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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

137 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
PallorMortis Diskussionsleiter
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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

24.02.2024 um 08:02
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Angenommen, Frau Dörrier hatte in der Tatnacht einen Übernachtungsgast, welcher dann evtl im Wohnzimmer schlafen sollte.
Der Gast hätte sich dann aber vorher nicht ankündigen dürfen, falls er vorhatte, einen Mord zu begehen, sonst hätte für ihn die Gefahr bestanden, dass Frau Dörrier jemandem von dem geplanten Besuch erzählt.

Dass das Kellerfenster nicht aufgebrochen wurde, wäre eventuell auch damit zu erklären, dass der Täter es bereits geöffnet vorfand, weil Ella Dörrier es offen gelassen hatte um frische Luft in den Keller zu lassen. In Kellern muffelt es ja oft ein wenig, da es dort meist feucht ist. Vielleicht dachte Frau Dörrier, wegen der Eisenstangen käme ohnehin niemand durchs Fenster, und ließ es daher im Sommer offen. Dass der Täter durch das Kellerfenster einstieg, bleibt aber dennoch unwahrscheinlich, weil ja am Fenster auch keine Faserspuren gefunden wurden.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

24.02.2024 um 19:22
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Fakt scheint jedoch, dass die Tat nachts um ca 2.00 Uhr in der Küche stattfand
Dass die Tat genau in der Küche stattfand, habe ich dem Filmbeitrag nicht entnommen. Wohl aber, dass er zuschlug und ED dann erstmal außer Gefecht war (vielleicht auch das Bewusstsein verlor -> Täter dachte, sie sei tot?), dann erwachte sie jedoch wieder und gab auch Geräusche von sich, was den Täter wieder auf den Plan rief. Im Filmbeitrag fiel sinngemäß die Bemerkung "ihr Leiden war damit noch nicht zu Ende...". Da könnte sie aufgestanden sein und in den Flur/Küche gegangen sein. Wo sie dann qualvoll an einem Knebel erstickte.
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Angenommen, Frau Dörrier hatte in der Tatnacht einen Übernachtungsgast, welcher dann evtl im Wohnzimmer schlafen sollte.
Nein, sie selbst schlief im Wohnzimmer. ED hatte keinen Übernachtungsgast. Am nächsten Tag war eine Schifffahrt auf der Spree geplant.
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Dass das Kellerfenster nicht aufgebrochen wurde, wäre eventuell auch damit zu erklären, dass der Täter es bereits geöffnet vorfand, weil Ella Dörrier es offen gelassen hatte um frische Luft in den Keller zu lassen.
Nein, die Gitterstäbe waren doch aufgebogen. Dann wäre ihr das doch aufgefallen und sie hätte das Fenster nicht geöffnet. Mal abgesehen davon sollte man im Keller vor allem im Winter lüften und nicht im Sommer: Die warme Luft von draußen kondensiert sonst an den kalten Kellerwänden, und man hat Feuchtigkeit im Keller.

Das eigentliche K.O.-Kriterium ist aber, dass es keinen Sinn macht, Gitterstäbe aufzubiegen, damit man denkt, jemand wäre da eingestiegen und dann das Fenster geschlossen zu lassen! So dumm war dieser Täter dann doch nicht. Aber die Öffnung blieb auch nach dem Aufbiegen zu klein, und selbst ein schmaler Täter hätte dann Spuren, insbesondere Fuß- und Faserspuren hinterlassen müssen.

Also um es kurz zu machen: "Lüften" passt nicht zu gebogenen Gitterstäben.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

24.02.2024 um 19:36
Zitat von sören42sören42 schrieb:Da könnte sie aufgestanden sein und in den Flur/Küche gegangen sein. Wo sie dann qualvoll an einem Knebel erstickte.
Ja aber, wenn sie aufgestanden und fähig gewesen wäre zu laufen, hätte sie doch zuerst den Knebel entfernt.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nein, die Gitterstäbe waren doch aufgebogen. Dann wäre ihr das doch aufgefallen und sie hätte das Fenster nicht geöffnet.
Der Gitterstab wurde wohl erst in der Tatnacht aufgebogen.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

24.02.2024 um 20:00
@sören42
Vielleicht habe ich deinen Beitrag auch falsch verstanden. Meinst du, Frau Dörrier wäre nach den ersten Schlägen aufgestanden, der Täter hat sie dann nochmal zu Boden geschlagen, bzw sie brach zusammen, wurde dann geknebelt und ist erstickt?


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

24.02.2024 um 22:16
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Vielleicht habe ich deinen Beitrag auch falsch verstanden. Meinst du, Frau Dörrier wäre nach den ersten Schlägen aufgestanden, der Täter hat sie dann nochmal zu Boden geschlagen, bzw sie brach zusammen, wurde dann geknebelt und ist erstickt?
So habe ich das dem Filmbeitrag entnommen. Erst nimmt er diese Bronzefigur (also im Filmbeitrag, kann in Wahrheit was anderes gewesen sein) und dann liegt sie erstmal wie tot da. Dann macht sich der Täter in der Küche zu schaffen. Dann erwacht sie aber und stöhnt wegen der Schmerzen. Dann kommt der Täter zurück und der Knebel wird eingesetzt.
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Ja aber, wenn sie aufgestanden und fähig gewesen wäre zu laufen, hätte sie doch zuerst den Knebel entfernt.
Ich denke, der Täter hat den Knebel fixiert.
Zitat von MelmothMelmoth schrieb:Der Gitterstab wurde wohl erst in der Tatnacht aufgebogen.
Ganz genau, danke. Ob das Fenster nun geöffnet war oder ob der Täter es von innen öffnete, ist eigentlich auch schon egal. Es ging darum, die Polizei in die Irre zu führen, dass der Täter durchs Fenster gekommen sei. Was aber aus verschiedenen Gründen nicht sein kann (keine Fußspuren, Öffnung zu klein, keine Faserspuren). Wahrscheinlich (wurde nicht erwähnt) Fingerabdrücke des Täters am Fenstergriff (oder aber: sorgfältig abgewischte Fenstergriffe). Sonst könnte ED das Fenster vorher auch selbst geöffnet haben, das wurde im Filmbeitrag nicht angedeutet.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

25.02.2024 um 12:03
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Es ging um Brutalität ausleben. Ein gewöhnlicher „Einbrecher“ hätte sich nicht so sehr mit Ella Dörrier beschäftigt.
Genau deshalb gehe ich davon aus, dass die Tat Folge eines Streits nach einer Aussprache war.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Täter könnte auch einen Schlüssel gehabt haben!
Ja, das hatte ich ein paar Beiträge darüber schon geschrieben. Aber das wäre ja der gleiche Personenkreis, sie wird ja kaum einem flüchtigen Bekannten einen Schlüssel gegeben haben. Und moderne Schlüssel kann man nicht so einfach nachmachen.

Ich gehe daher davon aus, dass es jemand aus dem nahen Umfeld war, mit dem sie Streit hatte.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

25.02.2024 um 13:08
Ich finde es auch aufschlussreich, dass kein Einstieg durch das Kellerfenster oder andere Fenster durch die Spurensicherung nachgewiesen werden konnte. Dann bleibt als Möglichkeit, ins Haus zu kommen nur ein gestohlener Schlüssel, ein nachgemachter Schlüssel oder Frau Dörrier hat den Mörder ins Haus gelassen.
Die Spurensicherung ist heute so weit, dass sie solche Aussagen fundiert treffen kann: Vielleicht hatte der Täter einen Schlüssel.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Genau deshalb gehe ich davon aus, dass die Tat Folge eines Streits nach einer Aussprache war.
Zu der „Aussprache“ passt nicht diese extreme Brutalität und zwar eine Brutalität, auf die noch mal extra hingewiesen wird vom Forensiker, nicht vom Ermittler, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Hätte sonst der Forensiker nicht gesagt: „Da ist mal wieder eine Aussprache schief gelaufen!“? Es ging um Brutalität, nicht um Aussprache.

Es bleibt ein Rätsel, wie brutal der Täter war. Wie gesagt, wir konnten im Filmfall nur die Beine und das Gesicht von Frau Dörrier sehen. Ein wenig Blut war an der Schläfe längst gelaufen. Da gibt es wesentlich brutalere Zurichtungen von Opfern. Ich denke, wir haben das volle Ausmaß der Brutalität nicht sehen können. Das will man den Zuschauern nicht zumuten, außerdem ist es Täterwissen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:So habe ich das dem Filmbeitrag entnommen. Erst nimmt er diese Bronzefigur (also im Filmbeitrag, kann in Wahrheit was anderes gewesen sein) und dann liegt sie erstmal wie tot da. Dann macht sich der Täter in der Küche zu schaffen. Dann erwacht sie aber und stöhnt wegen der Schmerzen. Dann kommt der Täter zurück und der Knebel wird eingesetzt.
Ja, das ist die Filmfall-Version. Ich sehe es nur als eine Möglichkeit von mehreren Möglichkeiten. Am Ende kommt aber heraus, dass der Täter den Tod von Frau Dörrier sicherstellen wollte. Sein Ziel war ihr Tod, nicht das anscheinend offen herumliegende Geld.

Ob der Täter sich selbst verletzt hatte bei der Brutalität an Frau Dörrier, so dass er Blut verloren hatte? Vielleicht hatte sie zugebissen am Boden liegend? Oder es war eine andere Verletzung von ihm. Nur deshalb kann ich mir die Putzaktion vorstellen. Ich glaube nicht, dass er einem zwanghaften Putzwahn unterliegt.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

25.02.2024 um 19:58
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Zu der „Aussprache“ passt nicht diese extreme Brutalität und zwar eine Brutalität, auf die noch mal extra hingewiesen wird vom Forensiker, nicht vom Ermittler, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Hätte sonst der Forensiker nicht gesagt: „Da ist mal wieder eine Aussprache schief gelaufen!“? Es ging um Brutalität, nicht um Aussprache
Ich glaube nicht das ein Forensiker so etwas sagen würde.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ob der Täter sich selbst verletzt hatte bei der Brutalität an Frau Dörrier, so dass er Blut verloren hatte? Vielleicht hatte sie zugebissen am Boden liegend? Oder es war eine andere Verletzung von ihm. Nur deshalb kann ich mir die Putzaktion vorstellen. Ich glaube nicht, dass er einem zwanghaften Putzwahn unterliegt
Ich glaube auch das er Spuren von sich selbstbeseitigen wollte, ansonsten würde diese Putzaktion keinen Sinn machen. Das hier ein Verbrechen geschah hat man ja sofort gesehen.


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28.02.2024 um 10:30
Die Berliner Polizei hat offenbar nochmal Hinweise zur Verwandtschaft von Ella Dörrier erhalten.

Diese soll aus dem Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg kommen:
Da die bisherigen Hinweise bislang noch nicht zur Lösung des Falls geführt haben, fragen die Ermittlerinnen und Ermittler nun nochmal explizit nach Erkenntnissen zu der Verwandtschaft der getöteten Seniorin. Die damals 77-Jährige soll Familie in Brandenburg, womöglich in Wriezen, gehabt haben. Wer kennt Angehörige von Ella DÖRRIER, geborene MANTHEE?
Quelle: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1404924.php


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 10:53
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Die Berliner Polizei hat offenbar nochmal Hinweise zur Verwandtschaft von Ella Dörrier erhalten.

Diese soll aus dem Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg kommen
Da die bisherigen Hinweise bislang noch nicht zur Lösung des Falls geführt haben, fragen die Ermittlerinnen und Ermittler nun nochmal explizit nach Erkenntnissen zu der Verwandtschaft der getöteten Seniorin. Die damals 77-Jährige soll Familie in Brandenburg, womöglich in Wriezen, gehabt haben. Wer kennt Angehörige von Ella DÖRRIER, geborene MANTHEE?
Quelle: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1404924.php

Das ist interessant. Die Meldung ist ja ganz frisch, von heute, aber so ganz bekomme ich das aber nicht zusammen mit dem, was bisher bekannt ist. Denn hier heißt es, die Verwandtschaft konnte bereits über XY ausfindig gemacht werden:
Ein Erfolg der Sendung war in diesem Zusammenhang deshalb das Auffinden der bisher unbekannten Verwandtschaft.
Quelle: https://www.berliner-woche.de/frohnau/c-blaulicht/aktenzeichen-xyungeloest-behandelte-den-mord-an-ella-doerrier-aus-frohnau-vor-33-jahren_a405420


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 11:15
Zitat von sören42sören42 schrieb:Die Meldung ist ja ganz frisch, von heute, aber so ganz bekomme ich das aber nicht zusammen mit dem, was bisher bekannt ist. Denn hier heißt es, die Verwandtschaft konnte bereits über XY ausfindig gemacht werden:
Während oder nach der "Aktenzeichen XY"-Sendung meldeten sich bis dahin unbekannte Verwandte des Ehemanns.
Am Ende der Ausstrahlung wurde auf Zuschauerhinweise verwiesen, die „durchaus“ neue Erkenntnisse geliefert hätten, wie die Berliner Polizei bestätigte. Vor allem hätten sich bisher unbekannte Verwandte des Ehemanns von Ella Dörrier gemeldet, nach denen auch im Film gesucht worden war. Sie könnten wichtige Zeugen sein.
„Aktenzeichen XY...ungelöst“ behandelte den Mord an Ella Dörrier aus Frohnau vor 33 Jahren

Da nun erstmals der Geburtsname Manthee veröffentlicht wurde, scheint man mittlerweile Verwandte von einem anderen Zweig des Familienstammbaums zu suchen.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 11:22
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Da nun erstmals der Geburtsname Manthee veröffentlicht wurde, scheint man mittlerweile Verwandte von einem anderen Zweig des Familienstammbaums zu suchen.
Ja, das habe ich auch gesehen. Aber im Filmbeitrag in Aktenzeichen wurde es ja so dargestellt, als gebe es da nur den Neffen, der mit seiner Familie in Niedersachsen wohnt? Sehr verwirrend, im Moment.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 12:40
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Da nun erstmals der Geburtsname Manthee veröffentlicht wurde, scheint man mittlerweile Verwandte von einem anderen Zweig des Familienstammbaums zu suchen.
In der XY-Sendung* hieß es, dass die 5 bis 6 Personen aus der DDR, die einige Zeit vor der Tat für mehrere Tage bei Frau Dörrier zu Besuch waren, Verwandte ihres verstorbenen Mannes gewesen seien (Rudi Cerne bei Min. 16:50). Möglicherweise wusste man das aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht so genau, und es waren tatsächlich Verwandte von Frau Dörrier selbst?

Wie der Feuerwehrmann-Nachbar sagt (ab Min. 8:20), hatte Frau Dörrier den Verwandten damals „alte Sachen von ihrem Mann“ mitgegeben. Die Situation soll „ziemlich unangenehm“ gewesen sein, und sie war „froh, als die wieder weg waren“. Vielleicht hatten sich die Verwandten von dem Besuch „mehr“ versprochen als die paar alten Sachen, die sie dann bekamen? Das Ehepaar Dörrier schien ja recht gut situiert. Enttäuschte Erwartungen könnten natürlich zu Konflikten geführt haben.

Aber auch die Identität des zudringlichen Gärtners ist bis jetzt wohl nicht geklärt?
________________

* https://www.dailymotion.com/video/x8sbtle


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 12:45
Zitat von rattichrattich schrieb:Aber auch die Identität des zudringlichen Gärtners ist bis jetzt wohl nicht geklärt?
Nein, anscheinend nicht. Allerdings wird in der Pressemitteilung, die die Polizei heute herausgegeben hat, danach nicht noch mal explizit gefragt.

Anlass der Pressemitteilung sind Ausforschungen zur Verwandtschaft von Ella Dorrier:
Die damals 77-Jährige soll Familie in Brandenburg, womöglich in Wriezen, gehabt haben. Wer kennt Angehörige von Ella DÖRRIER, geborene MANTHEE?
Quelle: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1404924.php


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28.02.2024 um 16:49
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Während oder nach der "Aktenzeichen XY"-Sendung meldeten sich bis dahin unbekannte Verwandte des Ehemanns.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Da nun erstmals der Geburtsname Manthee veröffentlicht wurde, scheint man mittlerweile Verwandte von einem anderen Zweig des Familienstammbaums zu suchen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ja, das habe ich auch gesehen. Aber im Filmbeitrag in Aktenzeichen wurde es ja so dargestellt, als gebe es da nur den Neffen, der mit seiner Familie in Niedersachsen wohnt? Sehr verwirrend, im Moment.
Ich finde, das ist alles nicht unbedingt ein Widerspruch: Letztlich kann es ja sein, dass die Verwandten von der Seite des Mannes irgendwelche Hinweise gegeben haben auf Verwandte von der Seite der Frau D., z. B. weil Frau D. ihnen damals bei dem Besuch davon erzählt hat dass sie selbst bzw. ihre Familie ja auch "aus dem Osten" stammte - immerhin lag Brandenburg/Wriezen ja auch auf DDR-Gebiet, Berlin-Frohnau aber in West-Berlin.

Wenn also die Verwandten des Ehemannes ihr gegenüber irgendwas erzählt haben wie "Ja, wir hätten ja gerne mal geschrieben, aber in der DDR war das nicht so einfach, nach West-Berlin zu schreiben...." dann könnte sie geantwortet haben "Ach? Komisch, meine Verwandten aus Brandenburg haben mir immer geschrieben, und die wohnten auch in der DDR..."

Oder weil sie irgendwas im Haus gesehen haben, das ihnen gefallen hat und das sie vielleicht gerne gehabt hätten, das aber von Frau Dörlers Seite der Familie stammte: "Oh, was für eine schöne Kommode, die könntest Du uns eigentlich geben, wir haben ja sonst nichts aus dem Erbe von Onkel XY bekommen..." - "Nein, die Kommode hat nichts mit Eurer Familie zu tun, die ist von meiner Familie, die hat schon bei meinen Großeltern in Wriezen in der Wohnung gestanden..."

Das sind jetzt beides rein fiktive Beispiele, ich wollte damit nur deutlich machen, dass man sowas wie "ich habe Verwandte in XY" auch mal so nebenbei sagen kann, und wenn das im Gespräch an einer etwas spannungsgeladenen Stelle passiert, merkt sich das Gegenüber es vielleicht und weiß es auch nach vielen Jahren noch.

Und letztlich kann "Verwandte" ja auch alles mögliche bedeuten. Das können z. B. Kinder oder Enkel von irgendeinem älteren Bruder des Großvaters sein von denen man gar nicht mal wusste, dass sie existieren - immerhin sind ja durch den Krieg, Vertreibung, Mauerbau.... auch in vielen Familien Kontakte abgerissen, vor allem zu entfernteren Verwandten. Da mag es dann schon sein, dass Frau D. mal irgendwann gesagt hat: "Ich habe ja nur einen Neffen!" weil sie irgendwelche entfernten Verwandten gar nicht (mehr) auf dem Schirm hatte bzw. die Verwandtschaft nur sehr weitläufig war.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 21:18
@1899Ost
Danke für das Update.

Mir ist folgender Punkt aufgefallen, über den wir hier lange spekuliert haben:
Die zuständige Ermittlungsdienststelle des Landeskriminalamtes fragt:
(...)
Wo wurden im August/September 1990 Einbrüche in Frohnau und Umgebung begangen, bei denen der/die Täter ähnlich wie bei Frau Dörrier über das Entfernen der Fenstergitterstäbe am Kellerfenster in das Haus gelangten?
(...)
Quelle: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.1404924.php

Wir alle sind ja aufgrund der Darstellung bei xy davon ausgegangen, dass lediglich die Gitterstäbe aufgebogen wurden, das Fenster hingegen aber verschlossen war, und haben uns lange gefragt, wer einen solchen Schwachsinn machen würde, bzw. wie der Täter ins Haus gelangt ist.

Nun steht aber in der Pressemitteilung der Polizei, dass der/die Täter über das Entfernen der Gitterstäbe in das Haus gelangten.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 21:35
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Nun steht aber in der Pressemitteilung der Polizei, dass der/die Täter über das Entfernen der Gitterstäbe in das Haus gelangten.
Das lässt mich etwas ratlos zurück. In AZ hieß es doch extra, da und dort hätten Fußspuren sein müssen, wo aber keine waren. So dass die Annahme war, der Täter kam durch die Tür.

Dass man es im TV-Beitrag etwas abweichend darstellt (aufgebogen statt entfernt), lasse ich ja noch durchgehen. Aber so? Oder ist das womöglich so zu lesen, dass es darum geht, festzustellen, ob (bzw. dass) es eben sonst keine Aufbrüche dieser Art in Frohnau und Umgebung gab? Es wird ja danach gefragt.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 21:54
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das lässt mich etwas ratlos zurück. In AZ hieß es doch extra, da und dort hätten Fußspuren sein müssen, wo aber keine waren. So dass die Annahme war, der Täter kam durch die Tür.
Genau. Entfernen oder Aufbiegen, da will ich mich auch nicht dran aufhängen. Aber es ist ja schon ein Unterschied, ob jemand gewaltsam ins Haus eindringt, Frau Dörrier Geräusche vernimmt und den Einbrecher überrascht, was ihr Todesurteil war, oder ob es mit jemanden, der einen Schlüssel hatte, zu einer Konfliktsituation gekommen ist, in deren Folge Frau Dörrier umgebracht wurde, aber "nur" ein paar Schmuckstücke mitgenommen wurden.

Normalerweise ist Einbrechern Geld viel lieber. Geld lässt sich nicht zuordnen, für 1.000 Mark konnte man sich was kaufen, was 1.000 Mark kostet, während Schmuck beim Hehler nur einen Bruchteil des eigentlichen Wertes bringt.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber so? Oder ist das womöglich so zu lesen, dass es darum geht, festzustellen, ob (bzw. dass) es eben sonst keine Aufbrüche dieser Art in Frohnau und Umgebung gab? Es wird ja danach gefragt.
Mir hat mal jemand von der Polizei gesagt, dass Einbrecher irgendwo reinkommen, wenn sie in ein Haus wollen. Wenn es an der Kellertür nicht klappt, klappt es an einem Kellerfenster oder an einem gekippten Fenster im 1. Stock, oder sonstwo.


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Der Fall Ella Dörrier († 20. August 1990)

28.02.2024 um 23:16
Zitat von sören42sören42 schrieb:Oder ist das womöglich so zu lesen, dass es darum geht, festzustellen, ob (bzw. dass) es eben sonst keine Aufbrüche dieser Art in Frohnau und Umgebung gab?
Ich habe die Frage auch so verstanden, dass die Ermittler herausfinden wollen, ob es damals in der Gegend häufiger solche Einbrüche oder Einbruchsversuche gab (dann wäre der Täter wohl ein Berufs-Einbrecher gewesen) oder ob das nur einmal vorkam, eben bei Frau Dörrier (dann ist wohl eine Beziehungstat wahrscheinlicher).
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Nun steht aber in der Pressemitteilung der Polizei, dass der/die Täter über das Entfernen der Gitterstäbe in das Haus gelangten.
Diese Aussage kann ich in der von Dir oben verlinkten PM aber nicht finden. Dort heißt es nur: „An der Rückseite des Hauses wurde ein geöffnetes Kellerfenster mit einem entfernten Fenstergitterstab festgestellt.“ Das wurde so auch in XY gezeigt, und der Beamte von der Spurensicherung sagt dann (ab Min. 13:00), dass am Fenster weder Schuhabdrücke noch Faserspuren noch Hautschuppen gefunden wurden und es auch keinen Hinweis darauf gebe, dass das Fenster von außen aufgebrochen wurde.

Das heißt, der Täter müsste eher auf anderem Weg ins Haus gekommen sein („vielleicht sogar durch die Haustür“) und hätte das Kellerfenster evtl. erst später, nach der Tat, von innen geöffnet und zum Schluss noch die Eisenstange vorm Fenster herausgebrochen.

An dieser Darstellung in XY hat sich durch die PM doch nichts Wesentliches geändert?
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Normalerweise ist Einbrechern Geld viel lieber [...] während Schmuck beim Hehler nur einen Bruchteil des eigentlichen Wertes bringt.
Wenn es eine Beziehungstat war, ging es möglicherweise ja nicht um Geld, sondern z.B. um Rache für eine erlittene Kränkung oder Zurückweisung. Dafür würde auch das Knebeln ausgerechnet mit einem Putzlappen sprechen.

Dass der Täter die hohe Geldsumme in der Küche liegen ließ und stattdessen Frau Dörriers Schmuck mitnahm, könnte darauf hindeuten, dass es ihm vielleicht gerade um diesen Schmuck ging. Dann wäre der Schmuck meiner Vermutung nach auch nicht für einen Hehler gedacht gewesen, sondern hätte für den Täter selbst evtl. ja eine besondere ideelle Bedeutung gehabt.


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28.02.2024 um 23:44
Ergänzung zu meinem vorangegangenen Beitrag:

Ich sehe gerade, Dein von mir oben zitierter Satz
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Nun steht aber in der Pressemitteilung der Polizei, dass der/die Täter über das Entfernen der Gitterstäbe in das Haus gelangten.
bezieht sich auf die Frage der Ermittler: „Wo wurden im August/September 1990 Einbrüche in Frohnau und Umgebung begangen, bei denen der/die Täter ähnlich wie bei Frau Dörrier über das Entfernen der Fenstergitterstäbe am Kellerfenster in das Haus gelangten?“

Ich denke, das ist nicht so zu verstehen, dass der/die Täter im Fall von Frau Dörrier definitiv durch das Kellerfenster ins Haus kam/en (das sollte ja wahrscheinlich nur so aussehen), sondern die Polizei will nur ermitteln, ob Einbrüche dieser Art damals tatsächlich vorkamen.


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