@BobBaumeister @CyberdyneBoar ey!
Ich werde alt.
Wie könnt Ihr schon Bilder einstellen, während ich es gerade jetzt erst aus dem Bett geschafft habe.
Ich bin total gerädert.
Bis 7 Uhr habe ich mir das Spektakel angetan.
Die Bilder laden eben herunter.
Fotografisch sehr schwer einzufangen, weil das menschliche Auge die Dynamik voll erfassen kann, der Chip aber nicht.
Da muß ich mal gucken, wie ich das voreinander bekomme, daß auch was Gescheites bei herauskommt.
Erstmal Gratulation an Alle, die schon ihre schönen Bilder dieses recht seltenen Ereignisses eingestellt haben.
Nicht einfach, das Unterfangen.
Zur Mondfinsternis an sich.
Ich hatte als Kind in Berlin eine totale Mondfinsternis beobachten können. Das war damals ein riesen Ereignis und wurde in der Presse groß angekündigt. Im Planetarium lief ein Vortrag und anschließen rauf zur Sternwarte auf dem Insulaner.
Heutzutage leider fast garkeine Berichte in der Presse.
Ich wurde recht komisch angesehen, was ich da so früh am Morgen treibe und die Passanten (Mit Hundies) waren ganz überrascht, was da los war.
Schade, schade.
Ich hatte die Mondfinsternis ganz anders in Erinnerung. Mag am Stadtlicht gelegen haben.
Nicht so dunkel und weniger spektakulär.
Was ich aber Heute früh sah, hat mich total vom Hocker gehauen.
Um 1 Uhr aufgebaut, bei strahlendem Vollmond. Fast alles taghell erleuchtet. Kaum Sterne zu erkennen. Großer Wagen und Cassiopaia warenen gerade so zu erkennen.
Strassenlaterne hat nicht weiter gestört.
Um 2:11 war auch fotografisch noch nichts zu erkennen. Erst kurz vor 3 Uhr der erste Schatten.
Mit dem Fernglas war da auch kaum etwas zu sehen.
Aber dann gings rund.
Rasant wanderte der Mond in den Erdschatten und man konnte wunderbar den Erdradius erkennen, der sich auf den Mond projezierte.
Rot war da noch nichts und bei den Aufnahmen war ich geschockt, daß ich die dunkle Seite nicht einfangen konnte, ohne den beleuchteten Bereich auszubrennen.
Als der Schatten den Mond halb bedeckte sprangen mich mit einem Mal die Sterne an.
Alle Sternbilder klar zu erkennen, mein Mondschatten auf dem Boden wurde immer fahler.
Alles um mich wurde dunkler. Selbst die Eulen kamen nicht mehr vorbei, wie zuvor.
Nun wurde die Fotografie noch konfuser, weil der Mond wesentlich dunkler wurde, als ich es in Erinnerung hatte.
Mein Plan wurde mal eben über den Haufen geworfen und ich mußte mit der Belichtungszeit in astronomische Längen gehen.
Extrem beeindruckend, als der Mond fast ganz im Erdschatten verschwunden war. Glutrot hing er da.
Nur unten ein klein wenig hell und sah aus wie eine glühende Kugel, der da garnicht hin gehörte.
Schon fast beängstigend, war die Stimmung.
Die Sterne waren nun voll zu sehen, die Milchstrasse zog sich über den ganzen Himmel und Andromeda wurde sichtbar.
Da hätte ich ja glatt auch Deepskyaufnahmen machen können.
Die Strassenlaterne, die zu Beginn kaum auffiel, war jetzt extrem störend.
Dann dieser Bolide, der sich über ein Achtel des Himmels zog und spektakulär verglühte und sich in seine Bestandteile auflöste.
Auch nicht zu verachten.
Als der Mond aus dem Erdschatten hevorkam wurde auf einmal mein Schatten wieder sichtbar.
Ein toller Anblick wie sich auf einmal das rot verzog und durch die angeleuchtete Sichel überstrahlt wurde. Im Fernglas war sie noch immer schön rot glühend.
Schnell wurde die Landschaft wieder im Mondlicht erkennbar und die Sterne wurden quasi weggedimmt.
Zusätzlich machte sich die Dämmerung bemerkbar, die den Himmel immer heller werden ließ und das Mondlicht überstrahlte.
Nun kam der Mond dem Horizont so nahe, daß sich die Luftschichten auswirkten und ihn ins orange verfärbten.
Dabei nahm er eine leichte Eiform an und flimmerte wie eine Fatamorgana.
Venus strahlte auch jetzt noch durch den hellen Morgenhimmel.
Da war ich aber zu müde, um da noch drauf zu halten. Zumal alles vor Nässe triefte.
Ich wollte ins Bett. Sofort!