@dhg dhg schrieb:nimm gier. würde ich zwar nicht als bedürfnis bezeichnen, aber verursacht leiden.
woher kommt gier?
Gier entsteht durch die Illusion, man könne mit den Gegenständen, Positionen oder Dingen die begehrt werden, sich besser machen, jemand besseres sein o.ä.
Das Beispiel mit dem iPhone von
@kutulus beschriebt es wunderbar.
dhg schrieb:wenn die auslöschung das ziel ist, warum kürzt man nicht ab?
warum ein leben lang leiden um evtl erleuchtet zu werden um dann ausgelöscht zu werden?
Man leidet ja nicht nur ausschließlich, man hat auch Freude am Leben, Freunde, Spaß, Liebe..
Das alles schließt der Buddhismus nicht aus.
Ich werde mich ganz sicher nicht umbringen, nur weil es den Weg vermutlich verkürzen würde. Das ist tatsächlich Humbug.
@BioGenEthiker BioGenEthiker schrieb:Was soll damit sein? Bis jetzt ist noch jeder gestorben, der einmal gelebt hat. Und ein Seitenblick auf die Biologie lässt problemlos die Notwendigkeit des Todes erkennen, damit nachfolgende Generationen leben können. Es ist ja nun nicht so überraschend, dass man am Ende seines Lebens sterben muss.
Menschen blenden sehr häufig den Gedanken an den Tod aus. Sie befassen sich nicht mit ihrer Vergänglichkeit und wundern sich wenn sie eines Tages einmal zur Erscheinung kommt. Alter, Krankheit ect.pp
Es kann auch gar nicht gelingen, ihm aus dem Weg zu gehen. Dann stellt sich für einen Alltagsmenschen aber die Frage, was Erleuchtung bringen soll und warum man Erleuchtung anstreben soll, denn es bleibt ja hinterher alles so, wie es zuvor schon war.
(..) Insofern - was soll die Mühe bringen?
Sie beendet das Leid. Die Erkenntnis führt unmittelbar dazu, das alle Faktoren die zu Leid führen ( Leid der Geburt, des Alterns, der Krankheit und des Sterbens; das Leid, von Geliebten getrennt zu sein, Ungeliebtem zu begegnen, Gewünschtes nicht zu erhalten und Erlangtes beschützen zu müssen) nunmal unabdingbar sind und deshalb zu akzeptieren gilt.
Sie sind ein Teil des Seins.
Oder anders:
Der Buddhismus kennt zwei Ebenen der so genannten "Erleuchtung". Die Erkenntnis, dass Körper, Gedanken und Gefühle in ständiger Veränderung sind und deswegen kein wirkliches "Ich" bilden können, wird Befreiung genannt. Indem man die zwanghaften Vorstellungen einer festen Identität aufgibt, erlebt der Geist einen zutiefst entspannten Zustand inneren Friedens. Das ist das Ziel des Theravada Buddhismus und gilt als kleinere Erleuchtung, da diese Erfahrung nur zum eigenen Nutzen erlangt wird.
Im Großen Weg und Diamantweg bildet die Befreiung die Grundlage für die weitere Entwicklung bis zur so genannten vollen Erleuchtung. Hat man erst einmal den eigenen Geist als Raum-Offenheit verstanden, wird man völlig furchtlos und erlebt sich nicht mehr als Zielscheibe von Angriffen. Auf dieser Basis wird der weitere Weg zur vollen Erleuchtung beschritten.
Mithilfe ausgedehnter Meditationen löst man jegliche Trennung zwischen Erleber, Erlebnis und Erlebtem auf. Die bedingten Zustände der Wesen, die in Ich-Illusion leben, werden ebenso klar ersichtlich wie ihr ursprüngliches Buddha-Potenzial. Eine grenzenlose Freude lässt jeden Augenblick zum einzigartigen Erlebnis werden, bei dem sich die selbst entstandenen Fähigkeiten und Qualitäten des Geistes völlig mühelos und spontan zeigen. Innere Erfahrungen und äußere Welten sind im Geist enthalten, ähnlich wie die Wellen im Meer auftauchen und untrennbar mit ihm verbunden sind. Völlig frei von Störgefühlen und festen Konzepten, offenbart sich jede Erfahrung als Ausdruck der Weisheit des Geistes, während alle Aktivitäten andere Wesen auf die Möglichkeit der eigenen Erleuchtung aufmerksam machen.
Erst jenseits von dualistischen Vorstellungen, ohne Hoffnungen und Befürchtungen, zeigt sich die höchste Wahrheit als höchste Freude. Bei dieser letztendlichen Erleuchtung kommen selbst entstehende Freude, tatkräftige Liebe und aktives Mitgefühl in ungehinderter und grenzenloser Weise zum Vorschein.
@genos genos schrieb:Also willst du das in einem Leben schaffen.Du meinst also du könntest das jetzt in diesem leben schaffen.
In meinen Augen besteht die Möglichkeit dies in einem Leben zu schaffen durchaus. Es kommt immer auf die jeweilige Person an, es gibt etliche Berichte in den buddhistischen Schriften die davon erzählen wie Schüler auf einmal und ganz plötzlich Erleuchtung erlangten, als sie mit ihren Lehrern sprachen. Außerdem ist Nirvana aus Zen Buddhistischer Sicht schon längst vor unseren Augen, wir Erkennen es nur nicht, weil wir gefangen sind, in dem Gefängnis das wir uns selbst gebaut haben.
genos schrieb:Was ist denn mit den anderen Menschen die nie was von deiner Lehre gehört haben oder Kinder die früh sterben .
Die werden dieses Ziel (Leben ohne Leid) nicht erreichen, weil sie es nicht kennen. Ganz einfach. Leben ist Leiden, das betrifft alle. Nicht nur Buddhisten.
Außerdem, noch einmal. Der Buddhismus hat keinen Absolutheitsanspruch, er sagt nicht das alle Verdammt sind, die die Lehre nicht befolgen. Vielmehr stellt er eine weitere Hilfe dar, einen potenziellen, alternativen Weg.
Er ist nicht die einzig Wahre Lehre.