kostenlose kostenpflichtige Anmeldung

Angenommen, es gibt eine Webseite, die behauptet, dass eine Anmeldung zu einem Event kostenlos ist (Button "kostenlose Anmeldung"). Bei der Anmeldung (nach der Registrierung) erfährt man, dass das Event nicht kostenlos ist (nur der technische Vorgang "Anmeldung" ist kostenlos, um das Event zu besuchen, muss ein Betrag bezahlt werden).
Wo wird so eine Bauernfängerei geregelt? Gibt es ein ähnliches Urteil dazu, dass man sich ansehen kann?

@Bishamon
Wäre das nicht gesetzlich auch nur irgendwie "konform" könnten sie es in der Form nicht anbieten und sind damit aus dem Schneider wenn du ihnen "an die Wäsche" willst.

Denn grundsätzlich halten sie ja den Punkt der beworbenen kostenfreien Registrierung ein - Events innerhalb des Forums/Spiels können demnach kostenpflichtig sein.

Lessy schrieb:Denn grundsätzlich halten sie ja den Punkt der beworbenen kostenfreien Registrierung ein - Events innerhalb des Forums/Spiels können demnach kostenpflichtig sein.

Der Account ist wie ein Account in einem Webshop.

mit Event meine ich eine reale Veranstaltung.
zB "kostenlose Anmeldung für ein Sportevent mit 20 Sportarten"

Um sich anmelden zu können, muss man einen Account anlegen und die Anmeldung durchführen. Und auf der Anmeldeseite sieht man die Kosten für diese Veranstaltung (die sind vorher nicht ersichtlich).
Und das ist meiner Meinung nach Irreführung.

@Bishamon
Welche Nachteile entstehen denn dem User durch die erste kostenfreie Anmeldung bzw Erstellung des Accounts ? Geht man dadurch irgendwelche Verpflichtungen ein?

Dr.Edelfrosch schrieb:Geht man dadurch irgendwelche Verpflichtungen ein?

keine Nachteile. keine Verpflichtung. kein Nutzen.

Nur wird nicht das kostenlose Accountanlegen beworben.
Sondern etwa so:
"kostenlose Anmeldung für eine Bootsrundfahrt" (ohne das an einer anderen Stelle ersichtlich ist, dass die Rundfahrt etwas kostet).

@Dr.Edelfrosch
Erst mal l3ldest du dich mit deinen Daten an. Alleine die sind schon mal Geld wert. Daher, selbst wenn du dann das kostenpflichtige Angebot nicht nutzt, werden deine Daten trotzdem verkauft.

@Bishamon
Keine Ahnung, ob es zu so etwas konkrete Urteile gibt, aber im Zweifelsfall könnte es nützen, mit deinem Anliegen an die für dein Bundesland zuständige Verbraucherzentrale heranzutreten und dort nachzufragen, ob das Vorgehen auf dieser Webseite rechtskonform ist. Sollte es das nicht sein, hat man dort auch gleich die Profis hinsichtlich des weiteren Vorgehens an der Hand.

@Bishamon
Das klingt für mich etwas nach den früheren Praktiken von Ryanair in D. Beworben wurde ein "Flug nach x für nur 1€", im Endeffekt bist dann aber mit dreistelliger Endsumme rausgekommen.
Vielleicht gibt es ja aus der Ecke Präzedenzfälle.

H.W.Flieh schrieb:Das klingt für mich etwas nach den früheren Praktiken von Ryanair in D. Beworben wurde ein "Flug nach x für nur 1€", im Endeffekt bist dann aber mit dreistelliger Endsumme rausgekommen.
Vielleicht gibt es ja aus der Ecke Präzedenzfälle.

@H.W.Flieh
Dieses Prinzip gabs vor Ryanair auch schon von div Telefonläden, die ein neues Handy für 1,- angeboten haben. Das man dann aber auch einen Vertrag für 24 Monate abschliessen muss stand dann eher im Kleingedruckten. Diese Methode wird übrigens bis heute angewendet.

Eine Bank darf nicht entgegen ihrer Werbung das Ausstellen einer kostenlosen Visakarte von einem monatlichen Geldeingang abhängig machen:

Werbung:
Kostenlose Kontoführung – ohne Mindestgeldeingang.
Kostenlose EC- Maestro- und Visakarte

Der verärgerte Kunde wendete sich daraufhin an die Wettbewerbszentrale. Diese schickte zunächst vergeblich eine Abmahnung an die Bank. Doch diese blieb stur und gab keine strafbewehrte Unterlassungserklärung ab. Die Bank verwies darauf, dass sich sie bei dem Ausstellen einer Kreditkarte eine Bonitätsprüfung vorbehalten müsse. Daraufhin wurde die Bank verklagt.

Das Landgericht Itzehoe gab der Klage der Wettbewerbszentrale mit Urteil vom 20.03.2012 (Az. 5 O 80/11) statt. Die Richter entschieden, dass der Verbraucher durch diese Werbung in die Irre geführt wird. Der gewöhnliche Verbraucher dürfe die Werbung dahingehend verstehen, dass auch das Ausstellen der Visakarte nicht von einem bestimmten monatlichen Mindesteingang abhängig ist. Die Bank hätte ausdrücklich darauf hinweisen müssen, dass sie hier anders verfährt als beim Girokonto.

https://www.wbs-law.de/wettbewerbsrecht/irrefuhrende-werbung-fur-eine-kostenlose-visakarte-23324/

Nun ist die frage, ist das die event homepage oder eine drittseite, die quasi karten verkauft?

Aber nur mal als gedankenanstoß: es gibt events, da kostet auch die anmeldung eine gebühr. Daher kann es durchaus rechtens sein die anmeldung als kostenlos zu bewerben auch dann, wenn das event kostet.

gastric schrieb:event homepage

ja

gastric schrieb:die anmeldung als kostenlos zu bewerben

bei der Event-Anmeldung erhält man eine Rechnung. mit Link auf paypal

Ohne einer Erzeugung einer Rechnung kann man sich nicht anmelden.

Die Anmeldung bei Amazon, eBay, dem Kino bei Dir um die Ecke, u.s.w ist auch kostenlos.
Trotzdem musst Du die gekauften Artikel, bzw. Kinokarten bezahlen.

Das dürfte bei diesem Account nicht anders geregelt sein, würde ich vermuten.

Gucky.

@Bishamon
Nur, damit ich das richtig verstehe: du konntest dich kostenlos bei der homepage (dem shop) anmelden, über den du dich bei dem event anmelden willst? Das event selbst ist kostenpflichtig und erstellt bei versuchter anmeldung eine rechnung. So weit hab ich das richtig drauf? Jetzt mal ne ganz blöde frage, aber ist das einfach nur nen shop, bei dem du tickets kaufst? Quasi wie eventim für konzertkarten?

@gastric
Es gibt einen Button "Registrierung".
Und einen Button "Event-Anmeldung", der erst nach der Registrierung bzw Login auftaucht (und bei logout verschwindet).
Bei "Event-Anmeldung" sieht man den Preis (wird das Formular bestätigt, erhält man eine Rechnung).

Der Text lautet: ~ "kostenlose Anmeldung zur Bootsrundfahrt"

Kein Problem hätte ich mit "kostenloser Account", "kostenlose Registrierung"

@Bishamon
Also kann man sagen: Die accounterstellung ist kostenlos, dir entstehen keine kosten für die anmeldung (abbrechen bleibt kostenfrei), die rechnung bezieht sich nicht auf dei anmeldung, sondern auf die rundfahrt?

Es wird nicht mit kostenlosem event, sondern mit kostenloser anmeldung geworben. Schwierig anzugreifen, da du bis hierhin keinen vertrag abschließt, wie es bspw bei kreditkarten eher der fall ist (und deswegen zurecht nicht gestattet). Sollte sich die rechnung auf die anmeldung beziehen, wäre das durchaus anfechtbar, so bisher nichts falsch beworben in meinen augen. Ist halt eine methode, um an daten zu kommen.

gastric schrieb:Es wird nicht mit kostenlosem event, sondern mit kostenloser anmeldung geworben.

naja

Online-Portal Flirtcafe wirbt irreführend mit kostenloser Anmeldung

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ein Urteil gegen ein Flirtportal erreicht, das nach einer kostenlosen Anmeldung zur Kostenfalle werden konnte. Denn zur tatsächlichen Nutzung musste ein kostenpflichtiges Abo gebucht sein. Irreführende Werbung, sagt das Landgericht Köln.

https://www.teltarif.de/kostenlose-anmeldung-kostenfalle-urteil/news/56825.html

https://www.juraforum.de/recht-gesetz/kostenlos-bedeutet-kostenlos-bei-anmeldung-in-einem-internet-flirtcafe-490326

@Bishamon
Was heißt naja? Steht da kostenlose bootsrundfahrt oder kostenlose anmeldung?

gastric schrieb:Was heißt naja?

ich bin unzufrieden :)

gastric schrieb:Steht da kostenlose bootsrundfahrt oder kostenlose anmeldung

kostenlose Anmeldung zu einer Bootsrundfahrt

@Bishamon
Ich bin auch unzufrieden und hungrig noch dazu :(

Bishamon schrieb:kostenlose Anmeldung zu einer Bootsrundfahrt

Ergo bezieht sich das kostenlos auuuuuuf? (tipp: nicht auf die rundfahrt)