Mord an Petra Nell 1989 in Köln

Am 24. Oktober 1989 wurde die Protistuierte P.N. in ihrer Wohnung in Köln-Sulz ermordet.
Ihre Eltern wussten nichts über ihre Tätigkeit.
P.N. muss Zahlungen an ihren Zuhälter zahlen um von ihm "beschützt" zu werden. (Epressung)
Im Sommer 1989 verliebt sich P.N.
Sie wollte mit ihrem Freund zusammenziehen und ihre Tätigkeiten nicht mehr nachgehen,
jedoch hat der Zuhälter angeblich hohe Forderungen gestellt , damit sie mit der Protistution aufhören darf.
Die Kripo ordnet den Mord aufgrund der Art und Weise der Durchführung dem Zuhältermilieu zu.
Vermutlich ging es um eine Ablöse-Summe, da in den Zuhälterkreisen bekannt geworden war, dass P.N. ernsthafte Ausstiegsabsichten hegte.


Vielleicht gibt es ja Aussteiger aus dieser Szene , die damals nichts sagen durften bzw konnten und nun den Mut aufbringen um mitzuhelfen diesen Fall zu klären.


Hier der Fall bei AktenzeichenXY vom 13.07.1990 ab Minute 19:35 :

https://www.youtube.com/watch?v=xyT8FKJZSPI (Video: 227 Aktenzeichen xy vom 13.7.1990)

Ich schaue xy schon seit langem und früher waren solche Prostetutions
Morde wirklich häufig. Meiner Meinung nach war es entweder ein Freier oder es hat was mit dem "Geschäft" zu tun. Aber ich bezweifle sehr, dass dies heute noch aufgeklärt wird.

Aliska schrieb:Aber ich bezweifle sehr, dass dies heute noch aufgeklärt wird.

Ja, zu lange her und ein verschwiegenes Millieu.
Ich denke, einzig Kommissar Zufall oder das drängende schlechte Gewissen eines Mittwissers oder Zeugen können hier noch helfen. Leider.

@RalexS
@Aliska

Heute bin ich bei einer Veranstaltung in Köln gewesen, wo ein Mordermittler, der 41 Jahre bei der Mordkommission und Sitte tätig war, über Fälle in der Region und vieles drumherum erzählt hat.

Den Fall Petra Nelles hat er auch erwähnt. Tenor: Dies sei einer der beiden Fälle, wo er 100% sicher sei den Täter zu kennen, ihn aber nicht überführen konnte.
Der Zuhälter. Er erzählte von dem Verhör. Sie wurde tot getreten.

Weiter erzählte er, dass ihn die Freundin jedes Jahr anruft und fragt, ob es etwas Neues gibt.

Vielleicht interessant für euch.

@vernon2
Vielen Dank ! Sowas dachte ich mir ... traurig

@RalexS
Google mal "Petra Nell" unter der Kategorie Bilder.
Dann findest Du ein Foto von ihr, ganz natürlich aussehend in blond, heiter, beim Ausflug mit einer Gruppe.

Was mag in so einem Leben passiert sein, dass sie in die Fänge dieser miesen Machenschaften geraten ist.

https://www.flickr.com/photos/coverart/3128894323

@vernon2
Ui! Auf dem Bild sieht sie wirklich völlig natürlich aus. Das XY-Bild (Foto) hab ich nie wirklich aus dem Kopf bekommen, es war fast schon eine karikatur, allein die Hautfarbe.

Wer sich so drastisch verändert....

Nicht jede/r der/die in dem Milleu arbeitet, wird sich so dermaßen verändern.

Hier kommt ein Beitrag aus dem Kölner Express. Der damalige zuständige Kripomann äußert sich zu seinem Verdacht:

https://www.express.de/koeln/tatort-koeln-suelz-30-jahre-mordfall-petra--der-verdacht-und-frust-des-chef-fahnders-33390758

Ich fände es sehr schön, wenn hier die Diskussion noch mal auflebt, trotz der wenigen Anhaltspunkte und wenn die Tat doch noch aufgeklärt werden könnte. Ich habe damals in dem Viertel gewohnt, daher habe ich die Tat natürlich nicht vergessen.

Zum Aussehen von Petra Nell, das Foto mit den dunklen Haaren und Solarium gebraeunter Haut ist für die damalige Zeit jetzt nichts ungewöhnliches. Das Aussehen mag sie krass verändert haben, dass ist aber sicherlich nicht in Zusammenhang mit ihrem Beruf zu sehen. Es gab viele Leute, die damals so aussahen. Regelmäßige Sonnenstudiobesuche hatten eher etwas damit zu tun, dass man einmal das Geld dazu hatte, zweitens den Anschein erweckte, man könne sich auch den Karibikurlaub leisten und drittens gehörte es, wie Karottenhosen und Schulterpolster zu den 80er Jahren dazu. Man denke nur an Thomas Anders von Modern Talking, lange schwarze Haare und tiefe Bräune und Goldkette um den Hals. Dazu auch in langen Haaren Dauerwelle bis der Friseur keine Tinktur mehr hatte. Für die damalige Zeit sieht sie auf dem Foto, dass aus dem Zeitungsausschnitt zur Tatzeit stammt, völlig normal aus.

Ich glaube, wegen der Brutalität der Tat des beabsichtigten Ausstiegs und dem neuen Freund hat man sich viel zu schnell auf ihren Zuhälter eingeschossen und der ehemalige Ermittler ist ja auch heute noch von ihm als Täter überzeugt. Nur, ein Zuhaelter mag zwar austicken, nur denkt der doch auch wirtschaftlich, tot nützt ihm die Dame ja nichts, es gibt weder Einkommen, noch, wenn sie aussteigen will, eine Ablöse. Und um ein Exempel zu statuieren und sie als Warnung für andere Damen umzubringen, da wäre sicherlich ein anderer, Aufsehen erregender Weg gewählt worden, als sie einfach in der Wohnung liegen zu lassen, und darauf zu warten, dass sie jemand findet. Wäre der Zuhaelter ausgetickt, glaube ich schon, dass er in diesem Milieu einen Weg gefunden hätte, die Leiche verschwinden zu lassen.
Und dass der Zuhaelter geschwitzt hat, glaube ich gern, weil er der erste und bis dato einzige Verdächtige war, was ihm auch klar gewesen sein dürfte.

Da glaube ich eher daran, dass ein anderer Zuhälter sie umbrachte, um es dem tatsächlichen Zuhaelter in die Schuhe zu schieben und den so für Jahre ins Gefängnis zu bringen und sich dessen Damen anzunehmen.

@Coconut19
Ich lebe auch in dem Viertel. Weißt du welches Haus es genau ist auf der Nikolausstr.?

Das Foto im Artikel wurde übrigens nochmals ausgetauscht. Ich weiß nicht, ob du schon das Aktuelle gesehen hast.

Wie sich so ein hübsches Mädchen, später so verschandeln konnte...

Aber stimmt, es war die Zeit der Modekatastrophen

@Coconut19

Ich glaube nicht, dass der Großteil der Zuhälter groß rationell handelt. Derartige Typen ticken eher aus als der Durchschnitt. Der Tatort soll ja nach einem Täter ausgesehen haben, der ausgetickt ist.

Analyst schrieb:Ich glaube nicht, dass der Großteil der Zuhälter groß rationell handelt. Derartige Typen ticken eher aus als der Durchschnitt. Der Tatort soll ja nach einem Täter ausgesehen haben, der ausgetickt ist.

Ich habe auch mal neben einem Bordell gewohnt und so einiges mitbekommen, wenn die Damen Probleme mit der Zahlung hatten oder Freier nicht zahlen wollten. Da flogen lautstark die Fetzen, das ist eine andere Liga Mensch und ich traue den Typen ne Menge zu.

@vernon2
Sorry,dass ist dann doch zu lange her, als dass ich da noch eine Hausnummer im Kopf hätte. Ich meine aber, das wäre fast unten am Weyertal gewesen. Da gab es auch so einen kleinen Platz und da ist mir damals immer ein Ferrari Testarossa aufgefallen. Passt ja so ein bisschen in das Milieu. Wobei ich nicht meine, dass das ihr Wagen war, sondern der des Zuhälters
Ein normal Sterblicher konnte sich so was nicht leisten.

@sundra@Analyst
Also ich bin da völlig bei euch, dass Zuhälter eher in die Kategorie tickende Zeitbombe fallen und austicken können. Nur ich denke, dass die auch bis 3 zählen können und eher die Möglichkeit haben, nach der Tat die Leiche zu beseitigen und dann nicht völlig kopflos reagieren und alles stehen und liegen lassen.

Man hat sich ja ziemlich auf den Zuhaelter damals eingeschossen. Mich würde interessieren, ob es denn konkurrierende Damen gab. Auch Frauen können austicken. Aber da werden wir wahrscheinlich keine Erkenntnisse mehr zu finden können.

@vernon2
Ha, meine Erinnerung hat mich nicht getroffen. Mir fiel grad ein, dass in dem aktuellen Artikel etwas zur Örtlichkeit stand. Da steht das Haus lag zwischen Wundertuete und Knollendorf. Die Wundertuete ist am De - Noel - Platz laut aktuellen Stadtplan. Passt also zu meiner Erinnerung.

@sundra
@Analyst
@Coconut19

Ich kann mir jetzt vorstellen, wo das war. Eigentlich auch komisch, dass niemand was gehört hat. Das ist ja eine ganz enge Straße.

Ich habe den Kripomann persönlich darüber reden hören auf einer Veranstaltung. Er ist total überzeugt, dass er den Täter kennt.
Er ist mittlerweile Rentner und sagte, dass er bei zwei Morden völlig sicher sei den Täter zu kennen. Dies war der eine Fall und dann noch ein "Opa-Mörder", was mir aber nichts sagte. Es sei ihm aber nicht gelungen die beiden zu überführen.

So naiv wirkte der Mann nicht, dass er nicht auch schon bei Leuten erkannt hätte, dass sie Angst hatten unschuldig verdächtigt zu werden.

Spur ins Milieu Ungeklärter Mord an Kölnerin Petra (†24): Jetzt gibt es neue Hoffnung für die Familie

Quelle: https://www.express.de/koeln/mordfall-petra-nell-jetzt-gibt-es-neue-hoffnung-fuer-die-familie-96241

Herzlichen Dank für den Artikel. Das klingt ja recht konkret was den Verdächtigen angeht, Hoffen wir für die Familie, dass es zu einer Aufklärung kommt.

Falls sich hier jemand mit den Fall Petra Nell auskennt, ist vielleicht dieser Thread hier auch interessant:

“Serienmörder in Köln? 90er, Kyselova und Blersch“

Frau Kyselova und Blersch sind zeitnah etwas weiter nördlich in Köln getötet worden und arbeiteten ebenfalls als Prostitutierte.

Ich hoffe, dass die neuen Ermittlungen im Falle Nell vielleicht auch die anderen Morde aufdecken wird

vernon2 schrieb am 02.11.2019:Ich lebe auch in dem Viertel. Weißt du welches Haus es genau ist auf der Nikolausstr.?

Im letzten Link von 2022 steht im Express die Hausnummer. Es ist ein Eckhaus,in dem heute viele Studenten leben,die wahrscheinlich noch nicht einmal wissen,was sich dort 1989 abgespielt hat.

In seinem Buch „Spiegel des Bösen“ beschreibt der damalige Chefermittler den Fall ganz am Ende. Jeder,der die damalige Milieuszene kennt,weiss,wen er mit der mächtigen Figur im Hintergrund meint,die auch heute noch kein Kind von Traurigkeit ist.

Ich habe keinen Zweifel,dass er mit seinen Vermutungen nahe dran ist.

Unfassbar,was der Frau angetan worden ist.

@AryaStark
Danke. Mittlerweile weiß ich es auch. Das Buch habe ich auch gelesen. im Express gab es zuletzt nochmal eine Serie zu dem Fall und ich habe den Ermittler schonmal bei einer Lesung über den Fall reden hören.
P.N. war übrigens auf der gleichen Grundschule wie ich, aber ich erinnere mich nicht an sie. Obwohl, der Name kam mir immer bekannt vor.

Weißt du, wer von den Stenzen gemeint ist? Dann schreib mal per Nachricht. Ich weiß es nämlich nicht. Viele sind ja schon tot.