Yen schrieb:Die Idee war eig für diese Wohnung einen Nachmieter zu finden der die Möbel übernimmt. Wir hängen nicht besonders daran und von der Zahlung könnte man sich zum Teil neu einrichten.
Also mal abgesehen von allem anderen, das schon angesprochen wurde, hört sich dieser Plan ziemlich gewagt an.
Zum einen kann man sich nicht einen x-beliebigen Nachmieter suchen. Das kann man dem Vermieter vorschlagen und eventuell entlässt er einen dann auch früher aus dem Mietvertrag. Der Vermieter ist dazu aber in keinem Fall verpflichtet. Er kann genauso auf die Einhaltung der Kündigungsfrist bestehen und sich danach selbst einen neuen Mieter nach seinem gusto suchen. Gerade in einer Stadt wie Berlin wird er vermutlich ziemlich viel Auswahl haben.
Ihr könnt einen zukünftigen Mieter nicht dazu zwingen, euer altes Mobiliar zu übernehmen. Sowas kann wiederum nur der Vermieter, wenn es z.B. um eine Einbauküche geht oder eine explizit möblierte Wohnung. Mit ein bisschen Glück könnt ihr euch mit dem Nachmieter und dem Vermieter dahingehend einigen, zumal es Situationen gibt, in denen Menschen sich freuen, dass schon Möbel in der neuen Wohnung stehen. Mit ein bisschen Pech nimmt euch der Nachmieter euer Zeug nicht mal geschenkt ab. Dann habt ihr gegebenenfalls doch die Kosten für den Umzug oder zumindest den Sperrmüll an der Backe.
Aber selbst, wenn der Nachmieter euch ein bisschen Geld für eure Möbel gibt: Viel wird das nicht sein, selbst wenn die Möbel noch brandneu und hochwertig sind. Der Wertverlust ist da schon ziemlich hoch, vor allem da der Gegenseite klar sein wird, dass ihr die Sachen unbedingt loswerden wollt. Das ist keine gute Verhandlungsbasis.
Lass es mal einen Tausender sein, eventuell mehr (ich weiß ja jetzt auch nicht, was da alles inklusive ist, in welchem Zustand es ist und ob z.B. eine Küche mit Geräten dazugehört ). Das reicht nicht, um sich in einer neuen Wohnung neu einzurichten, dort zu streichen, etc.
Ich weiß, wovon ich rede. Ich bin vor circa einem Jahr in meine jetzige Wohnung gezogen und hatte... eigentlich nichts. Ich hatte einen Tisch mit drei Stühlen, die Küchenschränke ohne Elektro waren schon von Vermieterseite drin und den Herd habe ich von der Vormieterin übernommen. Der Rest musste komplett neu gekauft werden und ich habe da bei vielen Dingen schon Abstriche gemacht. Die Qualität der Elektrogeräte war mir wichtig, sowie Matratze und Lattenrost, der Rest ist eine Mischung aus IKEA und günstigen Onlinehändlern. Dennoch habe ich mehrere Tausend Euro investieren müssen.
Nun konnte ich mir das leisten, ich hab halt einen einigermaßen gut bezahlten Job. Ihr habt den nicht und auch das Amt wird euch sicherlich nicht mit einem Kredit aushelfen (mal davon abgesehen, dass das Amt euch gar nicht erst umziehen lassen wird, siehe oben), wenn ihr ohne Not bereits existierendes Mobiliar zurücklasst. Und wenn du jetzt denkst: Ich brauch gar keine neuen Möbel. Ohne halte ich es auch eine Weil aus. Das ist eine blöde Idee, vor allem, wenn du psychisch vorbelastet bist. Erfahrungsgemäß ändert sich diese Ansicht nämlich ziemlich rasch, wenn man dann plötzlich mit den Konsequenzen dieser Entscheidung konfrontiert wird. Wenn man dann aber erst mal in der leeren Bude auf dem Boden im Schlafsack pennen muss, während das alte Bett vom Sperrmüll abgeholt wurde, ist es leider zu spät, diese Entscheidung noch mal zu korrigieren.