@zwibelmann Wiedergeburt (Jupiter and Beyond the Infinite) [Bearbeiten]
Als Bowman mit der Discovery den Jupiter erreicht, schwebt ein weiterer Monolith im All. Bowman besteigt eine Raumkapsel, um den Monolithen zu untersuchen und gelangt nach einem spektakulären Flug an einen unbekannten Ort.
Zunächst wird der Betrachter in eine lange psychedelische Farbsequenz geradezu hineingezogen. Der Monolith erweist sich als Beschleuniger, der die Kapsel mit annähernder Lichtgeschwindigkeit fortbewegt. Die „Farbsequenz“ stellt den – theoretischen – Effekt dar, wenn sich ein Raumschiff fast lichtschnell bewegt; der Dopplereffekt soll bewirken, dass die Sterne in zwei Bahnen geordnet wahrgenommen werden. Die Drehung des Bildausschnitts symbolisiert, dass die Kapsel hin und her geschleudert wird (A. C. Clarke erklärt diesen Effekt in seinem parallel erschienenen, gleichnamigen Roman. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Films war dieser Effekt bekannt, aber nicht populär). Sie endet, hin und her wechselnd zwischen (meist falschfarbenen) Bildern des Weltraums und von Sternen, der Erdoberfläche und Detailaufnahmen von Bowmans Auge. Anschließend sieht man eine leere Zimmerflucht, die durch ihren Fußboden aus leuchtenden Platten einen futuristischen Eindruck vermittelt, aber zugleich im Barock-Stil Louis XVI. eingerichtet ist. Inmitten dieses surrealistischen Raums steht Bowmans Raumkapsel.
Aus ihr heraus erblickt Bowman sich selbst, im Raumanzug in dem Zimmer stehend und bereits um Jahre gealtert. Die Kamera nimmt nun die Perspektive dieses zweiten Bowman ein, während der erste, mitsamt seiner Raumkapsel, mit dem nächsten Schnitt verschwunden ist. Bowman sieht sich um und entdeckt einen Spiegel, in dem er sich betrachtet. Dann bemerkt er die Anwesenheit einer weiteren Person im Nebenzimmer. Als er einen Blick in das Zimmer wirft, sieht er sich selbst, wieder etliche Jahre gealtert, wie er an einem Tisch eine Mahlzeit zu sich nimmt. Die Perspektive wechselt erneut. Der dritte Bowman stürzt aus Versehen sein Glas um und betrachtet verhalten die Scherben. Als er langsam aufblickt, sieht er sich ein weiteres Mal selbst als sterbenden Greis auf dem Bett liegen. Die Perspektive wechselt wiederum und übernimmt den Blick des Greises, des vierten Bowman, der im Sterbebett liegt und den schwarzen Monolithen betrachtet, welcher plötzlich mitten im Raum steht, umrahmt vom Interieur des Zimmers mitsamt zweier antiker Statuen zur Linken und zur Rechten. Der Greis hebt seine Hand, als wollte er den Stein berühren, wie ihn bereits die Urmenschen sowie die Astronauten auf dem Mond berührten.
In der nächsten Einstellung erscheint, wo zuvor der Sterbende lag, ein Fötus mit weit geöffneten Augen – und einer deutlichen Ähnlichkeit mit Bowman – in der Fruchtblase. In der folgenden Schlusssequenz schwebt dieser Fötus (in der Titelmusik „Starchild“ genannt) zwischen Mond und Erde im Weltraum. Dabei scheint er die Erde zu betrachten. Wie zu Anfang erklingen abermals die Bläser aus Richard Strauss’ Also sprach Zarathustra.
Wiki