Das ist das Originaltext des Deutschlandliedes August von Fallersleben vom 26. 08 1841:
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand –
Blüh im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!
Nach der Wiedervereinigung wurde im Jahr 1991 die dritte Strophe zur Nationalhymne Deutschlands erklärt.
Und hier eine selbstkritische Variante aus dem Kaiserreich:
Deutschland, Deutschland über dieses
geht kein Land doch auf der Welt;
und weh´ jedem, der noch künftig
frech sich in den Weg uns stellt.
Unserer Rache Flammenfackel
dann den Erdenrund erhellt,
bis wir kurz und klein gehauen
alles, alles in der Welt.
Deutsch allein ist wahre Sitte,
deutsch nur wirkliche Kultur;
alle anderen Nationen
sind ja doch Barbaren nur.
Englishman, Franzos´ und Russe,
Jingo - falsch und wetterwend´sch,
gierig, grausam - mit dem Deutschen
erst beginnt der wahre Mensch.
Doch wird Deutschland uns zu enge,
wo es keinem mehr gefällt.
Wozu hat man auch Soldaten,
und wozu das viele Geld?
Quatscht nicht von den alten Grenzen,
Maas und Memel, Etsch und Belt:
Uns gehört des Rechtes wegen,
Längstens schon die ganze Welt.
Darum laßt uns Flotten bauen
über alles in der Welt,
Laßt uns stechen, laßt uns hauen,
was uns in die Klauen fällt.
Wenn nur der chines´sche Drache
blutend erst am Boden liegt,
Dann wird England, Rußland, Frankreich
und die neue Welt bekriegt.
Wenn erst vom Chinesenkuchen
wir das beste Stück errafft,
wird sogleich der deutsche Krieger
nach Amerika geschafft.
Und noch binnen vierzehn Tagen
stecken wir Columbia ein -
Ja - denn Deutschland muß noch ville,
ville, ville größer sein.
Deutsches Recht und deutsche Freiheit,
ach, was schert uns solcher Tand;
drüber lachen wir, die neuen
Deutschen mit der Eisenhand.
Nein, im Glanze der Kanonen
blühe künftig nur die Welt,
bis All - Deutschland mächtig krachend
einst in Schutt und Trümmer fällt.
Quelle:
http://www.von-fallersleben.de/text98.html (Archiv-Version vom 04.03.2012)