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Ted Kaczynski, Murray, LSD Mind Control, NWO, Tech-Fu2
20.02.2006 um 18:56Hi, aufgrund einer sehr interessanten Doku heute im Fernsehen auf Bayer 3 eröffne ich diesen Thread mit einem Thema dass ich bei Suche nicht gefunden habe. Verwunderlich da es sich um ein sehr spannendes Thema handelt.
folgende Zusammenfassung zum Inhalt der Doku "das Netz"
--------
Wikipedia: Kurt Gödel
Wikipedia: Theodore Kaczynski
Wikipedia: Henry Murray
„1930 erschüttert der Wiener Mathematiker Kurt Gödel mit seinen Unvollständigkeitssätzen die Grundlagen der Mathematik. Er weist nach, dass es in jedem formal-logischen System Probleme gibt, die nicht lösbar und entscheidbar sind.“
„Die Wahrheit ist der Beweisbarkeit überlegen.“
„Multimedia“, „Virtualität“, „Grenzüberschreitung“ und „Revolutionen“ aller Art sind Begriffe, die nicht erst im Computerzeitalter geprägt wurden, sondern bereits in den 60-er-Jahren die Kunstavantgarde interessierten. Die Gemeinsamkeit beider Richtungen besteht darin, dass sie Realität nicht als etwas Gegebenes betrachten, sondern als beliebig veränderbar: „Du bist, was du sein willst“. Diese Überschneidungen von Technologie und Kunst und die damit aufgeworfenen Fragen sind Inspiration, um einige Protagonisten der Bewegungen zu treffen.
Der Weg führt als erstes nach New York, wo der Literaturagent und Verleger John Brockman in den 80-er-Jahren mit den Büchern von Physikern, Genforschern und Computerwissenschaftlern reich und berühmt ge-worden ist. Sein Erfolgsgeheimnis: Er vermarktet seine Schützlinge wie Popstars und kreiert einen elitären Zirkel, den er „digerati“ – Cyber-Elite nennt.
1993 wird Brockmans Netzwerk von einem Bombenanschlag attackiert, dem der Computerwissenschaftler David Gelernter zum Opfer fällt. Als Täter verhaftet das FBI später den ehemaligen Mathematik-Professor und Harvard-Absolventen Ted Kaczynski. Warum wird ein Mathematiker zum
Terrorist?
Zwischen 1978 und 1995 erschüttern Bombenanschläge die USA, bei denen drei Menschen sterben und 23 zum Teil schwer verletzt werden. Ziel der Attacken sind Chefs großer Fluggesellschaften und Wissenschaftler an Universitäten. Als Täter wird der so genannte „Unabomber“ ausgemacht, der seitdem durch die Netzwelt geistert. In Bekennerschreiben fordert die Terrorvereinigung „FC“ (Freedom Club) die Veröffentlichung eines Manifests. Am 2. August 1995 erscheint in der Washington Post der Vorabdruck des 56-seitigen „The Una-bomber-Manifesto“ und führt zur Verhaftung des Mathematikers Ted Kaczynski. Sein Bruder David erkennt nach der Lektüre Zitate von Ted und verständigt das FBI. 1996 wird Ted Kaczynski in der Wildnis Montanas verhaftet, wo er 25 Jahre lang in einer selbstgebauten Hütte lebte.
Im Interview mit Stuart Brand, dem Erfinder des Begriffs „Personal Computer“ und Herausgeber des alternati-ven „Whole Earth Catalog“, wird der Zusammenhang von Computertechnologie, Hippiekultur und LSD-Szene deutlich. Genauso wie Ken Kesey, Hippie-Ikone und Autor von „Einer flog über das Kuckucksnest“, hatte Ted Kaczynski an staatlichen Drogenexperimente teilgenommen und war beeinflusst von der amerikanischen counter culture. Allerdings pries diese nicht nur den Rückzug in die Natur, sondern zeigte sich offen gegen-über Hackern und Computertechnologie, der ein demokratisches Potential, dadurch dass sie persönlichen Zwecken diente, zugesprochen wurde. Kaczynski dagegen lehnte Technologie ab und verschaffte sich durch Gewalt Gehör.
Aus dem „Unabomber-Manifesto“: „Die Folgen der industriellen Revolution sind eine Katastrophe für die Menschheit. (…) Deshalb treten wir für eine Revolution gegen das technologische System ein. Anhaltender wissenschaftlich-technischer Fortschritt wird die Freiheit des Individuums vernichten. (…) Es wird bald keinen Ort mehr geben, wo sich ein Individuum vor der Überwachung durch Supercomputer und Bewusstseinssteue-rung verstecken kann. (…) Es wäre hoffnungslos, das System anzugreifen, ohne selbst moderne Technologie einzusetzen. (…) Wir müssen alle Medien nutzen, um unsere Botschaft zu verbreiten. (…) Natur ist der Tech-nologie entgegengesetzt und die perfekte Alternative zu diesem System. (…) Je eher dieses System zusam-menbricht, desto besser für die Menschheit.“
Einen Ursprung der „Utopie einer technologischen Gesellschaft“ bildet die Kybernetik. Sie begreift den Men-schen als informationsverarbeitendes System und geht davon aus, dass der Mensch sich den Technologien, die er benutzt, anpassen muss. Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, wo die Elite ame-rikanischer und internationaler Ingenieure und Wissenschaftler ausgebildet wird, herrscht traditionell eine enge Partnerschaft mit dem Militär. Das geht auf den ersten und zweiten Weltkrieg zurück, wo Technologie kriegsentscheidend wurde. Mit der Berechnung der Flugbahn deutscher Jagdflieger stellt der Mathematiker Norbert Wiener seine Forschungen am MIT in den Dienst des amerikanischen Militärs. Er will das komplexe Zusammenspiel der Nachrichtenübertragung in Maschinen und Lebewesen untersuchen und herausfinden, welche (berechenbaren) Parameter den Piloten eines Jagdfliegers zu bestimmten Handlungen veranlassen. Hieraus entwickelt sich die Kybernetik.
In seiner Korrespondenz äußert sich der im Gefängnis zu lebenslänglicher Haft einsitzende Ted Kaczynski über die Zukunftsvision einer „nach-technologischen Gesellschaft“. Der 1958 mit einem IQ von 170 sein Stu-dium in Harvard aufnehmende 16-Jährige wurde 1967 Mathematik-Professur an der Universität von Berkeley. Zwei Jahre später stieg er aus, wandelte sich zum Technologie-Gegner und lebte zurückgezogen in den Wäl-dern Montanas. WARUM?
Robert W. Tailor, Netzwerkentwickler im Pentagon und Erfinder des ARPANet, aus dem sich später das Inter-net bildete, auf die Frage, wovor er Angst habe: „Ich habe Angst vor Krebs.“ – Dammbeck: „Das ist eine Zivili-sationskrankheit“. – Taylor: „Ja, aber ich glaube, eines Tages werden wir wissen, wie man Krebs heilt oder verhindert. Wenn wir wissen, wie man Krebs heilt, werden wir keine Angst mehr davor haben. Das ist eine Frage des Wissens und des Sieges über die Unwissenheit.“
(Off-Ton Dammbeck): „Was habe ich bisher? Ich habe einen Mathematiker, über dessen Systemkritik keiner meiner Interviewpartner reden will. Und ich habe Ingenieure und Künstler, die von Technologie besessen sind. All das gehört offensichtlich zu einem System, dessen Konturen ich erst erahne. Anscheinend ein geniales Feedback-System, das jeden Angriff und jede Störung umgehend als Energiezufuhr für seine weitere Perfek-tionierung nutzt. Wer braucht so etwas, wer denkt sich sowas aus?“
Ab 1946 treffen sich in New York führende Wissenschaftler (Norbert Wiener, Margaret Mead, Gregory Bate-son, Kurt Levin, John von Neumann), um über die Vorhersage und Kontrolle menschlichen Verhaltens zu debatieren. An diesen später „Macy-Konferenzen“ genannten Treffen nimmt manchmal auch der amerikani-sche Geheimdienst teil. Die 1950 erscheinende Studie „Die autoritäre Persönlichkeit“, herausgegeben vom International Institut of Social Research, dem Nachfolger des Frankfurter Instituts für Sozialforschung um Horkheimer und Adorno, erregt großes Aufsehen. Darin wird das bislang umfassendste Sozialprofil der ameri-kanischen Gesellschaft geliefert sowie wissenschaftliche Gründe für religiöse und rassistische Vorurteile. Die berühmte „F (Faschismus)-Skala“ registriert, auch unter Rückgriff auf die psychologischen Untersuchungen von Henry A. Murray, einem der Väter der heutigen „Assessment-Center“, das autoritäre Potenzial der Men-schen. Gestaltpsychologen wie Kurt Levin visieren die Umerziehung des autoritären Menschen an, indem zu allererst sein Wertegerüst demontiert und durch neue Werte ersetzt wird. Das Ziel ist eine postnationale und multi-ethnische Weltgesellschaft, wofür die Macy-Gruppe über das richtige Instrumentarium zu verfügen glaubt. Anti-autoritäre Menschen nach Maß. Die spirituellen Gruppierungen der 70-er-Jahre in Kalifornien haben die Ideen von Kybernetik und Systemtheorie popularisiert und dabei deren militärische Aura eliminiert.
Heinz von Foerster: „Ich habe erkannt in meinem Leben, dass je mehr ich mich mit der Physik befasse, desto mehr werde ich ein Metaphysiker.“
Aus einem Brief von Ted Kaczynski: „Als ich jung und naiv war, befürchtete ich, dass die Technologie eine völlig geordnete, regelmäßige und vollkommene Welt schaffen würde. Heute meine ich, dass solch ein Ergeb-nis unwahrscheinlich ist. Aber der Grund für meinen Meinungswechsel ist keineswegs der Unvollständigkeits-satz von Gödel, sondern die Unberechenbarkeit des Verhaltens komplexer und offener Systeme. Möchten Sie in einer Welt leben, in der Wissenschaftler und übermenschlich intelligente Maschinen alles Wissen verstehen und deshalb alles ordnen und regeln können? Wenn Ihnen das nicht gefällt, warum beklagen Sie sich dar-über, dass die Wissenschaft nicht alles weiß und Löcher in der Theorie hat? Stattdessen sollten Sie sich Sor-gen machen, dass die Wissenschaft zu viel weiß.“
Henry A. Murray leitet eine Versuchsreihe des CIA, bei der mit Drogen experimentiert wird. Das Führungsver-halten hoch dekorierter Offiziere soll hinsichtlich ihres Reagierens in extremen Stresssituationen untersucht werden. Aus diesen Forschungen leitet Murray einen Beitrag der neuen Sozialwissenschaften ab für den „Weltfrieden in einer neuen Weltgesellschaft mit Weltgesetzen und einer Weltpolizei und einer Weltregierung“. Hierauf können, so Murray, die Vereinigten Staaten Anspruch erheben. Den Versuchspersonen wie Ted Ka-czynski wird auch LSD 25 verabreicht, um ihr Unbewusstes neu zu programmieren und ihr Verhalten steuern zu können. Murray und der junge Psychologie-Professor Timothy Leary nehmen selbst an den Experimente teil. Alle Versuchsläufe werden gefilmt; später verschwinden jedoch die Filmrollen mit Kaczynski, so wie alle anderen ihn betreffenden Materialien.
1971 zieht Ted Kaczynski nach Lincoln, Montana, wo er sich in einer Hütte, 5 km vom Ort entfernt, zurück-zieht. Seine Nachbarn, der Sägewerkbesitzer Butch Gehring und der Klavierlehrer Chris Waits, spielen später bei seiner Verhaftung eine Rolle. Sie helfen dem FBI bei der Überwachung und Auslieferung von Ted Ka-czynski und spüren eine zweite Hütte in den Wäldern auf, das angebliche Bombenlager. Für die Theorie des FBI, dass Kaczynski der „Unabomber“ sei, ist dies außerordentlich wichtiges Beweismaterial.
Wie wehrt man sich, fragt Ted Kaczynski in einem weiteren Brief, gegen den Zwang, an der Realisierung einer Utopie teilzunehmen – gemeint ist die Utopie einer technologischen Gesellschaft – und von wem geht die größere Gewalt aus, vom Staat oder vom Einzelnen, der sich dagegen selbstverteidigt?
1993 erhält der Informatiker David Gelernter eine Briefbombe, durch die er seine rechte Hand und ein Auge verliert. Als Computerwissenschaftler an der Yale-Universität und Chef von „Mirrorworlds“, einer Software-Firma, befasst er sich mit der „Vision einer zukünftigen virtuellen Gesellschaft, die nur noch auf Software ba-siert“. Demnach lassen sich Universitäten, Firmen und Behörden in Software spiegeln, wie ein Gebäude im Wasser, und sind dann für jedermann auf einfache Weise zugänglich – via Internet. Dass die moderne Com-puter-Technologie tendenziell nicht kontrollierbar ist, hält Gelernter für positiv und ungefährlich.
„Der Mathematiker Kurt Gödel stirbt 1978 an den Folgen seiner Paranoia.“
„Der Mathematiker Ted Kaczynski wird 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt. Gegen seinen Willen kommt es vor Prozessbeginn zu einer Absprache zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht. Kein regulärer Prozess, keine Einweisung in die Psychiatrie, kein Todesurteil und keine Möglichkeit auf Begnadigung. Ted Kaczynski bestreitet bis heute, der „Unabomber“ gewesen zu sein.“
--------
Besonders interessant fand ich eben dass dieser Henry A. Murray mit daran forschte durch Drogen die Menschen derob zu beeinflussen dass sie angeblich frei von Regimen sein können, quasi bereit für eine Weltordnung unter einer Regierung ohne Krieg. Das erinnert alles sehr an bekannte Gehirnwäsche wie z.b. beim Film/Buch 1984 von George Orwell aufgezeigt.
Ich werd hier versuchen demnächst noch paar Infos zu diesem Thema zusammenzutragen.
black smoke rises to a heaven i do not know / slowly gaze to take in all our sorrow / why question a life only borrowed ?
folgende Zusammenfassung zum Inhalt der Doku "das Netz"
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Wikipedia: Kurt Gödel
Wikipedia: Theodore Kaczynski
Wikipedia: Henry Murray
„1930 erschüttert der Wiener Mathematiker Kurt Gödel mit seinen Unvollständigkeitssätzen die Grundlagen der Mathematik. Er weist nach, dass es in jedem formal-logischen System Probleme gibt, die nicht lösbar und entscheidbar sind.“
„Die Wahrheit ist der Beweisbarkeit überlegen.“
„Multimedia“, „Virtualität“, „Grenzüberschreitung“ und „Revolutionen“ aller Art sind Begriffe, die nicht erst im Computerzeitalter geprägt wurden, sondern bereits in den 60-er-Jahren die Kunstavantgarde interessierten. Die Gemeinsamkeit beider Richtungen besteht darin, dass sie Realität nicht als etwas Gegebenes betrachten, sondern als beliebig veränderbar: „Du bist, was du sein willst“. Diese Überschneidungen von Technologie und Kunst und die damit aufgeworfenen Fragen sind Inspiration, um einige Protagonisten der Bewegungen zu treffen.
Der Weg führt als erstes nach New York, wo der Literaturagent und Verleger John Brockman in den 80-er-Jahren mit den Büchern von Physikern, Genforschern und Computerwissenschaftlern reich und berühmt ge-worden ist. Sein Erfolgsgeheimnis: Er vermarktet seine Schützlinge wie Popstars und kreiert einen elitären Zirkel, den er „digerati“ – Cyber-Elite nennt.
1993 wird Brockmans Netzwerk von einem Bombenanschlag attackiert, dem der Computerwissenschaftler David Gelernter zum Opfer fällt. Als Täter verhaftet das FBI später den ehemaligen Mathematik-Professor und Harvard-Absolventen Ted Kaczynski. Warum wird ein Mathematiker zum
Terrorist?
Zwischen 1978 und 1995 erschüttern Bombenanschläge die USA, bei denen drei Menschen sterben und 23 zum Teil schwer verletzt werden. Ziel der Attacken sind Chefs großer Fluggesellschaften und Wissenschaftler an Universitäten. Als Täter wird der so genannte „Unabomber“ ausgemacht, der seitdem durch die Netzwelt geistert. In Bekennerschreiben fordert die Terrorvereinigung „FC“ (Freedom Club) die Veröffentlichung eines Manifests. Am 2. August 1995 erscheint in der Washington Post der Vorabdruck des 56-seitigen „The Una-bomber-Manifesto“ und führt zur Verhaftung des Mathematikers Ted Kaczynski. Sein Bruder David erkennt nach der Lektüre Zitate von Ted und verständigt das FBI. 1996 wird Ted Kaczynski in der Wildnis Montanas verhaftet, wo er 25 Jahre lang in einer selbstgebauten Hütte lebte.
Im Interview mit Stuart Brand, dem Erfinder des Begriffs „Personal Computer“ und Herausgeber des alternati-ven „Whole Earth Catalog“, wird der Zusammenhang von Computertechnologie, Hippiekultur und LSD-Szene deutlich. Genauso wie Ken Kesey, Hippie-Ikone und Autor von „Einer flog über das Kuckucksnest“, hatte Ted Kaczynski an staatlichen Drogenexperimente teilgenommen und war beeinflusst von der amerikanischen counter culture. Allerdings pries diese nicht nur den Rückzug in die Natur, sondern zeigte sich offen gegen-über Hackern und Computertechnologie, der ein demokratisches Potential, dadurch dass sie persönlichen Zwecken diente, zugesprochen wurde. Kaczynski dagegen lehnte Technologie ab und verschaffte sich durch Gewalt Gehör.
Aus dem „Unabomber-Manifesto“: „Die Folgen der industriellen Revolution sind eine Katastrophe für die Menschheit. (…) Deshalb treten wir für eine Revolution gegen das technologische System ein. Anhaltender wissenschaftlich-technischer Fortschritt wird die Freiheit des Individuums vernichten. (…) Es wird bald keinen Ort mehr geben, wo sich ein Individuum vor der Überwachung durch Supercomputer und Bewusstseinssteue-rung verstecken kann. (…) Es wäre hoffnungslos, das System anzugreifen, ohne selbst moderne Technologie einzusetzen. (…) Wir müssen alle Medien nutzen, um unsere Botschaft zu verbreiten. (…) Natur ist der Tech-nologie entgegengesetzt und die perfekte Alternative zu diesem System. (…) Je eher dieses System zusam-menbricht, desto besser für die Menschheit.“
Einen Ursprung der „Utopie einer technologischen Gesellschaft“ bildet die Kybernetik. Sie begreift den Men-schen als informationsverarbeitendes System und geht davon aus, dass der Mensch sich den Technologien, die er benutzt, anpassen muss. Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, wo die Elite ame-rikanischer und internationaler Ingenieure und Wissenschaftler ausgebildet wird, herrscht traditionell eine enge Partnerschaft mit dem Militär. Das geht auf den ersten und zweiten Weltkrieg zurück, wo Technologie kriegsentscheidend wurde. Mit der Berechnung der Flugbahn deutscher Jagdflieger stellt der Mathematiker Norbert Wiener seine Forschungen am MIT in den Dienst des amerikanischen Militärs. Er will das komplexe Zusammenspiel der Nachrichtenübertragung in Maschinen und Lebewesen untersuchen und herausfinden, welche (berechenbaren) Parameter den Piloten eines Jagdfliegers zu bestimmten Handlungen veranlassen. Hieraus entwickelt sich die Kybernetik.
In seiner Korrespondenz äußert sich der im Gefängnis zu lebenslänglicher Haft einsitzende Ted Kaczynski über die Zukunftsvision einer „nach-technologischen Gesellschaft“. Der 1958 mit einem IQ von 170 sein Stu-dium in Harvard aufnehmende 16-Jährige wurde 1967 Mathematik-Professur an der Universität von Berkeley. Zwei Jahre später stieg er aus, wandelte sich zum Technologie-Gegner und lebte zurückgezogen in den Wäl-dern Montanas. WARUM?
Robert W. Tailor, Netzwerkentwickler im Pentagon und Erfinder des ARPANet, aus dem sich später das Inter-net bildete, auf die Frage, wovor er Angst habe: „Ich habe Angst vor Krebs.“ – Dammbeck: „Das ist eine Zivili-sationskrankheit“. – Taylor: „Ja, aber ich glaube, eines Tages werden wir wissen, wie man Krebs heilt oder verhindert. Wenn wir wissen, wie man Krebs heilt, werden wir keine Angst mehr davor haben. Das ist eine Frage des Wissens und des Sieges über die Unwissenheit.“
(Off-Ton Dammbeck): „Was habe ich bisher? Ich habe einen Mathematiker, über dessen Systemkritik keiner meiner Interviewpartner reden will. Und ich habe Ingenieure und Künstler, die von Technologie besessen sind. All das gehört offensichtlich zu einem System, dessen Konturen ich erst erahne. Anscheinend ein geniales Feedback-System, das jeden Angriff und jede Störung umgehend als Energiezufuhr für seine weitere Perfek-tionierung nutzt. Wer braucht so etwas, wer denkt sich sowas aus?“
Ab 1946 treffen sich in New York führende Wissenschaftler (Norbert Wiener, Margaret Mead, Gregory Bate-son, Kurt Levin, John von Neumann), um über die Vorhersage und Kontrolle menschlichen Verhaltens zu debatieren. An diesen später „Macy-Konferenzen“ genannten Treffen nimmt manchmal auch der amerikani-sche Geheimdienst teil. Die 1950 erscheinende Studie „Die autoritäre Persönlichkeit“, herausgegeben vom International Institut of Social Research, dem Nachfolger des Frankfurter Instituts für Sozialforschung um Horkheimer und Adorno, erregt großes Aufsehen. Darin wird das bislang umfassendste Sozialprofil der ameri-kanischen Gesellschaft geliefert sowie wissenschaftliche Gründe für religiöse und rassistische Vorurteile. Die berühmte „F (Faschismus)-Skala“ registriert, auch unter Rückgriff auf die psychologischen Untersuchungen von Henry A. Murray, einem der Väter der heutigen „Assessment-Center“, das autoritäre Potenzial der Men-schen. Gestaltpsychologen wie Kurt Levin visieren die Umerziehung des autoritären Menschen an, indem zu allererst sein Wertegerüst demontiert und durch neue Werte ersetzt wird. Das Ziel ist eine postnationale und multi-ethnische Weltgesellschaft, wofür die Macy-Gruppe über das richtige Instrumentarium zu verfügen glaubt. Anti-autoritäre Menschen nach Maß. Die spirituellen Gruppierungen der 70-er-Jahre in Kalifornien haben die Ideen von Kybernetik und Systemtheorie popularisiert und dabei deren militärische Aura eliminiert.
Heinz von Foerster: „Ich habe erkannt in meinem Leben, dass je mehr ich mich mit der Physik befasse, desto mehr werde ich ein Metaphysiker.“
Aus einem Brief von Ted Kaczynski: „Als ich jung und naiv war, befürchtete ich, dass die Technologie eine völlig geordnete, regelmäßige und vollkommene Welt schaffen würde. Heute meine ich, dass solch ein Ergeb-nis unwahrscheinlich ist. Aber der Grund für meinen Meinungswechsel ist keineswegs der Unvollständigkeits-satz von Gödel, sondern die Unberechenbarkeit des Verhaltens komplexer und offener Systeme. Möchten Sie in einer Welt leben, in der Wissenschaftler und übermenschlich intelligente Maschinen alles Wissen verstehen und deshalb alles ordnen und regeln können? Wenn Ihnen das nicht gefällt, warum beklagen Sie sich dar-über, dass die Wissenschaft nicht alles weiß und Löcher in der Theorie hat? Stattdessen sollten Sie sich Sor-gen machen, dass die Wissenschaft zu viel weiß.“
Henry A. Murray leitet eine Versuchsreihe des CIA, bei der mit Drogen experimentiert wird. Das Führungsver-halten hoch dekorierter Offiziere soll hinsichtlich ihres Reagierens in extremen Stresssituationen untersucht werden. Aus diesen Forschungen leitet Murray einen Beitrag der neuen Sozialwissenschaften ab für den „Weltfrieden in einer neuen Weltgesellschaft mit Weltgesetzen und einer Weltpolizei und einer Weltregierung“. Hierauf können, so Murray, die Vereinigten Staaten Anspruch erheben. Den Versuchspersonen wie Ted Ka-czynski wird auch LSD 25 verabreicht, um ihr Unbewusstes neu zu programmieren und ihr Verhalten steuern zu können. Murray und der junge Psychologie-Professor Timothy Leary nehmen selbst an den Experimente teil. Alle Versuchsläufe werden gefilmt; später verschwinden jedoch die Filmrollen mit Kaczynski, so wie alle anderen ihn betreffenden Materialien.
1971 zieht Ted Kaczynski nach Lincoln, Montana, wo er sich in einer Hütte, 5 km vom Ort entfernt, zurück-zieht. Seine Nachbarn, der Sägewerkbesitzer Butch Gehring und der Klavierlehrer Chris Waits, spielen später bei seiner Verhaftung eine Rolle. Sie helfen dem FBI bei der Überwachung und Auslieferung von Ted Ka-czynski und spüren eine zweite Hütte in den Wäldern auf, das angebliche Bombenlager. Für die Theorie des FBI, dass Kaczynski der „Unabomber“ sei, ist dies außerordentlich wichtiges Beweismaterial.
Wie wehrt man sich, fragt Ted Kaczynski in einem weiteren Brief, gegen den Zwang, an der Realisierung einer Utopie teilzunehmen – gemeint ist die Utopie einer technologischen Gesellschaft – und von wem geht die größere Gewalt aus, vom Staat oder vom Einzelnen, der sich dagegen selbstverteidigt?
1993 erhält der Informatiker David Gelernter eine Briefbombe, durch die er seine rechte Hand und ein Auge verliert. Als Computerwissenschaftler an der Yale-Universität und Chef von „Mirrorworlds“, einer Software-Firma, befasst er sich mit der „Vision einer zukünftigen virtuellen Gesellschaft, die nur noch auf Software ba-siert“. Demnach lassen sich Universitäten, Firmen und Behörden in Software spiegeln, wie ein Gebäude im Wasser, und sind dann für jedermann auf einfache Weise zugänglich – via Internet. Dass die moderne Com-puter-Technologie tendenziell nicht kontrollierbar ist, hält Gelernter für positiv und ungefährlich.
„Der Mathematiker Kurt Gödel stirbt 1978 an den Folgen seiner Paranoia.“
„Der Mathematiker Ted Kaczynski wird 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt. Gegen seinen Willen kommt es vor Prozessbeginn zu einer Absprache zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht. Kein regulärer Prozess, keine Einweisung in die Psychiatrie, kein Todesurteil und keine Möglichkeit auf Begnadigung. Ted Kaczynski bestreitet bis heute, der „Unabomber“ gewesen zu sein.“
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Besonders interessant fand ich eben dass dieser Henry A. Murray mit daran forschte durch Drogen die Menschen derob zu beeinflussen dass sie angeblich frei von Regimen sein können, quasi bereit für eine Weltordnung unter einer Regierung ohne Krieg. Das erinnert alles sehr an bekannte Gehirnwäsche wie z.b. beim Film/Buch 1984 von George Orwell aufgezeigt.
Ich werd hier versuchen demnächst noch paar Infos zu diesem Thema zusammenzutragen.
black smoke rises to a heaven i do not know / slowly gaze to take in all our sorrow / why question a life only borrowed ?