Horror
14.10.2010 um 14:41
Ich klau mir einfach mal ne Definition die ich vor kurzem auf einem Blog gelesen habe, welche auch so ziemlich meiner Definition nahe kommt:
Ich hoffe das ist erlaubt sowas zu copypasten, ich kenne die Regeln hier nahc all den Jahren nicht mehr so ganz genau :>
Horror ist nicht gleich Horror
Nur ein winziger Teil von den Filmen und Spielen auf denen Horror drauf steht, bereitet mir persönlich die Art von “Unbehagen”, welche ich mir davon erhoffe. Natürlich habe ich keinen Kurs belegt, der sich mit Horror auseinandergesetzt hat (der lag damals ungünstig auf der Komplexitätstheorie-Lesung) aber durch mein aufsummiertes Laienwissen kann ich drei Hauptaspekte ausmachen, die heutige Horrors-Werke bestimmen: Schock, Ekel und – wie ich es nennen möchte – das Grauen.
Bevor man mir nun den Duden um die Ohren schlägt, will ich einmal diese drei Punkte und deren Bedeutung für mich kurz klarstellen:
Der Schock
Der Schock oder Schockmoment ist recht einfach zu beschreiben, es ist die erschreckte Reaktion auf ein plötzlich auftretendenes Bild oder Geräusch. Wir kennen das vor allem aus Filmen, wo man oft als geübter Zuschauer sogar gut erahnen kann, dass z.B. eine fauchende Katze aus dem Wandschrank springen wird, den der Protagonist des Filmes gerade vorsichtig zu öffnen versucht. In Filmen werden solche Momente oft mit lauten und schrillen Geräuschen unterlegt, welche die den Effekt noch unterstreichen sollen.
Doch meiner Ansicht nach funktioniert ein Schockeffekt nur, wenn vorher schon eine gewisse Grundspannung anwesend ist und/oder Sympathie für den Protagonisten aufgebaut wurde. Ein Schock der mitten aus dem Nichts heraus kommt und ohne vorherige Erwartung passiert funktioniert zwar auch, aber meistens nur ein einziges Mal in einem Film oder Spiel, danach ist die Stimmung unumstößlich gesetzt.
Der Ekel
Der Ekel ist schnell erklärt: Es ist das Gefühl, welches man empfindet, wenn man etwas direkt sieht, dass man mit direkt oder indirekt mit dem Tod interpretiert. Das direkte Sehen ist hierbei wichtig.
Zum Beispiel die Horde Zombies, welche einen Charakter vor den Augen der Kamera in Stücke reißt. Diese Szene liefert aber kein ‘schockierendes’ oder ‘grauenerregendes’ Bild sondern ein ekelhaftes. Wirklich “schockierend” (bzw. geschockt) sind dieser Bilder nur in Sinne von: “Und so etwas Ekelhaftes wird da gezeigt?” Es sei hierbei noch gesagt, das auch Bilder von Krankheit und Dreck mit dem Tod interpretiert werden, denn Dreck führt zu Krankheit und Krankheit zu Tod.
Das Grauen
Und dann hätten wir das Grauen, das Hinhalten des Zuschauers oder Spielers, das ewige Locken, dass dort etwas ist, aber man sieht es nicht. Meistens sind es nur Andeutungen, kein direktes sehen oder wirkliches wissen. Das Grauen, summiert sich aus den Hinweisen die man gesehen hat, dass diese Kreatur/Wesen/Wasauchimmer gleich hinter der nächsten Ecke lauern könnte, aber man sieht und weiß es nicht. Ein Spiel oder Film hat dann erst richtigen Erfolg mit dieser Taktik, wenn man in die paradoxe Situation gerät ‘es’ nicht sehen zu wollen, aber trotzdem gefesselt weil man ‘es’ sehen will.
Das Grauen ist also nichts, was man wie Ekel oder Schock mit einer bestimmten Sequenz von Bildern verbinden könnte. Man kann auf eine kurze Sequenz von Frames eines Spieles oder eines Filmes zeigen und sagen, dass einen diese Bilder geschockt haben, genau so kann man auch auf eine Textzeile deuten deren Inhalt man als ekelhaft empfunden hat. Doch bei dem Grauen ist das nicht so einfach. Den Grauen erzeugt nur das, was man nicht sieht, sondern sich vorstellen muss und das kann man nicht an einer Sequenz festmachen.
Und genau das ist der Trick des Grauens, es überlässt dem Konsumenten die Vorstellung was passieren könnte, wann es passieren könnte und wie dieses Monster überhaupt aussieht. Denn egal was man als Regisseur oder Computerspiele-Desginer macht, man kann einfach nicht die Vorstellungskraft seines Publikums schlagen – deshalb sollte man sie Ausnutzen. Das was man nicht sieht, ist viel gruseliger, als das was man sieht, denn egal wie man sich das Monster vorstellt, es ist auf jedem Fall gruseliger als das, was gezeigt werden könnte.
Quelle: http://www.zachseinblog.de/index.php/2010/10/06/angst-in-games-teil-i-was-ist-horror/#more-13309