@Dr.ManhattanDeine Threadüberschrift ist lediglich deine persönliche Meinung zum Beten, die du jetzt hast und nichts anderes. Als allgemeingültige Aussage ist das Nonsens !
Schon mal etwas von "Ora et Labora" gehört?
:DBete und Arbeite ist das Motto in vielen Klostergemeinschaften. Das eine ersetzt nicht das andere. Sondern beides ist wichtig !
Nur zu beten und so in etwa wie du es schilderst, das Beten als reines Bittgebet, ich möchte fast sagen als Jammergebet zu betrachten und anstatt selber etwas zu tun, die Hände in den Schoß zu legen und zu meinen: Tja lieber Gott, dann mach mal... das ist meiner Ansicht nach ohnehin nicht die richtige Einstellung - Weder zum Leben an sich, noch zu Gott.
Nur zu arbeiten, im Sinne von: Sich kaputt zu malochen und laufend den Allerwehrtesten aufzureißen, zu tun und zu machen wie ein Blöder und zu meinen, man könne alles alleine, brauche keine Hilfe von Nichts und Niemand, weder von seinen Mitmenschen, noch von Gott... das ist meiner Ansicht aber genauso falsch.
Beten heißt nicht Jammern !
Beten heißt auch nicht nur Bitten. Beten an sich ist "Sprechen mit Gott, Sprechen zu Gott" Und das schließt das Bitten mit ein, aber es besteht nicht ausschließlich aus Bitten. Es gibt auch noch andere Gebetsformen, etwa das Dankgebet, den Lobpreis, der auch als Gesang praktiziert werden kann, oder das kontemplative Gebet, mehr im Sinne einer Meditation, um einfach nur in Gottes Gegenwart zu verweilen. Wie auch immer, es gibt viele Formen des Gebetes und nicht nur die des Bittgebetes, welche du hier anführst.
Danken ist im übrigen genauso wichtig ! Wenn nicht sogar vielleicht noch wichtiger als das Bitten selbst. Und zum Danken gibt es immer wieder einen Grund, meine ich. Bitten heißt auch nicht Jammern. Obwohl auch das durchaus erlaubt ist, im Sinne von Klagen, sich beklagen. Aber es muss ja nicht ausschließlich so sein. Man hat schonmal allen Grund dazu, Klagelieder zu singen vor Gott, aber meinst du nicht, dass man dann auch genauso viel Grund dazu hat, Danklieder zu singen vor Gott?
Beten bedeutet keineswegs aufhören zu kämpfen ! Das ist nur deine höchst persönliche Interpretation von Gebet.
Ich kann dir nur sagen, wie ich es halte: Bei mir ist Beten kein Widerspruch zum Kämpfen, sondern eine Ergänzung und Begleitung zu allem was ich tue !
Ich kann dich allerdings auch durchaus verstehen. So wie du es hier schilderst und Gebet verstehst, als reines Ventil deiner eigenen Unzufriedenheit und im Sinne von: Gott mach mal... so wird sich in deinem Leben zumindest durch dein Beten, deine eigene Haltung auch nichts ändern. Denn das ist Deine Aufgabe und nicht die vom lieben Gott !
:DAber er kann dir beistehen in allem und dir helfen - und darum kannst du ihn auch bitten. Aber den Hintern hoch kriegen, musst du schon selbst
:DBeten muss noch nichteinmal unbedingt Worte beinhalten. Das reine Lippengebet ist mir persönlich nur in einer Glaubensgemeinschaft wichtig, wo dann alle zusammen dasselbe beten und es den Gemeinschaftscharakter betont. Ansonsten bete ich eher still und leise und selbst dazu sind nicht immer Worte vonnöten, oftmals sind es nur Gedanken die ich mitnehme in Gottes Gegenwart. Und ich kann Gebet sogar als Handeln nach Gottes Willen oder Handeln in seinem Namen verstehen. Indem ich etwas Gutes tue. Auch das ist für mich Gebet.
Deine Ansätze finde ich aber ok,- denn jeder einzelne sollte ändern, was er ändern kann. Das andere was man nicht selber ändern kann, das kann ich in Gottes Hände legen. Und ich gebe dir auch Recht: Wichtiger ist Gott lieben und an ihn glauben. Beten ist ohnehin eine ebenso freiwillige Angelegenheit die aus dem Glauben und der Liebe zu Gott erwächst. Gezwungen werden kann man ja zum Beten schlecht. Aber für jemanden, der an Gott glaubt, dem ist das Beten, die Kommunikation mit Gott wohl auch ein ihm selbst wichtiges Anliegen. Ich kann hier nur von mir selber sprechen, aber bei mir ist das schon so. Und ich brauche Gott ! Denn ohne ihn wäre ich gar nicht da. Gott braucht aber nicht unbedingt mich, das ist der Unterschied.
Aber in deiner Grundeinstellung siehe hier:
"eins ist sicher - ab morgen leb ich ein ganz anderes leben - schluss mit selbstmitleid - schluss mit beten - schluss mit musik die einem das bittere süss redet" kann ich dir nur beipflichten ! Wenn du Beten bislang nur "so" aufgefasst hast, dann ist besser Schluss damit, für dich. Nur kannst du das wiederum nicht verallgemeinern und auf alle anderen auch übertragen !
Deine eigene Haltung, die du in deinen eigenen Worten beschrieben hast, die war ungesund und zwar für Dich ! Das liegt aber nicht am Beten, sondern an der Art und Weise "wie" du dein Beten bislang verstanden und praktiziert hast, es liegt an deiner eigenen Grundeinstellung zu Dir und deinem Leben.
Auch hier spiegelt sich das wider:
"anfangen werde ich damit dass ich endlich abnehme - dann lösen sich manche probleme nämlich von selbst"
Probleme lösen sich nie von selbst !
Wenn dich dein Körpergewicht stört, dann fang meinetwegen an, abzunehmen. Aber von selbst geht auch das nicht ... Genausowenig wie du deine Pfunde wegbeten kannst.
:DDas hier gilt wohl in erster Linie für Dich selbst:
"ihr seid der architekt eures lebens - also hört auf so viel nachzudenken - und denkt euch nciht das alles scheisse und blöd ist - sondern kommt aus dem arsch und macht was"
Das betrifft erst einmal nur Dich !
Für mich wäre das ein ziemlich schwer umzusetzender Rat, zB. aufzuhören, viel nachzudenken...
:DAber ich denke auch nicht, dass alles Scheiße und Blöd ist...
:DMeiner Ansicht nach ist der erste Schritt eher dieser:
"kommt aus dem arsch und macht was" und nicht: "und der erste schritt muss sein - dass man sich sagt "ich höre auf zu beten"
Ob du nun weiterhin betest oder nicht, aber komm aus dem Arsch und mach was ! Beten ist kein Ersatz dafür, selber etwas zu tun und sollte auch keine Entschuldigung für die eigene Faulheit sein, alles den lieben Hergott alleine machen zu lassen und sich bequem zurück zu lehnen, wie du es halt darstellst. Nicht das Beten ist falsch, sondern möglicherweise deine eigene Haltung !
:DFang erst mal an, richtig beten zu lernen ...
:D