@Kc Meinen Dank zuvor, für Dein eindrucksvolles Statement auf Seite 1. Wurde gern gelesen...
"...nimmt man beispielsweise in Hamburg das Schanzenviertel oder St. Pauli, so ist es von den dortigen Anwohnern selbst gar nicht gewünscht, dass nun so genannte ,,Reiche" dorthin ziehen, es widerspricht deren Lebensgefühl..."Genau diesen Effekt konnte ich während meiner Hamburger Zeit im Stadtteil Ottensen beobachten! Habe im Umfeld der Veranstaltungsstätte "FABRIK", dem (damals gerade neu -an Stelle von vorher bestehenden Mietwohnungen- gebauten) "Theater in der Basilika" und direkt neben der (richtigen
;) ) Fabrik von "Fisch-Friedrichs" gewohnt; gut erhaltener, nicht sanierter Altbau (Behelfsdusche und Nachtspeicheröfen), ruhige Wohnlage (wenn man von den aus Skandinavien kommenden Kühllastzügen der Fischfabrik einmal absieht, die nächtens ihre Aggregate bisweilen lautstark laufen ließen
:( ). 4. Stock mit attraktivem Hinterhof (Bäume, Büsche, Kleingetier)...
Zum ersten Mal richtig nachdenklich geworden bin ich, als -aus Anlaß eines "Low-Budget-Film-Festivals"- direkt gegenüber meiner Wohnung ein richtiger "Rolls-Royce" parkte; mit Chauffeur und irgendeinem britischen oder amerikanischen Filmproduzenten (der Sprache nach) samt Sekretär, welcher das "Event" besuchte. Einige Monate später klingelte mich meine auf gleicher Etage wohnende Nachbarin nächtens aus dem Bett, um mir -beschwippst- mitzuteilen, daß sie soeben in der nahegelegenen "Filmhaus-Kneipe" neben "Karlchen" Lagerfeld gesessen habe. Da wurde ich noch nachdenklicher...
Im Laufe der nächsten Jahre wurden dann eine Reihe an Miet-Wohnungen "umgewandelt" und daraufhin modernisiert renoviert von wohlhabenden Mitarbeitern zumeist aus der "Medien-Branche" gekauft. Die sie oft nur über die Woche als "Stadtwohnung" und zur Übernachtung nutzten. Der eigentliche feudale Wohnsitz lag außerhalb der Hansestadt im sogenannten "Speckgürtel", wo auch Frau und Kinder (so vorhanden) lebten. Vorher hatten in den Wohnungen zumeist ältere Mieter, Ausländer und Studenten eine preisgünstige Bleibe - oft über Jahre und Jahrzehnte...
Dieser Trend setzte sich bis zu meinem Umzug fort - auch diese Wohnung wurde nach dem Auszug komplett modernisiert - allerdings nicht verkauft, sondern zu einem höheren Mietzins angeboten und von einer jungen Architektin bezogen. Die besitzende "Erben-Gemeinschaft" hatte sich auf eine Veräußerung wohl nicht verständigen können...
Wie es heute dort im Dreieck "Völcker-Borsel-Planck-Straße" ausschauen mag, kann ich nicht beurteilen. Sicher hat sich der Trend von "Entmietung" und Verkauf fortgesetzt. Und die verbliebenen Mietwohnungen sind sicherlich für kleine "Steuersklaven" nicht mehr erschwinglich. So wurde -noch unter sozialdemokratischer Führung wohlgemerkt, denn das Ganze ist nun über 20 Jahre schon her!- aus einem urig-kommodigen Arbeiter- und Studenten-Stadtteil ein extravagantes "Schicki-Micki-Viertel"...
@individualist Nein - kein Polizist. Auch nicht gewesen. "Privatier", das Leben genießend...
;)