Wahrnehmung.
26.03.2013 um 14:25In vielen Aussagen in Bereichen in denen man über etwas „übersinnliches“ diskutiert, wird das Wort „Wahrnehmung“ benutzt.
Und sehr oft hat man das Gefühl das viele das Wort benutzten ohne zu wissen was sie eigentlich bedeutet du wie es funktioniert.
Deshalb denke ich einige Worte darüber zu verfassen gar nicht mal so schlecht.
Also Wahrnehmung ist eigentlich nur ein Prozess, in dem man Informationen und Reize aus der Umwelt und eigenen Körper (und Körperinnern) auf nimmt diese, je nach Individualität verarbeitet um zu einem Ergebnis (individueller „sinnvoller“ Gesamteindruck) zu erlangen.
Bereits nach diesen Worten werden viele Unsicherheiten deutlich, wodurch die „Wahrnehmung“ verzerrt werden könnte.
- Aufgenommene Information und Reize könnten unvollständig sein
- Bereits bei der Aufnahme der Informationen und Reize entstandene Störungen (wie Ablenkung, Unkonzentriertheit, Krankheit, Stress, Angst usw. usw.)
- Bei der Verarbeitung bereits ungenügend vorhandene Informationen (Erfahrungen) können aus den neuen Informationen und Reizen ein verzerrtes Ergebnis erschaffen.
Usw. usw.
Man versucht bewusst oder unbewusst aus „Teil-Informationen“ ein individueller „sinnvoller“ Gesamteindruck zusammen zu führen.
Zwischen Aufnahme der neue Informationen und Reizen über Sinnesorgane und sogenannten „mentalen Erkennung“ (im Gehirn als Information ankommt und als solches gespeichert) findet die Verarbeitung statt, in dem man diese Informationen und Reize zusammenfasst, sie bereits vorhandene Kategorien (Vorstellungsbilder) und nach Wichtigkeit (ja nach Individualität) zuordnet.
Willentliche Aufmerksamkeit (je nach Individualität) auf bestimmte Teil-Information und Reiz, bewusste und unbewusste emotionale Empfinden können bei der Sortierung für Veränderungen sorgen.
So werden nicht alle neue Informationen und Reize genutzt, sondern massiv sortiert, angepasst und auf viele andere Weisen verändert (ja nach Individualität), bevor sie ins Bewusstsein gelangen.
Wie man sehen kann werden Informationen und Reize häufig sowohl im Voraus (z. B. durch Bedarf), als auch im Nachhinein (z. B. durch nachfolgende Informationen) verändert.
Sinnestäuschungen sind eigentlich allen (bzw. vielen) bekannt oder man hat zumindest mal davon gehört:
- Optische Täuschung
- Akustische Täuschung
- Haptische Täuschung
- Thermische Täuschung
- Gustatorische Täuschung
- Vestibuläre Täuschung
- Olfaktorische Täuschung
- Leibliche Wahrnehmungstäuschungen
Illusionäre Verkennungen; Fehlwahrnehmungen, Täuschungen des Erkennens, Fehldeutungen von Sinneseindrücken können durch Übermüdung, im Fieberzustand, bei Bewusstseinstrübung, in extremer Erwartungsspannung oder unter anderen starken gefühlsmäßigen Einflüssen.
Begünstigt durch erschwerte Wahrnehmungsbedingungen wie Dämmerung, Nebel, lautes Stimmengewirr entstehen.
Pareidolie, ist eine Sinnestäuschung, bei der ein tatsächlich vorhandenes Objekt um ein nicht vorhandenes ergänzt wird.
So können beispielsweise Worte in ein rauschendes Geräusch oder Gesichter in ein Muster interpretiert werden.
Manchmal vergleiche ich die EVP Anhänger mit den Eltern eines Kleinkindes, der gerade seine Stimme zu benutzen entdeckt hat und alle mögliche Geräusche von sich gibt, und die Eltern daraus „Mama/Papa“ eindeutig erkannt haben wollen.
Was aber wirklich geschieht ist das unsere Gehirn, bei Fehlen eines Teils der Reizgrundlage, diese selbstständig ergänzt und als stolze Eltern (ja nach Individualität) deutlich „Mama/Papa“ wahrnehmen lässt.
Deshalb sollte man bei Aussagen über „wahrgenommenen Erlebnissen“ sich die Mühe machen herauszufinden welche Umstände geherrscht haben und wie der mentale Zustand bei der „Wahrnehmungsmoment“ zu bewerten sind.
Das könnte helfen die richtige Richtung zu bestimmen um so eine „Erlebnis“ aufzuklären.