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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

2.940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Niedersachsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 14:58
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Durch diesen schrecklichen Mord an dem Kind bekamen einzelne Gegenstände plötzlich eine mögliche Bedeutung, die sie vielleicht nicht haben.
Wenn diese Gegenstände -der Ring, der Untersetzer mit dem Katzenmotiv, das Geschenkpapier, die Schallplatte und letztlich auch das Kleid an der Garderobe- überhaupt keine Bedeutung hätten, wären sie von der Kripo ja wohl nicht so in den Blickpunkt gerückt worden.

Bei all diesen Sachen handelt es sich um Dinge, von denen unklar ist, ob und in welchem Zusammenhang sie mit dem grausamen Verbrechen stehen. Bis jetzt können die Ermittler zumindest für keinen dieser Gegenstände ausschließen, dass es eine Verbindung zur Tat/zum Täter gibt.

Die Schallplatte: Heikes Eltern haben die Platte in dem Schallplattenspieler entdeckt und sie eigens zur Polizei gebracht, weil ihnen das „spanisch“ vorkam. Womöglich war die Platte gar nicht in ihrem Besitz, sondern wurde vom Täter mitgebracht. Dies aber wäre eine wichtige Spur.

Der Ring: Augenscheinlich hat die Polizei von dem Ring auf einem Teppich ein Foto gemacht und zur Grösseneinordnung ein Maßband bzw. ein Lineal danebengelegen. Unklar ist, ob der Ring bereits in Heikes Besitz war (ohne dass die Eltern davon wussten) oder ob er vom Täter stammte. Würde der Mörder den Ring mitgebracht oder selber getragen haben, wäre auch das eine wichtige Spur.

Das Geschenkpapier: Offenbar haben die Eltern das Geschenkpapier damals nicht zuordnen können. Sollte es vom Täter mitgebracht worden sein, würde es ebenfalls als Spur Bedeutung erlangen.

Der Untersetzer: Hätte Heike ihn irgendwo gefunden und zu ihren Spielsachen gesellt, wäre der kleine Teller völlig unbedeutend. Würde er aber -zum Beispiel als Geschenk- vom Mörder mitgebracht worden sein, bekäme er große Relevanz als Spur zum Täter.

Das Kleid: Hier ist die Sachlage anders, weil kaum anzunehmen ist, dass das Kleid vom Täter stammt. Für die Ermittler könnte das Kleid aber ein Indiz dafür sein, dass Heike womöglich Besuch erwartete und sich dafür schick machen wollte. Wenn sich dies erhärten liesse, wäre das auch ein wichtiger Erkenntnisgewinn. Eigentlich hätten die Eltern seinerzeit klären können müssen, was es mit dem Kleid an der Garderobe auf sich hat. Möglicherweise wurden sie aber gar nicht befragt, weil dem Kleid seinerzeit keine Bedeutung beigemessen wurde.

Unter dem Strich lässt sich somit aus meiner Sicht festhalten, dass diese vermeintlich unscheinbaren Gegenstände allesamt eine potenziell große Bedeutung für die Aufklärung dieses Fallen haben. Sie sind keine „Peanuts.

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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 15:04
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:die Variante geht mir nach wie vor im Kopf herum, der Besuch war überhaupt nicht ausgemacht,
Das ist auch meine preferierte Variante. Ich glaube, dieser Lüge der Freundin gegenüber wird zuviel Bedeutung zugemessen. Sie hatte eben keine Lust und wollte die Freundin nicht verletzen. Oder sie hatte die Mutter falsch verstanden und dachte, sie fährt mit zur Oma. Warum sollte sie so ein riesiges Geheimnis um einen Besucher machen? War doch aus ihrer Sicht harmlos. Den Eltern gegenüber würde ich es noch verstehen, vielleicht war es generell nicht erlaubt, in Abwesenheit der Eltern jemanden einzuladen. Aber der Freundin gegenüber? Kann ich mir nicht vorstellen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 15:12
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Der Ring: Augenscheinlich hat die Polizei von dem Ring auf einem Teppich ein Foto gemacht und zur Grösseneinordnung ein Maßband bzw. ein Lineal danebengelegen
Da wäre ich mir nicht so sicher - womöglich ist das Bild, das wir kennen, nur ein Ausschnitt aus einem anderen Foto und es ging eigentlich um das, was auf der anderen Seite, d. h. links neben dem Zollstock lag. Dafür würde m. E. sprechen, dass die Skala auf dem Zollstock zur anderen Seite zeigt und auch die schlechte Qualität des Fotos.

Beides könnte natürlich auch Zufall sein. Aber offensichtlich wurden diese beiden Objekte (Untersetzer und Ring) ja auch nicht als Asservate aufgehoben. Und wenn man das zusammennimmt, wäre es möglich, dass diesen Dingen damals, 1977, keine so große Bedeutung zugemessen wurde wie eben jetzt.

Aber insgesamt stimme ich Dir natürlich zu, dass es sehr wichtig ist, die Sache zu klären, und selbst wenn sich ein harmloser Hintergrund herausstellen sollte.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich glaube, dieser Lüge der Freundin gegenüber wird zuviel Bedeutung zugemessen. Sie hatte eben keine Lust und wollte die Freundin nicht verletzen.
Man müsste halt wissen, ob Heike generell dazu neigte "auch mal für sich sein zu wollen" und dann eben Angebote zum Spielen abgelehnt hat. Ich erinnere mich persönlich noch gut daran, dass ich mal einem Freund gegenüber abgelehnt habe, bei ihm zu übernachten mit der Ausrede, ich wäre an dem Abend mit meinen Eltern eingeladen. Ich hatte aber schlichtweg keine Lust, die Einladung war erfunden. Das ist dann aufgeflogen weil meine Mutter zufällig mit seiner Mutter gesprochen hat... Peinlich, peinlich ;)


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 15:40
Gegenstände: Es macht fast den Anschein, als ob das neue Ermittlerteam wenig Bezug zu den ehemaligen Ermittlungen hat. Ist ja auch lange her, wahrscheinlich kann man die Ermittler von damals nicht mehr fragen und manches wurde nicht dokumentiert. Zum Beispiel das Kleid: Ist jetzt erst aufgefallen, aber weiß man, ob damals die Mutter dazu befragt wurde?
Natürlich ist es richtig, dass nochmal jedes Detail hinterfragt wird, schade nur, dass man scheinbar nicht weiß, was damals gesagt wurde. Vielleicht täuscht der Anschein auch und es liegt an der Kommunikation. Ring und Untersetzer wurden damals ja in die Ermittlungsakten aufgenommen. Da wird vielleicht auch näheres dazu stehen. Nur wir wissen es halt nicht.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 15:52
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Unter dem Strich lässt sich somit aus meiner Sicht festhalten, dass diese vermeintlich unscheinbaren Gegenstände allesamt eine potenziell große Bedeutung für die Aufklärung dieses Fallen haben. Sie sind keine „Peanuts.
Potentiell schon, aber nicht zwingend.

Aus meiner Sicht fehlen einfach verifizierte Beweise hinsichtlich der einzelnen Gegenstände bezüglich Herkunft und Verwendung.

Das Kleid in Heikes Zimmer beispielsweise wurde von Ermittlerseite zwar erwähnt; in welchem Abstand zur Tat es allerdings das erste Mal aufgefallen ist, war für mich nicht klar herauszuhören; also ob bereits damals bei ersten Ermittlungen oder erst bei Sichtung der alten Tatortfotos im Rahmen der Cold Case-Untersuchungen. Weder Form noch Farbe sind eindeutig auszumachen. Ob es möglicherweise ein Kleid der Mutter war oder ein Faschingskostüm wurde entweder nicht eruiert oder nicht preisgegeben.

Soweit ich das verstanden habe, wird (unter anderen Dingen) nach der Herkunft dieses ominösen Gewandes gefragt, aber wie soll das jemand beantworten aufgrund dieses unvollständigen Bildes.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 16:01
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Warum sollte sie so ein riesiges Geheimnis um einen Besucher machen?
Weil es aufregend ist und der Besucher gesagt hat, sie soll es niemandem erzählen?


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 16:06
Ich bin 1 Jahr jünger als Heike und habe meine Kindheit in einer Grossstadt verbracht,
deshalb denke ich, dass es vllt. in einem kl. Dorf vllt alles noch etwas anders lief.

Ich habe zu dieser Zeit meine 1. Wrangler- Jeans mit Schlag alleine gekauft
und ein knallrotes Sweat- Shirt mit University- Aufdruck.
Die Jeans mußte damals noch gekürzt werden, weil es meist 34 & 36 inch Längen gab.
Wir trugen Windeln um den Hals, Wendemäntel, afganische Tücher
und ich bin im Indienkleid in flieder später zur Konfirmation gegangen, allerdings war ich da eine Ausnahme.

Ich kenne zwar etwas bessere Sonntagskleidung, ich hatte einen weißen Rock und ein Wolken- T- Shirt,
aber Hauskleidung gab es im Grunde nicht, außer Schlafanzug und Morgenmantel.
Was ich in der Schule getragen habe, habe ich auch privat getragen und mich nicht groß umgezogen.

Ich habe ältere Brüder, der Älteste hatte einen Sportanzüge von Adidas, dieser aus einem Synthetimaterial war.
Das war aber eher, weil er tatsächich auch ein Sportler war.

Ich erinnere mich gut an diese Zeit und es wäre mir im Leben damals nicht eingefallen mich zu Hause zu verabreden,
schon gar nicht ohne Wissen meiner Eltern und zu einer so knappen Zeit.
Damals waren wir überwiegend noch kindisch, verspielt und schüchtern, was Jungs anging.
Man sieht es auch auf dem Bild von Heike, dass sie kein frühreifes und sehr flippiges Mädchen war.

Also ich glaube nicht an eine Verabredung in ihrem Elternhaus.
Ich schrieb ja schonmal, dass man in dem Alter, wenn man eine Verabredung gehabt hätte
sich nicht seelenruhig mit Ravioli sattgegessen hätte, dafür wäre man einfach wenn zu aufgeregt gewesen.

Und wenn es wie in ihrem Fall Hauskleidung gab, hätte sie diese nicht angezogen,
aus den Gründen, dass sie einfach normal wenn den Besuch empfangen hätte.

Jungs im gleichen Alter trugen in meiner Umgebung keinen Schmuck, auch keine Ringe,
wenn hatten sie eine Uhr, aber selbst das war damals nicht wirklich wichtig und häufig.

Ich stelle mir vor, dass das Kleid vllt zu einem Karneval- Termin bereits parat da hing,
wenn es denn ein Kleid von Heike war, oder der/ die Täter haben es selbst dorthin gehangen,
mitgebracht, oder aus dem Kinderzimmerschrank genommen.

Ich fand damals auch einen Klassenkameraden besonders toll,
ich habe nie mit Klassenkameradinnen, oder Freudinnen darüber gesprochen,
weils einfach in dieser Zeit nicht super wichtig war und die uns miteinander sahen- wussten es sowieso.

Heike wird die Freundin nicht belogen haben, ihr war an dem Tag nicht danach,
sie könnte für sich selbst auch offen gelassen haben, ob sie noch zur Oma fährt.
Zumal sie ja auch nicht früher v. d. Schule kam, war die Zeit dann doch zu knapp.

Vllt. hat Heike sich aber auch zu Hause überlegt, sich als Prinzessin zu verkleiden
schonmal Probe für etwaige Karnevalveranstaltung,
oder vllt hatte sie vor später irgendwann in eine Tanzschule zu gehen
und wollte eine besondere Musik aufzulegen
(falls die Platte doch v. d. Eltern war und sie diese nur zur Polizei brachten wegen Fingerabdrücke)

Allgemein würde ich zu gleichen Teilen einen Jugendlichen und einen Erwachsenen als Täter sehen.
Diese Art der Übertötung und die Zeit die benötigt wurde- so schrecklich
als wäre eine 2. Person dazu gekommen, der letzendlich - wie drücke ich es aus,
also der den Tod dann schneller herbei geführt hat.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 16:19
Zitat von SabsySabsy schrieb:dass das Kleid vllt zu einem Karneval- Termin bereits parat da hing,
wenn es denn ein Kleid von Heike war,
Ich habe es eigentlich so verstanden, dass das Kleid den Eltern unbekannt war und man wissen wollte, woher das Kleid kommt und warum es dort hing.
Zitat von SabsySabsy schrieb:schonmal Probe für etwaige Karnevalveranstaltung,
oder vllt hatte sie vor später irgendwann in eine Tanzschule zu gehen
Das hätten mit Sicherheit die Eltern gewusst, denn so etwas bespricht man in der Familie vorher. Vor allem in der damaligen Zeit. Sie war noch nicht in dem Alter, wo man komplett selbstständig seine Aktivitäten aussucht und organisiert.

Ich glaube ja, dass der ballspielende Nachbarjunge zumindest die Stimme erkannt haben könnte bzw. er möglicherweise sogar eine Person gesehen hat, die an die Haustür ging. Zumindest im Augenwinkel, wenn er die ganze Zeit dort gespielt hat und nicht zu sehr vom Ball abgelenkt war.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 16:23
Zitat von MarthaHaarigMarthaHaarig schrieb:Weil es aufregend ist und der Besucher gesagt hat, sie soll es niemandem erzählen?
Wenn Heike, wie hier immer wieder plausibel vorgebracht wird, sich bei dem Besuch nichts gedacht hat, warum soll sie dann auf den Besucher hören, wenn der sagt: "Du, das darf aber keiner wissen, erzähl' das niemandem!" ?

Das ist genauso wie die oben vorgebrachte Idee, sie könnte ihn durch die Terassentür ins Haus gelassen haben, weil er darum gebeten hat, ein Widerspruch: Entweder ist die Sache harmlos, oder aber es wird ein Geheimnis drum gemacht. Und wenn die Sache nicht harmlos ist, dann würde man erwarten, dass Heike Angst bekommt und den Besucher lieber erst gar nicht ins Haus lässt.

Möglich wäre allenfalls, dass der Besucher eine Erklärung vorgebracht hat, die plausibel war aber eben harmlos: "Du, das darf aber keiner wissen, ich habe eigentlich Stubenarrest weil ich neulich zu spät heimgekommen bin / soll Englisch lernen, weil ich neulich eine Fünf in der Klassearbeit hatte...." Sowas in der Art.

Aber dann besteht wieder die Gefahr, dass Heike die Sache doch nicht für sich behalten kann, weil sie ja eigentlich harmlos, aber eben interessant ist: "Der X will mich besuchen, eigentlich darf der nicht, hihihi, aber der kommt so gerne zu mir, dass er sogar den Ärger mit seinem Vater riskiert, der hat ihn nämlich verdonnert, Englisch zu lernen...."


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 17:52
Es wurde viel zum Ring usw. geschrieben, aber ich möchte nochmals auf den in meinen Augen springenden Punkt zurückkommen, auch wenn das Zitat schon einige Seiten weiter hinten ist:
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb am 12.12.2023:So wie es dargestellt wurde, muss es eindeutige Täterspuren geben. Die Frage ist, warum man dann in diesem kleinen Verdächtigenkreis niemanden festnageln konnte. DNA, klar ist nur eine Teilspur und auch erst viel später genommen worden, könnte verunreinigt sein. Aber was ist mit den Fingerabdrücken an den Tatwaffen? Zu verwischt? Man hätte doch einfach alle Jungs im Dorf um einen Abgleich bitten können? Leider werden wir hier keine Antwort drauf finden können, ich hoffe es kommt mal ein Update, wo wir mehr erfahren.
Das begreife ich einfach nicht. Der Täterkreis lässt sich aufgrund von Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und den Begebenheiten relativ rasch stark eingrenzen -- hier scheinen sich sowohl die Kripo wie auch die meisten Forist:innen einig: 12-18 Jahre alt, männlich, aus dem Dorf (ich persönlich glaube immer noch: sogar relativ nahe an ihrem Wohnort lebend), mit Heike persönlich bekannt. Da dürften nicht mehr mehrere Hunderte Verdächtige übrig bleiben, sondern eine überschaubare Anzahl Personen. Gleichzeitig hat man mehrere Fingerabdrücke, dennoch kam es aber nie zu einer Identifizierung des Täters?

Dass der jugendliche Täter von seinen Eltern geschützt wird: muss so gewesen sein und ist nicht sonderlich überraschend. Dass er vom erweiterten Umfeld geschützt wird: muss auch so gewesen sein, ist mit Abhängigkeiten zu erklären, die in einem kleinen Dorf existenziell sein können, zudem will wohl niemand "die Bombe hochgehen lassen".

Warum aber die Polizei nicht einfach sämtliche Fingerabdrücke der vom Profil her in Frage kommenden TV genommen hat und abgeglichen hat, finde ich mehr als erstaunlich. Ehrlich gesagt wundere ich mich langsam, ob es auch polizeiintern Gründe gab, den Täter nicht zu finden. Ich kann es mir einfach nicht anders erklären.


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15.12.2023 um 18:10
@missreview
Ich verstehe es auch nicht, wie man an meinem Posting erkennen kann. Ich kann mir nur vorstellen, dass man sich irgendwie verrannt hat damals. Erstmal wird der Verdächtige, den der Nachbarjunge genannt hat, ins Visier gekommen sein. Man dachte, der Fall ist gelöst.

Damals war die Technik schlecht, also hatte man nur die Fingerabdrücke. Keine Ahnung, wie lange es gedauert hat, bis die verglichen werden konnten. Aber es wird sicher wertvolle Zeit verstrichen sein. Immerhin gibt es Tatortfotos und ich habe schon den Eindruck, dass der Tatort ordentlich untersucht wurde. Die Methoden kann man halt nicht mit heute vergleichen.ob man überhaupt geprüft hat, ob das alles Heikes Blut war? Vielleicht hatte sich der Täter auch verletzt. Aber dann hätte man auch nur die Blutgruppe feststellen können.

Blöd finde ich, dass man scheinbar die Originalasservate nicht mehr hat, nur die Fotos. Heute hätte man da vielleicht mehr DNA finden können. Dann wäre der Fall wahrscheinlich gelöst. Aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass man den Fall noch lösen kann. Es wird halt doch jemand sein, den man nicht unmittelbar im Visier hatte.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 18:42
@FritzPhantom
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich kann mir nur vorstellen, dass man sich irgendwie verrannt hat damals.
Das ist natürlich eine Möglichkeit, aber dann wäre die Kripo doch arg inkompetent unterwegs gewesen -- der falsche Verdacht konnte ja sicher schnell ausgeräumt werden, wahrscheinlich innerhalb von wenigen Tagen. Danach hat man dann einfach aufgegeben mit den Fingerabdrücken? Oder hatten die Leute damals null Profiler-Fähigkeiten (weniger als ein zufälliges Dutzend Hobby-Detektive im Internet?) und auch keine Statistiken und nicht mal gesunden Menschenverstand/Logik? Das finde ich einfach schwer vorstellbar.

Was ich mir hingegen leider sehr gut vorstellen kann, ist, dass der Täter auch über seine Familie hinaus gschützt wurde. Es gab genug Fälle, in denen mächtige Leute zu verhindern gewusst haben, dass man ihnen (oder hier: dem Zögling) Dreck am Stecken nachweisen kann. Die Abhängigkeiten und Verstrickungen in einem Dorf wie Sickte dürften gross und existenziell gewesen sein, vielleicht wurden auch Gefälligkeiten in Aussicht gestellt/erhofft.

Eine Freundin von mir ist in den 70/80er Jahren auf dem Dorf aufgewachsen, ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie wichtig es damals war, nicht aufzufallen, die Fassade zu wahren, den Schein zu wahren, in allen möglichen (offensichtlich viel profaneren Dingen als Mord) Belangen zu schweigen, es hinzunehmen, weil "man das so machte". Das könnte für den erweiterten Kreis an möglichen Zeugen auch eine Rolle spielen.

Zudem, und das begreife ich, ist es psychologisch schwierig, sich einzugestehen müssen, dass jemand, den man kennt, ja, vielleich sogar jemand aus der direkten Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis, einen brutalen Mord begangen hat. Psychologisch gesehen ist da Verleugnung einfacher.


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15.12.2023 um 18:50
@missreview

Ich will es kurz machen. Ich glaube du hast hier einen Tunnelblick.


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15.12.2023 um 18:51
PS

Deshalb glaube ich auch nicht, dass der Fall heute noch aufgeklärt wird -- wer damals schwieg oder wegschaute, wird es auch heute tun. Im Fall einer Vertuschung würde man sich ja sogar indirekt selber strafbar machen, auch wenn das wohl verjährt sein dürfte, aber der gesellschaftlich-moralische Schaden (und die psychologische Belastung) sind trotzdem sehr gross -- ob das ein reines Gewissen aufwiegen mag nach 50 Jahren erfolgreicher Verdrängung, da bin ich mir nicht sicher. Ganz aufgeben tue ich natürlich nicht, u.A. deshalb lese ich hier mit.


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15.12.2023 um 18:54
@schluesselbund

Ja, klar -- aber dieses Tunnel habe ich für mich immerhin nach sorgfältiger Abwägung aller Fakten, Wahrscheinlichkeiten und Statistiken gebaut ;-)

Das heisst logischerweise nicht, dass ich nicht völlig falsch liegen kann. Ich komme aufgrund der vorliegenden Tatsachen einfach zum Schluss, dass dies für mich das wahrscheinlichste Szenario ist.

Falls du konkrete Denkfehler siehst, zeig gerne auf. Dass es sich immer nur um Wahrscheinlichkeiten handelt, ist ja eh klar.


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15.12.2023 um 18:55
@missreview
Dorf hin oder her, bei einem Kindermord hört sich meiner Meinung das Vertuschen auf. Die eigenen Eltern, klar, aber darüber hinaus kann ich mir das nicht vorstellen.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

15.12.2023 um 19:11
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Dorf hin oder her, bei einem Kindermord hört sich meiner Meinung das Vertuschen auf. Die eigenen Eltern, klar, aber darüber hinaus kann ich mir das nicht vorstellen.
So würde ich das auch sehen. @missreview hat natürlich Recht mit den Abhängigkeiten, dem Anspruch, dass "die Leute" einen guten Eindruck haben usw.

Aber ein Kindermord ist und bleibt auch auf dem Dorf Ende der 70er etwas grundsätzlich anderes als ein Einbruch oder ein geklautes Auto. Deshalb glaube ich nicht, dass der Kreis der Mitwisser so groß gewesen ist. Vielleicht ein, zwei engere Verwandte, die von der Aufdeckung der Tat unmittelbar auch selbst betroffen gewesen wären. Z. B. eben Eltern. Zumal andere Abhängigkeiten wie etwa berufliche, nach so vielen Jahren auch leicht einmal wegfallen.

Aber darüber hinaus wäre irgendwann etwas durchgesickert, und sei es unabsichtlich, z. B. dass jemand auf der Kirmes besoffen jemanden anpöbelt: "Du Kindermörder, Du!" oder dass zumindest Gerüchte die Runde machen. Sowas scheint aber, abgesehen von demjenigen, dessen Name vom Zeugen genannt wurde, wohl nicht der Fall gewesen zu sein (oder es wurde nur nicht berichtet). Bei einer emotional so besetzten Tat, für die man auch keine "Entschuldigung" finden kann (wie z. B. bei einer Schlägerei: "Der hat den ja auch provoziert!") halte ich es für unwahrscheinlich, dass da ein größerer Kreis von Leuten schweigt, weil man dem Sohn des örtlichen Fabrikanten (fiktives Beispiel!) nicht ans Bein pinkelt.

Und ansonsten wird sich die Gerüchteküche halt an demjenigen abgearbeitet haben, den der Zeuge genannt hat. Was, auch wenn ich mich da wiederhole, doch eigentlich das Beste war, was dem wahren Täter passieren konnte (immer vorausgesetzt, der vom Zeugen benannte Mann ist wirklich unschuldig, wovon ich ausgehe).


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16.12.2023 um 00:05
@Sabsy
Danke für deine Erinnerungen.
Ich habe so viel wiedererkannt!
Zitat von SabsySabsy schrieb:Ich erinnere mich gut an diese Zeit und es wäre mir im Leben damals nicht eingefallen mich zu Hause zu verabreden, schon gar nicht ohne Wissen meiner Eltern und zu einer so knappen Zeit.
Damals waren wir überwiegend noch kindisch, verspielt und schüchtern, was Jungs anging.
Man sieht es auch auf dem Bild von Heike, dass sie kein frühreifes und sehr flippiges Mädchen war.
Was ich schon lange schreiben wollte:
Im XY-Film sagt die Freundin im Rückblick: Man konnte schön mit Heike spielen.
Ich glaube- bei allen Freiheiten- dass diese Beschreibung mit Bedacht im Film vorgekommen ist.
Heike war noch in der Spielphase, war noch ein Kind als sie starb.
Sich mit Jungs verabreden, hübsch machen etc. soweit war sie damals noch nicht.
Zitat von SabsySabsy schrieb:Jungs im gleichen Alter trugen in meiner Umgebung keinen Schmuck, auch keine Ringe,
wenn hatten sie eine Uhr, aber selbst das war damals nicht wirklich wichtig und häufig.
Stimmt. Was manche trugen, waren irgendwelche Buttons, Aufnäher und so, an Jacken. Gürtelschnallen standen auch hoch im Kurs.

Ich vermute, dass der Ring vielleicht Heike gehört hat. Kommt auch darauf an, wo er gefunden worden ist. Das wissen wir nicht. Wenn der Ring in Nähe der Flucht- und Kampfspuren gefunden wurde, könnte er vom Täter verloren worden sein. Aber er muss diesen Ring nicht an einem Finger getragen haben.
Und wenn der Ring weniger präsent getragen wurde, als an einer Hand (also an Jacke, Tasche angenäht), war er weniger auffällig. Dann ist die Chance, dass sich heute noch jemand erinnert, geringer.


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16.12.2023 um 07:36
ja @frauZimt so war es damals :)

genau Button haben wir auch getragen
klar wir haben uns auch schon etwas interessiert für Jungs,
aber es war eher dezent, wir lernten erst unsere Gefühle langsam kennen
und Verabredungen haben wir meist mit der Mutter erst abgesprochen.

Zu dieser Zeit haben wir noch Kindergeburtstage meist unter engen Freundinnen gefeiert,
manchmal wenn ein Junge dabei war, waren es kleinere Geschwister- Brüder.

Ich hatte das Glück, dass ich modern vorgeprägt wurde,
hatte relative Freiheiten was div. Unternehmungen anging,
ob Schwimmbad, Jugend- Disco, Sportverein...
meine Mutter wusste immer wo ich war.
Bevor ich mit der Bahn v. Schwimmbad nach Hause fuhr
habe ich für 20 Pfennige draussen v. dem Freibad
zu Hause aus der Telefonzelle angerufen, dass ich losfahre.
Also das Taschengeld reichte aber noch für eine Bami- Scheibe zuvor.

Ich denke auch, dass Heike ein zurückhaltendes Kind war,
also eher sehr sehr lieb, war ich zwar auch, aber selbstbewusst.

Deshalb denke ich wirklich, dass Heike sich nicht verabredet hat,
da wurde hier von Manchen zuviel hineininterpretiert.

Um so mehr ich die vielen letzten Kommentaren, Gedanken von euch gelesen habe
um so sicherer bin ich mir momentan, dass die vielen Kleinigkeiten, wie der Ring, der Untersetzer...
gar nicht wirklich eine so sehr wichtige Rolle spielen- man konzentriert sich da zwar darauf,
aber das spielt zu dem Tathergang wahrscheinlich gar keine Rolle.
Da erscheint mir die Platte und das Kleid eventuell als wichtiger.

Scheinbar erhalten wir leider nicht mehr Infos von den heutigen Ermittlungen
bezügl. des Kleides und der Platte, das wäre hilfreich, denn die Mutter lebt ja noch (meine ich!?)

Vor vielen Seiten habe ich ja schonmal geschrieben, dass wir ja nichtmal wissen
wie und wann ein, oder mehrere Täter ins Haus kamen.

Wir wissen nichtmal, ob die Tat gepant war, ob Heike den/ die Täter kannte...
man versteift sich natürlich sehr durch die eigene Logik und Erfahrenswerte,
aber das kann in diesem Fall alles anders gewesen sein.

Wir wissen glaube ich nicht, ob bei einer Opduktion der Mageninhalt kontrolliert wurde!?
Hat sie die Ravioli selbst gegessen?

Es wurde im Film- Fall ja so dargestellt, aber war es auch so,
oder haben die damaligen Ermittler eben nur die leere Dose,
Topf, Teller gesehen und sind deshalb davon ausgegangen?

Möglich wäre eben auch, dass der/ die Täter ins Haus sind nachdem die Mutter zur Oma fuhr.
Sie das Versteck kannten, oder an dem Tag rumstreunerten, die Mutter sahen, dass sie dir Tür abschloss,
in den Schuppen ging und sie haben den offenen Schuppen dann begutachtet, Schlüssel gefunden
und wollten vllt sogar Wertgegenstände entwenden...

Der Plan hätte sein können, Tür aufschliessen, Schlüssel zurücklegen,
sich umsehen und nach hinten zur Terrassentüre raus...
sie würden ja hören, wenn dann jemand käme und die Türe aufschliessen würde.

Heike wäre nach Hause gekommen, hoch ins Kinderzimmer um sich umzuziehen,
hat den Schlüssel nur kurz abgelegt und ab dahin hörte sie vllt etwas,
ging runter, sah die/ den Täter und vllt kannte sie ihn/ sie vom Sehen her.

Ein Junge, der vllt erste sexuelle Gefühle f. Heike entwickelt hätte, wäre damals wahrscheinlich eher weggerannt,
hätte vllt höchstens vor Wut, dass sie nicht wollte sie gestossen, also ein normaler Junge.

Tathergang passt mir persönlich weder zu einem (normalem) Jungen,
noch zu einem (normalem) Erwachsenen als Einzeltäter.

Deshalb der Gedanke hier von Vielen mit dieser Einrichtung Neuerkerode,
oder ein Landstreicher (vllt. alkoholabhängig) würde auch Sinn machen.
Das Zeug könnte eben Eigentum von solchen Leuten gewesen sein.

Das erklärt dann nur nicht das Festkleid und die Schallplatte.


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Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977

16.12.2023 um 09:42
@Sabsy
Wenn jemand zum Einbrechen gekommen wäre und von dem Schlüssel im Versteck wusste bzw es beobachtet hat, wozu hätte er den Schlüssel zurückgelegt? Er wäre reingegangen und hätte von innen zugesperrt. Damals waren die Schlösser so, dass man auch mit einem zweiten Schlüssel nicht reinkonnte, wenn ein Schlüssel steckte. Er hätte also seine Ruhe gehabt, bis Heike jemand geholt hätte.


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