fischersfritzi schrieb:Bislang gab es keine Infos, die darauf hindeuten, dass sie besonders schlau sind oder außerordentlich akribisch.
Doch, eigentlich schon. Der von der Nachbarin wahrgenommene Brandgeruch und der neue Kaminsauger lassen spekulieren, dass sie Firmenunterlagen verbrannt haben. Und weggesaugt und den Sauger verschwinden lassen. Was darauf hindeutet, dass sie die Forensiker nicht unterschätzen.
Und das wiederum könnte bedeuten, dass die anderen Spuren eher gefunden werden sollten.
Vieles in diesem Fall deutet darauf hin, dass die Herkunft des Geldes in den Immobilien eine große Rolle spielt. BILD hat schon im September über Schwarzgeld und Geldwäsche berichtet.
https://www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/der-fall-alexandra-r-schwarzgeld-und-immobilien-geschaefte-das-motiv-85338142.bild.htmlZudem wurde schon mehrfach bis ins Detail vorgerechnet, dass eine Filialleiterin der Postbank beim besten Willen nicht Zins und Tilgung für einen Kredit über 2 Millionen Euro (mindestens 5000 Euro monatlich) aus ihrem nach Lebensunterhalt noch frei verfügbaren Nettoeinkommen zahlen kann und die (zuletzt ebenso wenig wie Mieteinnahmen vorhandenen) Veräußerungsgewinne dafür auch nicht ausreichen. Außerdem verteilten sich die Kredite ungewöhnlicher Weise auf zahlreiche Banken bundesweit und liefen *nicht* über ihren Arbeitgeber als Hausbank. Insofern ergeben ihre (angeblich gefälschten) Abschiedsnachrichten "ich will nicht ins Gefängnis und lasse mir mein Kind nicht wegnehmen" allen Sinn der Welt.
Da schreibt die Anklageschrift, sie wurde entweder in Sindersdorf oder im Wald bei Oberhasling/Irschenberg ermordet.
Dort überwältigten sie Alexandra R. und brachten sie anschließend in eine Lagerhalle in Hilpoltstein. Spätestens dort veranlassten sie Alexandra R., ihre Strafanzeigen in zwei laufenden Ermittlungsverfahren gegen die beiden Angeschuldigten durch einen handschriftlichen Brief zurückzunehmen. Anschließend töteten sie Alexandra R. und versteckten die Leiche an einem bisher unbekannten Ort.
Quelle:
https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/staatsanwaltschaft/nuernberg-fuerth/presse/2024/1.phpDann erzählt die Polizei vorgestern vor Gericht, sie sei laut Hunden vom Ort in den Wald spaziert und Leichenspürhunde hätten nicht angeschlagen.
Also in Sindersdorf wurde sie dann ja offensichtlich nicht ermordet, und in Oberhasling gibt es auch keine Leiche.
Warum also wird die Möglichkeit, sie habe sich ins Ausland abgesetzt und man habe es nach Mord aussehen lassen, um eine mögliche Strafverfolgung wegen der dubiosen Immobiliengeschäfte zum Erliegen zu bringen, so vehement bestritten?
Das eine wie das andere sind aktuell nicht bewiesen, aber ist das eine wahrscheinlicher als das andere?