Inhalt und Kult
Die Anhänger dieser Verschwörungstheorie stellen die Existenz der Stadt Bielefeld in Frage. Sie gehen davon aus, dass alle Hinweise auf diese Stadt ein Teil einer groß angelegten Verschwörung sind, der Bielefeldverschwörung. Diese Verschwörung soll die Menschheit von der Existenz einer Stadt namens Bielefeld überzeugen. Die Anhänger dieser Verschwörungstheorie sprechen im Bezug auf die Urheber der Verschwörung grundsätzlich nur von IHNEN oder SIE. Einige vermuten als Urheber der Bielefeldverschwörung die CIA, den Mossad oder Außerirdische, die ihr Raumschiff als Universität getarnt (
http://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Ueberblick/Fotos/images/uniluft.jpg (Archiv-Version vom 28.10.2005)) haben. Um SIE nicht aufmerksam zu machen, werden statt Bielefeld oft die Termini B*e*e*e*d, B**l*f*ld, Blfd oder Bielefake verwendet oder es wird schlicht von dem B-Wort gesprochen. Auch spontanes Lachen bei Berichten in Nachrichtensendungen über Ereignisse in Bielefeld gehört zum dokumentierten Verhaltens-Repertoire der Anhänger der Theorie.
Ursprung
Die erste bekannte öffentliche Erwähnung der Bielefeldverschwörung stammt von dem deutschen Informatiker Achim Held und wurde am 16. Mai 1994 im Usenet in der Newsgruppe de.talk.bizarre veröffentlicht.
Im Gegensatz zur Verschwörungstheorie selbst hat sich jedoch die Geschichte ihrer Entstehung nicht sehr stark verbreitet und es sind im Netz viele, zum Teil gegensätzliche, Gerüchte umgegangen, wie die Bielefeldverschwörung entstanden sein könnte.
Das ZDF hat zum zehnjährigen Geburtstag der Verschwörungstheorie ein Interview mit Achim Held (
http://www.sixtus.net/article/175_0_2_0_C/ (Archiv-Version vom 02.11.2005)) geführt, in dem er angibt, dass die ganze Geschichte auf einer Studentenparty entstanden sei. Von einem Bekannten, der viele Esoterik-Magazine gelesen habe, und einem Anwesenden, der eingeworfen habe: „Bielefeld gibt es gar nicht“, sei die Idee geboren worden.
Die meisten der vermuteten und zum Teil schon als Urban Legend umgehenden Ursprungstheorien waren weniger banal:
Eine Theorie, die vor allem im Bereich der Universität des Saarlandes umging, war, dass der Ursprung der Behauptung Bielefeld existiert nicht aus den Anfangszeiten des Internets in Deutschland stammen sollte: Die Universität Bielefeld wäre eine der ersten Universitäten in Deutschland gewesen, die Anschluss an das Internet hatte, d.h. netzinteressierte Bielefelder Studenten wären bereits im Internet unterwegs gewesen, während netzbegeisterte Studenten anderer Universitäten sich vorrangig in Mailboxnetzen wie dem FidoNet, dem Z-Netz oder dem MausNet herumgetrieben hätten. In diesen Netzen wären dementsprechend kaum Personen aus Bielefeld bekannt gewesen, was zur Aussage Bielefeld existiert nicht in Mailboxnetzen geführt haben soll, welche dann wiederum mit der Zeit auf Bielefeld existiert nicht reduziert worden sein und dadurch den Grundstein zur Bielefeldverschwörung gelegt haben soll.
Englischsprachige Quellen haben behauptet, ein Streit zwischen dem in Bielefeld ansässigen Betreiber des Z-Netzes, der Zerberus Gesellschaft für Kommunikation mbH (erloschen) und dem Usenet über inkompatible Kodierungen von Newsgruppen-Postings solle der Ursprung der Behauptung Bielefeld existiert nicht gewesen sein, d.h. dieser Theorie nach wäre die Behauptung im Usenet und nicht in den Mailboxnetzen entstanden.
Ein weitere Erklärungsmöglichkeit ist, dass die Autobahnzufahrt Bielefeld zum Zeitpunkt der Entstehung der Verschwörung wegen Umbauten lange geschlossen war. Wenn dies nicht einer der Hauptgründe war, dann war es wenigstens ein weiteres Indiz dafür, dass die Stadt nicht existierte.
Ein viel älterer Spruch, der vermutlich seinen Ursprung im Ruhrgebiet hat und lang vor dem Internet entstanden ist, lautet: „Und seh’n wir uns nicht in dieser Welt, so seh’n wir uns in Bielefeld“ (Das Original lautet eigentlich: "Und seh’n wir uns nicht in dieser Welt, so seh’n wir uns in Bitterfeld").
Die Bielefeldverschwörung heute
Auch nach über 10 Jahren hält sich die Theorie der Bielefeldverschwörung hartnäckig im Netz, nicht nur im deutschsprachigen Raum. Im Gegensatz zu einigen Personen im Umfeld ihres Verfassers, die nicht verstehen, wie man das nach 10 Jahren noch witzig finden kann, haben die meisten anderen immer noch Spaß an der Satire, wie z.B. Wikipedia. Manche nehmen sie aber auch für bare Münze, wie Achim Held im [1] (
http://www.sixtus.net/article/175_0_2_0_C/ (Archiv-Version vom 02.11.2005)) ZDF-Interview berichtet.
Die Stadt Bielefeld selbst steht der Bielefeldverschwörung mit gemischten Gefühlen gegenüber. „Wir nehmen das mit Humor“ wird Annika Hempelmann vom Presseamt Bielefeld zitiert. „Die Theorie hält sich hartnäckig. Seit Jahren seien immer wieder auch entsprechende Einträge im Gästebuch Bielefelder Internetseiten zu finden.“ Im ZDF-Bericht ist aber auch deutlich herauszulesen, dass die Bielefeldverschwörung die Stadt trotz alledem nervt: „Soll ich ehrlich sein? Ich hasse es wie die Pest!“ zitiert das ZDF Gisela Bockermann, Leiterin des Presseamtes Bielefeld, es nerve schon bei der täglichen Arbeit, insbesondere die „Euch-gibt's-doch-gar-nicht-Mails“, von denen der Absender meint, es wäre auch nach 10 Jahren noch ein guter Witz.
LOL bielefeld gibt es nicht nein überhaupt nicht
:)Der Vorteil in der Dummheit liegt darin das man sich dumm stellen kann denn das gegenteil ist schon schwer genug.(General Kater)