Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?

Lanza schrieb:Vielleicht wusste sie das auch längst. Den Mathelehrer lernte sie ja bereits Ende 17 , Anfang 2018 kennen

Der Zusammenhang vom Kennenlernzeitpunkt und der Annahme in der Anklage - "trotzdem war er die ganze Zeit mit einer anderen Frau verlobt, was das spätere Opfer vermutlich nicht wusste" - erschließt sich mir nicht. Irgendeinen Grund wird es geben, warum die Staatsanwaltschaft zu dieser Annahme kam. Es kann angenommen werden, dass bei den Ermittlungen auch eruiert wurde, wann der Mathelehrer Alexandra kennenlernte.

Sicher, man kann auch alles in Frage stellen, weil es vielleicht doch anders war. Bringt uns aber nicht weiter.

emz schrieb:Der Zusammenhang vom Kennenlernzeitpunkt und der Annahme in der Anklage - "trotzdem war er die ganze Zeit mit einer anderen Frau verlobt, was das spätere Opfer vermutlich nicht wusste" - erschließt sich mir nicht. Irgendeinen Grund wird es geben, warum die Staatsanwaltschaft zu dieser Annahme kam.

Ich könnte mir vorstellen, dass man aufgrund der Darstellung der Vermissten und des Angeklagten vor dem Jugendamt davon ausgehen muss, dass die beiden ein Paar sind, dass die Beziehung gefestigt ist, und nicht durch eine parallele Beziehung zu einer Verlobten getrübt sein könnte. Ich gehe davon aus, dass Pflegeltern vom Jugendamt unter die Lupe genommen werden.

Es gibt sicherlich Menschen, die ihr Doppelleben perfekt und unbemerkt durchziehen. Spätestens jetzt müsste aber klar sein, dass der Angeklagte zweigleisig gefahren ist. Deine Frage, ob die "Geheimwaffe" unter diesen Voraussetzungen geehelicht werden möchte, ist mehr als berechtigt.

emz schrieb:Denn was spricht eigentlich dagegen, wenn Dejan nun seine "Geheimwaffe" ehelicht? Die einzige Frage wäre nur, will sie das auch?

JamesRockford schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass man aufgrund der Darstellung der Vermissten und des Angeklagten vor dem Jugendamt davon ausgehen muss, dass die beiden ein Paar sind, dass die Beziehung gefestigt ist, und nicht durch eine parallele Beziehung zu einer Verlobten getrübt sein könnte.

Da könntest du durchaus Recht haben.
Die Annahme, dass sie nichts von der Verlobten wusste, basiert auf der Auskunft des Jugendamtes.

JamesRockford schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass man aufgrund der Darstellung der Vermissten und des Angeklagten vor dem Jugendamt davon ausgehen muss, dass die beiden ein Paar sind, dass die Beziehung gefestigt ist, und nicht durch eine parallele Beziehung zu einer Verlobten getrübt sein könnte. Ich gehe davon aus, dass Pflegeltern vom Jugendamt unter die Lupe genommen werden.

Rätselhaft ist für mich, dass das Jugendamt dann bei einer 2 Zimmerwohnung und dem Umstand dass Dejan in Katzwang höchstwahrscheinlich nicht gemeldet war grünes Licht erteilt hatten.

Kommisar1969 schrieb:Rätselhaft ist für mich, dass das Jugendamt dann bei einer 2 Zimmerwohnung und dem Umstand dass Dejan in Katzwang höchstwahrscheinlich nicht gemeldet war grünes Licht erteilt hatten.

Ebenso rätseöhaft erscheint mir, dass das Jugendamt zunächst einer Weitergabe des Kindes an die Familie des Lebensgefährten Dr. Bastian R. zugestimmt hat.

emz schrieb:Ebenso rätseöhaft erscheint mir, dass das Jugendamt zunächst einer Weitergabe des Kindes an die Familie des Lebensgefährten Dr. Bastian R. zugestimmt hat.

In diesem fall ist es ja speziell - das ganze ist einvernehmlich mit den kindseltern - wir wissen ja auch gar nicht ob das eine inobhutnahme war - oder die eltern selbst gemerkt haben, dass sie sich nicht kümmern können und wenn ihr wunsch war , dass das kind zu A. Geht - wird das jugendamt nicht soviel prüfen- pflegeeltern sind rar - sehr rar- heimplätze auch - und der elternwille zählt auch sehr viel. Und ja auch Alleinstehende können pflegekinder nehmen - und da ich einige pflegeeltern als freunde habe - da wird nicht soviel geprüft- man hat eher das Gefühl, dass es sehr an Kapazitäten mangelt - und ich lebe im nürnberger landkreis und weiß aus beruflicher Erfahrung, dass die Situation in der Stadt immer angespannter ist als im Landkreis

Zunächst soll sich wohl die Kindesmutter, sie ist die Freundin des Exmannes von Alexandra, aufgrund ihrer Lernbehinderung und weil es ein Frühchen war, nicht in der Lage gesehen haben, das Kind selbst großzuziehen.

Das Sorgerecht für das Kind ging an Alexandra und ihren Lebensgefährten Dejan.

Als es zum Streit zwischen beiden kam, soll Dejan vergeblich versucht haben, das alleinige Sorgerecht für das Kind zu bekommen.

Als Alexandra verschwand, müsste nun eigentlich das Sorgerecht bei Dejan gelegen haben. Ob das Kind bei ihm untergebracht war, darüber ist nichts bekannt.

So wie ich mich meine zu erinnern, war geplant, dass Alexandra wieder arbeiten geht und beide Kinder von den Eltern von Dr. Bastian R. großgezogen werden.

Nach derzeitigem Stand soll das Kind jetzt bei der Schwester von ihm leben.
Es hieß, dass das Jugendamt die derzeitige Unterbringung prüft.

emz schrieb:Das Sorgerecht für das Kind ging an Alexandra und ihren Lebensgefährten Dejan.

Falsch, s.u.

emz schrieb:Als es zum Streit zwischen beiden kam, soll Dejan vergeblich versucht haben, das alleinige Sorgerecht für das Kind zu bekommen.

Das habe ich zwar auch gehört, aber da es kein Adoptivkind ist, verbleibt das Sorgerecht bei den leiblichen Eltern.

Von einem Entzug nach § 1666 BGB war hier nie die Rede, ebensowenig von einem Verzicht nach § 1630 III BGB.

Das Sorgerecht ist bei Klaus R, das ergibt sich auch aus seiner Mitsprache bei der aktuellen Betreuung.

Prozess um Alexandra R.: Lebensgefährte setzt Aussage fort

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Das ganze Umfeld soll ja beleuchtet werden im Prozess wie die Sprecherin sagt.

"Geheimwaffe" hat m.M. nix damit zu tun ob verlobt oder verheiratet.

Denn, dann wäre es ja die Geheimwaffe der Gegenseite, wenn nachgewiesen könnte, dass die beiden gar nicht ernsthaft verlobt seien und sie deswegen aussagen müsste.

Wurde der Detektiv vom Mathelehrer eigentlich schon als Zeuge vernommen?

Dieser hatte dem Lehrer ja noch mitgeteilt, dass AR lebend gesehen wurde.

Der wurde noch nicht vernommen.

Lanza schrieb:"Geheimwaffe" hat m.M. nix damit zu tun ob verlobt oder verheiratet.

Denn, dann wäre es ja die Geheimwaffe der Gegenseite, wenn nachgewiesen könnte, dass die beiden gar nicht ernsthaft verlobt seien und sie deswegen aussagen müsste.

Was auch immer mit "Geheimwaffe" gemeint sein könnte, sobald Dejan diese Frau, die in der Anklage als seine Verlobte bezeichnet wird, heiratet, was er ja vorhaben soll, muss sie nicht mehr aussagen, egal ob sie zuvor verlobt waren oder auch nicht.

Det schrieb:Und ja auch Alleinstehende können pflegekinder nehmen - und da ich einige pflegeeltern als freunde habe - da wird nicht soviel geprüft- man hat eher das Gefühl, dass es sehr an Kapazitäten mangelt - und ich lebe im nürnberger landkreis und weiß aus beruflicher Erfahrung, dass die Situation in der Stadt immer angespannter ist als im Landkreis

Das ist interessant. Ich kenne aus meinem Umfeld zwei Familien, die jeweils ein Kind adoptieren wollten. Beide sind gut situiert. Ein Elternteil war bereit, auf die berufliche Karriere zugunsten eines Kindes zu verzichten. Das war eine der vielen Voraussetzungen. Trotzdem waren die Hürden unendlich hoch.

Aber die Kriterien scheinen bei Pflegefamilien deutlich anders zu sein. Und im vorliegenden Fall hat auch offenbar nicht das Jugendamt das Sorgerecht, sondern die leiblichen Eltern.

Papaya64 schrieb:Das Sorgerecht ist bei Klaus R, das ergibt sich auch aus seiner Mitsprache bei der aktuellen Betreuung.

Ich komme nochmal zurück auf das Narrativ des Lebensgefährten, dass Alexandra von den Geschäften, die über ihr Konto liefen, keine Ahnung hatte. Sie war ja nicht aus Dummsdorf. Eine Schrottimmobilie zu kaufen, sie mit ein paar Kumpels aus der alten Heimat auf Vordermann zu bringen, damit sie vermietet werden kann, ist ein sehr einfaches Geschäft, welches man im Handumdrehen begreifen kann. Die steuerlichen Abschreibungen, die Besonderheiten mit einer möglichen Spekulationssteuer im Falle eines Verkaufs vor Ablauf der gesetzlichen Frist, sind ebenfalls ein einfach zu begreifender Sachverhalt. Das kann man nicht mit irgendwelchen komplizierten Finanztransaktionen wie Naked-short oder Cum-Ex Geschäften vergleichen, für die es einen gewissen Sachverstand braucht. Warum sollte die Leiterin einer Postbankfiliale dieses Geschäft mit Ankauf, Sanierung, Vermietung, Weiterverkauf von Immobilien nicht verstanden haben. Warum sollte sie ihr Konto und ihren Namen für Geschäfte zur Verfügung stellen, von denen sie nichts weiß. Immerhin riskierte sie dadurch unter Umständen Kopf und Kragen.

Diese Darstellung passt in das vermittelte Bild, dass sie mit dem Angeklagten D. lange Jahre liiert war, ohne von dessen anderer Beziehung etwas gewusst zu haben. War das wirklich alles so? Alexandra kann sich zu den Darstellungen nicht äußern.

Ein gemeinsamer Kredit mit dem Partner oder der Partnerin kann unter Umständen die Kreditkonditionen verbessern.

Quelle: https://www.geldundhaushalt.de/finanzwissen/einen-kredit-gemeinsam-mit-dem-partner-aufnehmen/

JamesRockford schrieb:Diese Darstellung passt in das vermittelte Bild, dass sie mit dem Angeklagten D. lange Jahre liiert war, ohne von dessen anderer Beziehung etwas gewusst zu haben. War das wirklich alles so?

Als Paar aufzutreten kann wie oben skizziert ja evt.die Kreditkonditionen verbessern. Bei einem größeren Umfang an Krediten wie hier wahrscheinlich der Fall, kann die Nachkommastelle beim Prozentsatz bestimmt ein paar Tausender ausmachen.

Lanza schrieb:Als Paar aufzutreten kann wie oben skizziert ja evt.die Kreditkonditionen verbessern. Bei einem größeren Umfang an Krediten wie hier wahrscheinlich der Fall, kann die Nachkommastelle beim Prozentsatz bestimmt ein paar Tausender ausmachen.

War der Angeklagte Dejan B. nicht lange Zeit arbeitslos? Das passt doch dann wiederum nicht ins Bild. Ich bin fest überzeugt, dass die Immobiliengeschäfte ein System war wo jeder Beteiligte in einer Form profitiert hatten (zumindest anfänglich). Dass dann die beiden Angeklagten gierig wurden und höchstwahrscheinlich keine anderen seriösen Einnahmequellen hatten steht auf einem anderen Papier.

Lanza schrieb:Als Paar aufzutreten kann wie oben skizziert ja evt.die Kreditkonditionen verbessern. Bei einem größeren Umfang an Krediten wie hier wahrscheinlich der Fall, kann die Nachkommastelle beim Prozentsatz bestimmt ein paar Tausender ausmachen.

Das ist sicherlich unter gewissen Umständen richtig, zum Beispiel wenn einer der beiden verbeamtet ist. Das war ja hier nicht der Fall. Für Freiberufler und Selbstständige ist es sehr schwer, einen Kredit zu bekommen. Die Banken wollen Sicherheiten.

Kommisar1969 schrieb:War der Angeklagte Dejan B. nicht lange Zeit arbeitslos?

So hatte ich es auch in Erinnerung, wobei ich mir nicht mehr ganz sicher bin. Der Mitsubishi soll einem Mitarbeiter von Dejan gehört haben. Dejan war aber arbeitslos. Haben Arbeitslose Mitarbeiter? Oder war er irgendwann mal arbeitslos, und hat sich dann selbständig gemacht?

Kommisar1969 schrieb:Ich bin fest überzeugt, dass die Immobiliengeschäfte ein System war wo jeder Beteiligte in einer Form profitiert hatten (zumindest anfänglich)

Passt das nicht genau ins Bild ? Die Angeklagten hatten die Expertise renovierungsbedürftige Immobilien zu sanieren und eine AR konnte als Festangestellte Filialleiterin für Sicherheit bürgen auch ohne verbeamtet zu sein.
Zumal sie als "Bankerin" ja im Detail wusste, worauf es bei einer Kreditvergabe ankommt.
Auch wenn ich davon ausgehen würde, dass dies nicht über ARs eigene Bank lief.

Zum Zeitpunkt von Alexandras Verschwinden Anfang Dezember 2022 war D.B. ALG-II-Empfänger, d.h. mindestens seit Ende 2021 ohne offiziellen Arbeitsvertrag und ohne offizielles Arbeitseinkommen. Wie viel früher ist zumindest mir nicht bekannt.

Kommisar1969 schrieb:Zum Zeitpunkt von Alexandras Verschwinden Anfang Dezember 2022 war D.B. ALG-II-Empfänger, d.h. mindestens seit Ende 2021 ohne offiziellen Arbeitsvertrag und ohne offizielles Arbeitseinkommen. Wie viel früher ist zumindest mir nicht bekannt.

Danke für die Info. Das hatte ich nicht mehr präsent. Muss man sich als ALG-II Empfänger nicht bis auf die Unterhose ausziehen? Kann man da einen RR fahren? Dass ein Auto nicht zwingend verkauft werden muss, ist schon klar, denn schließlich braucht der Arbeitslose eine gewisse Mobilität für seine berufliche Zukunft, aber ich war der Meinung, dass es da Grenzen gibt. Nur ist das OT. Es trägt nichts zur Aufklärung bei.

Kommisar1969 schrieb:Zum Zeitpunkt von Alexandras Verschwinden Anfang Dezember 2022 war D.B. ALG-II-Empfänger, d.h. mindestens seit Ende 2021 ohne offiziellen Arbeitsvertrag und ohne offizielles Arbeitseinkommen.

Ist das eine Vermutung von dir oder wie kommst du darauf? Selbst wenn D.B. ALG II bezogen hat, heißt es nicht, dass er nicht in einem Arbeitsverhältnis stand oder nicht selbständig war. Bei ALG II oder jetzt Bürgergeld kann man durchaus einen Vollzeitjob haben oder hauptberuflich selbständig sein. Wenn das Einkommen zur eigenen Bedarfsdeckung nicht ausreicht, wird halt mit ALG II aufgestockt.

JamesRockford schrieb:Muss man sich als ALG-II Empfänger nicht bis auf die Unterhose ausziehen? Kann man da einen RR fahren?

Muss man, wenn man ehrlich ist. Bei einem Auto glaube ich nicht, dass das detailliert überprüft wird, was man für ein Auto fährt. Das ist bestimmt wie beim Fernseher. Der Fernseher gehört zum Grundbedarf und wenn einer angibt, dass der riesige Flachbild-TV ein Geschenk von Mama oder sonst jemandem war, darf man ihn auch als ALG-II Empfänger nutzen.

Übrigens scheinen hier alle zu vergessen, dass die beschuldigten Herren ein irrsinnig kompliziertes Firmengeflecht aufgebaut haben, das sicher noch in einem anderen Prozess aufgearbeitet wird. Also von wegen schnell mal eine Billigimmobilie erwerben, sanieren, weiterverkaufen. So einfach ist das nicht, weil das Firmengeflecht dazu diente, um vielleicht Geldwäsche zu betreiben. Das läuft über mehrere Ecken, um alle Wege zu verschleiern. Da das bestimmt schon über viele Jahre hinweg betrieben wurde, bevor A.R. überhaupt nach Deutschland kam, ist fraglich wieviel Ahnung A.R. davon hatte.