gastric schrieb: Wer jeden monat was anderes auf dem lohnzettel stehen hat, im falle der krankheit aber den grundsatz bezahlt bekommt, der kann schon deutlich weniger krankgeld bekommen, wenn er trotz krankheit den ein oder anderen tag arbeitet, als wenn er einfach den krankenstand fortgeführt hätte und der bessere monat in die berechnung einfließt.
Ich bin zwar aus Österreich, aber es gibt Sachen, die ändern sich auch über Staatsgrenzen hinweg nicht.
Vielleicht haben manche Begriffe in Deutschland einen anderen Namen, keine Ahnung. Es gibt im oberen Post Begriffe, mit denen ich nichts anfangen kann, wie zB "Grundsatz": hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich um den Grundlohn oder das Grundgehalt handelt. Ein "Krankgeld" fehlt ebenso in meinen Begrifflichkeiten.
Vorab gehört einmal unterschieden zwischen "Krankenentgelt" und Krankengeld.
Krankenentgelt ist jener Betrag, welcher vom Arbeitgeber während des Entgeltfortzahlungszeitraumes gezahlt wird. Dieses Entgelt wird nicht willkürlich festgelegt, sondern es wird ein Betrag herangezogen, als ob der Dienstnehmer gearbeitet hätte. Einige Ausnahmen mag es hier geben, welche nicht in die Berechnung einfließen. Vor allem müssen diese Zahlungen regelmässsig und über einen längeren Zeitraum erfolgen, anschließend wird ein Durchschnitt errechnet. Der Arbeitnehmer ist folglich nicht schlechter gestellt, wenn krank.
Im Anschluss an diesen Zeitraum zahlt dann die Krankenkasse. Hier wird zur Berechnung des Krankengeldes wiederum das Krankenentgelt herangezogen. Immerhin muss ein Arbeitnehmer - um überhaupt Anspruch auf Krankengeld zu haben - vorher einmal Krankenentgelt bezogen haben. Erst das Krankengeld ist niedriger als das Krankenentgelt.
Es ist also unerheblich, ob während eines Krankenstandes zwischendurch ein paar Tage gearbeitet werden und sich nach den paar Tagen herausstellt, es geht doch nicht. Es ändert nichts an der Berechnung und am Geld.
Es tut mir leid, wenn sich manch einer immer über den Tisch gezogen fühlt und es mag sicher nicht falsch sein, nachzufragen und nachzurechnen, denn es gibt halt hin und wieder Arbeitgeber, die es nicht so genau nehmen.
Bei uns in Österreich gibt es für solche Fälle eine Arbeitnehmervertretung, wenn man glaubt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Weiß nicht, ob es in D so etwas auch gibt.
Noch einmal: wer jeden Monat etwas anderes am Lohnzettel stehen hat, der bekommt als Krankenentgelt nicht nur den Grundlohn, sondern auch andere regelmässig erhaltene Zahlungen.