frankysinatra
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Bohrte Astronaution ein Loch in eine ISS- Kapsel?
02.12.2021 um 11:30Russland beschuldigt die französischen Astonautin Serena Auñón-Chancellor ein Loch in das Sojus- Raumschiff im Jahre 2018 gebohrt zu haben. Grund soll eine mißglückte Beziehung mit einem anderen Astronauten gesesen sein und Ziel ihrer Aktion eine frühere Rückkehr dieser Mission.
https://www.n-tv.de/der_tag/Bohrte-Astronautin-aus-Liebeskummer-Loch-in-ISS-Kapsel-article22971785.html
Serena Auñón-Chancellor war Mitglied der ISS- Expeditionen 56 und 57 vom 04.10.2018 bis 20.12.2018. Sie war zeitgleich mit dem deutschen Astronaten Alexander Gerst und weiteren 7 Astronauten im All. Angekoppelt an die ISS waren in diesem Zeitraum die Sojus- Raumschiffe MS08, MS-09 und MS-11.
Wikipedia: Liste der ISS-Expeditionen#Expeditionen 59 bis 62
Die an der ISS angekoppelten Raumschiffe dienen - logisch - für den Fall eines gravierenden, nicht beherrschabren Defekts an der ISS (Ausfall von Lebenserhaltungssystemen, Brand, größere Leckage durch Weltraumschrott oder Meteoriten etc.) als "Rettungsboote" für die ISS- Besatzung, um eine Rückkehr zu Erde zu erlauben. Für die hier interessierende Mission 56/57 waren 9 Astronauten an Bord, daher mit 3 Sojus- Raumschiffen, die Platz für je 3 Astronauten haben.
Wikipedia: Sojus (Raumschiff)#Technische Daten
Dem Pressebericht ist nicht zu entnehmen, mit welchem Astronauten die Beziehung geknüpft wurde - allerdings soll das hier auch komplett nebensächlich sein.
Die Frage ist vielmehr: Tischt die russischen Raumfahrtbehörde ROSCOSMOS hier eine Verschwörungstheorie auf - oder trifft der Vorwurf zu?
Folgendes spricht für eine Verschwörung durch ROSCOSMOS:
1. Die angekoppelten Sojus- Raumschiffe haben während der Expeditionsdauer keine andere Funktion, als schlicht anwesend zu sein (Transportmittel und "Rettungsboot"). Die Luken zwischen ISS und diesen Raumschiffen stehen offen, um eine jederzeitige und sofortige Evakuierung der ISS zu erlauben. Es wäre für die anderen Astronauten sehr auffällig gewesen, wenn Serena Auñón-Chancellor ("SAC") sich in eine Sojus- Kapsel begeben hätte - denn da gab es ja nichts zu arbeiten. Arbeits, Schlaf- und Aufenthaltsräume sind ja nur in der ISS. Warum sind die angeblichen Bohrarbeiten von SAC in der Sojus- Kapsel keinem Ihrer 8 Kollegen aufgefallen?
2. Das Bohren eines Loches in eine Sojus MS-XX (Wikipedia: Sojus (Raumschiff)#Technische Daten) erfordert einigen Aufwand und Zeit. Angaben zur Wandstärke der Sojus habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Bedingt durch die Druckunterschiede von Kapsel zu Vakuum, den dynamischen Belastungen bei Satr und Landung und zur Isolation der Kapsel gegen die gewaltigen Temperaturunterschiede und den Mikrometeoritenschutz muss die Wandung eine erhebliche Dicke haben. Auch hier: Wenig wahrscheinlich, dass sich SAC das Bohrwerkzeug beschaffen konnte (freilich, ich denke schon dass ein Boher an Bord ist), nutzen konnte und wieder verstauen konnte, ohne bemerkt zu werden. Die Bohrarbeiten an der Hülle der Sojus wären auch sicher sehr lautstark und ungewöhnlkich gewesen. Das alles blieb unbemerkt?
3. Entscheidend: Das Anbohren der Kaspel hätte je gerade nicht den gedachten Erfolg gefördert. Denn durch das Anbohren einer Sojus droht ja gerade die Verminderung der Kapazität des Verkehrs zwischen ISS und Erde. Hätte SAC damit rechnen können, dass die ISS gleichwohl mit zwei Sojus/ 6 Astronauten evakuiert wird, sie einen dieser 6 Plätze erhält und für die verbleibenden 3 eine Sojus von der Erde entsandt wird? Einzig sinnvoll, wenn man das so sagen darf, wäre daher das Anbohren eines Teils der ISS gewesen, um damit die Rückkehr aller 3 Sojus und 9 Astronauten zu erzwingen. Auf die Seefahrt übertragen: Man bohrt doch nicht das Rettungsboot an, um den Abbruch der Reise zu erzwingen.
So, nun Feuer (oder Boher) frei!
https://www.n-tv.de/der_tag/Bohrte-Astronautin-aus-Liebeskummer-Loch-in-ISS-Kapsel-article22971785.html
Serena Auñón-Chancellor war Mitglied der ISS- Expeditionen 56 und 57 vom 04.10.2018 bis 20.12.2018. Sie war zeitgleich mit dem deutschen Astronaten Alexander Gerst und weiteren 7 Astronauten im All. Angekoppelt an die ISS waren in diesem Zeitraum die Sojus- Raumschiffe MS08, MS-09 und MS-11.
Wikipedia: Liste der ISS-Expeditionen#Expeditionen 59 bis 62
Die an der ISS angekoppelten Raumschiffe dienen - logisch - für den Fall eines gravierenden, nicht beherrschabren Defekts an der ISS (Ausfall von Lebenserhaltungssystemen, Brand, größere Leckage durch Weltraumschrott oder Meteoriten etc.) als "Rettungsboote" für die ISS- Besatzung, um eine Rückkehr zu Erde zu erlauben. Für die hier interessierende Mission 56/57 waren 9 Astronauten an Bord, daher mit 3 Sojus- Raumschiffen, die Platz für je 3 Astronauten haben.
Wikipedia: Sojus (Raumschiff)#Technische Daten
Dem Pressebericht ist nicht zu entnehmen, mit welchem Astronauten die Beziehung geknüpft wurde - allerdings soll das hier auch komplett nebensächlich sein.
Die Frage ist vielmehr: Tischt die russischen Raumfahrtbehörde ROSCOSMOS hier eine Verschwörungstheorie auf - oder trifft der Vorwurf zu?
Folgendes spricht für eine Verschwörung durch ROSCOSMOS:
1. Die angekoppelten Sojus- Raumschiffe haben während der Expeditionsdauer keine andere Funktion, als schlicht anwesend zu sein (Transportmittel und "Rettungsboot"). Die Luken zwischen ISS und diesen Raumschiffen stehen offen, um eine jederzeitige und sofortige Evakuierung der ISS zu erlauben. Es wäre für die anderen Astronauten sehr auffällig gewesen, wenn Serena Auñón-Chancellor ("SAC") sich in eine Sojus- Kapsel begeben hätte - denn da gab es ja nichts zu arbeiten. Arbeits, Schlaf- und Aufenthaltsräume sind ja nur in der ISS. Warum sind die angeblichen Bohrarbeiten von SAC in der Sojus- Kapsel keinem Ihrer 8 Kollegen aufgefallen?
2. Das Bohren eines Loches in eine Sojus MS-XX (Wikipedia: Sojus (Raumschiff)#Technische Daten) erfordert einigen Aufwand und Zeit. Angaben zur Wandstärke der Sojus habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Bedingt durch die Druckunterschiede von Kapsel zu Vakuum, den dynamischen Belastungen bei Satr und Landung und zur Isolation der Kapsel gegen die gewaltigen Temperaturunterschiede und den Mikrometeoritenschutz muss die Wandung eine erhebliche Dicke haben. Auch hier: Wenig wahrscheinlich, dass sich SAC das Bohrwerkzeug beschaffen konnte (freilich, ich denke schon dass ein Boher an Bord ist), nutzen konnte und wieder verstauen konnte, ohne bemerkt zu werden. Die Bohrarbeiten an der Hülle der Sojus wären auch sicher sehr lautstark und ungewöhnlkich gewesen. Das alles blieb unbemerkt?
3. Entscheidend: Das Anbohren der Kaspel hätte je gerade nicht den gedachten Erfolg gefördert. Denn durch das Anbohren einer Sojus droht ja gerade die Verminderung der Kapazität des Verkehrs zwischen ISS und Erde. Hätte SAC damit rechnen können, dass die ISS gleichwohl mit zwei Sojus/ 6 Astronauten evakuiert wird, sie einen dieser 6 Plätze erhält und für die verbleibenden 3 eine Sojus von der Erde entsandt wird? Einzig sinnvoll, wenn man das so sagen darf, wäre daher das Anbohren eines Teils der ISS gewesen, um damit die Rückkehr aller 3 Sojus und 9 Astronauten zu erzwingen. Auf die Seefahrt übertragen: Man bohrt doch nicht das Rettungsboot an, um den Abbruch der Reise zu erzwingen.
So, nun Feuer (oder Boher) frei!