Keine Strafe für US-Todesschützen "War ja Klar"
27.04.2005 um 01:36
Keine Strafe für US-Todesschützen
Pentagon-Bericht entlastet Soldaten in Irak / Journalistin Sgrena nennt Resultat "Ohrfeige" für Italien
Die US-Soldaten, die bei der Befreiung der Geisel Giuliana Sgrena aus irakischer Geiselhaft einen italienischen Geheimdienstler erschossen, werden nicht zur Verantwortung gezogen. Die Journalistin Sgrena wertete die Schlussfolgerungen des Pentagons als "Ohrfeige" für ihr Land.
Washington · 26. April · Wegen der tödlichen Schüsse auf den italienischen Geheimdienstmann Nicola Calipari in Irak müssen die beteiligten US-Soldaten keine Strafen fürchten. Eine noch nicht veröffentlichte Untersuchung des Pentagon habe die Soldaten entlastet, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf hohe Beamte.
Die Todesschützen hätten sich an die einschlägigen Vorschriften gehalten. Sie treffe "keine Schuld". Allerdings werfe der Bericht Fragen auf, ob die Anweisungen für das Verhalten von Soldaten an Kontrollpunkten in Irak angemessen seien.
Der Vorfall am 4. März hatte das Verhältnis der USA zum Irak-Kriegsverbündeten Italien getrübt. Dabei war an einem US-Kontrollpunkt vor dem Flughafen in Bagdad die aus irakischer Geiselhaft befreite Journalistin Giuliana Sgrena verwundet und der sie begleitende Nicola Calipari, der sich schützend über sie warf, getötet worden.
Die italienische Regierung bestritt ebenso wie die Journalistin die US-Darstellung, der Wagen habe sich dem US-amerikanischen Kontrollpunkt mit hoher Geschwindigkeit genähert. Beide Seiten machten auch unterschiedliche Angaben darüber, ob Italien die US-Streitkräfte über die geplante Befreiungsaktion informiert hatte.
Die Differenzen bestehen weiter. Die italienische Experten, die zu der Untersuchung der US-Armee hinzugezogen wurden, schlossen sich den Schlussfolgerungen bislang nicht an. "Die USA sind bereit, den Bericht zu veröffentlichen, aber Italien hat noch weitere Fragen", hieß es im Pentagon. Rom hat eigene Ermittlungen eingeleitet.
Guliana Sgrena nannte den Bericht eine "inakzeptable Ohrfeige für Italien". Ministerpräsident Silvio Berlusconi erklärte, die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen. Er bestellte den US-Botschafter in Rom, Mel Sembler, ein. In dem rund einstündigen Gespräch habe sich Berlusconi wahrscheinlich über Einzelheiten des Berichts informieren lassen, hieß es. Auch die italienische Mitte-Links-Opposition sprach von einer "inakzeptablen und beleidigenden Untersuchung".
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27.04.2005 um 01:39
"Ohrfeige" für den Rest der Welt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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27.04.2005 um 01:48
ich feig mit ^^
Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -
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27.04.2005 um 02:03
Ja - ist auch klar! Bestraft gehörten Bush und seine Administration! DIE sollten mal "Wache schieben an den Verkehrsknotenpunkten Bagdads!
Wer Michael Moores Filme gesehen hat, der weiß doch WER in der Army heute Dienst tut... Es sind die Armen dieser Gesellschaft für die es keine anderen Jobs gibt. Und diese jungen Kerle überreagieren schnell - nicht aus Mordlust, sondern aus Angst. Bei aller Tragik des Geschehens. DIE hätte ich auch nicht gerne bestraft gesehen.
Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)
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27.04.2005 um 02:35
Der Fall "Sgrena" ist schon längst ad akta gelegt. Frau Sgrena hat ihre Aussagen, im Eifer des Gefechts gemacht, relativiert. Eigene Fehler wurden eingeräumt. Der Fall ist erledigt.
Gruß
Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.
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27.04.2005 um 02:35
Nicola Calipari verdient das Bundesverdienstkreutz!!!
Die arme Familie Calipari muß nun auch noch zusehen
wie Ihr Ermorderter Sohn, vor aller Welt von den USA zum Terroristen Abgestempelt wird.
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27.04.2005 um 09:49
vor aller Welt von den USA zum Terroristen Abgestempelt wird. >/I>
Das ist nicht wahr...es war ein tragischer Unfall und wie Jafrael schon sagte,nicht der einfache Soldat gehört gestraft....
Sei vergnügt solange du am Leben bist...
Ptahotep (2400 v.Chr.)
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27.04.2005 um 10:28
(...)vor aller Welt von den USA zum Terroristen Abgestempelt wird.
Die restliche Welt ist für die Amis unrelevant und allesamt sind Nichtamerikaner nur Terroristen. Punkt. Klare Denkweise vieler US-Amerikaner.
Doch lassen wir das, führt zu nichts... Denn wer die Waffengewalt har, der hat immer recht... leider...
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27.04.2005 um 18:00
Hmmm... naja, naja. Ich fand den ganzen "Unfall" dennoch irgendwie faul.
Sgrena hat zwar relativiert, das die USA sie gezielt toeten wollten aber nicht
doch nicht die Details des Beschusses. Sie sagte der Wagen fuhr voellig normal
und langsam, der Zwischenposten wurde mehrfach informiert (alles Details die
doch voellig nachvollziehbar sind. Warum sollte man amerkinaische
Strassenblokaden nicht informiren? Warum sollte man auf sie zurasen? alles
nachdem die Uebergabe geglueckt ist. Das schwierigste ueberstanden. Jetzt
alles aufs Spiel setzten?), und ihr Wagen wurde mit minutenlangen Salven
beschossen.
Selbstverstandlich gehoeren nicht "nur" die Schuetzen bestraft sondern wenn,
dann die Befehlshabenen. Wenn es einen Befehl gab. Was natuerlich ein
Skandal waere. Aber das gleiche gilt das auch fuer die Misshandlungen von
Gefangenden in Abu Ghraib.
I've seen things you people wouldn't believe. Attacks ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain...
Roy Baty, "Bladerunner"
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27.04.2005 um 18:19
"Das ist nicht wahr...es war ein tragischer Unfall und...."
genau das bezweifle ich.
Diese Leute haben schon mehrfach gelogen in Bezug auf den Grund zum Irak
Krieg / Folter an irak. Gefangenen von Einzeltätern verübt / Festnahme
Saddam aus einem Erdloch und wahrscheinlich noch mehr.
das der einzelne Soldat nur das Instrument in diesem Spiel ist, und nicht die
Alleinschuld trägt stimme ich zu.
Aber wann werden endlich mal die Verantwortlichen zur Verantrwortung
gerufen ?
Ist die USA wirklich so mächtig wie es das äussere Bild noch vermittelt, oder
dringt die Fäule von Innen bereits an die Oberfläche?
komisch..hab seid Jahren kein Schnee mehr gesehen ( das Boot )
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27.04.2005 um 18:29
Trotzdem die Soldaten sind sowieso angespannt jeden Tag sterben Kollegen.
Da überlegt man nicht erst Stunden lang wer kommt da!
Was ich komisch finde wieso ausgerechnet ein Italener ein Freund sterben musste.
Wieso nicht einer aus Old Europa?
Willst du den Charakter eines Menschen
erfahren, so gib ihn Macht!
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01.05.2005 um 21:11
Italien veröffentlicht Montag eigenen Bericht zu Calipari-Tod
Die italienische Regierung will am Montag einen eigenen Untersuchungsbericht zum Tod des Geheimagenten Nicola Calipari veröffentlichen. Obwohl es in vielen Punkten der Untersuchung gemeinsame Schlussfolgerungen mit den US- Ermittlern gegeben habe, seien Differenzen bezüglich der Ereignisabfolge, der geltenden Einsatzregeln sowie der Koordination mit den irakischen Behörden aufgetreten, teilte das italienische Außenministerium am Samstag mit. Dies wolle das Ministerium in seinem Bericht herausstellen.
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04.05.2005 um 01:21
Nicola Calipari
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nicola Calipari (* 23. Juni 1953 in Reggio di Calabria, † 4. März 2005 in Bagdad) war ein Mitarbeiter des italienischen Auslandsgeheimdiensts SISMI. Er wurde in einem Zwischenfall nahe des Bagdader Flughafens als Begleiter der kurz zuvor aus ihrer Geiselhaft befreiten Journalistin Giuliana Sgrena mutmaßlich von Soldaten der amerikanischen Besatzungstruppen im Irak erschossen.
Vor dem Einsatz zur Befreiung Sgrenas soll er bereits an den erfolgreichen Verhandlungen zur Freilassung zweier anderer italienischer Geiseln im Irak, Simona Pari und Simona Torretta, beteiligt gewesen sein.
Die Erschießung Caliparis durch US-Truppen führte zu einer ernsten Krise zwischen Italien und den USA. Silvio Berlusconi zitierte den US-Botschafter verärgert zwei mal zum Rapport. Mittlerweile hat der italienische Außenminister Gianfranco Fini deutlich gemacht, dass er den Darstellungen der US-Regierung, der Vorfall sei ein vermeidbarer "Unfall" gewesen, misstraut.
Nicola Calipari hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Anläßlich des Staatsbegräbnisses am 7. März 2005 wurde er von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi posthum mit der italienischen Tapferkeitsmedaille in Gold ausgezeichnet.
Mittlerweile (Stand Mai 2005) hat die italienische Regierung einen eigenen Untersuchungsbericht veranlasst, der den Darstellungen der US-Amerikaner krass wiederspricht.
In der amerikanischen Version des Berichtes, wird die Schuld im wesentlichen dem italienischen Fahrer des Wagens gegeben. Dieser hätte telefonisch, während der Fahrt, Details mit dem BIAP (Bagdad International Airport) abgesprochen und hätte die Innenbeleuchtung in Betrieb gehabt. Auch wäre der Wagen trotz schlechter Wetterbedingungen (sonst hätte man den Hubschrauber zum Flughafen genommen) zu schnell gefahren. Die Geschwindigkeit wird mit etwa 80kmh ,gegenüber 40kmh aller anderen, in dieser Nacht an BP-541 (Blocking-Position) gestoppten Fahrzeuge angegeben. Dabei beruft sich der Bericht im wesentlichen auf die Aussagen eines aus dem New Yorker Streifendienst stammenden Soldaten. Eine exakte Rekonstruktion ist unmöglich, weil zur Freigabe der Straße bzw. zum Transport der Verletzten die Fahrzeuge bewegt wurden. Die Blockade diente zur Sicherung von Transporten (Rhino Bus Run) zum Flughafen. Aufgrund eines Kommunikationsproblems wurde sie aber ,in dieser Nacht, ungewöhnlich lange gehalten. Sodaß letztendlich das Fahrzeug ca. 20.50 Uhr und 40m vor dem, zur Blockierung verwendeten, Fahrzeug durch 11 Schüße gestoppt wurde. Wiederholt wird auf die extreme Situation an der betroffenen Straße (Route Irish) hingewiesen. So wurden die Soldaten, welche seit ihrer Verlegung nach Bagdad im Februar bereits 3 Tote und 3 verletzte Kameraden zu beklagen hatten, vor zwei verdächtigen Fahrzeugen gewarnt. Sie dürften demnach, so der Bericht, sehr konzentriert gewesen sein. Zumal auf dem als "tödlichste Strasse Iraks" bezeichneten, einzigen, Weg zum Flughafen, sich zwischen 1.November 2004 und 12.März.2005 bereits 135 Angriffe bzw. feindliche Übergriffe ereignet haben. Als Konsequenz wird zukünftig eine bessere Beschilderung sowie der Einsatz sanfterer Methoden zum Stoppen von Fahrzeugen (als Warnen, mit Licht, Laser anleuchten und schließlich Beschuß des Fahrzeuges) verlangt.
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04.05.2005 um 01:23
Nicola Calipari was a beautiful person, a simple person. He was the person who freed me
Simona Torretta
Former Italian hostage
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04.05.2005 um 01:24
Was ist eigentlich mit dem US-Piloten, der in Österreich vor einigen Jahren aufgrund eines Schwachsinnsmanöver nen vollbesetzten Skilift abgerissen hat...?
*nurmalnachfrag*sagtnix*
Wenn das damals die Russen gemacht hätten! *uiuiui*
...allerdings, die Italiener wussten ja, dass da Krieg ist, die armen Ösis damals nicht.
Surfst du noch oder Papst du schon?
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04.05.2005 um 01:29
der hat nen disziplinarverfahren bekommen...und lacht sich heute darüba kaputt!!
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04.05.2005 um 01:35
Rom - Die Schüsse von US-Soldaten auf das Fahrzeug mit der im Irak freigelassenen Reporterin Giuliana Sgrena haben eine Verstimmung zwischen Rom und Washington ausgelöst. US-Präsident George W. Bush äußerte in einem Telefongespräch mit dem italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi sein Bedauern über den Vorfall, der einen Geheimdienstbeamten aus Rom das Leben kostete. Die italienische Opposition rief zu Protestkundgebungen auf.
GUTE OPPOSITION d.P.
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04.05.2005 um 04:28
Rom weist US-Soldaten Schuld zu
Es gab zwar eine gemeinsame amerikanisch-italienische Untersuchungskommission, die die Umstände, die zur Tötung des italienischen Geheimdienstmannes Nicola Calipari durch US-Soldaten geführt hatten, klären sollte. Doch die Schlußfolgerungen, die von den beiden Seiten daraus gezogen wurden, stimmten in den wesentlichen Punkten nicht überein. Die Amerikaner behaupten in ihrer offiziellen Version, daß es sich um einen tragischen Unfall gehandelt hätte – in den nicht zur Veröffentlichung freigegebenen Passagen räumen sie Kommunikationsprobleme zwischen den US-Einsatzkräften ein. Die Italiener hingegen konstatieren ein eindeutig schuldhaftes Verhalten der US-Militärstellen. Nicht nur, daß an dem Kontrollpunkt die nackte Schießwut geherrscht habe, habe es auch keinerlei Schilder oder Signale gegeben, die auf den amerikanischen Schießstand aufmerksam gemacht hätten.
So endete die Freilassung der italienischen Geisel Giuliana Sgrena nicht im Triumph, sondern in einem diplomatischen Eklat.
Der italienische Bericht vermerkt, daß die US-Seite Kenntnis von dem Auftrag Caliparis gehabt habe. Es bleibt also nur noch die Frage, ob dem US-Besatzungsregime im Irak jede innere Ordnung abhanden gekommen ist oder ob die Italiener bewußt in eine Falle gelockt worden sind. Letzteres dürfte eher zutreffen. Die amerikanischen Dienste können selbst angesichts der irakischen Wirren so verwirrt noch nicht sein, daß ihnen ungewollt ein solches Mißgeschick passiert. Es ist deshalb anzunehmen, daß der italienischen Regierung ein Schuß vor den Bug verpaßt werden sollte. Deren Bemühen um eine unblutige Beendigung der Geiseldramas durch Verhandlungen – den baathistischen Geiselnehmern soll Rom zugesichert haben, sich für die Freilassung des früheren Außenministers Aziz einzusetzen – ist in Washington sicher nicht auf Zustimmung gestoßen. Dort herrscht die Meinung vor, daß nur tote Geiseln gute, weil für den Propagandakrieg gegen den Widerstand brauchbare Geiseln sind.
Diese fatale Logik konnte Berlusconi bei aller Willfährigkeit gegenüber der Bush-Administration nicht zu der seinen machen, wollte er die besatzungsfeindliche Stimmung in Italien nicht noch weiter anheizen. Genau das aber haben die tödlichen amerikanischen Querschüsse bewirkt. Berlusconi ist noch stärker unter den Druck der Besatzungsgegner geraten, und er wird sich dem wohl nur noch durch die Erteilung des Rückzugsbefehls an das italienische Irak-Kontingent entziehen können. Es sind somit die Amerikaner selbst, die mit Macht Breschen in ihre Koalition der Willigen schlagen. Wohl in dem Glauben, daß der Mächtige am mächtigsten allein sei.
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04.05.2005 um 04:32
Italienischer Untersuchungsbericht widerspricht US-Darstellung über Tod von Geheimdienstoffizier
Der Tod des italienischen Geheimdienstagenten Nicola Calipari an einem US-Stützpunkt in Bagdad wird offenbar zu einer immer stärkeren Belastung für die Beziehungen zwischen Washington und Rom. In einem am Montag abend vorgelegten Untersuchungsbericht weisen italienische Ermittler die US-Darstellung zurück, wonach niemand für das Drama vom 4. März verantwortlich gemacht werden könne. Die amerikanischen Besatzungssoldaten hätten nicht auf ihren Kontrollposten aufmerksam gemacht, bevor die tödlichen Schüsse auf das Auto mit Calipari und der befreiten Geisel Giuliana Sgrena abgefeuert worden seien, heißt es in dem Bericht. Auch sei die Unglücksstelle verändert worden, noch bevor erste unabhängige Ermittlungen hätten beginnen können.
Der Bericht bringt den italienischen Ministerpräsident Silvio Berlusconi in Zugzwang. Die Bevölkerung erwartet eine deutliche Distanzierung von den USA, erste Kabinettsmitglieder fordern die Beendigung des italienischen Militärengagements im Irak. Am Donnerstag will Berlusconi vor dem Parlament eine Erklärung abgeben. Schon am Montag kündigte er an, er werde ein »klärendes Gespräch« mit US-Präsident George W. Bush suchen.
Der Untersuchungsausschuß unter Führung eines Diplomaten und eines Geheimdienstgenerals teilt zwar die offizielle Position Washingtons, daß der Wagen Sgrenas nicht gezielt angegriffen worden sei. Gleichwohl stellte er zahlreiche Differenzen gegenüber der US-Darstellung fest. So sei das Auto, als es sich dem Kontrollposten genähert habe, nicht 80, sondern nur 40 Kilometer pro Stunde gefahren. Als mögliche Gründe für ein Fehlverhalten der US-Soldaten werden in dem 52seitigen Bericht »Streß, Unerfahrenheit und Übermüdung« genannt. Schwere Vorwürfe erheben die Italiener auch, weil die Ermittlungen verhindert worden sind. Beispielsweise sei der Wagen, in dem Sgrena mit zwei Geheimdienstagenten saß, entfernt worden, ohne seine Position vorher zu markieren. Einem italienischen Geheimdienstgeneral sei der Zugang zu dem Ort verwehrt worden. Auch hätten die Soldaten ihre Diensttagebücher vernichtet, so die Ermittler.
Die US-Streitkräfte sprachen dagegen in einem am Samstag vorgelegten Untersuchungsbericht die beteiligten Soldaten von jeder Schuld frei, was in Italien Empörung auslöste. »Dies war ein tragischer Unfall«, meinte US-Brigadegeneral Peter Vangjel nach Abschluß der Untersuchung. Die Soldaten, die die tödlichen Schüsse abgaben, sollen nicht belangt werden. In dem amerikanischen Untersuchungsbericht heißt es, das Fahrzeug mit Calipari sei mit »unvermindertem Tempo auf den Kontrollpunkt zugefahren«. Die Soldaten hätten sich, als sie das Feuer eröffneten, gemäß den Regeln verhalten.
Der italienische Reformminister Roberto Calderoli stellt inzwischen das weitere militärische Engagement Italiens im Irak in Frage. Der Streit um die Ermittlungen im Fall Calipari sollten zu Überlegungen führen, wann die italienischen Soldaten heimkehren, sagte der Minister der Zeitung La Stampa.
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04.05.2005 um 06:03
Als die Geisel Giuliana Sgrena, befreit war, vermutete sie, dass sie Mundtod gemacht werden sollte, eben durch die Schüsse.
Was war es denn, was die Frau denn so "geheimes" wissen konnte?
Weiss das jemand?
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