Telekom nur DSL 2000, 1&1 aber 16.000?

Andererseits will die Telekom auch gar nicht ausbauen, wenn sie mit 2000 genauso viel verdient wie mit 16.000.

@TristramShandy
Was schon mal passiert, ist dass andere Anbieter eine niedrigere Leitungsdämpfung anlegen um eine höhere Bandbreite zu erreichen (Risikoschaltung). Das hat aber oft den faden Beigeschmack, dass man teilweise wahnwitzig hohe Bitfehlerraten hat. Aber dadurch hauen die vielleicht 1-2 Mbit raus und keine 14.

Müsste man dann mal rausfinden, ob die auch die 16Mbit garantieren, oder ob die sagen "bis zu" und du hast nachher nur 3.

Außerdem habe ich bei 1&1 die Erfahrung gemacht, dass die alle Probleme (oft zu unrecht) auf die Telekom schieben, da es ja deren Leitung ist. Wenn dann was ist rennst du zwischen Telekom und 1&1 hin und her, weil 1&1 keinen Bock hat sich um das Problem zu kümmern.

Bin ich froh, dass ich solche Probleme mit meinem FTTH nicht mehr habe :D

TristramShandy schrieb:Andererseits will die Telekom auch gar nicht ausbauen, wenn sie mit 2000 genauso viel verdient wie mit 16.000.

Du glaubst garnicht wie schnell die Telekom springen kann, wenn sie auf einmal merken, dass ein anderer Anbieter ausbaut.
Bei uns kam ein Privatanbieter, der die ganze Gemeinde auf FTTH ausgebaut hat, da die Telekom sich geweigert hat. Plötzlich kam die Telekom und hat allen tolle Angebote gemacht und gesagt sie wollen jetzt alles ausbauen. Für sie aber zu spät, da sie nicht nur viele Anschlüsse, sondern auch die Einnahmen auf der letzten Meile verloren hat. Die Nachbargemeinden ziehen jetzt nach.

@ronca
Ich muss Dich auch kurz korrigieren. ADSL2+ ist reine Vermittlungsstellentechnik und bezieht sich auf Entertain. Da ist ein Korridor von 11.000-14.000 garantiert. Bei der normalen ADSL Leitung kann der Korridor bereits ab 384k/Bits beginnen.

der_wicht schrieb:Ich muss Dich auch kurz korrigieren. ADSL2+ ist reine Vermittlungsstellentechnik und bezieht sich auf Entertain. Da ist ein Korridor von 11.000-14.000 garantiert. Bei der normalen ADSL Leitung kann der Korridor bereits ab 384k/Bits beginnen.

Interessant, ich dachte das heutige "normale" ratenadaptive (RAM)DSL, also ohne VDSL, ist generell ADSL2.

Fennek schrieb:Du glaubst garnicht wie schnell die Telekom springen kann, wenn sie auf einmal merken, dass ein anderer Anbieter ausbaut.

Oh Ja!!! Das ist aber auch kein Wunder, Konkurrenz belebt das Geschäft:
Beispiel: In der Region hat sich in einem etwa 1000EW zählenden Ort in den 90er Jahren eine Antennengemeinschaft gegründet. Das damalige Analog-Kabel-TV-Netz ist inzwischen längst digitalisiert inklusive Glasfaseranbindung an irgendein Backbone außerhalb der Telekom, es wird seit Jahren auch sehr schnelles Internet über die Koaxleitung angeboten. Und als bezahlbare Zugabe zudem auch noch IP-Festnetztelefonie.
Die Telekom versorgte den Ort über Kupfer-TAL aufgrund der Leitungslänge nur mit (immerhin stabilen) 2000RAM.
Da Telefonie auch über Kabel-TV geht und von vielen genutzt wird, hat die Telekom massiv Kunden verloren, auch solche (oft ältere) die gar keinen Internetanschluss brauchen, aber sehr wohl Kabelfernsehen haben.
Plötzlich ging es dann erstaunlich schnell, auch die Magentafarbenen haben jetzt einen Outdoor-Ausbau vor Ort (im Zuge ohnehin stattfindender Tiefbauarbeiten zwecks Sanierung einer Landstraße) mit Glasfaseranbindung, und bieten ihre üblichen Komplettpakete sogar günstiger an als der Kabelbetreiber.

Für den Fall das du eine passende Fritzbox hast, guck mal nach was die Leitung der Telekom wirklich hergibt...

http://www.tippscout.de/fritzbox-verbindung-geschwindigkeit-dsl_tipp_5055.html (Archiv-Version vom 05.08.2014)

Ich habe gehört das die Leitungen da oft gedrosselt werden, damit möglichst viele Nutzer über die Leitung passen. Möglich das sich 1und1 sich sagt, hey, uns egal wenn es für den einzelnen mal langsamer wird. Mit dem Ergebnis kannst du zur Not auch mal bei der Telekom nach verhandeln.

intruder schrieb:Ich habe gehört das die Leitungen da oft gedrosselt werden, damit möglichst viele Nutzer über die Leitung passen. Möglich das sich 1und1 sich sagt, hey, uns egal wenn es für den einzelnen mal langsamer wird. Mit dem Ergebnis kannst du zur Not auch mal bei der Telekom nach verhandeln.

Nicht ganz richtig, die Telekom tritt nicht künstlich auf die Datenbremse, die machen um sich Ärger vom Hals zu halten nur einfach keine "Risikoschaltung". Technisch gesehen gäbe die Leitung somit immer etwas mehr her, als der Kunde in der Realität bekommt.
In Einzelfällen machen die angeblich sogar eine Risikoschaltung auf Kundenwunsch, allerdings auf Verantwortung des Kunden, denn die Gefahr enorm ansteigender Fehlerraten ist dabei sehr hoch.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Die Telekom ist sehr fair und schaltet nur so hoch zu wie es eine akzeptable Fehlerrate erfordert.
1und1 schaltet höher, wenn man sich beschwert lassen die den Port hochnehmen und die Fehlerrate steigt ins Unermessliche. Der Kunde ist erstmal zufrieden. Wenn der in der Fritzbox sieht ,ok, da steht jetzt eine 8000er Leitung, ist doch super. Das die Leitung nur noch buggy ist sieht er nicht weil sich die wenigsten mit z.bsp. Signal/Rausch Diagrammen auskennen.

Ein andere Weg ist, und da ist die Telekom ein wenig unfair:
Es liegt definitiv 16.000er Leitung an, Telekom bietet aber nur 2000 an. In der FritzBox kann man die mögliche Leitungskapazität sehen. Hier will die Telekom den Kunden auf VDSL zwingen. Mehrere meiner Kollegen haben diesen Fall. Hier wäre es dann besser zu einem anderen Provider zu gehen der auch die 16000 schaltet, wenn man VDSLnicht haben will.

Dann gibt es noch den Fall das immer öfter nur die Telekom VDSL an einem Anschluss anbietet wogegen andere Provider nur DSL liefern dürfen.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Die Telekom ist sehr fair und schaltet nur so hoch zu wie es eine akzeptable Fehlerrate erfordert.
1und1 schaltet höher, wenn man sich beschwert lassen die den Port hochnehmen und die Fehlerrate steigt ins Unermessliche. Der Kunde ist erstmal zufrieden. Wenn der in der Fritzbox sieht ,ok, da steht jetzt eine 8000er Leitung, ist doch super. Das die Leitung nur noch buggy ist sieht er nicht weil sich die wenigsten mit z.bsp. Signal/Rausch Diagrammen auskennen.

Ein andere Weg ist, und da ist die Telekom ein wenig unfair:
Es liegt definitiv 16.000er Leitung an, Telekom bietet aber nur 2000 an. In der FritzBox kann man die mögliche Leitungskapazität sehen. Hier will die Telekom den Kunden auf VDSL zwingen. Mehrere meiner Kollegen haben diesen Fall. Hier wäre es dann besser zu einem anderen Provider zu gehen der auch die 16000 schaltet, wenn man VDSLnicht haben will.

Dann gibt es noch den Fall das immer öfter nur die Telekom VDSL an einem Anschluss anbietet wogegen andere Provider nur DSL liefern dürfen.

behind_eyes schrieb:Ein andere Weg ist, und da ist die Telekom ein wenig unfair:
Es liegt definitiv 16.000er Leitung an, Telekom bietet aber nur 2000 an

kann ich nicht ganz glauben, bei uns liegt beim "normal-DSL (also ADSL2) 16.000 nach Outdoor-Ausbau an und seitdem bekommt man die auch ganz automatisch, WENN:
Ja, WENN der Vertrag einigermaßen zeitgemäß ist (also einer dieser call&surf-Verträge) dann greift nämlich die vielkritisierte "bis zu 16.000"-Klausel. Zumindest bei der Telekom.
Hast du einen Uralt DSL-Vertrag aus den Anfangszeiten von DSL bekommst du nur die damalige Geschwindigkeit fest geschalten, ein 1000er war billiger als ein 2000er damals beispielsweise...
Ein Blick ins online-Kundencenter betreffend der aktuell möchlichen Geschwindigkeit oder zur Not eine Nachfrage im nächsten T-Shop lohnen sich also. Denn auch wenn es kaum einer glaubt, die Telekom investiert durchaus in aktuelle Technik selbst bei uns in der Provinz, schrittweise war zum Schuß dann bei mir DSL600RAM (stabil auf diesem Niveau) möglich, bei geschätzten 4km Kupferstrecke war damit wohl die physikalische Obergrenze erreicht. Gekostet hat mich seit 1000er-Zeiten keine Umstellung etwas, teilweise konnte sogar auf aktuelleren und günstigeren Vertrag umgestiegen werden.
Daß die Telekom nicht automatisch die Altverträge umstellt, liegt glaube ich sogar an gesetzlichen Vorgaben aus Zeiten der Privatisierung der Post. Soviel ich weiß, mußte die T. die Altverträge damals weiter übernehmen - was zum Kuriosum führt, daß heute immer noch etliche Telefonteilnehmer eine, wenn auch nur geringe, Monatsmiete für den schon lange nicht mehr benutzten Wählscheibenfernsprecher aus Bundespostzeiten auf der Rechnung stehen haben. Der Kunde muß also selbst Kündigen/umstellen.
Offenbar wollen sich viele Kunden auch nicht damit auseinandersetzen - vor geraumer Zeit hat die T. uralt-ISDN-Verträge gekündigt, und aktuelle Verträge angeboten mit mehr Leistungen zum kleineren Preis - und mußte prompt auch noch von Kunden- und Verbraucherschutzseite Kritik einstecken.

1und1 schaltet auch Leitungen vom Carrier Telefonica. Es kann also durchaus sein, dass an manchen Orten kein V-DSL der T-Com verfügbar ist, V-DSL von Telefonica aber schon.

@Mortalis
Aber auch nur ab dem DSLAM. Die letzte Meile mieten die auch von der Telekom.
Siehe Wikipedia -> Telefonica Germany -> Festnetz und DSL.

@ronca
Also dort wo die Telekom VDSL liefern kann, und das ist bei allen meinen Kollegen so, kann man zwar 16.000 bestellen, dann wird aber sofort zurückgerudert und es gibt nur noch 2000. Ich vermute das die Telekom diese zweigleisigkeit einfach nicht unterhalten will umd sukzessive die ADSL Versorgung zurückfährt. In meinem Nachbarort wurde z.bsp. jahrelang mit mehr schlechten als rechten ADSL gefahren. Dann hat die Telekom ausgebaut und und es wurde nicht besser, gleiches schlechtes ADSL Netz, jedoch feinstes 50MBit VDSL.

Da ist es natürlich von Vorteil bei einem kleinen lokalen ISP zu sein, der nach einer kurzen, freundlichen E-Mail von 16.000 ADSL2 auf 16.000 VDSL upgradet ohne wenn und aber und ohne Zusatzkosten. Dann synchronisiert die Fritzbox mit 16.600 kbit/s im Upload. Nachteil ist dafür aber ein monatlicher Preis von 50€, was nicht unbedingt günstig ist.

@Fennek

Das ist fast korrekt, es gibt aber inzwischen KVZs in denen Telefonica und T-Com VDSL angebunden haben. Da Telefonica keine Rücksicht auf Entertain-Kunden nehmen muss, werden dort verschiedene VDSL-Profile geschaltet und man kann schon mal die Chance haben, dass die T-Com kein VDSL anbietet, während Telefonica die Fehler für so gering hält, dass VDSL angeboten werden kann. Wollte nur darauf hinaus, wieso die T-Com sagt es sei nicht verfügbar, 1&1 in der ersten Vorabprüfung aber die Möglichkeit sieht.