im Norden sagt "Moin moin" an alle.
Wollt euch mal fragen, was ihr so über Studentenverbindungen wisst.
Hab gehört, dass es noch ziemlich viele davon gibt unter anderem auch mit der schlagenden Pflicht (soll glaube ich heißen, dass sich Verbindungsmitglieder treffen und sich in der Fechtkunst üben um Ihren "Status" innerhalb einer Verbindung zu verbessern).
Würde mich mal interessieren ob jemand mehr darüber weiß als ich.
Also danke schonmal für Eure Antwort.

Hallo Kaya. Herzlich Willkommen auf Allmy !
Die Studentenverbindungen sind sehr Facettenreich. Besonders kenne ich mich da auch nicht aus. Wenn du einfach mal nach " Burschenschaften " googelst wirst du soviel Treffer erhalten, das du ein paar Stunden zu lesen hast. Ein wichtiger Grund für die Burschenschaften, scheint aber das schaffen von langanhaltenden Beziehungen zu Gleichgesinnten zu sein, mit denen man im späteren Berufsleben gute Seilschaften bilden kann.



NICHTS lebt ewig !

Danke, da hab ich ja wirklich viel zu lesen.
Werde mal verstärkt darauf achten wer alles mit einem Schmiss (Narbe) im Gesicht herumläuft, wobei natürlich eine Narbe auch auf anderem Wege entstanden sein kann..Aber wer weiß wer alles von unseren Politikern oder Wirtschaftsmächten mal in so einer Verbindung war bzw. ist.

@kaya

Hallo, Willkommen bei uns !

Hier ein paar Info´s:

http://www.cousin.de/cousin/allgemein/arten/burschen.html

http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_burs chen.html

Hier ein ganz intessanter Link:

http://www.burschenschaft.de/bekannte_burschenschafter/beka nnte_burschenschafter.htm

Viel Spaß !










Niemals aufgeben !

Mist die beiden letzten Links funktionieren nicht !

20% muß raus !


Niemals aufgeben !

jede terrorzelle begann als studentenverbindung

Es wäre leichter die Menschheit zu vernichten als sie zu verstehen (ich)
FUCK IT ALL
*DANKE*
Die Zeit ist ein Feind, denn wir uns selbst erschaffen haben(ich)
Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen(Platon)
In meinem ersten leben war ich X35

Ja. Aber nicht jede Studentenverbindung endet als Terrorzelle. ;)


NICHTS lebt ewig !

@Cruiser156
Danke für die links. Kann mich momentan leider nur sporadisch melden da ich keinen PC zu Hause hab :( . Melde mich immer von der Arbeit aus an. Hoffentlich merkts der Chef net irgendwann.
Wenn ich im Herbst anfange zu studieren werde ich ja auch vielleicht noch mehr über solche Verbindungen herausbekommen..

Moin,

als Erstes: Ich bin selbst Mitglied einer Schlagenden Verbindung und denke zumindest eine wenig Ahnung zu haben...

Die Anfänge der heutigen Verbindungen gehen ins 13. Jhd. zurück, als e sin Deutschland noch keine Unis gab.
Wer studieren wollte, musste nach Frankreich oder Italien gehen.
Um sich in der Fremde besser zu unterstützen, gründeten sich dort die sog. "Nationes", die schon gewisse Rituale (Eid, Trinkriten) pflegten. In diese Zeit geht auch der Brauch des Fechtens zurück, da man das Studiengeld mit sich führte und so begehrtes Ziel für Überfälle wurde.
(Studenten waren von da an berechtigt - neben den Handwerkszünften und dem Adel Waffeb zu führen).
1348 wurde die erste Deutsche Uni in Prag gegründet, akademische Freiheit gab es allerdings nicht, man war in streng kontrollierten "Wohngemeinschaften" - burse genannt - organisiert (daher der begriff "Bursche" für Verbindungsmitglieder).
Mit der Ausbreitung der Unis in ganz Deutschland schossen verschiedene Verbindungstypen aus dem Boden: religiös orinetierte "Orden", "Landsmannschaften" - die überwiegend Leute aus der gleichen Heimatgegend aufnahmen u.a.
Die Orden trugen Kreuze an bunten Bändern, woraus sich das heutige Tragen von Bändern in den Bundesfarben ergab.
Das Fechten diente in dieser Zeit überwiegend dem Austragen von Ehrenhändeln, meist mit Rivalen aus den Handwerkszünften, seit 1518 aber auch dem Wettkampf untereinander.
Mit der Aufklärung wurden Orden und Landsmannschaften verboten, da dort sozusagen "Freie Meinungsäußerung" geübt wurde, im Vebrorgenen existierten viele aber weiter.
Es entstanden die sog. "Corps", die sich politisch meist anpassten um Verboten zu entgehen.
Die Wende kam mit der napoleonischen Herrschaft und den Freiheitskriegen:
Da viele Studenten in diesen gekämpften hatten, war der Gedanke eines einigen Vaterlandes weit verbreitet. Aus diesem Gedanken gründete sich in Jena 1815 die Ur-Burschenschaft, mit dem Zielt alle Burschen am jeweiligen Hochschulort zu vereinen.
Von da an existierten die Formen Landsmannschaft, Corps und Burschenschaft (bis heute) nebeneinander.
1870 wurde das Ziel eines einigen Vaterlandes erreicht, von da an war es die nächsten 50 Jahre lang "Mode" Verbindungsstudent zu sein (ca. 90% aller Studierenden).
Im 3. Reich wurden die Verbindungen verboten oder gleichgeschaltet, da dem System ein Dorn im Auge (genau wie später in der DDR).

Soweit eine knappe (und natürlich unvollständige) Geschichte.

Auf heute bezogen kann man sagen:

- Burschenschaften: politisch ausgerichtet
- Corps: elitär, unpolitisch
- Landsmannschaften: unpolitisch

Zusätzlich gibt es noch konfessionelle Verbindungen, Damenverbindungen, schlagend, nichtschlagend; farbentragend und nicht, usw. -d.h. ein ziemlich weites Spektrum.

Gefochten wird heute als Mittel der (Selbst)-erziehung und als Bereitschaft für die Gemeinschaft etwas zu geben. Sterben kann dabei übrigens niemand.

Wer mehr Informationen wünscht, dem kann ich nur empfehlen mal ein Verbindungshaus zu besuchen - für gewöhnlich wird Gastfreundschaft hoch gehalten, zu verbergen gibt es ohnehin nichts.

ich bin selber mitglied einer katholischen landsmannschaft, daher kenn ich das ja ein bißchen, und ich möchte dragon insofern berichtigen, dass landsmannschaften sehr wohl politisch sind. das geht bei legitimisten ja auch gar nicht anders. sie sind eindeutig konservativ in richtung övp (in deutschland wäre das wohl cdu/csu) und die monarchisten ausgerichtet, leider gibt es auch einige die bzö oder fpö wählen. auf hochschulebene unterstützen die meisten landsmannschafter derzeit die jes und ein paar die ag.

Ich wohne schon länger in einer Studentenstadt mit mehreren Verbindungen und deren einziger politischer Inhalt scheint "Bier" zu sein.

@chen
du hast noch "gras" und "shisha" vergessen ^^

Nein, eigentlich sind Kiffer eher die Philosophiestudenten und Germanisten. Als Verbindungsstudent studierst du normalerweise sowas karrieremäßiges wie BWL, Jura, VWL oder Politik. Und sitzt jedes Wochenende mit vollgekotzter Uniform in der Straßenbahn.

Mal ehrlich, bei uns nimmt niemand mehr die Jungs ernst. Intern mögen sie eine politische Agenda habe, treten damit jedoch nie an die Öffentlichkeit. Bekannt sind sie nur für billige Wohnmöglichkeiten und hemmungslose Saufgelage (ohne Frauen). Wenn das die "alten Herren" wüssten, dass die Burschen heutzutage nur noch ein bedeutungsloser Witz sind...

ohhh da kann ich dir widersprechen. mein bruder studiert maschinenbau, und kifft mit seiner shisha wie ein kamin ^^... seine freundin studiert pädagogik und ist mit von der partie... freunde von ihm studieren soz-päda, jura, und diversen anderen kram ^^... also mir ist nur bekannt, egal was du studierst, fang an zu kiffen ^^

Studentenverbindungen sind schon tendenziell konservativ und damit politisch.
Aber zum einen muss das nicht immer so sein und zum anderen gibt es da verschiedene Stufen - bis hin nach rechts außen.

Es kann schon sein, dass auch SPD-Mitglieder oder sogar Grüne da drin sind (Rezzo Schlauch, Winfried Kretschmann), aber viele sind CDU-nah oder rechter.
Einige sind aber auch parteipolitisch ungebunden. Man kann z. B. nicht sagen, dass Thomas Gottschalk weit rechts ist.

In linken Parteien gibt es aber auch gewisse Vorbehalte gegenüber Korporierten, z. B. in der SPD gegenüber der Deutschen Burschenschaft (DB) und besonders gegenüber der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG).

Verbindungen lassen sich grob gliedern:

- Corps
- Burschenschaften
- Landsmannschaften und Turnerschaften
- christliche (v. a. katholische Verbindungen)
- diverse andere Gruppen (z. B. Schwarze Verbindungen, Deutsche Gildenschaft usw.)

Viele Verbindungen können in einem oder mehreren Dachverbänden sein, aber es gibt auch Verbindungen ohne Dachverband.

Mich würde interessieren, wie genau die Fechttechniken der schlagenden Verbindungen sind.

Man kann zwar viel über das Akadamische Fechten an sich lesen, aber nie genau, WIE es abläuft!

@Momjul
Der Ablauf ist hier recht detailliert beschrieben. Oder meinst Du etwas anders?

Wikipedia: Mensur (Studentenverbindung)

Schaut bitte zum Thema auch im aktuellen Thread hier: Burschenschaften und Corps