AfD

DerThorag schrieb:Ich komme aus Sa.-Anh. und habe in den vergangenen Jahren viel mit AFD Wählern reden können.

OK. Also hier in NRW habe ich das als nicht so bereichernd empfunden.

DerThorag schrieb:Ich habe dadurch Recht schnell gelernt, das man niemanden erreicht, in dem man sein Wahlverhalten kategorisiert, sich über sie stellt oder gar als Nazis beschimpft.

Anderer Ansatz. Ich leide da unter keinerlei Bekehrungsbedürfnis. Ich hör mir an was sie sagen und ich war da bisher noch nie sonderlich beeindruckt.
Was ich hier bisher kennenlernen und hören durfte, hat mich eigentlich nur in meiner Meinung bestärkt.

DerThorag schrieb:Auch wenn es mehr Nehmer als Zahler sind, scheint es ein Langzeitprojekt zu sein. Wir brauchen junge Menschen.

@DerThorag

Wir brauchen ganz sicher nicht unqualifizierte junge Menschen. Die Drogenhändler im Görlitzer Park sind wahrscheinlich auch jünger als der Bundesdurchschnitt, brauchen tun wir die aber überhaupt nicht.

Wir können gut qualifizierte Menschen im erwerbsfähigen Alter gebrauchen, die ein aufgeklärtes Weltbild haben.

Die Idee 'any migration is good migration' ist der Grund, warum, die AFD solche Umfragewerte erzielt. Würde man mal einen Blick in andere europäische Länder werfen, würde man feststellen, dass unsere immer weiter anwachsende Asylmigration ein Sonderweg ist.

DerThorag schrieb:Ich komme aus Sa.-Anh. und habe in den vergangenen Jahren viel mit AFD Wählern reden können. Einigen von ihnen konnte ich die freien Wähler schmackhaft machen oder einfach nur die AFD madig reden, andere bleiben dabei. So lange es keine offensichtlichen Neonazis sind (und es auf Augenhöhe geschieht), unterhalte ich mich gern mit Menschen.

Anders wird das auch nicht funktionieren.
Langfristig hilft nur Aufklärung durch aufgeklärte Menschen.

DerThorag schrieb:Ich bin kein Wirtschaftsexperte, aber die Migration ist doch kein Hauptproblem. Wieviel von den Migranten zahlen ein und wie viele nehmen raus?

Auch wenn es mehr Nehmer als Zahler sind, scheint es ein Langzeitprojekt zu sein. Wir brauchen junge Menschen.

Ist es auch nicht.
Wohnungsbau Probleme, hohe Steuern, Umweltprobleme, Überschuldung, usw. ist kein Problem ausgelöst durch Migranten.
Vor allem ungebildete Menschen, neigen zur Verurteilung durch Augenscheinlichkeiten. Aber das Problem ist viel tiefer verankert.
Die Briten machen das gerade durch und erkennen hoffentlich bald, dass sie dadurch nur noch tiefer in die Krise schlittern.

Wir müssen einen Prozess finden, diese Menschen zu Integrieren und nur ein Narr könnte denken, das sowas über Nacht geschehen würde. Dieser Prozess wird dann auch eine ganze Weile anhalten müssen. Denn, auch bei Migranten passen sich die Geburtenzahlen an. Dachte man noch in den 70er, 80er und 90er Jahre, dass man z.B. nur die Türken integrieren muss und die dann für Geburten sorgen, so kam die Ernüchterung mit der zweiten und dritten Generation ziemlich schnell: Auch die Zahlen nehmen stetig ab.

sacredheart schrieb:Wir können gut qualifizierte Menschen im erwerbsfähigen Alter gebrauchen, die ein aufgeklärtes Weltbild haben.

Also den Deutschen ala Humboldt werden wir draußen nicht finden. Wir finden den doch noch nicht einmal mehr in Deutschland!
Den müssen wir uns selbst machen. Und wie?
Nicht indem wir die AfD-Mitglieder zum Vorbild nehmen. Wären alle Migranten wie die AfD, dann wäre es das mit Deutschland.
Das geht nur mit Bildung.
Komischerweise etwas worauf dieses Land seit Friedrich dem Großen, sehr viel Wert gelegt hatte und nun irgendwie Ad Acta zu sein scheint. Außer bei den Chinesen und Koreanern, die haben sich das auf die Fahnen geschrieben.

Kleine Anekdote, falls erlaubt:

Ich durfte letzten Monat nach Thüringen zu einem Familienbesuch meiner Freundin reisen. Es ist wirklich bedenklich, welches Gedankengut da herrscht.
Ich bin mir zwar nicht sicher, welche Partei in dieser Familie gewählt wird aber ich kann es mir gut vorstellen.

Neben der Russlandfreundlichkeit wurden Aussagen wie "früher kamen die Neger, heute kommen die Ukrainer" getätigt.
Nebenbei wurde dann noch gesagt, das man über Deutschland immer schimpft, wie schlimm sie früher gewesen sind (zur NS Zeit), um dann das Verbrechen der Nazis mit Guantanamo auf eine Ebene zu stellen.

Letztes Jahr habe ich mich bei deren politischen Dikussionen noch eingeklinkt, habe es aber diesmal gelassen.

Vinsmoke schrieb:Letztes Jahr habe ich mich bei deren politischen Dikussionen noch eingeklinkt, habe es aber diesmal gelassen.

Wir sind im Frühling auch in Südbrandenburg und Sachsen gewesen, wo wir Bekannte besucht haben. Da habe ich ehrlich gesagt um des Friedens Willen auch versucht, politische Diskussionen zu umschiffen. Sobald irgendwelche AfD-freundlichen Statements kamen, habe ich versucht, auf andere Gesprächsthemen umzulenken. Ich kann das einerseits überhaupt nicht haben, habe aber inzwischen die Erfahrung gemacht, dass man mit einer anderen Meinung meistens nicht weit kommt und höchstens einen Konflikt auslöst, der anscheinend meistens nicht zu lösen ist.

@martenot

Letztes Jahr ging es um das Narrativ, dass die NATO schuld am Ukraine Krieg ist, wegen der angeblich untersagten Osterweiterung.
Nachdem mir dann mehrfach erzählt wurde, dass es dafür Verträge gibt, die eine solche Erweiterung untersagt hätten, habe ich die einfache Frage gestellt, ob einer von denen diese Verträge jemals gesehen oder gelesen hat. Danach war ruhe.
Manchmal geht es ganz einfach aber oft ist es auch unmöglich.

martenot schrieb:Wir sind im Frühling auch in Südbrandenburg und Sachsen gewesen, wo wir Bekannte besucht haben. Da habe ich ehrlich gesagt um des Friedens Willen auch versucht, politische Diskussionen zu umschiffen. Sobald irgendwelche AfD-freundlichen Statements kamen, habe ich versucht, auf andere Gesprächsthemen umzulenken. Ich kann das einerseits überhaupt nicht haben, habe aber inzwischen die Erfahrung gemacht, dass man mit einer anderen Meinung meistens nicht weit kommt und höchstens einen Konflikt auslöst, der anscheinend meistens nicht zu lösen ist.

Jepp, geht mir genau so.
Da reden die von Meinungsfreiheit, aber wollen nicht kapieren, dass das keine Einbahnstraße ist. Andere Meinungen werden, selbst mit Fakten untermauert, ignoriert.

Hatte erst ein Gespräch zum Thema E-Mobilität. Zuerst: ein E-Auto würd bei Euch gehen, ist toll - um dann mitten im Satz umzuschwenken, dass E-Autos nur Scheiße sind.
Und dass man „Fahrspaß“ verbieten will, weil man ja keinen V12 mehr fahren darf.

Fichtenmoped schrieb:Da reden die von Meinungsfreiheit, aber wollen nicht kapieren, dass das keine Einbahnstraße ist. Andere Meinungen werden, selbst mit Fakten untermauert, ignoriert.

Dieser Widerspruch begegnet mir da häufig: einerseits wird lauthals getrommelt, dass es angeblich keine Meinungsfreiheit gebe und man ja gar nichts mehr sagen dürfe. Umgekehrt will man den anderen aber halt auch ihre Meinung am liebsten verbieten. Da verstummt der Ruf nach Meinungsfreiheit dann ziemlich rasch.

Vinsmoke schrieb:Letztes Jahr habe ich mich bei deren politischen Dikussionen noch eingeklinkt, habe es aber diesmal gelassen.

martenot schrieb:Ich kann das einerseits überhaupt nicht haben, habe aber inzwischen die Erfahrung gemacht, dass man mit einer anderen Meinung meistens nicht weit kommt und höchstens einen Konflikt auslöst, der anscheinend meistens nicht zu lösen ist.

Liebe Bürger, gibt doch nicht die Ost-Lande auf :).

Wann würde ich persönlich die Ost-Länder aufgeben, wenn die AfD drohen würde sich abzuspalten und die Bundeswehr auffahren muss gegen irgendeine "Freie Deutsche Verteidigungsmacht" in Kooperation mit der russischen Armee, oder so ähnlich.
Dann wäre ich tatsächlich dafür, sie erstmal in die Unabhängigkeit zu lassen und alle Flüchtlinge von der "National-Demokratischen- Republik" dort grundgesetzlich verankert aufzunehmen. Die würden dann eine Mauer bauen und glorreiche "5 Jahresinvestitionen" durchführen, bis ... bis irgendwann der völkische Sozialismus nicht mehr mit dem realen völkischen Sozialismus übereinstimmt und rufe laut werden "Wir sind das Volk" ;).

Aber soweit ist es noch lange nicht und wird es auch nicht kommen, dafür sorgt schon Höcke selbst.

Vinsmoke schrieb:Ich bin mir zwar nicht sicher, welche Partei in dieser Familie gewählt wird aber ich kann es mir gut vorstellen.

Ich mir auch. Ich mir auch.

Ist die Frage gestattet, ob es für deine Freundin in Ordnung wäre, wenn du ab sofort nicht mehr an Familientreffen teilnehmen würdest bzw. dich mit ihrer Familie nicht mehr zusammen an einen Tisch setzen würdest? Also so aus Prinzip bereits. Hätte sie dafür Verständnis?

Aber vor allem auch wenn Diskussionen eh sinnlos erscheinen sollten, was ich bei vielen (nicht allen) aber sehr vielen AfD-Wählern vermute. Diskussionen sind eh sinnlos. Lohnt die Mühe nicht mal.

Ps.

Zumal es bei Rassismus und Verherrlichung der NS-Zeit eh nichts zu diskutieren gibt. Je nach Thema dürfte es gar keine zwei Meinungen, unterschiedliche Ansichten geben.

juvenilea schrieb:Liebe Bürger, gibt doch nicht die Ost-Lande auf :).

Naja, aber was sollte man tun, wenn sich nun mal viele Ost-Bürger anscheinend händeringend eine Art von Unabhängigkeit von der abgelehnten "BRD" erhoffen? Da kann ich dann auch nicht sagen "Na gut, dann probieren wirs halt mit der AfD in der Regierung."

Manchmal kommt es mir so ähnlich vor wie ein nicht zu lösender Konflikt zwischen Geschwistern, der in eine lange andauernde Funkstille mündet.

juvenilea schrieb:Also den Deutschen ala Humboldt werden wir draußen nicht finden.

@juvenilea

Ich hatte ja nicht nach Universalgenies mit großen naturwissenschaftlichen Leistungen gefragt. Natürlich darf man die Latte nicht zu hoch hängen, aber eben auch nicht zu niedrig.

Menschen mit wenig Schulbildung, die zugleich noch ein problematisches Verhältnis zu Frauen, Meinungsfreiheit, Homosexuellen und Juden haben, können wir für absolut gar nichts gebrauchen.

martenot schrieb:Naja, aber was sollte man tun, wenn sich nun mal viele Ost-Bürger anscheinend händeringend eine Art von Unabhängigkeit von der abgelehnten "BRD" erhoffen? Da kann ich dann auch nicht sagen "Na gut, dann probieren wirs halt mit der AfD in der Regierung."

Wenn man ruhig und sachlich argumentiert, dann vergessen die Leute das nicht. Behalten das im Hinterkopf und irgendwann bricht es raus.
Im Moment sehen viele die AfD als "Heilsbringer", aber ich sehe ehrlich gesagt keine Lösung von denen, die auch nur irgendein Problem lösen könnte. Im Gegenteil alles wird verschlimmert mit ihnen.
Die NSDAP hatte noch die Option Nachbarländer zu überfallen und auszurauben, was sie ja dann auch gemacht haben. Das hat die AfD nicht.

Noch nicht einmal eine Lösung für die Migration hätten die, ..... obwohl Stop!
Da hätten die tatsächlich eine funktionierende Lösung: Wir ruinieren das Land politisch, ökonomisch und sozial soweit, dass keine Migranten mehr hierher kommen wollen. Naja, so kann man das Migrationsproblem auch lösen, die Briten machen es ja gerade vor.

sacredheart schrieb:Ich hatte ja nicht nach Universalgenies mit großen naturwissenschaftlichen Leistungen gefragt. Natürlich darf man die Latte nicht zu hoch hängen, aber eben auch nicht zu niedrig.

Sprich da nur für Dich.
Ich will alle Menschen in diesem Land zu Universalgenies machen, nur so haben wir eine Chance die nächsten 50 Jahre gut zu überstehen. Migranten können rein, aber ich will, dass die 8 Stunden am Tag pauken. Das will ich übrigens auch für die Bundesbürger.
Mögen sie mich dafür hassen,
von mir aus Schimpftriaden auf mich loslassen,
solange sie das in seitenlangen vierer-Reimen machen,
sehe ich das alles ziemlich gelassen ;).

rhapsody3004 schrieb:Ist die Frage gestattet, ob es für deine Freundin in Ordnung wäre, wenn du ab sofort nicht mehr an Familientreffen teilnehmen würdest bzw. dich mit ihrer Familie nicht mehr zusammen an einen Tisch setzen würdest? Also so aus Prinzip bereits. Hätte sie dafür Verständnis?

Da diese Familienbesuche in der Regel nur einmal bis zweimal im Jahr stattfinden und es nicht immer solche Auswucherungen gibt, ignoriere ich das dann für die kurze Zeit.

rhapsody3004 schrieb:Lohnt die Mühe nicht mal.

Leider. Wenn man vernünftig diskutieren könnte, wäre es ja gut. Aber bei den Äußerungen die ich beschrieben habe, lohnt eine Diskussion wirklich nicht.

rhapsody3004 schrieb:Zumal es bei Rassismus und Verherrlichung der NS-Zeit eh nichts zu diskutieren gibt. Je nach Thema dürfte es gar keine zwei Meinungen, unterschiedliche Ansichten geben.

Für den Großteil der Bürger trifft das auch zu aber manchmal glaube ich, das vielen auch heute noch nicht das Außmaß der NS Zeit klar ist.

juvenilea schrieb:Sprich da nur für Dich.
Ich will alle Menschen in diesem Land zu Universalgenies machen, nur so haben wir eine Chance die nächsten 50 Jahre gut zu überstehen. Migranten können rein, aber ich will, dass die 8 Stunden am Tag pauken. Das will ich übrigens auch für die Bundesbürger.
Mögen sie mich dafür hassen,
von mir aus Schimpftriaden auf mich loslassen,
solange sie das in seitenlangen vierer-Reimen machen,
sehe ich das alles ziemlich gelassen ;).

@juvenilea


Das wird aber für sehr viele Menschen herkunftsunabhängig ein sehr sehr langer Weg, da kommst Du mit 8 Stunden oft gar nicht aus, haha.

Jetzt aber wieder im Ernst: Ich wundere mich allerdings über die Idee, man könne Menschen allzu stark ändern. auch das herkunftsunabhängig.

Die Idee man könne Ronnie mit der Kurzhaarfrisur grundlegend ändern, ist mE genau so falsch wie die Idee, dass Mohamad, 30 Jahre, homophob, Israel hassend, Frauen als Objekt betrachtend, Bildung für Schwäche haltend, mit genug Bildungsangeboten und Sozialarbeit in sein Gegenteil verkehren könne und er dadurch zum philantropen Neuroradiologen wird, der in der Freizeit Regenbogenfahnen aus fair gehandelter Wolle häkelt.

Menschen sind auch kein Stück Ton, das man nach Belieben formen kann. Ich bin nicht mal sicher, ob man sollte, wenn man könnte.

Ronnie und Mohammad halten ihr Weltbild dem Deinen für mindestens ebenbürtig und werden sich auch durch Deinen Hinweis, Dein Weltbild hätte mehr Bezug zu Natur- und Geisteswisschenschaften nicht umstimmen lassen.

PS: Beide sind nur überzeichnete Schablonen, die ich weder den Ronnies noch muslimischen Migranten allgemein andichten möchte.

Reineke schrieb:Es wird natürlich nicht von heute auf morgen alles kippen, der Prozess wird ein schleichender sein und damit gar nicht so wahrnehmbar im Alltag. Was aber nicht heißt, dass man einfach so weitermachen kann, nur weil man noch zu wenig sieht oder spürt. Auch Karies hinter oder unterm Zahn ist nicht weniger behandlungsbedürftig.

Verhält sich mit den Folgen des Klimawandels genau so.

emanon schrieb:Anderer Ansatz.

Eine lösender Ansatz ist mehr als nötig.

emanon schrieb:Ich leide da unter keinerlei Bekehrungsbedürfnis

Das kann man sehen und halten wie man möchte. Ich bin kein Freund davon, aus dem Fenster zu schimpfen und dann wieder schnell das Rollo runterzuleiern.

sacredheart schrieb:Wir brauchen ganz sicher nicht unqualifizierte junge Menschen. Die Drogenhändler im Görlitzer Park sind wahrscheinlich auch jünger als der Bundesdurchschnitt, brauchen tun wir die aber überhaupt nicht.

Wir können gut qualifizierte Menschen im erwerbsfähigen Alter gebrauchen, die ein aufgeklärtes Weltbild haben.

Die Idee 'any migration is good migration' ist der Grund, warum, die AFD solche Umfragewerte erzielt. Würde man mal einen Blick in andere europäische Länder werfen, würde man feststellen, dass unsere immer weiter anwachsende Asylmigration ein Sonderweg ist.

Für einen unkontrollierten Zuwachs bin ich auch nicht. Aber auch da muss es doch einen Mittelweg geben, ohne Extreme zu bedienen.

juvenilea schrieb:Wir müssen einen Prozess finden, diese Menschen zu Integrieren und nur ein Narr könnte denken, das sowas über Nacht geschehen würde

Zuerst bräuchte es ein funktionierendes System, die den Massen gerecht wird.

rhapsody3004 schrieb:Diskussionen sind eh sinnlos. Lohnt die Mühe nicht mal.

Wenn alle so denken würden...

DerThorag schrieb:. Einigen von ihnen konnte ich die freien Wähler schmackhaft machen oder einfach nur die AFD madig reden, andere bleiben dabei. So lange es keine offensichtlichen Neonazis sind (und es auf Augenhöhe geschieht), unterhalte ich mich gern mit Menschen.

DerThorag schrieb:Eine lösender Ansatz ist mehr als nötig

Stelle ihn vor.

DerThorag schrieb:Das kann man sehen und halten wie man möchte.

Völlig richtig,.
Ich bin von dem Stamm, der keinen Bock hat AfDler zu bekehren. Ihren Text an höre ich mir an, stelle ein paar Fragen und in der Regel merkt man recht schnell, wo Bartel sich den Most holt. Wer will, kann da gerne insistieren, mir ist die Zeit zu schade.

sacredheart schrieb:Ich wundere mich allerdings über die Idee, man könne Menschen allzu stark ändern. auch das herkunftsunabhängig.

Aber selbstverständlich geht das. Die ehemaligen Wikinger (Skandinavien) sind doch das beste Beispiel dafür. Oder wer hätte jemals gedacht, dass das faschistisch-militaristische Deutschland eine funktionierende Demokratie wird.
Oder wer hätte jemals gedacht, dass das Osmanische-Reich die lateinische Schrift und die Demokratie einführt. Auch wenn Erdogan sie einschränkt, die Zeit zurückdrehen kann er auch nicht.

Wenn Du mich fragst so hat Bildung da sehr viel ausgemacht. Es ist auch kein Zufall, dass vor allem gebildete Migranten eher geneigt sind sich zu integrieren als ungebildete. Auch ist es kein Zufall, dass der Anteil der AfD-Wähler mit unterdurchschnittlicher Schulbildung höher ist als bei anderen Parteien.

sacredheart schrieb:Menschen sind auch kein Stück Ton, das man nach Belieben formen kann. Ich bin nicht mal sicher, ob man sollte, wenn man könnte.

Also mir geht es nicht ums formen, sondern um Wissenserweiterung. Nicht falsch verstehen, ich will nicht intradoktionieren, sondern lehren.

sacredheart schrieb:Ronnie und Mohammad halten ihr Weltbild dem Deinen für mindestens ebenbürtig und werden sich auch durch Deinen Hinweis, Dein Weltbild hätte mehr Bezug zu Natur- und Geisteswisschenschaften nicht umstimmen lassen.

Also ich kenne Ronnies Weltbild genauso gut wie Mohammads Weltbild (Beide als Schablonen gedacht).
Mit ein paar historisch gezielten Argumenten können beide zum grübeln gebracht werden. Das ist dann schon ein Erfolg und zwar bei den stillen Zuhörern. Ich schreibe immer wieder: Überzeugt nicht Fanatiker, überzeugt die Zuhörenden.

Ronnie behauptet gerne, mit dem Austritt aus der EU würde alles besser werden. Das Gegenteil ist der Fall.
Mohammad behauptet unter anderem, Mekka sei von Gottesgnaden aus physisch Unangreifbar. Dazu schreibe ich immer gerne dann hat Gott wohl die Fanatiker 1979 übersehen.
Beide behaupten gerne die Umweltverschmutzung gibt es nicht, das scheint aber der Nordpol nicht zu glauben.

Um mal nur ein paar Beispiele zu nennen.

Nicht ohne Grund wollen Fanatiker die Schulbildung eingrenzen. Höcke und die Al-Shabaab haben da etwas gemeinsam, was die Al-Shabaab sehr treffend formuliert hat: "Wir fürchten nicht den hungernden Analphabeten auf dem Esel, der arbeitet für uns. Wir fürchten den Imam mit dem Schulbuch unter dem Arm (Weiß leider nicht mehr welcher Führer das war)."

juvenilea schrieb:Aber selbstverständlich geht das. Die ehemaligen Wikinger (Skandinavien) sind doch das beste Beispiel dafür.

@juvenilea

Die Wikinger sind vielleicht gar kein schlechte Beispiel. Aber warum gab es denn Veränderungen in der Lebensweise, die natürlich auch mit Veränderungen in der Denkweise einher gingen?

Weil es nötig wurde oder weil es möglich wurde?

Ich glaube Ersteres. Eine Veränderung war notwendig, um leben zu können. Das ist es in Deutschland ja nicht mehr. Man kann sich schmollend mit einem noch so bekloppten Weltbild in die Ecke setzen, dank Transfer hat das weder einen relevanten Überlebensnachteil noch einen Nachteil bei der Weitergabe des eigenen Genmaterials.

Die Schweden haben irgendwann kapiert, dass man besser minderwertiges Holz mit einer Handvoll Schrauben in einen Karton packt und das ganze dann mit lustigen Namen verkauft, anstatt mühevoll Küstenorte mit leichten Booten zu überfallen. Aber hätten die Überfallwilligen Wikingergeld bekommen und Heizungsbeihilfe bekommen und Wickie Grundsicherung, hätten sie nie angefangen, Holzabfälle zu laminieren.

Meine Überzeugung: Menschen verändern sich, wenn sie müssen, nicht wenn sie ein unverbindliches Angebot bekommen.