Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Marplefan schrieb:Das sich jemand einen Scherz erlaubt hat, das mag ich nicht glauben. Das wäre ja ein ziemlich schlechter Scherz und was hätte derjenige davon?

Was hätte die Person davon? Eher unwahrscheinlich. Wenn die Brille dort 2 Jahre liegt und allen Witterungen ausgesetzt ist, wird es schwer mit DNA Spuren. Klar gibt es kranke Menschen, die Motivation dort eine ähnliche Brille zu platzieren, halte ich trotzdem für sehr gering. Internet Trolle haben andere Motivationen. Eher gehörte die Brille zu S. Aber es gibt Nichts, was es nicht gibt.

https://bnn.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/suche-nach-vermisster-wanderin-im-schwarzwald-hoffnung-nach-neuer-spur-geplatzt

tommy77blau schrieb:Wenn die Brille dort 2 Jahre liegt und allen Witterungen ausgesetzt ist, wird es schwer mit DNA Spuren

Die Sonnenbrille kann aber auch schon viel länger dort liegen, die Liegezeit lässt sich ja wohl kaum bestimmen. Brillen werden halt verloren und es ist sicher nicht die einzige Brille, die in und um Todtmoos irgendwo liegt.
Und selbst wenn S. ihre Sonnenbrille verloren hätte, gibt das keinen Aufschluß über den weiteren Verlauf ihrer Wanderung und das weitere Geschehen.

Hexelchen schrieb am 05.03.2024:So auch die Rettungshundestaffel und da gingen die Hunde wo nicht geführt wurden keiner in Richtung der 6.Etappe, sondern zum IK.

Hier wurde ja angesprochen das die Hunde erst Tage später und privat im Einsatz waren und dem ist nach meinem Kenntnisstand nämlich nicht so.
Wäre nett wenn @Teutone sich hier offiziell mal dazu äußern könnte, da er ja auch Kontakt zu dem Leiter der Rettungshundestaffel hatte.

Bevor dieses leidige Thema Hunde wieder kommt. Der Einsatz war am Sonntag, Scarlett ist am Donnerstag verschwunden. Das sind ein paar Tage. Außerdem vermute ich, dass hier Flächenspürhunde eingesetzt wurden, wegen nicht vorhandener Geruchsproben. Und die sind auch für dieses Szenario ausgelegt: https://rettungshunde-hochschwarzwald.de

Und ich werde es nicht leid, Kai-Uwe Goss vom Leipziger Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in jedem Wunderhunde-Zusammenhang zu zitieren:

K41P schrieb am 19.11.2023:Eine Suche mit Mantrailer-Hunden habe spätestens nach 24 Stunden keinen Sinn mehr

Jeder wünscht sich, an solche Wunderhunde zu glauben. Irgendwo muss ja noch etwas mystisches, unglaubliches schlummern. Und weil ihr genau deshalb auch mir nicht glauben werdet, hier noch etwas zur Lektüre. Vielleicht glaubt ihr es eher, wenn ihr es selbst lest: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/mantrailing-hunde-studie-doktor-verklagt-uni-leipzig-100.html

@K41P
Nun da ich persönlichen Kontakt habe zu diversen Personen weiß ich schon was ich schreibe und was stimmt.
Werde aber nun nichts weiter mehr dazu sagen da einige ja es eh immer besser wissen wollen.

tommy77blau schrieb:Was hätte die Person davon? Eher unwahrscheinlich. Wenn die Brille dort 2 Jahre liegt und allen Witterungen ausgesetzt ist, wird es schwer mit DNA Spuren. Klar gibt es kranke Menschen, die Motivation dort eine ähnliche Brille zu platzieren, halte ich trotzdem für sehr gering. Internet Trolle haben andere Motivationen. Eher gehörte die Brille zu S. Aber es gibt Nichts, was es nicht gibt.

Nach meinen 3 jährigen Erfahrungen sowohl in Foren, Facebook als auch Youtube, beschäftigen sich bereits mehr als genug "Trolle" mit dem Fall Scarlett.

Hier gibts ein Video einer Wanderin, die im September 2023 mit Rucksack & Zelt den Schluchtensteig gelaufen ist. Die Alleinwanderin dürfte in etwa im selben Alter sein wie S.; auch hat sie teilweise an denselben Locations wie S. campiert. So auf dem Campingplatz in Stühlingen, in Achdorf "Schlafen im Stroh", im Göschweiler Schwimmbad und im Naturcamp in Schluchsee.

Das Video gibt einen guten Einblick in die Tour und die Örtlichkeiten. Diese Wanderin hatte leider mit Dauerregen zu kämpfen.
Auch erzählt sie über die vielen mühsamen Höhenmeter, die es zu bewältigen galt und körperliche Probleme, die sich beim Laufen einstellten. Die Wanderin war Selbstversorgerin, hatte einen Campingkocher dabei und bei Ankunft an den Etappenzielen hatte sie nichts anderes mehr im Sinn, als noch etwas zu essen und in den Schlafsack zu kriechen, wobei sie die Nächte in Zelt & Schlafsack als sehr kalt beschreibt.

Und auch wenn das nicht die erste Wanderung dieser Frau war und man sie somit auch als wandererfahren bezeichnen kann, bekommt man einen Eindruck davon, dass die 119 km eben kein Sonntagsspaziergang sind, die man mal eben so runterspult, sondern auch mühsam und auf die Knochen gehend.

Schluchtensteig: Solo Hiking durch den Schwarzwald mit Rucksack & Zelt

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Sehr eindrucksvoll , wobei ich mir das genau so vorstelle.

Es ist eine Herausforderung 20 km jeden Tag zu laufen , mit reichen 5 km schon.

Bei dem Wetter sind die ersten beiden Etappen ziemlich gefährlich weil es schmal und rutschig ist.

Die wutachflühe gehört ja eigentlich auch zur wutachschlucht , allerdings fließt die wutach erst seit etwa 600000 Jahren dort.
Vorher war der Weg in die Donau.
Erst seit bei blumberg der Weg in Richtung waldshut und bei Laucheingen in den Rhein mündet geändert hat ist die wutachflühe entstanden

Im Schlafsack ist Kleidung kontraproduktiv, das heißt man friert damit eher noch mehr.

Es waren auf der letzten Etappe ja auch Abhänge zu sehen , darüber wie gefährlich es dort ist wurde ja genug diskutiert.

Insgesamt waren die Bedingungen bei der Wanderung von Scarlett ja ideal ,deswegen ist ein Unfall auf der geplanten Strecke der letzen Etappe eher unwahrscheinlich.

wutachflühe schrieb:Im Schlafsack ist Kleidung kontraproduktiv, das heißt man friert damit eher noch mehr.

Aber erst, wenn man aus dem Schlafsack raus muss und nichts weiter anziehen kann.

Der Schluchtensteig in seiner Gesamtheit ist sicherlich keine "gemütliche Feierabendrunde".

@CorvusCorax

CorvusCorax schrieb:Hier gibts ein Video einer Wanderin, die im September 2023 mit Rucksack & Zelt den Schluchtensteig gelaufen ist…

Ein sehr interessantes Video, wo ich mich mal wieder die ganze Zeit gefragt habe, was da 2020 wohl passiert sein mag.
Ich staune allerdings, dass es nach Scarlett‘s noch immer ungewissem Schicksal, immer noch Mädels gibt die den Schluchtweg alleine wandern.

Sie erwähnt Scarlett nicht mit einem Wort.
Ich dachte es hängen da überall noch Plakate 🤔

Marplefan schrieb:Sie erwähnt Scarlett nicht mit einem Wort.

Willkommen außerhalb der Allmystery-Blase ;) .

Marplefan schrieb:Ich staune allerdings, dass es nach Scarlett‘s noch immer ungewissem Schicksal, immer noch Mädels gibt die den Schluchtweg alleine wandern.

@Marplefan
Ungeklärte Fälle gibt es zu Hauf, da müssten nach der Logik die Strassen in Deutschland eigentlich Leer sein.

MysteryGuy schrieb:Willkommen außerhalb der Allmystery-Blase ;) .

Ja ist klar. Aber ich dachte auf dem Steig hängen noch Plakate. Die sieht man dann ja zwangsläufig.

F.Einstoff schrieb:@Marplefan
Ungeklärte Fälle gibt es zu Hauf, da müssten nach der Logik die Strassen in Deutschland eigentlich Leer sein.

Das ist schon richtig. Es gibt aber Wege im
normalen Leben die sich nicht vermeiden lassen.
Alleine wandern gehen muss man aber nicht.

Da gehe ich jetzt aber von mir aus, denn ich würde niemals auf so eine Idee kommen.

Marplefan schrieb:Ich staune allerdings, dass es nach Scarlett‘s noch immer ungewissem Schicksal, immer noch Mädels gibt die den Schluchtweg alleine wandern.

Ein paar Fragen:

Wie viele Frauen gab es vor Scarlett, die den schluchtensteig alleine wanderten und nicht mehr auftauchten?

Wie viele Frauen gab es nach Scarlett, die den Schluchtensteig alleine wanderten und nie mehr auftauchten?

Wie viele Frauen gab es überhaupt in den letzten 20 Jahren, die einen mehrtägigen Wanderweg alleine liefen und nie mehr auftauchten?

Scarletts Schicksal ist so grotesk einzigartig und nicht repräsentativ, dass jede Verbindung mit ihrem alleine wandern oder dem schluchtensteig statistisch irrelevant ist.

Strongbow schrieb:Scarletts Schicksal ist so grotesk einzigartig und nicht repräsentativ, dass jede Verbindung mit ihrem alleine wandern oder dem schluchtensteig statistisch irrelevant ist.

Letztendlich ist jeder Vermisstenfall, bei dem eine Person seit Jahren vermisst wird, einzigartig.

@Strongbow

Hast ja Recht.
Für mich persönlich allerdings ist schon eine Frau, eine zuviel.
Zumal man ja auch immer noch nicht weiß, was da passiert ist.

Marplefan schrieb:Alleine wandern gehen muss man aber nicht.

@Marplefan
Wäre Scarlett mit einem Partner gewandert, dann wären heute evtl beide als vermisst gemeldet.

Marplefan schrieb:Alleine wandern gehen muss man aber nicht.

Ja, aber die Risiko-Einschätzung der meisten Menschen beruht auf einer sehr selektiven Wahrnehmung. So kommen jedes Jahr in Deutschland etwa 2800 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, darunter etwa 370 Fußgänger. Davon lässt sich aber keiner das Leben vermiesen und schließt sich in seinem Keller ein, bei Pizzaservice und Homeoffice.

Die Menschen, die auch weiterhin unbeschwert das Risiko einer Wanderung eingehen, haben einfach eine viel realistischere Risiko-Einschätzung und ein viel schöneres Leben noch dazu.

Strongbow schrieb:Wie viele Frauen gab es vor Scarlett, die den schluchtensteig alleine wanderten und nicht mehr auftauchten?

Wie viele Frauen gab es nach Scarlett, die den Schluchtensteig alleine wanderten und nie mehr auftauchten?

Zu beiden Punkten: 0. Zumindest findet man nichts über einen ähnlich gelagerten Fall.

Anhand von Zählwerken in der Wutachschlucht gibt es Zahlen, wieviele Wanderer jährlich dort auf der Piste sind - das sind zwischen 60.000 und 80.000 Wanderern. Das bezieht sich aber rein auf die Wutachschlucht, wieviele davon den gesamten Schluchtensteig laufen und bis Wehr durchlaufen, darüber findet man keine Zahlen.

Marplefan schrieb:Ein sehr interessantes Video, wo ich mich mal wieder die ganze Zeit gefragt habe, was da 2020 wohl passiert sein mag.
Ich staune allerdings, dass es nach Scarlett‘s noch immer ungewissem Schicksal, immer noch Mädels gibt die den Schluchtweg alleine wandern.

Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass es den großen Unbekannten gibt, der auf den Schluchtensteigetappen nach Frauen Ausschau hält, um diese zu überfallen und noch dazu spurlos verschwinden zu lassen. Ich würde mal sagen, dass es für Frauen gefährlicher ist, sich in irgendeiner Großstadt zu bewegen, als auf Wanderwegen. Ob Frau oder Mann - natürlich ist es besser, Wanderungen oder Geländegänge mindestens zu Zweit zu machen, um bei einem Unfall o.ä. jemanden an der Hand zu haben.

Ich finde das Video insofern gut, als diese Wanderin, obwohl nicht untrainiert, mit Laufproblemen zu kämpfen hatte und diesem kräftezehrenden ewigen bergauf Laufen. Und um damit auf S. zurückzukommen - man kann einfach nicht ausschliessen, dass diese vielleicht auch angeschlagen war, konditionell, lauftechnisch, so dass sie die letzte Etappe abgebrochen hat. Schließlich hatte sie noch die 800 km Camino vom in den Knochen, um sich nach 2 Wochen in den Schwarzwald aufzumachen, um die "Berg-und-Tal-Tour" zu laufen.
Bergauf, bergab, das geht auf die Knie, Sehnen, Bänder, dazu noch ordentlich Gewicht auf dem Rücken, da können Indisponiertheiten von jetzt auf gleich von einem Tag auf den anderen auftreten. Dazu das Rausgeschiebe bis 11 Uhr für eine Tour von 23 km, wo jeder andere Wanderer schon seit Stunden unterwegs wäre.

Es ist ja eher gesichert, dass es auf dieser Etappe keinen Unfall gab.

MissMary schrieb:Es ist ja eher gesichert, dass es auf dieser Etappe keinen Unfall gab.

Kein Szenario ist 100%ig gesichert. Aber selbst wenn sie gesundheitliche Probleme gehabt hätte, Kreislaufprobleme, Unterzucker, oder Unpässlichkeiten, mit denen Frauen ab und an zu kämpfen haben und sie wäre an einer der Engstellen mit Steilhang auf dem Oststeig sprichwörtlich aus den Latschen gekippt und dann ausgerechnet den Hang runtergefallen, selbst dann hätte man sie finden müssen.