Atrox schrieb:Mindestlohn und Atomausstieg sind ja auch kein Argument FÜR die AfD, sondern gegen die Union. Mal ganz platt gefragt, wo soll ein Konservativer hin, wenn die CDU für ihn nicht mehr passt?
Allein die Frage ist schon hochgradig bezeichnend.
Wenn man ein paar Argumente gegen die Union hat und die deshalb nicht wählt, dafür aber die AfD, dann hat man gegen die ganz offensichtlich keine Argumente...die passt.
Und dann ist es auch vollkommen berechtigt, wenn man diesen Leuten dieselbe politische Gesinnung wie der Partei unterstellt.
Es bedeutet doch nichts anderes als "Atomaustieg? Mindestlohn? Ne, da wähl ich lieber Rassisten und Neonazis in die Parlamente".
Und da fragst du mich tatsächlich nach einem Beleg, wenn ich sage, dass die weder an Kompromiss noch Diskurs interessiert sind?
Atrox schrieb:89 Prozent gaben an, dass die CDU die Sorgen der Bürger nicht mehr ernst nehme
Ist es nicht eine völlig absurde Diskrepanz, dass knapp 90% so furchtbar enttäuscht von der CDU sind, mind 75% die CDU aber vorher gar nicht gewählt haben?
Man sollte mal lieber das Augenmerk auf den erhöhten Erfolg in "Ostdeutschland" und bei Männern setzen.
Das ist nämlich viel interessanter als dieses Protest-Gequatsche der Leute.
Atrox schrieb:Wenn wir noch davon ausgehen, dass der ein oder andere das nicht zugeben wollte, kommen wir in Gesamtheit auf 5% der Bevölkerung, der man politischen Rassismus unterstellen kann (in meinen Augen)
Ich erinnere mich an eine Studie von 2016? da waren es 8% und das im Bezug auf biologischen Rassismus.
Ein Konzept, das eig nur noch in Geschichtsbüchern zu finden sein dürfte und nicht einmal von der Neuen Rechten bzw der überwiegenden rechtsextremen Szene vertreten wird.
Das wird man also um ein Stück nach oben korrigieren können.
Mal schauen, ob ich sie wiederfinde.
Atrox schrieb:Von einer Mehrheit sind wir glücklicherweise noch weit entfernt.
Da brauchte man nichts rufen, die waren die ganze Zeit da.
Atrox schrieb:Von einer Mehrheit sind wir glücklicherweise noch weit entfernt.
"Mehrheitsfähig" bedeutet ja nun nicht, dass die Meinung von einer Mehrheit vertreten wird.
Atrox schrieb:Die meisten Wähler akquirierte die AfD aus der Arbeiterklasse und der unteren und mittleren Bildungsschicht. Also dort, wo man genau dafür zugänglich ist. Dafür muss man kein Rassist sein.
Wo schließt sich das gegenseitig aus?
Und die AfD jetzt irgendwie in die Schiene "arm und bildungsfern" zu schieben ist halt auch eine ziemliche Verzerrung.
Die Diskrepanz existiert überhaupt nicht derart stark.
Und ich bin mir relativ sicher, dass die Verteilung bei Bildung für die größte Gruppe im Bezug auf Alter 30-59 ungefähr repräsentativ für die damaligen Schulabschlussstatistik ist.
Vllt leicht unterdurchschnittlich.
Atrox schrieb:Ich hatte nicht den Eindruck, dass Sarrazin eine ernsthafte Debatte angestoßen hat. Ich hatte eher das Gefühl, dass relativ schnell erfasst wurde, dass er Fakten verdreht um sein Weltbild zu begründen. Also zumindest denjenigen, die die Thematik erfassen.
Dennoch verkaufte sich das Buch millionenfach, brach Verkausrekorde und war 2010 das meistverkaufte Politik-Sachbuch des Jahrzehnts.
Von der medialen Präsenz brauch man auch nicht weiter zu reden.
Es geht hier auch nicht darum, dass man das in den Medien als richtig darstellt, sondern dass man auf den Erfolg hin statt Ablehnung dazu überging, sowas zu sagen wie "Ja, der redet hier und da Unsinn.....aaaaaaber es stößt eine wichtige Debatte an!"