Lebt Karl Koch noch?
27.06.2005 um 16:58
Hey, gollum23.....
Sorry aber Karl Koch ist schon lange tot..... :(
....aber ich habe dir mal was über ihn zusammengestellt, hoffe das der Bericht all deine Fragen zu Karl Koch beantwortet....
....über Karl Koch....
....Karl Koch wurde am 22.7.1965 in Hannover geboren. Seine Mutter Agnes Koch, geborene Blum, ist als Redaktionssekretärin bei der Zeitschrift ,,Land & Garten" tätig. Sein Vater, Werner Lothar Koch, ist Leiter der Lokalredaktion der ,,Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Karl hat zwei Schwestern, die um 8 Jahre ältere Christine und die um sechzehn Jahre ältere Ulrike, die aus der ersten Ehe der Mutter stammt und bei den Großeltern lebt.
Im Alter von sechs Jahren schicken die Eltern Karl in den Kinderhort der evangelisch-lutherischen Kirche.
Wegen starker Rechtschreibeschwierigkeiten wiederholt er die erste Klasse der Comeniusgrundschule.
Als Karl acht Jahre alt ist stellen die Ärzte bei seiner Mutter einen Tumor fest. Eine Brust wird entfernt. Seine Mutter will sich scheiden lassen und es kommt zu einer Trennung auf Probe. Karl lebt bei seiner Mutter und sieht seinen Vater nur an den Wochenenden. Im Januar 1976 stirbt Karls Mutter.
Seine Großmutter zieht zu ihm. Sein Vater beginnt wieder zu trinken.
Mit dreizehn wird Karl einer der besten Schüler der siebenten Klasse. Er besucht den Astronomischen Arbeitskreis und interessiert sich weiterhin für Naturwissenschaften.
Zum vierzehnten Geburtstag bekommt Karl vom Vater ein Buch mit dem Titel ,,Der goldene Apfel" geschenkt. Es ist der 2. Teil der Romantrilogie ,,Illuminatus" von Robert Anton Wilson, in der es um weltweite Verschwörung geht. Auf dieses Buch möchte ich im Schluss noch mal eingehen Mit sechzehn möchte Karl zuhause ausziehen und läst sich vom Schulpsychologischen Dienst beraten. Sogar einen Rechtsanwalt schaltet er ein.
Er durfte nicht ausziehen, denn Geld bekam er nur so lange wie er zuhause wohnte!
Durch starkes Engagement in der Schule entzieht er sich der familiären Situation. Er wird Schulsprecher und lässt sich in den Schülerrat wählen. Karl kommt bei den vielen Seminaren am Wochenende das erste Mal mit Haschisch in Kontakt. Sieht sich als Antifaschist und beteiligt sich an den Demonstrationen in Brockdorf und Gorleben.
Die Ärzte stellen bei seinem Vater einen Lungentumor und mehrere Gehirntumore fest. Im Mai 1983 stirbt seine Großmutter und Anfang 1984 wird Karls Vater wegen seines Raucherbeins operiert. Im August stirbt auch sein Vater.
Auf dem jährlichen Kongress des Chaos Computer Clubs lernt er Pengo kennen, der seine Ansichten teilt und ebenfalls eine Weltverschwörung der Illuminaten für wahrscheinlich hält. Über Pengo lernt er den Software-Programmierer Lupo kennen, der ihn, nachdem er Karls Hacker Fähigkeiten demonstriert bekommen hat, mit dem ehemaligen Croupier Pepe bekannt macht. Lupo beschäftigt sich mit allerlei Geschäften - besonders mit Drogengeschäften. Pepe und Lupo wollen mit den Kenntnissen von Karl und Pengo Geld machen und deshalb kommt Pepe auf die Idee, die erhackten Daten an den KGB zu verkaufen, um so die Gleichverteilung des Wissens zu fördern.
Pepe fährt nach Ost-Berlin und nimmt dort in der russischen Botschaft mit dem KGB Kontakt auf. Nach der ersten Lieferung der West-Hacker bekommen sie gleich ihr Geld ausbezahlt, das sie vor allem für Drogen ausgeben.
Eingenommen von Wilsons Science-Fiction-Roman versucht Karl Koch, seine Freunde von den darin enthaltenen Halbwahrheiten zu überzeugen. Diese reagieren jedoch größtenteils mit Unverständnis. Daraufhin versucht er, ihnen die Existenz der Illuminaten zu beweisen, indem er beispielsweise auf die amerikanische Dollarnote verweist: nach seiner Theorie (der Theorie Wilsons also) ist das darauf dargestellte Porträt George Washingtons eigentlich das Abbild Adam Weishaupts, die Freimaurerpyramide auf der Rückseite interpretiert er als Beleg für die Infiltration Amerikas durch die Illuminaten.
Nach dem Tod von Karls Vater erbt er 240 000 Mark, von denen er die Hälfte seinen Schwestern gibt. Von dem Geld kann er sich endlich einen großen Computer kaufen und richtig in die Computerszene einsteigen. Zuerst ist es reiner Idealismus, der die beiden antreibt: Informationen sollen für jeden frei zugänglich sein. Er nennt sich als Hacker "Hagbard Celine", seinen Rechner nennt er ,,FUCKUP" und sieht seine Tätigkeit am Computer als Kampf gegen die Ungerechtigkeit der Welt also gegen die Illuminaten an. Zusammen mit seinem Freund David stößt er immer wieder auf die Zahl 23 und die Pyramide der Freimaurer. Er ist später sogar davon überzeugt, dass sein Geist von den Illuminaten manipuliert wird, dass er indirekt und unfreiwillig zum Werkzeug ihrer Machenschaften geworden ist.
Der Ich-Erzähler Karl sagt dazu:
,,Alles war außer Kontrolle geraten. Es ging längst nicht mehr darum irgendwelche Informationen gerecht zu verteilen. Captain Hagbards Kampf gegen die geheime Weltverschwörung war komplett auf der Strecke geblieben. Während ich vielleicht noch dachte, ich arbeite gegen die Illuminaten, war ich wahrscheinlich schon längst ein Teil ihres Plans. Ohne es zu merken, waren wir zu Auftragsarbeitern geworden. Zu Spionen auf den Gehaltslisten des KGB." 2
Karl versinkt in einem Teufelskreis aus Drogen und Kriminalität, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Um die Auftragsarbeiten für den KGB erfüllen zu können, muss er lange wach bleiben, damit er die optimalen Telefonkosten für das Hacken ausnützen kann. Damit er wach bleibt, braucht er Kokain und Amphetamine, die er allerdings nur bekommt, wenn er dafür dem KGB erhackte Daten gegen Geld übermittelt.
Seine Paranoia im Bezug auf die Illuminaten wird stärker. Als er einmal versucht bei 180 km/h aus einem fahrenden Auto auszusteigen, lösen die anderen in der Hackergruppe die Verbindung zu ihm. Man teilt ihm mit, man hätte aufgehört für den KGB zu arbeiten. Karl versucht seine Drogensucht in den Griff zu bekommen und gleichzeitig seine Paranoia zu bekämpfen. Nach mehreren Aufenthalten in psychiatrischen Anstalten bekommt er einen Platz in einem Wohnheim für geistig Behinderte. Zu diesem Zeitpunkt ist ihm der Verfassungsschutz und das BKA wegen seiner Hackraubzüge auf den Fersen. Das arbeiten für den KGB hat seine Spuren hinterlassen. Unter dem zunehmenden Druck wendet er sich an einen Journalisten und stellt sich dem BKA. Ihm wird Straffreiheit zugesichert und die Aussicht auf ein neues Leben. Er bekommt einen Job bei der CDU als Fahrer für kleine Dienstgänge. Am 22. Mai 1989 bricht er zu einer Dienstfahrt auf, von der er nicht mehr zurückkommt. Seine Freunde suchen ihn 2 Tage lang verzweifelt, dann wird die Kriminalpolizei verständigt....
....und hier nochmal was über seinen Tot....
Der amtlich beglaubigte Todestag Karls ist der 23. 5. 1989. Karl Koch selbst war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt. Auch hier scheint sich die Prophezeiung Robert Anton Wilsons zu erfüllen: Alle großen Anarchisten starben an einem 23, erklärt er im ersten Teil seiner Illuminatus! - Trilogie. Die verbrannte Leiche Karl Kochs wurde am Donnerstag, den 01. Juni 1989 von Ernst Borsum, einem Bauern, im Wald bei Gifhorn gefunden. Nach Feststellungen der Polizei hatte er sich mit Benzin übergossen und selbst verbrannt. Überreste eines Benzinkanisters aus Plastik wurden neben seiner Leiche entdeckt. In einem Radius von drei bis vier Metern war alles Grün verbrannt. Sein Tod hatte Aufsehen erregt, da die Frage im Raum stand, ob es sich tatsächlich um einen Selbstmord handelte. Koch galt als ,,sehr gefährdet" und es wurde ein Mord nicht ausgeschlossen. ,,Selbstmord oder Hinrichtung" schlagzeilte die hannoversche ,,Neue Presse". Wer ist dafür verantwortlich zu machen, wenn es sich tatsächlich um einen Mord handelte?
Noch heute gibt es unterschiedliche Meinungen zum Tod von Karl Koch. Das offizielle gerichtsmedizinische Gutachten geht von einem Selbstmord aus, Freunde Karl Kochs glauben jedoch, dass es ein Mord gewesen ist und vermuten als Täter den KGB, das BKA oder die RAF. Oder waren es doch die Illuminaten?
Das Buch enthält meiner Meinung nach keine Wertung und läst alle Möglichkeiten offen. Interessant ist, das die Geschichte spannend erzählt, auffälligerweise viele Einzelheiten benennt und im Ergebnis offen ist.
Die persönliche Einstellung von Karl Koch, die durch bestimmte Fakten, durch das wiederkehren immer neuer Zusammenhänge führt zum Fanatismus. Dieser Fanatismus wird durch den vermeintlichen Freund ausgenutzt um durch Spionage an Informationen zu gelangen. Karl Koch wird zum Werkzeug einer Ideologie und vernichtet in der Art seine Persönlichkeit. Das wird billigend in Kaufgenommen und durch ökonomische Abhängigkeit weiter befördert. Wenn nun das Weiterleben nicht passte, ihn oder anderen, wird offen bleiben.
Fakt ist der Feind liebt den Verrat jedoch niemals den Verräter.
Ich hoffe das ich deine Fragen mit dem Bericht beantorten konnte.... :)
Liebe grüße, Cyberspion.... :)
....Wissen ist die größte Waffe....