bermudadreieck
02.05.2004 um 23:57
Für die meisten Menschen fingen die Legenden und Gerüchte um das Bermuda-Dreieck im Jahre 1964 mit einem Artikel von Vincent Gaddis in dem Abenteuermagazin "Argosy" an. Er war erklärter Anhänger der Fortschen Philosophie, welche er auch in seinem Buch "Invisible Horizon" aufnahm. Dieses Buch beschäftigt sich mit dem rätselhaften Verschwinden von Inseln, ganzen Schiffsmannschaften und Geisterschiffen. Als Lösung bezog er sich auf ein Experiment der U.S. NAVY , das sogenannte "Philadelphiaexperiment", welches die Magnetfelder der Erde aufhebt und zur Unsichtbarkeit führt. Natürlich streiten die US-Navy und Meeresforschungsinstitute ab, jemals solche Experimente durchgeführt zu haben. Seine folgende Feststellung beinhaltet den von ihm begonnenen Mythos des Bermuda-Dreiecks: "Das Verschwinden von Dingen in diesem relativ begrenzten Gebiet liegt weit über den normalen Zahlen, die sich aus dem Gesetz der Serie ergeben. Trotz schneller Flugzeuge und Radiowellen haben wir es mit einer Welt zu tun, die groß genug ist, um Menschen, Flugzeuge und Schiffe spurlos verschwinden zu lassen. Eine Meile ist immer noch eine Meile, aber die Meilen können sich zu einer großen Unbekannten addieren - der gleichen nebulösen Vorstellung, die schon unsere Vorfahren gefürchtet haben."
Möglicherweise war es die Zauberwirkung des Wortes "Dreieck", welches dieses große Interesse verursachte. Es entstand eine Flut von Buchveröffentlichungen über dieses Thema. Alle benutzten die gleichen Bespiele, und alle zeigten die gleiche fehlende Beziehung zur statistischen Wirklichkeit. Es ist eine Tatsache, daß das eigentliche Dreieck eine Erfindung ist. Viele, wahrscheinlich sogar die meisten der Tragödien ereigneten sich außerhalb des angenommenen Gebietes, welches sich von Florida nach Puerto Rico und zu den namensgebenden Bermuda-Inseln erstreckt. Der Autor Richard Winer kam zu dem Schluß, daß das Dreieck tatsächlich ein viermal größeres Trapez sei. Ein anderer machte die "Vorhölle" gar noch größer. Gaddis selbst hat noch einen anderen tödlichen Meeresteil entdeckt: "Von allen Meeresgebieten dieser Erde gibt es noch einen Punkt, wo wiederholt rätselhafte Ereignisse geschehen. Es handelt sich hierbei um das weitentfernte Gebiet des "Teufelsmeeres" im Pazifik, südlich von Japan und östlich der Bonin-Inseln. Auch in diesem Bereich gibt es keine Erklärung für die Gefahren, denen Schiffe und Flugzeuge ausgesetzt sind. Nur selten werden dort Wracks oder Leichname gefunden. Dies wiederum veranlaßte den Autor Ivan Sanderson zu der Festtellung, daß beide Gebiete in etwa auf dem gleichen Längengrad liegen: 36 Grad nördlicher Breite. Er kam zudem zu der Spekulation, das es weitere symmetrische Punkte rund um den Erdball geben könnte, welche ähnliche Phänomene wie die beiden anderen Dreiecke hervorbrächten.
Im Grunde genommen gibt es aber keine rationale Begründung dafür, das gerade im Bermuda-Dreieck mehr ungelöste Tragödien stattfinden als in anderen Seegebieten. Zugegebenermaßen sind einige Seegebiete belebter und meteorologisch extremer. Die amerikanische Küstenwache ist zufrieden darüber, daß bei jährlich 150000 Schiffsbewegungen und etwa 10000 Notrufen im Gebiet des Bermuda Dreiecks so wenige Schiffe verschwinden. Nach deren Berichten sind im Jahr 1975 21 Schiffe vor der amerikanischen Küste spurlos verschwunden, nur vier im Bereich des Dreiecks. 1976 verschwanden 6 von 28 Schiffe spurlos. Diese Zahlen sprechen daher nicht für die Behauptung, das dieses Gebiet eine Art "Todesfalle" für Schiffe und Flugzeuge ist. Ein Bibliothekar der Arizona State University, Lawrence Kusch, hat auch schlüssig aufgezeigt, das fast alle der bedeutenden Rätsel des Dreiecks nur deshalb rätselhaft sind, weil die Beweise falsch ausgelegt, verdreht oder unterdrückt werden. Die legendäre Geschichte des Schoners "Gloris Colita" aus dem Jahr 1940 faßt er z.B. so zusammen: "Sie wurde 200 Meilen südlich von Mobile im Golf von Mexiko aufgefunden. Scheinbar ohne sichtlichen Grund war sie verlassen worden, da das Meer ruhig und alles in Ordnung war". Als er sich die Zeitungsberichte aus dem Jahr 1940 anschaute, fand er heraus, daß zu der fragwürdigen Zeit schwere Stürme in diesem Gebiet herrschten. "Die Segel waren zerfetzt und der Laderaum war bis oben hin mit Wasser gefüllt. Das Ruder und das Steuer waren zertrümmert." In fast jedem Fall sind klimatische Bedingungen, menschliches Versagen oder Konstruktionsfehler immer die realistischen Antworten auf die sogenannten Rätsel des Dreiecks. Er hat jedoch keinen endgültigen Schlußstrich unter die Angelegenheit gezogen. Ein Team des Filmproduzenten Alan Landsburg aus Los Angeles untersuchte noch einmal die von Kusche untersuchten Fälle und kam zu einem etwas anderen Gesichtspunkt. Das Ergebnis ist in dem Buch "Bermuda Triangle Secrets" zusammengefaßt. Nachdem man die Gesamtzahl der aus der Literatur bekannten und der neu hinzugefügten Fälle ermittelt hatte, stellte man fest, daß Kusche sich nur mit einem drittel der Ereignisse befaßt hatte. Das Team dagegen konnte 54 Segelschiffe, 48 Motorschiffe, 18 Militärflugzeuge, 19 kleinere Flugzeuge, 4 Linienmaschinen und 4 andere Katastrophen, also insgesamt 147 Vorkommnisse, anführen. Bei etwa der Hälfte spielten andere Tatsachen eine Rolle, als Kusche angenommen hatte. Außerdem fanden sie heraus, daß einige der Fälle von ungeklärten magnetischen Erscheinungen völlig überzeugend waren. Wenn nur die Hälfte der von ihnen aufgeführten Ereignisse tatsächlich stimmen, dann muß im Bermuda-Dreieck und möglicherweise noch an anderen Orten eine Erklärung gesucht werden. Obgleich der Magnetismus von der Wissenschaft angeblich wohl verstanden wird, bleibt der Erdmagnismus immer noch ungeklärt. Die sich wild drehenden Kompaßnadeln, die durch das außergewöhnliche und weitverbreitete Interesse am Dreieck ans Licht kamen, können ein Hinweis auf Energien sein, welche vom Menschen bisher noch nicht entdeckt wurden.
Einige andere Personengruppe gehen davon aus, das die Ereignisse im Bermuda-Dreieck mit Außerirdischen in Verbindung stehen. Fakt ist, das es im Bermuda-Dreieck tatsächlich ein bisher ungelöstes Rätsel gibt, von dessen Lösung wir zumindest vorerst noch entfernt sind. Ob man eines Tages hinter das eigentliche Geheimnis des Dreiecks kommt, bleibt abzuwarten
Nichts ist so,wie es scheint