Die Darpa will Mini-Drohne entwickeln
15.08.2005 um 21:06Link: www.darpa.mil (extern)
Darpa = Defense Advanced Research Projects Agency
Die Darpa will eine Mini-Drohne entwickeln, die kleiner als 5 cm ist, aber sucht
auch nach neuen (Wunder)Techniken für den Stadtkampf
Drohnen und andere ferngesteuerte oder autonom agierende Überwachungs-
und Kampfroboter werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Wer
hier technisch vorne dran ist oder überhaupt wie in den derzeitig
asymmetrischen Kriegen, Beispiel Irak oder Afghanistan, über Drohnen und
andere Roboter verfügt, hat Vorteile.
Mit Drohnen und anderen Robotern lassen sich ungefährdet und manchmal
auch heimlich Zonen erkunden, bevor man in sie eindringt oder um
Überraschungsangriffe zu führen. Mit größeren Robotern wie beispielsweise
den bewaffneten Predator-Drohnen oder den Talon-Bodenkampfrobotern
(Granatwerfer für Kampfroboter) kann Überwachung und Erkundung mit einem
Angriff verbunden werden, wenn Gegner von Piloten aus der Ferne eliminiert
oder vertrieben werden sollen.
Zur unbemerkten Überwachung und Erkundung müssen freilich die
maschinellen Fernlinge möglichst schrumpfen. Dann können sie zwar keine
Waffen mehr mit sich führen, aber heimlich auch besonders urbane Territorien
ausspähen. Die Darpa träumt etwa davon, einen intelligenten Staub (smart
dust) zu entwickeln, also Minikameras oder Minimikrofone, die man zu
Tausenden über einem Gebiet herunterrieseln lassen könnte, ohne dass sie
auch nur irgendwie Aufsehen erregen. Auch wenn daran geforscht wird, ist
man noch lange nicht so weit (Feinkörnige Überwachung). Immerhin aber
wurden bereits durch Solarenergie betriebene smart dust motes (intelligente
Staubkörnchen) entwickelt, die mit einem Sensor für Licht ausgestattet und zu
einer gewissen bidirektionalen Kommunikation befähigt, aber mit einer Länge
von 5mm noch keineswegs staubkorngroß sind. Man wünschte sich eine
Größe von einem Kubikmillimeter.
Eine solche Kamera hätte zwar den Vorteil, äußerst klein zu sein, aber sie
wäre auch, sofern sie überhaupt einigermaßen vernünftige Bilder aufnehmen
und senden könnte, unbeweglich, auch wenn es vom Wind weggetragen
werden könnte. Zur gezielten Erkundung müsste man die Roboter steuern
können, dann aber brauchen sie neben mehr Energie auch einen Antrieb.
Würden die Roboter zu winzig, so wäre auch nicht mehr gesichert, dass man
sie tatsächlich aufgrund der jeweiligen Gelände- und Witterungsbedingungen
dahin steuern kann, wo sie hin sollen. Zudem wäre neben ihrer Steuerbarkeit
sicher auch ihre Geschwindigkeit sehr beschränkt.
Aber die Darpa wäre nicht die Darpa, wenn sie nicht auch Geld in Visionen
stecken könnte, die vielleicht gar nie realisiert werden können. Und so hat nun
die Darpa ein Programm mit dem Namen Nano Air Vehicle (NAV) aufgelegt,
um ein Mini-Flugzeug zu entwickeln. Gezeigt werden soll die Realisierbarkeit
eines "extrem kleinen" (unter 5 cm) und "ultraleichten" (unter 10 g) Flugzeugs,
das mit einer Last von 2 g, beispielsweise für eine Kamera, in der Luft kreisen
und sich vorwärts bewegen kann. Es soll bis zu 1000 Meter mit einer
Geschwindigkeit zwischen 7 und 10 Meter in der Sekunde (25-35 km) fliegen
können.
Hätte man ein solches Gefährt, so wäre es, wie die Darpa schreibt, kaum zu
entdecken und könnte unter zahlreichen Bedingungen (Dschungel, Savanne,
Wüste oder Stadt) eingesetzt werden. Zunächst geht es der Darpa aber nur
um die Machbarkeit einer solchen Mini-Drohne, die entsprechenden Sensoren
sind nicht Teil der Ausschreibung. Interessant sind hingegen Modelle für den
Antrieb, für das Design der Flügel und anderer Komponenten.
Technologien gerade für den Stadtkampf sind allgemein bei der Darpa gefragt
und zeigen, dass die Städte zu den neuen Schlachtfeldern geworden sind. So
würde man gerne permanente Überwachungsmöglichkeiten besitzen, die für
"dreidimensionale" Struktur geeignet sind. So will man Menschen und
Ausrüstung nicht nur in extrem dichten urbanen Strukturen erkennen, sondern
auch durch Mauern und Wände hindurchschauen. Gefragt sind eben auch
Roboter am Boden oder in der Luft, die sich in Straßenschluchten manövrieren
lassen und Sensoren und Kommunikationsmittel mit sich führen. Man würde
auch gerne Techniken haben, um bewaffnete Gegner und Zivilisten zu
unterscheiden, versteckte Scharfschützen zu entdecken, Gefahren oder gar
auch Intentionen vorherzusehen, einen möglichst vollständigen Überblick zu
verwirklichen und schneller reagieren zu können.
Für die Waffen zum urbanen Krieg hat man ähnlich große Wünsche. Sie sollen
"ultra-präzise" und leicht auch im Gedränge mit sich zu führen sein, man will
tödliche und nichttödliche Waffen, schön fände man auch, dass man mit ihnen
und ihren Zielgeräten Gegner treffen kann, die man nicht sieht. Für die
Soldaten ist höhere Mobilität gewünscht, so sollen sie sich auch irgendwie
vertikal bewegen können. Zudem hätte man gerne Techniken, die den
Soldaten helfen, mögliche Angriffe und Konflikte vorherzusehen oder
Operationen so zu planen, dass sie etwa die Feindseligkeit der Bevölkerung
berücksichtigen, um eine stabile Sicherheitslage zu erzeugen. Tatsächlich
verursachen die vom US-Militär in Afghanistan oder im Irak durchgeführten
Operationen und Bombardierungen nur eine größere Ablehnung und mehr
Widerstand. Die Frage ist, ob zu einer anderen Vorgehensweise tatsächlich
Techniken notwendig wären und die Gehirne nicht ausreichen würden. Doch
die Darpa kümmert sich gemäß ihrem Auftrag schließlich nur um Techniken,
also etwa auch um Erweiterungen und Ergänzungen der biologischen Gehirne.
Quelle: heise.de
Darpa = Defense Advanced Research Projects Agency
Die Darpa will eine Mini-Drohne entwickeln, die kleiner als 5 cm ist, aber sucht
auch nach neuen (Wunder)Techniken für den Stadtkampf
Drohnen und andere ferngesteuerte oder autonom agierende Überwachungs-
und Kampfroboter werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Wer
hier technisch vorne dran ist oder überhaupt wie in den derzeitig
asymmetrischen Kriegen, Beispiel Irak oder Afghanistan, über Drohnen und
andere Roboter verfügt, hat Vorteile.
Mit Drohnen und anderen Robotern lassen sich ungefährdet und manchmal
auch heimlich Zonen erkunden, bevor man in sie eindringt oder um
Überraschungsangriffe zu führen. Mit größeren Robotern wie beispielsweise
den bewaffneten Predator-Drohnen oder den Talon-Bodenkampfrobotern
(Granatwerfer für Kampfroboter) kann Überwachung und Erkundung mit einem
Angriff verbunden werden, wenn Gegner von Piloten aus der Ferne eliminiert
oder vertrieben werden sollen.
Zur unbemerkten Überwachung und Erkundung müssen freilich die
maschinellen Fernlinge möglichst schrumpfen. Dann können sie zwar keine
Waffen mehr mit sich führen, aber heimlich auch besonders urbane Territorien
ausspähen. Die Darpa träumt etwa davon, einen intelligenten Staub (smart
dust) zu entwickeln, also Minikameras oder Minimikrofone, die man zu
Tausenden über einem Gebiet herunterrieseln lassen könnte, ohne dass sie
auch nur irgendwie Aufsehen erregen. Auch wenn daran geforscht wird, ist
man noch lange nicht so weit (Feinkörnige Überwachung). Immerhin aber
wurden bereits durch Solarenergie betriebene smart dust motes (intelligente
Staubkörnchen) entwickelt, die mit einem Sensor für Licht ausgestattet und zu
einer gewissen bidirektionalen Kommunikation befähigt, aber mit einer Länge
von 5mm noch keineswegs staubkorngroß sind. Man wünschte sich eine
Größe von einem Kubikmillimeter.
Eine solche Kamera hätte zwar den Vorteil, äußerst klein zu sein, aber sie
wäre auch, sofern sie überhaupt einigermaßen vernünftige Bilder aufnehmen
und senden könnte, unbeweglich, auch wenn es vom Wind weggetragen
werden könnte. Zur gezielten Erkundung müsste man die Roboter steuern
können, dann aber brauchen sie neben mehr Energie auch einen Antrieb.
Würden die Roboter zu winzig, so wäre auch nicht mehr gesichert, dass man
sie tatsächlich aufgrund der jeweiligen Gelände- und Witterungsbedingungen
dahin steuern kann, wo sie hin sollen. Zudem wäre neben ihrer Steuerbarkeit
sicher auch ihre Geschwindigkeit sehr beschränkt.
Aber die Darpa wäre nicht die Darpa, wenn sie nicht auch Geld in Visionen
stecken könnte, die vielleicht gar nie realisiert werden können. Und so hat nun
die Darpa ein Programm mit dem Namen Nano Air Vehicle (NAV) aufgelegt,
um ein Mini-Flugzeug zu entwickeln. Gezeigt werden soll die Realisierbarkeit
eines "extrem kleinen" (unter 5 cm) und "ultraleichten" (unter 10 g) Flugzeugs,
das mit einer Last von 2 g, beispielsweise für eine Kamera, in der Luft kreisen
und sich vorwärts bewegen kann. Es soll bis zu 1000 Meter mit einer
Geschwindigkeit zwischen 7 und 10 Meter in der Sekunde (25-35 km) fliegen
können.
Hätte man ein solches Gefährt, so wäre es, wie die Darpa schreibt, kaum zu
entdecken und könnte unter zahlreichen Bedingungen (Dschungel, Savanne,
Wüste oder Stadt) eingesetzt werden. Zunächst geht es der Darpa aber nur
um die Machbarkeit einer solchen Mini-Drohne, die entsprechenden Sensoren
sind nicht Teil der Ausschreibung. Interessant sind hingegen Modelle für den
Antrieb, für das Design der Flügel und anderer Komponenten.
Technologien gerade für den Stadtkampf sind allgemein bei der Darpa gefragt
und zeigen, dass die Städte zu den neuen Schlachtfeldern geworden sind. So
würde man gerne permanente Überwachungsmöglichkeiten besitzen, die für
"dreidimensionale" Struktur geeignet sind. So will man Menschen und
Ausrüstung nicht nur in extrem dichten urbanen Strukturen erkennen, sondern
auch durch Mauern und Wände hindurchschauen. Gefragt sind eben auch
Roboter am Boden oder in der Luft, die sich in Straßenschluchten manövrieren
lassen und Sensoren und Kommunikationsmittel mit sich führen. Man würde
auch gerne Techniken haben, um bewaffnete Gegner und Zivilisten zu
unterscheiden, versteckte Scharfschützen zu entdecken, Gefahren oder gar
auch Intentionen vorherzusehen, einen möglichst vollständigen Überblick zu
verwirklichen und schneller reagieren zu können.
Für die Waffen zum urbanen Krieg hat man ähnlich große Wünsche. Sie sollen
"ultra-präzise" und leicht auch im Gedränge mit sich zu führen sein, man will
tödliche und nichttödliche Waffen, schön fände man auch, dass man mit ihnen
und ihren Zielgeräten Gegner treffen kann, die man nicht sieht. Für die
Soldaten ist höhere Mobilität gewünscht, so sollen sie sich auch irgendwie
vertikal bewegen können. Zudem hätte man gerne Techniken, die den
Soldaten helfen, mögliche Angriffe und Konflikte vorherzusehen oder
Operationen so zu planen, dass sie etwa die Feindseligkeit der Bevölkerung
berücksichtigen, um eine stabile Sicherheitslage zu erzeugen. Tatsächlich
verursachen die vom US-Militär in Afghanistan oder im Irak durchgeführten
Operationen und Bombardierungen nur eine größere Ablehnung und mehr
Widerstand. Die Frage ist, ob zu einer anderen Vorgehensweise tatsächlich
Techniken notwendig wären und die Gehirne nicht ausreichen würden. Doch
die Darpa kümmert sich gemäß ihrem Auftrag schließlich nur um Techniken,
also etwa auch um Erweiterungen und Ergänzungen der biologischen Gehirne.
Quelle: heise.de