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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

91 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Anthroposophie, Pseudowissenschaft, Steiner ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anthroposophie als Pseudowissenschaft

17.02.2024 um 20:30
Zitat von WintertraumWintertraum schrieb:Klingt wie von so einem Wahrsager auf dem Rummelplatz. Gibt es überhaupt Onkologen die ausschließlich anthroposophisch praktizieren? Ärzte müssen sich an Leitlinien halten und nach ethischen Prinzipien praktizieren.
Tun sie das nicht sind sie ihre Approbation schnell los. Was du meinst klingt eher nach Heilpraktikern und wer sich dort hinbegibt weiss doch worauf er sich einlässt. Vieles wird ja auch gar nicht von den Kassen bezahlt. Also wen kümmerts, Einige Menschen lehnen die Therapie auch ganz ab, die kann man auch nicht alle einfangen und retten.
Nein, das kommt nicht vom Wahrsager, sondern ist empirisch belegbar, es gibt immer wieder Fälle, wo den Patienten von anthroposophischen Ärzeten nahegelegt wurde, auf die konventionelle Chemotherapie zu verzichten.

https://medwatch.de/alternativmedizin/interview-anthroposophie-ist-mythos/
https://medwatch.de/alternativmedizin/das-vermeintliche-mistel-wunder-der-masterplan-der-anthroposophie/
https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/unkonv-methoden/mistel.php

Es gab Berichte über das Klinikum Rissen über solche Methoden aus den 1980er Jahren, die aber anscheinend aus dem Netz entfernt wurden, ich habe so etwas, ich meine im Stern, gelesen, das ist aber leider aus dem Netz verschwunden. Vielleicht hat jemand so etwas archiviert.

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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

17.02.2024 um 20:43
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:es gibt immer wieder Fälle, wo den Patienten von anthroposophischen Ärzeten nahegelegt wurde, auf die konventionelle Chemotherapie zu verzichten.
Das habe ich noch nicht gehört. Und würde ich auch nicht gut finden.

Aber ich kenne ein fall von jemand die aufgegeben worden ist und nur noch ca 2 montane zu leben hatte mit ein Gehirntumor.

Ihr würde von Ärtzen gesagt, Chemo lohnt sich nicht mehr.

Sie machte dann in Sauerland eine Misteltherapie. Sie lebte noch 12 jahre und starb an was anderes.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

17.02.2024 um 20:56
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Das habe ich noch nicht gehört. Und würde ich auch nicht gut finden.

Aber ich kenne ein fall von jemand die aufgegeben worden ist und nur noch ca 2 montane zu leben hatte mit ein Gehirntumor.

Ihr würde von Ärtzen gesagt, Chemo lohnt sich nicht mehr.

Sie machte dann in Sauerland eine Misteltherapie. Sie lebte noch 12 jahre und starb an was anderes.
Mag sein, dass das so ist, aber ob das an der Misteltherapie gelegen hat, kann man auch nicht nachweisen, reine Anekdote.

Ich kenne auch einige Fälle in meinem anthroposophisch verstrahlten Umfeld, wo das mit Mistel nicht gutgegangen ist, und die Heilungschancen mit konventionelle Therapie eigentlich ganz gut waren. Eine Chemielehrerin von meinen Kindern hatte einen Brustkrebs, der mit einem Antiöstrogen gut unterdrückt wurde. Der wurde von einem Anthroposophischen Arzt geraten, die Hormontherapie abzubrechen und Stattdessen Mistel zur postoperativen Prävention zu nehmen. Ein Jahr später war sie tot.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

17.02.2024 um 21:20
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Aber ich kenne ein fall von jemand die aufgegeben worden ist und nur noch ca 2 montane zu leben hatte mit ein Gehirntumor.

Ihr würde von Ärtzen gesagt, Chemo lohnt sich nicht mehr.

Sie machte dann in Sauerland eine Misteltherapie. Sie lebte noch 12 jahre und starb an was anderes.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Mag sein, dass das so ist, aber ob das an der Misteltherapie gelegen hat, kann man auch nicht nachweisen, reine Anekdote.
Wäre interessant eine Quelle zu dem Fall zu haben. Wundersame Spontanheilungen gibt es immer wieder. Manchmal schlagen auch ganz normale Behandlungen besser als erwartet an.
13-jähriger Junge besiegt den in der Regel tödlichen Hirntumor – als erster Mensch
[...] Dann wurde Lucas aber mit dem Medikament Everolimus behandelt. Bei DIPG hatte diese Therapie bislang nie geholfen, dann folgte die überraschende Wendung bei dem Jungen. Der Tumor schrumpfe nach und nach, sieben Jahre später kann dieser nicht mehr im Körper gefunden werden
https://www.fr.de/panorama/intrinsisches-ponsgliom-junge-13-besiegt-toedlichen-hirntumor-erster-mensch-krebs-belgien-92835958.html

Zu untersuchen welche Kombination von Bedingungen zur Besserung geführt hat ist wahnsinnig schwierig. Wer will hinterher schon sagen welche Kombination aus Bedingungen nun zur Heilung geführt haben. Vielleicht hat der Junge nur einfach viel Schokolade gegessen, besonders viel Aufmerksamkeit und Liebe von seinen Eltern bekommen und wurde vom Umfeld immer wieder sehr positiv gestärkt, sodass er trotz Tumor ein besonders glücklicher Junge mit starken Immunsystem war. Diese körpereigene Immunantwort inkl. Everolimus könnte möglicherweise einen erheblichen Einfluss haben.

Ähnlich sehe ich es bei der Anthroposophie oder generell allen Glaubensfragen, großer menschlicher Zuspruch, Liebe etc.. Wenn einem fas wiederfährt, oder man persönlich daran glaubt könnte es dem Wohlbefinden und damit auch dem Immunsystem helfen. Aber wie will man das wissenschaftlich beweisen?


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.02.2024 um 11:11
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Vielleicht hat der Junge nur einfach viel Schokolade gegessen, besonders viel Aufmerksamkeit und Liebe von seinen Eltern bekommen und wurde vom Umfeld immer wieder sehr positiv gestärkt, sodass er trotz Tumor ein besonders glücklicher Junge mit starken Immunsystem war. Diese körpereigene Immunantwort inkl. Everolimus könnte möglicherweise einen erheblichen Einfluss haben.
Solche sprüche finde ich schlimm.

Alsob Kinder die krebs bekommen würden, die Eltern ihren Kinder nicht lieb haben.

Sowass lese ich nicht gerne.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.02.2024 um 12:52
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Alsob Kinder die krebs bekommen würden, die Eltern ihren Kinder nicht lieb haben.

Sowass lese ich nicht gerne.
Du verstehst es nicht, es geht hier um Ursache und Wirkung,und das war nur ein Beispiel.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.02.2024 um 21:50
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Alsob Kinder die krebs bekommen würden, die Eltern ihren Kinder nicht lieb haben.
Das habe ich überhaupt nicht gesagt. Außerdem ist es kein Spruch sondern es war ein Vergleich. Danke @Wurstsaten du hast es erkannt.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

19.02.2024 um 11:20
@Star-Ocean


Sorry das ich es falsch verstanden habe. Mein lese verständniss ist manchmal nicht gut. Gebe mir aber mühe, und habe es jetzt verstanden.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

10.03.2024 um 15:49
In der esoterischen Biodyn Landwirtschaft wird immer wieder behauptet, dass sie die strengsten Qualitätsstandards für Biolebensmittel haben.
Das ist eine unbelegte Werbeaussage, denn die Behauptungen beziehen sich nicht auf eine tatsächliche, sondern um eine spirituelle Qualität.
Auch die Analysemethoden in der anthroposophischen Medizin beziehen sich anscheinend eher auf spirituelle Aspekte.
Traditionell werden in den anthroposophischen Praxisfeldern die »Bildschaffenden Methoden« zur Analyse verwendet.
»Bildschaffende Methoden« sind Verfahren zu einer Qualitätsdarstellung aus anthroposophischer Sicht für organisches Material, Wasser und wässrige Lösungen sowie Gemische.
In anthroposophischen und esoterischen Kreisen wird häufig die Ansicht vertreten, dass die Inhaltsstoffanalyse (Analytik) von Lebensmitteln die Qualität nur teilweise erfasse.
Eine angenommene so genannte »Vitalqualität«, »Lebenskraft« oder »innere Qualität« von Lebensmitteln sei dagegen durch bildschaffende Verfahren beurteilbar und komme somit diesen Interessen entgegen.

Die »bildschaffenden Methoden« sind nicht mit den bildgebenden Verfahren der Medizin zu verwechseln.

Die von Befürwortern der »bildschaffenden Methoden« zur Beurteilung von Lebensmittelqualität genannten Kriterien gehen von der Existenz einer »inneren« Fähigkeit zur so genannten »Gestaltbildung« im anthroposophischen Sinne (gestaltbildenden Kraft) aus.
Die »gestaltbildende Kraft« soll als organisierendes Prinzip die innere Ordnung in organischen Substanzen herstellen und diese postulierte innere Formung oder Ordnung wird, stellvertretend für deren Qualität als «Vitalqualität«, als »wertgebend« angesehen.
Im Gegensatz zu den in der Physik bekannten Organisatzionsprinzipien von Materie gibt es für die »bildschaffenden Verfahren« weder eine nachvollziehbare Theorie, noch eine Evidenz für die Aussagekraft.

Das gemeinsame Prinzip dieser Untersuchungsverfahren besteht darin, eine Probe einem System zuzusetzen, in dem sich auf Grund einer dem System eigenen Instabilität zufällig bildende Strukturen und Formen ergeben, die – nach Ansicht ihrer Befürworter – auf Grund ihrer Morphologie geignet seien, eine Aussage über die postulierte »Vitalqualität« zu machen.
Das entstehende so genannte »Chromabild« wird von den Anwendern als Ausdruck der »Vitalkraft« eines Produktes interpretiert.
Die »bildschaffenden Methoden« sind in diesem Zusammenhang also als ein Versuch anzusehen, in okkulter Schau – oder für die elitäre Minderheit der entsprechend Empfänglichen – übersinnlich erfahrbare »ätherische Bildekräfte« der Anthroposophie für jeglichen Betrachter (und somit auch Kritiker) sichtbar zu machen.

Die »bildschaffenden Methoden« sind seit etwa 1930 in anthroposophischen Kreisen populär; sie sind wissenschaftlich nicht anerkannt und nicht validiert.
Daher können sie weder in der Werbung für ökologische Produkte verwendet werden, noch Eingang in die Richtlinien für Anbau, Verarbeitung oder Qualitätskontrolle entsprechender Produkte finden.
Einzelne dieser Verfahren erlangten aber eine begrenzte Beachtung im in-house Bereich der ökologischen Lebensmittelbranche (bio-dynamischer Landbau) und der anthroposophischen Arzneimittel- und Kosmetikaherstellung sowie zur privaten Wasseruntersuchung durch Anhänger der Methode.
Auf sie kann auch nach Belieben zurückgegriffen werden, um bei Nahrungsmittelproben auf eine angeblich unterschiedliche Dynamik oder »Vitalkraft« bestimmter Proben hinzuweisen, auch wenn gesundheitsrelevante Unterschiede nicht bekannt sind.
So fordert z.B. die Herausstellung ökologischer gegenüber konventionell oder nach EU-Richtlinien (EG-Öko-Verordnung 1991) erzeugter Produkte entsprechend validierte Methoden, die einen Unterschied zwischen diesen Produkten im Lebensmittel selbst zeigen.
Moderne, validierte analytische Methoden konnten diesen Unterschied bisher nicht eindeutig nachweisen.
Daher wird seit Jahren versucht, die »bildschaffenden Methoden« der Anthroposophie zu validieren, um zur Erkennung entsprechender Produkte auf sie zurückgreifen zu können.

Da die Methoden bekanntlich jedoch prinzipiell nicht in der Lage sind, Pestizide oder toxische Substanzen nachzuweisen, die tatsächlich gesundheitliche Auswirkungen haben können, ist die Aussagekraft der bildschaffenden Methoden auf die an diese Tests Glaubenden begrenzt.

Die Methoden
Den bildschaffenden Methoden ist gemeinsam, dass wässrige Extrakte des Untersuchungsgutes mit bestimmten Metallsalzlösungen in angepasster Konzentration in Verbindung treten.
Nach einem Übergang von der Flüssig- zur Festphase werden nach bestimmten Kriterien »Substanzqualitäten« in Formen und zum Teil auch mit Farben »ins Bild gesetzt«, teilweise auch als Bildfolge.
Die Interpretation der erzeugten Bilder und Bildfolgen ist eng an die Fähigkeiten (im Sinne der Befürworter) des Auswertenden gebunden.
Erst seine innere Erfahrung ermögliche es ihm, die richtige Interpretation zu finden, heißt es zu dieser Frage in anthroposophischen Kreisen.

Die bildschaffenden Methoden der Anthroposophie sind:
  • Steigbildmethode von Lilly Kolisko und Wala
  • Kupferchloridkristallisation / empfindliche Kristallisation nach Ehrenfried Pfeiffer (hab ich selbst im Chemieunterricht durchgeführt)
  • Rundfilterchromatogramm (Chroma Test)
  • Tropfbildmethode nach Theodor Schwenk


Diesem Methodenspektrum sind aufgrund der Analogie der kapillar-dynamische Bluttest nach Kaelin, der Auras-Blank-Blutausstrichtest und die Rationale Bildekraftuntersuchung zuzurechnen.

Ein zu gleichen Zwecken vorgeschlagener Test ist die Auswertung der ultraschwachen Zellstrahlung als Biophotonenstrahlung nach Popp.
Dieser wird jedoch genausowenig zu den bildschaffenden Methoden gezählt wie die Subtile Trockenbildmethode nach Kröplin‎.
Quelle: Überarbeiteter Psiram Artikel

Siehe auch https://www.psiram.com/de/index.php?title=Bildschaffende_Methoden_der_Anthroposophie&mobileaction=toggle_view_desktop


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

10.03.2024 um 19:05
@Wurstsaten
Danke für die Mühe. So viel Bullshit an einer Stelle habe ich seit langem nicht mehr gelesen. Umso perfider finde ich die Versuche der Anthroposophen, das Ganze durch die Verwendung (pseudo)wissenschaftlicher Namen und Begriffe in den Augen des Unbedarften seriös wirken zu lassen und zu legitimieren.

Da dreht sich wahrscheinlich nicht nur mir der Magen um.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

10.03.2024 um 19:11
Harald Matthes, der Clown, der sich mit seiner Pseudomedizin in die Charité eingegkauft hat, hat schon wieder einen Coup hingelegt, es geht hier um ein vielleicht – zumindest finanziell – vielversprechendes Mittel gegen Long-Covid.
In die in die Studie hat er sich wohl auch eingekauft.
Und genau diese klinische Phase-2-Studie hat Anfang Juli begonnen. Denn dass das Aptamer gut verträglich ist und Nebenwirkungen kaum auftreten, hatte Berlin Cures schon in einer Phase-1-Studie an gesunden Probanden gezeigt. Eine darauffolgende Phase-2-Studie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz konnte Ende 2022 ebenfalls abgeschlossen werden. Diese Studie fand an einem Krankenhaus in Belgrad (Serbien) statt.

Moment mal!

Die Long-COVID-Studie soll nun multinational und multizentrisch (sowie randomisiert, doppelt verblindet und Placebo kontrolliert) durchgeführt werden, um genau zu sein, an 20 Zentren, in fünf Ländern und mit 114 Patienten. Auch in Deutschland. Die ersten Patienten, so schreibt es die Berliner Firma stolz auf ihrer Website, seien schon aufgenommen worden, und zwar an der Uniklinik Münster und dem Gemein­schafts­krankenhaus Havelhöhe im Südwesten von Berlin. Zuständige Kontaktpersonen in Münster: Michael Mohr aus der Pneumologie; in der Havelhöhe: Harald Matthes. Harald Matthes, Krankenhaus Havelhöhe? Da klingelt doch was. Richtig, die Havelhöhe ist nicht irgendein Krankenhaus, sondern ein anthropo­sophisches Krankenhaus und Harald Matthes nicht irgendein Mediziner, sondern unter anderem Präsident der Deutschen Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren.

Wieso arbeitet eine Biotech-Firma ausgerechnet mit einem anthropo­sophischen Krankenhaus zusammen? Einem Krankenhaus, dessen Leitungsebene, laut einem taz-Bericht, vor allem aus „überzeugten Anthroposoph:innen“ besteht. Dessen Ärztlicher Leiter und Ansprechpartner der klinischen Studie im letzten Jahr mit unseriösen Studien zu angeblichen Impfneben­wirkungen der Corona-Vakzine die Charité in Bredouille brachte und bei Long- bzw Post-COVID unter anderem „Störungen und Dissoziationen im Kräftegefüge des Patienten“ diagnostiziert.

Nierenwickel zur „Entängstigung“

Zur Behandlung von Long-COVID-Patienten empfehlen Matthes und seine Anthro-Mediziner-Kollegen übrigens eine integrative Therapie. Neben Medikamenten beinhaltet diese unter anderem zur „Entängstigung“ des Patienten Herzauflagen mit Aurum/Lavandula-Salbe, Bauch­einreibungen mit Oxalis-Öl, Nierenwickel mit Ingwer und ein Fußbad mit Lavendel. Gegen den Husten wird „Roseneisen/Graphit“ angepriesen, dreimal wöchentlich subkutan gespritzt oder zwei- bis dreimal täglich in Form von 10-15 Globuli geschluckt. Berlin Cures teilt uns über die Auswahl der Studien­standorte mit: „Klinische Studien müssen professionell und hochwertig durchgeführt werden, da das Wohl der Patienten im Mittelpunkt steht. Deswegen werden die Prüfzentren basierend auf ihrer Erfahrung und ihres Fachwissens in Bezug auf klinische Studien, der Verfügbarkeit der für die Studie notwendigen Zielgruppe sowie der Erfahrung des Prüfarztes im betreffenden Krankheits­bereich ausgewählt.“

Wenig Erfahrung

Laut dem Klinische-Studien-Register clinicaltrials.gov hat das Krankenhaus Havelhöhe neben der Long-COVID-Studie bisher ganze 15 klinische Studien durchgeführt, davon neun Interventions­studien. Eine zur Apherese, vulgo Blutwäsche, von C-reaktivem Protein (CRP) bei COVID-19-Patienten, ist aktuell zurückgezogen, weil es nicht genug Patienten gibt. Zwei weitere sind als „terminated“ gekennzeichnet. Bleiben sechs, von denen fünf abgeschlossen wurden. Zwei Studien zu Herzerkrankungen aus den Jahren 2018 und 2022 sowie zu Lungen­erkrankungen (Emphysema, Lungenkrebs) aus den Jahren 2012, 2015 und 2022. Interessant: Das dem Krankenhaus angeschlossene Forschungs­institut Havelhöhe ist ebenfalls mit einer „klinischen Studie“ aus dem Jahr 2013 vertreten. Das anthropo­sophische Arzneimittel abnobaVISCUM Mali 20 mg – ein 1-ml-Auszug aus frischem Apfelbaum­mistelkraut, wobei sich die 20 mg nicht auf den Wirkstoff, sondern die Menge an frischem pflanzlichem Ausgangs­material beziehen – sollte sich in einer Phase-3-Studie bei malignem Pleura­erguss erweisen, und zwar nicht randomisiert, nicht verblindet und ohne Kontrollgruppe. Fassen wir zusammen: Über allzu viel Erfahrung in der klinischen Prüfung scheint die Havelhöhe nicht zu verfügen.

Unklare Auswahl

Wie sieht’s dann mit der COVID-spezifischen Expertise aus? Sucht man auf der Klinik-Website nach „Corona*“ oder „COVID“ erscheint nur ein Hinweis für Schwangere, die sich bei Fragen an den Berufsverband der Frauenärzte wenden sollen. Eine spezielle Abteilung für COVID- oder Long-COVID-Patienten scheint es nicht zu geben. Im Gegensatz zu manch anderen Kliniken, die Post-COVID-Ambulanzen eingerichtet haben – und von Patienten geradezu überrannt werden (siehe dazu auch „Es fehlt jedwede politische Akzeptanz“ vom 05.06.2023 auf LJ online). Kaum Erfahrung bei klinischen Studien und keine offensichtliche Spezialisierung auf COVID oder Long-COVID – es bleibt unklar, warum das Berliner Krankenhaus zu den ausgewählten Prüfzentren gehört.

Neben der Havelhöhe fällt unter den Studien­standorten ein weiterer Name auf: das Klinikum Floridsdorf in Wien. 2018 machte es Schlagzeilen, weil es einen „Energetiker“ dafür bezahlt hat (fast 100.000 Euro), einen „Schutzring“ um das neu gebaute Krankenhaus zu legen, der es „in den natürlichen Umgebungsplan von Mutter Erde“ einbettet. Den Verantwortlichen wurde gekündigt.

Und was ist mit Erlangen? Bislang fehlt das Universitäts­klinikum, das zweifellos die meiste Erfahrung mit BC 007 bei Long-COVID hat, auf der Liste der Studien­standorte. Allerdings, so das Klinikum in einer E-Mail, sei eine Medikamenten-Studie mit dem Aptamer, die reCOVer-Studie, aktuell in einer „intensiven Planungsphase“.

Kathleen Gransalke
Quelle: https://www.laborjournal.de/editorials/2809.php


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

17.03.2024 um 10:47
Ich habe einen älteren aber durchaus interessanten Artikel auf "Steinerquotes" gefunden, der die dieser Pseudowissenschaft zugrundeliegenden Irrlehre verdeutlicht:
November 6, 2018
Waldorfschule, GLS-Bank und Uni Witten-Herdecke zweifeln an der Evolution

steinerquotes:

“Auf die heutige Form des Evolutionsverständnisses, das man derzeit wissenschaftlich für wahr hält, wird man möglicherweise in 200 Jahren nachsichtig zurückblicken. (…)

So finden wir zwei Anschauungen vor: Entweder stammt der Mensch vom Affen ab oder umgekehrt der Affe vom Menschen. Auch innerhalb der naturwissenschaftlichen Forschung kann man beide Anschauungen vorfinden, wobei die Affen-Abstammung des Menschen natürlich besonders von der atheistisch-materialistischen Naturwissenschaft vertreten wurde. Aber es hat immer auch eine »Underground-Naturwissenschaft« gegeben, die manche Fakten dafür, dass auch das Umgekehrte denkbar ist, beibringen konnte.” (Wolfgang Schad)

Quelle: Wolfgang Schad - “Die Idee der Evolution in der Pädagogik” über Evolution, Die Jahrsiebtlehre des Hellsehers Rudolf Steiner und die mögliche Abstammung der Affen vom Menschen, erschienen bei „Erziehungskunst – Waldorfpädagogik heute“.

Schad, ein ehemaliger Waldorfschüler, Waldorflehrer und Waldorfausbilder war tätig am “Institut für Evolutionsbiologie” der anthroposophischen Universität Witten-Herdecke. Das Institut wird von der Stiftung der anthroposophischen GLS-Bank gefördert und sucht nach einer “Ergänzung zur einseitigen darwinistischen Interpretation, die Evolution nur auf Selektion und Konkurrenz reduziert”.

Siehe auch:

Rudolf Steiner: “Daß der Mensch vom Affen herstamme, ist ein Irrtum “
Rudolf Steiner: “Die Tiere sind eine Abscheidung des Menschen”
Rudolf Steiner. “Die Tiere stammen vom Menschen ab”
Rudolf Steiner: “Alle Tiere sind ausgestoßene Menschen””
Quelle: https://steinerquotes.tumblr.com/page/14

Es kann doch nicht wahr sein, dass eine Uni mit Promotionsrecht so einen Mist vertritt, eine »Ethische Bank« so etwas finanziert und der Stuss dann an Waldorfschulen gelehrt wird.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 12:32
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Rudolf Steiner: “Daß der Mensch vom Affen herstamme, ist ein Irrtum “
Da hat er ja immerhin Recht. Allerdings nicht wohl so, wie er hoffte oder erwartete. :-)

Aus unerfindlichen Gründen hält sich auch das Gerücht, der Mensch stamme vom Affen ab und das sei wissenschaftlich erwiesen, hartnäckig.

Grüße
Omega Minus


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 12:38
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Aus unerfindlichen Gründen hält sich auch das Gerücht, der Mensch stamme vom Affen ab und das sei wissenschaftlich erwiesen, hartnäckig.
Das war die zeitgenössische Polemik, auch der Christlichen Kirchen, gegen die Evolutionstheorie, die nämlich ganz was anderes sagt: "Der Mensch und der Affe hatte einen gemeinsamen Vorfahren".


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 12:47
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Da hat er ja immerhin Recht.
Hat er?
Die Australopithecinen, aus denen sich dann die Gattung Homo entwickelte, waren doch auch Affen. Oder nicht? Mal abgesehen davon, dass der Mensch ja schließlich ein Primat ist.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 12:51
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das war die zeitgenössische Polemik, auch der Christlichen Kirchen, gegen die Evolutionstheorie, die nämlich ganz was anderes sagt: "Der Mensch und der Affe hatte einen gemeinsamen Vorfahren".
Und unser Schulsystem hat nicht geschafft, diesen Punkt so rüberzubringen, dass die Leute sich das merken können und halten an dieser polemischen Äußerung fest. :-)

Naja, andererseits, ich hatte vor einiger Zeit eine Diaglonale ausgerechnet (grob im Kopp überschlagen) beim Autohändler, um zu wissen, ob ein Brett schräg rein passt. Satz von Pythagoras war ihm unbekannt.


Könnte schlimmer sein:
90 Prozent der US-Amerikaner bezweifeln Evolutionstheorie
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/wissenschaft-90-prozent-der-us-amerikaner-bezweifeln-evolutionstheorie-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140217-99-02918

Grüße
Omega Minus


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 12:53
Zitat von emanonemanon schrieb:Hat er?
Die Australopithecinen, aus denen sich dann die Gattung Homo entwickelte, waren doch auch Affen. Oder nicht? Mal abgesehen davon, dass der Mensch ja schließlich ein Primat ist.
Mein Bruder und ich haben gemeinsame Vorfahren, unsere Eltern.
Aber ich stamme nicht von meinem Bruder ab oder umgekehrt.


So ist es auch mit den Menschen und den Affen: Wir haben gemeinsame Vorfahren. Das meinte ich mit "er hat Recht" (wir stammen nicht vom Affen ab).

Grüße
Omega Minus


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 12:57
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:So ist es auch mit den Menschen und den Affen: Wir haben gemeinsame Vorfahren.
Und das waren halt Affen.
Wo würdest du sonst die Australopithecinen einordnen?
Der Mensch ist ein Affe. Er und die anderen rezenten Affenarten haben gemeinsame Vorfahren, aber das waren halt auch Affen.


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 13:06
Zitat von emanonemanon schrieb:Wo würdest du sonst die Australopithecinen einordnen?
Die Wissneschaft ordnet sie als Vormenschen ein, zu den Menschaffen gehörend.
Zitat von emanonemanon schrieb:Der Mensch ist ein Affe. Er und die anderen rezenten Affenarten haben gemeinsame Vorfahren, aber das waren halt auch Affen.
Eben nicht, sondern Menschenaffen (Hominidae), siehe
Wikipedia: Menschenaffen#Innere Systematik

Grüße
Omega Minus


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Anthroposophie als Pseudowissenschaft

18.03.2024 um 13:18
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Die Wissneschaft ordnet sie als Vormenschen ein, zu den Menschaffen gehörend.
Ja. Das heißt, sie waren auch Affen. Mehr sage ich doch gar nicht.
Der Mensch stammt, wie auch die anderen rezenten Affen von Affen ab. Biologisch sind wir heute noch Affen, die biologische Systematik ist da recht eindeutig.
Hier sieht man den Stand der aktuellen Forschung. Die Gattung Homo entwickelt sich aus den Australopithecinen.
Und das waren Affen.



Wikipedia: Stammesgeschichte des Menschen#/media/Datei:Stammbaum der Entwicklung des Menschen.png


Bei zusammengesetzten Nomen ist der hintere Teil das Grundwort und der vorhergehende lediglich eine weitere Spezifizierung. Sie Walhai, Hundekuchen, Bleistift etc.


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